Datum: Donnerstag, 31.10.2002
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma
Ergebnis: 2:4 (1:1)
Zuschauer: 1.959
SV 1919 Grimma – 1. FC Dynamo Dresden 2:4 (1:1)
Grimma: Winkler – Ziffert, Schober, Zaulich, Wohllebe (ab 77. Knoof), Müller (ab 77. Pötzsch), Saalbach, Beyer, Liebich, Birnbaum, Pörschmann (ab 63. Großmann) – Trainer: Lisiewicz
Dyn. Dresden: Kresić – Oppitz, Dabac, Csik, Petrowsky (ab 53. Ahanfouf), Däbritz, Ratke, Bittermann (ab 58. Paulus), Ziebig, Beuchel, Jovanović (ab 76. Neubert) – Trainer: Franke
Schiedsrichter: Oehme (Witzschdorf) – Tore: 0:1 Ziebig (16.), 1:1 Liebich (21.), 1:2 Ahanfouf (54.), 1:3 Oppitz (76.), 2:3 Liebich (79.), 2:4 Ahanfouf (90.) – Gelbe Karten: Liebich, Ziffert, Wohllebe – Bittermann, Ziebig, Beuchel, Ahanfouf, Däbritz – Zuschauer: 1.959 im Stadion der Freundschaft zu Grimma
David bäumte sich gestern gegen Goliath auf
Grimma. Pokalspiele haben eigene Gesetze – eine alte Weisheit, die sich aber immer wieder aufs Neue bewahrheitet. So auch am gestrigen Donnerstag, als sich im Landespokal-Viertelfinale im Stadion der Freundschaft die Fußballer des SV 1919 Grimma und des 1. FC Dynamo Dresden gegenüber standen.
Eine klare Sache für den Vierten der Regionalliga, sollte man meinen. Und auch der Endstand von 2:4 deutet darauf hin. Doch was sich 90 Minuten lang auf dem neuen Rollrasen im Stadion der Freundschaft abspielte, ließ keinen Klassenunterschied zwischen beiden Mannschaften erkennen. Höchstens, dass die Gäste die Fehler der Grimmaer gnadenlos bestraften. Darin tat sich besonders der eingewechselte Abdelaziz Ahanfouf hervor.
Zur Pause hatte Trainer Rainer Lisiewicz noch vor diesem Spieler gewarnt. Und der war noch nicht mal eine halbe Minute auf dem Platz, da schoss er Dynamo auch schon in Front. Das hatte vor ihm zwar schon Daniel Ziebig geschafft (16.). Doch den Rückstand machte Grimmas Goalgetter Mirko Liebich schnell wieder wett, als er nach Vorarbeit von Holm Beyer den Ausgleich erzielte (21.).
Auch nach dem 1:2 bemühte sich der SV 1919 um Druck. Den bekamen die Dresdner dann auch zu spüren, hatten oftmals alle Spieler im und knapp vor dem Strafraum postiert, um die Grimmaer Freizeit-Kicker abzufangen. Und gerade in diese Phase hinein fiel Dresdens dritter Treffer. Volker Oppitz hatte ihn im Anschluss an eine Ecke aus dem Gewühl heraus und mit zweimal Abfälschen erzielt (76.). Dass das noch lange nicht die Entscheidung war, hatten die Grimmaer erneut Mirko Liebich zu verdanken. Nur wenige Minuten später erlief er sich einen Pass und verwandelte zum 2:3 (79.).
Damit hatten wohl die meisten der 1.959 Zuschauer im Stadion der Freundschaft und am aller wenigsten die Dresdner gerechnet. David bäumte sich gegen Goliath auf und ließ auch konditionell keine Abstriche erkennen. Wer weiß, was passiert wäre, hätte Dynamo-Keeper Ignjac Kresić bei einem Schuss von Sven Birnbaum nicht noch eine Hand an den Ball bekommen hätte (85.). Wo war es dann Abdelaziz Ahanfouf vorbehalten, mit seinem Treffer in der Schlussminute auch die Entscheidung zu erzielen.
Also durchaus kein sicheres Weiterkommen für Dynamo. Dafür war es im Stadion der Freundschaft zu jeder Zeit sicher. Polizeidirektor Bernd Merbitz: „Ich habe gerade noch einmal mit dem Schiedsrichter gesprochen. Der war mit der Sicherheit im Stadion sehr zufrieden.“ Durch das schnelle Eingreifen der Polizei musste sich ein Grimmaer in deren Gewahrsam begeben, nachdem er eine Rakete abgefeuert hatte. Auch zwei Dresdner Fans wurden ergriffen, als sie mit Blitzknallern feuerten.
Trainer Rainer Lisiewicz schaute zwar erst ein wenig grimmig und bemängelte die Fehler, die zu zwei Toren führten. Doch dann lächelte er schon wieder. „Wir haben dennoch ein gutes Spiel gemacht. Hervorzuheben vielleicht Mirko Liebich mit seinen beiden Toren. Ansonsten war es eine geschlossene Mannschaftsleistung.“ Die gilt es nun auch am Sonntag zu zeigen. Dann steht seine Mannschaft, um 14.00 Uhr, gegen den FC Anhalt Dessau auf dem Rasen. Und nach der guten Leistung im Pokal will der SV 1919 im Punktekampf drei Punkte holen.
© Andreas Rücker
Grimmaer lassen 1. FC Dynamo zittern
Grimma. „Wir haben uns mal wieder selbst geschlagen“, ärgerte sich Grimmas Kapitän Steffen Ziffert nach der 2:4-Niederlage zu Hause gegen den Regionalligisten 1. FC Dynamo Dresden. „Das 1:2 kurz vor der Pause war der Knackpunkt. Aber Dynamo hat auf Grund der Steigerung in der zweiten Hälfte verdient gewonnen.“ Dresdens Trainer Christoph Franke sah es genauso: „Wir haben in der ersten Halbzeit viel zu leger gespielt. Grimmas Ausgleich war hochverdient. Mit Wiederbeginn haben wir die Gastgeber durch unser engagiertes Spiel zu Fehlern gezwungen. Dass wir uns gegen ein solches Team durchsetzen, dass nicht unter Profibedingungen wie wir trainiert, erwarte ich einfach.“
Die höherklassigen Landeshauptstädter konnten in dieser kampfstarken Partie nie überzeugen, Grimma dagegen umso mehr. Selbst in der Bedrängnis versuchten die Schützlinge von Trainer Rainer Lisiewicz den Ball noch zum Mitspieler zu passen. Das 1:1 zur Pause entsprach dem Geschehen auf dem gepflegten Rasen.
Aber in der 54. Minute leistete sich die Gastgeber-Abwehr einen schweren Schnitzer, als Ragnar Zaulich die hohe Eingabe von Nico Däbritz nicht wegköpfte und der gerade eingewechselte Ahanfouf aus Nahdistanz zur 2:1-Führung einnicken konnte. „Ganz klar mein Fehler“, gab Zaulich zu. Als Volker Oppitz zum 3:1 (76.) für Dynamo traf, schien die Partie gelaufen. Doch dann eroberte Mirko Liebich nach Fehlpass des sonst so starken Daniel Ziebig das Leder und schob zum 2:3 ein (79.). Grimma witterte Morgenluft. Fünf Minuten vor Schluss kratzte Torwart Kresić den 16-Meter-Schuss von Sven Birnbaum aus dem Winkel und ersparte seiner Mannschaft die Verlängerung. Dynamo wankte, einige Akteure schrien sich gegenseitig an. „Organisiert euch wieder“, rief Trainer Franke ärgerlich. Dann köpfte Ahanfouf zum für die Gäste erlösenden 4:2-Endstand ein (90.), als Torwart Ronny Winkler bei der Ratke-Flanke auf der Linie kleben blieb.
„Wir haben gezeigt, was wir drauf haben. Die Fehler zum 1:2 und 2:4 waren unser Verhängnis. Die cleverere Mannschaft hat gewonnen. Ich bin trotzdem zufrieden“, zog Grimmas Coach Rainer Lisiewicz Bilanz.
© Leipziger Volkszeitung
Zwei Liebich-Tore reichen nicht – 2:4! Grimma raus aus dem Pokal
Grimma. Oberligist SV Grimma kämpfte. Und zumindest eine Halbzeit lang roch es im Pokal-Viertelfinale nach einer Sensation. Letztlich behielt Favorit Dynamo Dresden (Regionalliga) aber doch die Oberhand, siegte vor knapp 2.000 Fans mit 4:2.
Von einem Klassenunterschied zumindest vor der Pause nix zu sehen. Dynamo überheblich, fast schon arrogant. Trotzdem mit der Führung: Ziebig trifft aus 23 Metern in den rechten Winkel (16.). Aber die Elf von SV-Coach Lisiewicz nicht geschockt: Liebich haut aus 17 Metern den Ausgleich rechts unten rein (21.).
Grimma (Abwehrchef Ziffert organisiert gut) steht hinten sicher, wartet auf Konter. Doch dann dieses dumme Ding: Flanke von rechts, Zaulich und Winkler springen am Ball vorbei, Ahanfouf hält die Stirn hin – 1:2 (54.). Oppitz legt dann aus 16 Metern zum 1:3 nach (76.). Kurz Hoffnung, als wiederum Liebich nach einem Solo zum Anschluss einschiebt (78.). Aber fast mit dem Schlusspfiff köpft Ahanfouf (Winkler segelte wieder an einer Flanke vorbei) das vierte Tor der Dresdner ins Netz.
„Die cleverere Mannschaft hat gewonnen. Wir haben Dynamo beim Torschießen unterstützt“, so Trainer Rainer Lisiewicz. Kollege Christoph Franke lobte: „Grimma hat uns voll gefordert.“
© Stefan Krause • BILD Leipzig
Dynamo Dresden zieht ins Halbfinale ein
Grimma. Nach dem VFC Plauen sind Dynamo Dresden und GW Görlitz in das Halbfinale des sächsischen Landespokals eingezogen. Vor einer tollen Kulisse feierte Regionalligist Dynamo Dresden einen 4:2-Sieg beim SV Grimma. In einem flotten Spiel traf Liebich für den Oberligisten doppelt. Die Treffer für Dynamo erzielten Ahanfouf (2), Ziebig und Oppitz.
© MDR online
VFC Plauen – Chemnitzer FC 3:2 (2:0)
SV 1919 Grimma – 1. FC Dynamo Dresden 2:4 (1:1)
VfL Pirna-Copitz – NFV Gelb-Weiß Görlitz 2:3 n.E. (2:1, 2:2, 2:2)
FC Lausitz Hoyerswerda – FC Sachsen Leipzig 1:3 (0:1)