Datum: Samstag, 24.08.2019

Anstoß: 14.00 Uhr

Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma

Ergebnis: 4:1 (2:0)

Zuschauer: 257



NOFV-Oberliga Süd • 3. Spieltag

 FC Grimma – FC Oberlausitz Neugersdorf  4:1 (2:0)

Grimma: Becker – Sommer, Tröger, Brand, Jackisch (V), Hoffmann (ab 46. Ziehm), Kurzbach, Wiegner (ab 88. Konzok), Hübner (ab 74. Ruppelt), Ziffert, Bartsch – Trainer: Kunert

Neugersdorf: Havranek – Rosa, Petrick, Wolf, Šisler, Movavec (ab 81. Drassdo), Dittrich (ab 79. Sahnazarjan), Marek, Wockatz (ab 81. Jarmer), von Brezinski, Merkel – Trainer: St. Fröhlich

Schiedsrichter: Riemer (Eisenhüttenstadt) – Tore: 1:0, 2:0 Jackisch (38., 45.+1), 3:0 Wiegner (50.), 3:1 Marek (58.), 4:1 Ruppelt (89.) – Zuschauer: 257 im Stadion der Freundschaft zu Grimma

 

Grimma. Nach dem fulminanten Saisonstart mit Siegen gegen Bernburg und Internationale Leipzig wollten die Kunert-Schützlinge auch am Samstag gegen den Regionalliga-Absteiger Oberlausitz Neugersdorf bestehen, und möglichst punkten. Was dann am Ende nach den 90 gespielten Minuten heraus kam, wirkte schon irgendwie etwas surreal. Als Marcel Riemer zum Schlusspfiff in seine Pfeife pustete, zeigte die imaginäre Anzeigentafel im Grimmaer Stadion der Freundschaft ein 4:1 für die Muldestädter. Manch einer musste sich kurz kneifen lassen, andere rieben verdutzt ihre Augen – das Erlebte war aber real. Mit dem Sieg gegen Neugersdorf ist der Aufsteiger FC Grimma endgültig in der Oberliga angekommen. Am 24.11.2018 gab es gegen Radebeul die letzte Niederlage der Kunert-Mannen – damit sind sie saisonübergreifend insgesamt 20 Spiele ungeschlagen. Der jüngste Sieghattrick in der Oberliga bescherte den Grimmaern zumindest bis Sonntag die Tabellenführung. Das sind Superlative die sich die Mannschaft selbst geschaffen hat, und noch möglichst lange genießen sollte. Denn auch Kunert ist sich bewusst, dass es keine Einbahnstraße ist: „Ich bin richtig stolz auf meine Mannschaft. Jeder Einzelne darf den Moment genießen, und heute auch mal abschalten. Am Montag geht es aber wieder auf den Trainingsplatz, wo wir für unseren Erfolg weiter hart arbeiten müssen.“ Kunert tritt damit gleich wieder auf die Euphorie-Bremse damit keiner abhebt. Der FC Grimma tut gut daran seiner Philosophie treu zu bleiben.

In den ersten Minuten entwickelte sich ein Spiel zwischen den Strafräumen wo beide Mannschaften keine größeren Offensivakzente setzen konnten. Hübner versuchte sich an einer Flanke auf Wiegner, dessen Hals aber einige Centimeter zu kurz war (6.). Auf der anderen Seite musste Nico Becker mächtig hinlangen damit Jakub Moravec nicht der erste Torschütze des Tages wird. Ein Fehlabspiel eines Grimmaer Verteidigers brachte ihn zuvor in Position (23.). Nachdem Moravec es später nochmal per Freistoß versuchte (35.), wollten die Grimmaer es ihrerseits wieder über Hübner und Wiegner tun. Dieses Mal war auch der Hals von Wiegner nicht zu kurz, sein Kopfball nach der Hübner-Flanke ging trotzdem knapp vorbei. (37.) Besser machte es Christoph Jackisch der sich einfach ein Herz fasste, und mit seinem linken Fuß abzog. Havranek im Neugersdorfer Tor konnte dem am linken Innenpfosten einschlagenden Ball nur noch ehrfürchtig hinterherschauen – 1:0 für Grimma (38.). Und weil es so schön war wollte er es nochmal tun: mit einer Körpertäuschung lässt er drei Oberlausitzer stehen und trifft kurz vor dem Pausenpfiff zum  2:0 (45.). Wahrscheinlich hatte sich bis Neugersdorf noch nicht herumgesprochen, dass Jackisch sein linker Fuß eine Waffe ist.

Kunert appellierte in der Halbzeit an seine Spieler jetzt nicht nachzulassen, und weiter drauf zu gehen. Denn wie sein Team im ersten Spielabschnitt den Gegner verteidigte war ganz großes Kino, und der Schlüssel zur Pausenführung. Mit Max Gregor Ziehm brachte Kunert für Jasper Hoffmann einen ehemaligen Oberlausitzer, der natürlich für dieses Spiel besonders motiviert war. Das Kevin Wiegner nicht der langsamste Spieler im Grimmaer Kader ist hatte mittlerweile auch Neuzugang Ziehm erkannt, und setzte einen Kopfball mustergültig in seinen Lauf. Zwei Oberlausitzer Verteidiger konnten das Laufduell nicht gewinnen und Wiegner blieb Sieger. Auch gegen Havranek behielt er die Nerven und schob die Kugel ins lange Eck – 3:0 für Grimma (50.). Der große Kampf und das hohe Tempo insbesondere in der ersten Halbzeit hatten bei den Muldestädtern allerdings Spuren hinterlassen, so dass die Oberlausitzer nun wieder mehr und mehr ins Spiel kamen. Es entwickelte sich eine richtige Druckphase auf das Grimmaer Tor. Mit seinem Anschlusstreffer zum 1:3 setzte Josef Marek nochmal zusätzlich Kräfte in seinem Team frei (59.). Nur eine Minute später hätte Shan Sahnazarjan fast den zweiten Lausitzer Treffer erzielt, und wahrscheinlich eine richtig heiße Schlussphase eingeläutet (60.). Aus Grimmaer Sicht trudelte sein Ball aber glücklicherweise am linken Pfosten vorbei. Auf beiden Seiten gab es nochmal Chancen doch den Schlusspunkt sollte Grimma setzen. In Jackisch-Manier, nur mit seinem rechten Fuß, täuschte Kevin Ruppelt seine Gegenspieler und zog von der Strafraumgrenze einfach ab.(89.)

Der Jubel nach dem Schlusspfiff war natürlich auf Grimmaer Seite groß. Mit dem Sieg verdrängte man Neugersdorf vom Spitzenplatz und kann zumindest für eine Nacht von der Spitze der Oberligatabelle grüßen. So konnte auch mal wieder das aus der Landesliga so gern und so oft gerufene „Spitzenreiter, Spitzenreiter....“ im Grimmaer Mannschafts-Kreis angestimmt werden. In Grimma hat man sich seit dem Umbruch im letzten Jahr etwas Nachhaltiges geschaffen. Das dürfte auch dem beim Spiel anwesenden Vorsitzenden Frank Weike Genugtuung bereiten.

Matthias Wohllebe

 

Grimma. Am dritten Spieltag trafen im Grimmaer Stadion der Freundschaft zwei der vier Mannschaften, die zuvor ihre beiden Auftaktspiele gewonnen hatten, im Direktduell aufeinander. Nach dem Spiel und durch die Punktverluste von Eilenburg und Jena II bleibt Grimma durch den klaren 4:1-Erfolg über den FCO mit drei Siegen in Folge allein an der Spitze.

Im Spiel bei hochsommerlichen Temperaturen, in dem es zur Mitte jeder Halbzeit eine Trinkpause gab, begannen beide Mannschaften verhalten. Grimma hatte anfangs mehr Ballbesitz, strahlte aber noch keine Torgefahr aus. Ab der 20. Spielminute verstärkte Neugersdorf seine Offensivbemühungen und hatte durch Jakub Moravec auch die erste richtige Torchance, um in Führung zu gehen. Obwohl er im Strafraum komplett freigespielt war, scheiterte er an Nico Becker im Tor der Gastgeber. Auf der anderen Seite war der erste Schuss auf das Tor von Jiri Havránek, der bis dahin außer einer gefangenen Eingabe und eigenen Abschlägen noch nichts zu tun hatte, gleich drin. Christoph Jackisch wurde in der 38. Spielminute durch die FCO-Abwehr nicht am Torschuss von der Strafraumgrenze gehindert, und der Ball ging vom linken Innenpfosten ins Netz. Der gleiche Spieler versuchte es 7 Minuten später aus fast gleicher Position noch einmal und traf diesmal halbhoch ins rechte Toreck. Die zweite Halbzeit begann mit einem Schuss von Josef Marek über das Tor, doch im Gegenzug kam Kevin Wiegner nach einem weiten Ball in die Spitze im Rücken der Abwehr allein vor Jiri Havránek an den Ball, der im Herauslaufen das dritte Gegentor nicht verhindern konnte. Das Spiel schien gelaufen, aber Neugersdorf tat nun viel für eine Resultatsverbesserung. Und als in der 58. Minute Josef Marek nach Vorarbeit von Colin von Brezinski auf 1:3 verkürzte, schienen plötzlich die Gastgeber verwundbar. Der eingewechselte Shan Sahnazarjan hatte nach guten Dribblings in den Strafraum zwei Riesenchancen zum Anschlusstreffer. Auf der anderen Seite verzeichnete Ji?í Havránek seine einzige erfolgreiche Parade im Spiel, als er im Zurücklaufen einen Heber eines Grimmaer Spielers aus 30 Metern um den Torpfosten lenkte. Zuvor hatte er, außerhalb des Strafraumes stehend, den Ball diesem Spieler vor die Füße geköpft. Das 4:1 fast mit dem Schlusspfiff durch Kevin Ruppelt, der einen Konter vollendete, konnte er aber nicht verhindern. Somit erging es dem FCO in Grimma fast wie dem VfL Halle eine Woche zuvor in Neugersdorf – über weite Strecken gut mitgespielt, aber an der effektiven Chancenverwertung des Gegners gescheitert.

Zum nächsten Heimspiel kommt nach zwei Jahren wieder der FSV Luckenwalde aus Brandenburg in die Oberlausitz (zuletzt waren sie in der Regionalliga am 15.10.2017 hier). Mehr zu diesem Gegner dann im Vorbericht auf das Spiel.

Quelle: Lothar Berndt • FC Oberlausitz Neugersdorf

 

Grimma. Während Aufsteiger FC Grimma in der Fußball-Oberliga Süd von Sieg zu Sieg eilt, wartet Inter Leipzig noch auf den ersten Punkt. Die Grimmaer fertigten diesmal Regionalliga-Absteiger Neugersdorf mit 4:1 ab – der dritte volle Erfolg im dritten Spiel. „Vielleicht ein Tor zu hoch, aber wir haben eben in den richtigen Momenten die Tore gemacht“, frohlockte FCG-Trainer Alexander Kunert.

Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung


Bilder vom Spiel

Fotos: Dieter Koch


Die übrigen Ergebnisse

SG Union Sandersdorf – FC Eilenburg  1:1 (1:1)

VFC Plauen – VfL 05 Hohenstein-Ernstthal  2:1 (1:1)

VfB 1921 Krieschow – 1. FC Merseburg  1:4 (0:2)

VfL Halle 96 – FC Carl Zeiss Jena II  2:0 (2:0)

FSV Martinroda – FC Einheit Rudolstadt  1:3 (0:0)

FSV Wacker 90 Nordhausen II – TV Askania Bernburg  2:1 (1:0)

FSV 63 Luckenwalde – FC International Leipzig  1:0 (1:0)