Datum: 10.10.2015

Anstoß: 14.00 Uhr

Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma

Ergebnis: 1:2 n.V. (1:0, 1:1, 1:2, 1:2)

Zuschauer: 82



Sachsenpokal • Achtelfinale

FC Grimma – Bischofswerdaer FV 08  1:2 n.V. (1:0, 1:1, 1:2, 1:2)

Grimma: Evers – Schlüter, Maruhn, Dietrich (ab 38. Streubel), Arndt – Jackisch, Schwarz, Tröger, Kieback – Engler, Wiegner – Trainer: Wohllebe

Bischofswerda: Bunzel – Bachmann, Schikora, Meinel, M. Dietze – Weskott, Neumann, Harangus (ab 54. Böttger), Zille – Heine (ab 67. Marrack) – Henschel (ab 103. Deugoue) – Trainer: Schmidt

Schiedsrichter: Kresin (Leipzig) – Schiedsrichter-Assistenten: Reiche, Franke (beide Leipzig) – Tore: 1:0 Jackisch (41.), 1:1 Zille (58.), 1:2 Böttger (101.) – Gelbe Karten: Maruhn (Foulspiel – 7.), Schwarz (Foulspiel – 83.) – Heine (Foulspiel – 3.) – Rote Karten: Schikora (Bischofswerda) wegen groben Foulspiels (90.+2) – Gelb-Rote Karten: Arndt (Grimma) wegen Foulspiel/Unsportlichkeit (91.) – Reservebänke: Friedrich (Tor), Ruppelt, Gräf – Berger (Tor), Strehle, Zech, S. Dietze – Zuschauer: 82 im Stadion der Freundschaft zu Grimma

 

Grimma. Nach großem Kampf ist der FC Grimma im Achtelfinale des Wernesgrüner-Sachsenpokals ausgeschieden. Gegen den Oberliga-Neuling Bischofswerdaer FV unterlagen die Schützlinge von Trainer Daniel Wohllebe daheim mit 1:2 (1:0) nach Verlängerung, doch lieferten die Muldestädter den Oberlausitzern einen offenen Fight. Dabei gingen die Einheimischen sogar in Führung und schnupperten eine ganze Weile an einer Überraschung, doch insgesamt gesehen ist das Weiterkommen des Oberliga-Zweiten schon verdient, der sich das Leben durch seine inkonsequente Chancenverwertung selbst schwermachte. Dennoch war die Vorstellung der Gastgeber durchaus in Ordnung, so dass man guten Mutes die nächsten Sachsenliga-Aufgaben angehen kann. Der Auftakt bildet bereits am Freitag das Derby beim FC Eilenburg, wo die Wohllebe-Elf ab 19.00 Uhr auf Herz und Nieren geprüft wird.

Von Beginn an wollten die Gäste ihrer Favoritenstellung gerecht werden und begannen dementsprechend wie die Feuerwehr. Spielerisch auf hohem Niveau agierend, bestimmten der BFV anfangs klar die Begegnung. Frühzeitig hätte Bischofswerda bereits in Führung gehen müssen, doch konnten Neumann aus dem Rückraum und Zille aus Nahdistanz zwei gute Möglichkeiten nicht nutzen (6., 17.). Die Gastgeber hatten Mühe sich anfangs zurecht zu finden, einzig ein Schuss von Jackisch bedrohte den Gäste-Kasten (12.). Die klareren Möglichkeiten hatten eindeutig die Gäste, die nach 20 Minuten den nächsten Hundertprozenter liegen ließen. Heine fand mit einem energischen Antritt eine Lücke in der Grimmaer Hintermannschaft und lief allein auf Evers zu, doch konnte der FC-Keeper in Zusammenarbeit mit Dietrich die Situation im letzten Moment entschärfen (20.). Immer wieder fanden die Gäste spielerische Lösungen, um gefährlich vor das Tor zu kommen. So verfehlte ein Schuss von Bachmann ebenso das Ziel wie kurz darauf ein Versuch von Harangus (26., 34.), bei Zilles Gelegenheit aus spitzem Winkel bewahrte der zurückgeeilte Tröger seine Mannschaft vor Schlimmeren (36.). Jedoch kommen die Hausherren nach gut einer halben Stunde besser in die Partie. Man agierte fortan mutiger, so dass die ersten konstruktiven Offensivaktionen entstanden. Beim ersten gefährlich vorgetragenen FC-Angriff hatten die Fans bereits den Torschrei auf den Lippen, doch sprang die Kugel beim Distanzschuss von Schwarz von der Lattenunterkante ins Spielfeld zurück (28.). Das nächste Achtungszeichen setzte Engler, doch fehlten hier die berühmten Zentimeter (39.). Zwei Minuten später ging der Underdog dann in Führung. Nach einem blitzschnell vorgetragenen Konter scheiterte Jackisch nach Wiegner-Querpass zwar zunächst an Bunzel, doch der Abpraller fiel abermals Jackisch vor die Füße, welcher den Gäste-Keeper mit einem Flachschuss überwand – 1:0 (41.).

Auch im zweiten Durchgang änderte sich am Spielfilm recht wenig. Bischofswerda blieb die feldüberlegene Mannschaft, doch die Gastgeber boten weiterhin Paroli und lauerten auf Konter. Leider hielt die kostbare Führung aus Grimmaer Sicht nicht allzu lange. Traf Zille wenige Minuten nach Wiederanpfiff nur das Außennetz (53.), glichen die Gäste wenig später aus. Nach einer flachen Eingabe von links war Zille im Sturmzentrum zur Stelle und netzte aus Nahdistanz ein – 1:1 (58.). Der Oberligist wollte nun natürlich sofort nachlegen, doch außer Heine, der aus Nahdistanz am großartig reagierenden Evers scheiterte (65.), ließen die Gastgeber in dieser Phase wenig zu. Auf der Gegenseite strich ein Schuss von Tröger knapp über das Tor (70.), bei Englers Kontergelegenheit verkürzte Bunzel geschickt den Winkel und verhinderte den abermaligen BFV-Rückstand (71.). Bischofswerda wollte das Spiel nun in der regulären Spielzeit entscheiden und brachte mit Marrack seine Offensivwaffe Nummer eins. Und neun Minuten vor Spielende hatten die Gäste ihre zwei Riesen-Gelegenheiten, um vorzeitig ins Viertelfinale einzuziehen. Zunächst lief Zille nach einem zu kurzen Rückpass von Streubel allein auf das Gehäuse zu und setzte die Kugel – zur Überraschung aller – am Tor vorbei (81.), eine Minute später stand Marrack völlig frei vor Evers, doch hielt der FC-Kapitän abermals in großem Stil (82.). Die Gäste hätten hierbei die Partie entscheiden müssen, doch den Lucky Punch hatte der Sachsenligist. Nach einer scharfen Eingabe von Jackisch konnte Engler das Streitobjekt leider nicht kontrolliert abschließen, so dass die Kugel über den Querbalken zischte (90.). Doch die Vorzeichen für die bevorstehende Verlängerung waren nicht so schlecht, erst recht als BFV-Kapitän Schikora wegen groben Foulspiels von Schiedsrichter Kresin (Leipzig) die Rote Karte zu sehen bekam (90.+2).

Doch war dieser Vorteil wenige Minuten nach Wiederanpfiff schon wieder Makulatur. Der bereits verwarnte Arndt holte sich Sekunden nach Beginn der Verlängerung eine selten dämliche Gelb-Rote Karte wegen einer Unsportlichkeit ab (91.), was sofort den abermaligen personellen Gleichstand bedeuten sollte. Dennoch setzten die Gastgeber in der Verlängerung die erste Duftmarke, als Schwarz BFV-Schlussmann Bunzel zum Eingreifen zwang (95.). Doch schon eine Minute später wurde es vor dem FC-Tor abermals brenzlig. Dietze zog von halbrechts ab, doch erwies sich Evers abermals als Meister seines Fachs (96.). Die Gäste zogen nun nochmals an und wurden wenig später auch belohnt – auch wenn dieser Treffer aus Grimmaer Sicht äußerst vermeidbar schien. Nach einem Zweikampf zwischen Kieback und Zille auf der rechten Seite warteten nahezu alle auf den Freistoßpfiff – Böttger schob den anschließenden Rückpass mühelos zum 1:2 ein (101.). Zwar setzten die Gastgeber in der zweiten Hälfte der Verlängerung mit der Brechstange alles auf eine Karte, doch gelang es einfach zu selten, den lang aufgeschossen Maruhn im Sturmzentrum zu finden. Bischofswerda verteidigte geschickt und ließ quasi nichts zu – mit einer Ausnahme. Als Jackisch die Kugel von der rechten Seite nach innen zog, konnte Maruhn aufgrund zu großer Bedrängnis leider nicht im Tor unterbringen (113.), so dass es im Endeffekt beim knappen und verdienten Bischofswerdaer Erfolg blieb. Dennoch kann man im Grimmaer Lager wieder einzelne Dinge für die nächsten Sachsenliga-Spiele herausziehen – die Leistung der Muldestädter war durchaus in Ordnung.

Tom Rietzschel 


Die übrigen Ergebnisse

folgt