Datum: Sonntag, 30.08.2020

Anstoß: 14.00 Uhr

Spielort: Städtisches Stadion, Rudolstadt

Ergebnis: 0:1 (0:1)

Zuschauer: 191



NOFV-Oberliga Süd • 3. Spieltag

FC Einheit Rudolstadt – FC Grimma  0:1 (0:1) 

Rudolstadt: Lewandrowski – Giebel, Szymanski (V), Kaiser (V), Bismark, Krahnert, Michl (ab 61. Schack), Baumann, Zarschler, Bahner (V), Rupprecht (ab 74. Rühling) – Trainer: Jähnisch

Grimma: Birkigt – Markus (ab 46. Kurzbach/V), Tröger (V), Bartsch (V), Mertes – Ziffert (ab 76. Konzok) – Hübner (V), Sommer, Brand (V), Wiegner (ab 76. Hoffmann) – Griesbach (ab 33. Ruppelt/V) – Trainer: Kunert

Schiedsrichter: Enkelmann (Blankenburg) – Tor: 0:1 Baumann (29., Selbsttor) – Gelb-Rote Karten: Bismark (Rudolstadt) wegen wiederholten Foulspiels (90.+1) – Zuschauer: 191 im Städtischen Stadion zu Rudolstadt

 

Rudolstadt. Nach einem harten Arbeitstag sind die Kicker von Fußball-Oberligist FC Grimma in ihrer zweiten Auswärtspartie am Stück in thüringischen Gefilden für den von ihren betriebenen Aufwand belohnt worden: Mit einem 1:0 beim Staffel-Spitzenteam FC Einheit Rudolstadt konnten Coach Alexander Kunert und seine Schützlinge drei weitere Punkte auf ihrem Konto verbuchen und liegen nach drei Spieltagen in der Oberliga-Südstaffel hinter dem noch verlustpunktfreien VfB 1921 Krieschow auf Tabellenplatz 2.

„Wir sind überglücklich, ein schweres und hart umkämpftes Spiel gewonnen zu haben“, so Kunert, der nach dem 1:0-Sieg vor Wochenfrist in Erfurt von einer „geilen Woche“ spricht. „Es bestätigt sich immer wieder, dass in erster Linie Mentalität, Moral und Wille entscheidend dafür sind, um mit einem konkreten Plan fußballerisch zu überzeugen“, so der FC-Coach, der gegenüber dem Erfurt-Spiel eine Veränderung vorgenommen und Felix Mertes, Neuzugang vom Staffel-Konkurrenten FC Eilenburg, für Oliver Kurzbach in die Stammelf beordert hatte. Diese setzte bei einsetzendem Regen, der über die gesamten reichlich 90 Minuten anhalten sollte, die ersten Akzente. Während der Rudolstädter Keeper nach rund einer Viertelstunde einen von Kevin Wiegner von der Strafraumgrenze abgegebenen Schuss noch parieren kann, ist er wiederum eine Viertelstunde später machtlos. Neuzugang Moritz Griesbach erkämpft sich 18 Meter vor dem Rudelstädter Gehäuse das Leder und passt zentral auf Maximilian Sommer, der eiskalt das 1:0 markiert, wobei der Treffer nachträglich als Eigentor gewertet wird. Doch die Ernüchterung für die Gäste folgt auf dem Fuß. In Spielminute 34 verletzt sich Vorbereiter Griesbach am Knöchel so schwer, dass er für Kevin Ruppelt ausgewechselt werden muss, wobei sich der zunächst befürchtete Bänderriss gottlob nicht bestätigt. Nach einer über weite Strecken ereignisarmen ersten Halbzeit bringt der FC-Coach zum zweiten Durchgang Oliver Kurzbach für den verletzten Vincent Markus (vermutlich Zerrung).

Zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff meinen die Grimmaer Betreuer, die Welt nicht mehr zu verstehen. Kevin Wiegner war auf der linken Außenseite auf das Rudolstädter Gehäuse zugesprintet und dabei vom Rudolstädter Bachmann am linken Knöchel getroffen worden. Doch Schiri Robin Enkelmann ließ die Partie weiterlaufen, und auch sein auf Ballhöhe stehender Assistent griff nicht ein. Wenige Minuten später haben die Gäste das Glück auf ihrer Seite, als Keeper Pascal Birkigt bei einem Rechtsschuss vom Rudolstädter Sven Rupprecht auf dem Posten ist. In der 66. Spielminute werden die 191 Zuschauer, unter denen sich auch knapp 40 aus Grimma  befinden, Zeugen einer Rudelbildung. Ruppelt wird an der linken Seite der Mittellinie von Mateusz Szymanski mit der Hand zu Boden gerungen, erhebt sich und sinkt abermals zu Boden, was ihm unmittelbar darauf Szymanski schauspielerhaft gleichtut. Die Konsequenz: Drei Gelbe Karten für die beteiligten Spieler sowie eine für den Rudolstädter Co-Trainer.

Danach wird wieder Fußball gespielt, wobei es den Gästen gelingt, die wild vorgetragenen Angriffe der Hausherren zu parieren und eigene Konter zu setzen. Die größte Chance, bei einem solchen den Sack zuzumachen, hat vier Minuten vor dem Ende der Partie Jan Hübner, der allein in zentraler Position auf das Rudolstädter Gehäuse zuläuft und aus 16 Metern abzieht. Den Schuss kann der Keeper der Gastgeber zwar mit einer Glanzparade parieren und so das 0:2 aus Rudolstädter Sicht verhindern, nicht jedoch die Niederlage des eigenen Teams.

Quelle: Roger Dietze • LVZ Muldental

 

Rudolstadt. Der FC Einheit wartet nach dem 3. Spieltag weiter auf den ersten Sieg. Heute wäre man vor 191 Zuschauern, darunter auch einigen Gästen aus Grimma, sicher sogar mit einem Zähler zufrieden gewesen. Aber gegen die spielstarken, taktisch cleveren Sachsen blieb der Treffer, der zudem noch ein Eigentor war, nach einer knappen halben Stunde der Einzige der hart umkämpften Partie.

Die begann mit deutlichen Vorteilen für die Rudolstädter und Möglichkeiten nach Eingaben über die Außenbahnen durch Florian Giebel (4., 6.), der Großchance durch Benjamin Bahner, der die Kugel nach einem gelungenen Angriff direkt neben das Grimmaer Gehäuse schmetterte (12.), und erneut Giebel (19.).

Erst nach 20 Minuten visierte der Kontrahent aus dem Muldental erstmals das Lewandrowski-Gehäuse an. Die zweite Gelegenheit führte dann schon zum Tor des Tages, leider mit unfreiwilliger Unterstützung der Grün-Gelben. Youngster Markus Baumann fälschte das Spielgerät bei einem Schuss von Maximilian Sommer unglücklich in den eigenen Kasten ab (29.).

Dann nahm die Zahl der Nicklichkeiten zu, wobei der Unparteiische bis zur Pause versuchte, ohne Verwarnung auszukommen. „Nach dem 1:0 für Grimma mit ihrer eigentlich ersten Möglichkeit war es bei uns so gut wie abgeschnitten. Da hat man schon gemerkt, dass wir unter der Woche gleich drei Spieler verloren haben. Und unsere junge Mannschaft hat es nicht verkraftet, in Rückstand zu geraten“, analysierte Holger Jähnisch die Situation nach dem 0:1. Er musste vor der Begegnung die verletzungsbedingten Ausfälle von Marco Riemer, Tommy Barth und George Seturidze verkraften.

Gegenüber Alexander Kunert sah die ersten 45 Minuten so: „Rudolstadt hat eine super robuste Truppe. Das haben wir von Anfang an gemerkt. Der Gegner hat uns das Leben schwer gemacht. Wir haben nicht so gut in das Spiel gefunden und waren nicht so präsent in den Zweikämpfen.“

Nach dem Seitentausch setzte sich Grimma besser in Szene. Er habe umgestellt auf eine Doppelsechs, sagte Kunert. Das habe gut funktioniert. Beim FC fehlte hingegen der Mut für Angriffe über die Flügel und auch ein wenig die Ideen. Gegen viele hoch ins Zentrum geschlagenen Bälle hatten die großgewachsenen Abwehrspieler der Gäste oft zu leichtes Spiel. Es mangelte zwar nicht am Bemühen und Kampfgeist der Einheimischen, aber klare Chancen gab es für sie kaum noch. Die beste besaß der freie Sven Rupprecht, der aber den kurzen Pfosten anvisierte und nur das Außennetz traf (60.). So konnte sich der Kontrahent immer wieder befreien und hatte bei einem Konter durch Jan Hübner sogar den „Riesen“, das Spiel zu entschieden. Lewandrowski verhinderte den Treffer mit einen tollen Abwehrtat. Zuvor stand schon der eingewechselte Jasper Hoffmann vor dem 2:0 (79.).

Im zweiten Durchgang kam der Unparteiische nicht mehr ohne Gelbe Karten aus. Er zückte für beide Seiten sogar jeweils vier und Robert Bismarck sah den Ampelkarton (90.). Wenig zufrieden waren die Trainer mit ihm: „Ich fand seine Leistung manchmal schon etwas grenzwertig und hatte auch Angst um meine Leute. Er hat das nicht unterbunden und ich denke, er sollte sich mal für die Zukunft ein wenig hinterfragen“, sagte Alexander Kunert zur Pressekonferenz. Holger Jähnisch hielt mit seiner Meinung gleichfalls nicht hinter den Berg: „Der Schiedsrichter hat in der 1. Halbzeit sehr ordentlich gepfiffen, aber dann völlig versagt. Ich kann nicht, wie bei Benni Bahner, drei, vier kleine Fouls zu einer Gelben Karte zusammenzählen. Hinten heraus hat uns das Spiel durch viele seiner Entscheidungen nicht gutgetan. Wir haben uns emotional gehen lassen.“ So habe Energie, Kraft und Klarheit für das Spiel nach vorn bei seiner Mannschaft gefehlt.

Nach drei Spielen in der Saison 2020/21 konnte der Übungsleiter des Gastgebers nicht verhehlen, dass man den Start in das Spieljahr völlig verhauen habe.“

Quelle: Hartmut Gerlach • FC Einheit Rudolstadt


Die übrigen Ergebnisse

FC An der Fahner Höhe – FC Carl Zeiss Jena II  0:0

FC Oberlausitz Neugersdorf – FC Eilenburg  2:3 (1:1)

SG Union Sandersdorf – VfB 1921 Krieschow  0:5 (0:3)

VFC Plauen – FSV Wacker 90 Nordhausen  4:2 (1:1)

FC International Leipzig – 1. FC Merseburg  4:0 (2:0)

SV Blau-Weiß Zorbau – FC Rot-Weiß Erfurt  2:1 (1:0)

VfL Halle 96 – FSV Martinroda  3:0 (2:0)

spielfrei:  Ludwigsfelder FC