Datum: Freitag, 01.05.2015

Anstoß: 15.00 Uhr

Spielort: HOT-Sportzentrum, Hohenstein-E.

Ergebnis: 2:1 (1:0)

Zuschauer: 255



Landesliga Sachsen • Nachholspiel vom 21. Spieltag

VfL 05 Hohenstein-Ernstthal – FC Grimma  2:1 (1:0)

Hohenstein-Ernstthal: Pohl – Enold, Kochte, Meinel, Colditz – Helbig, Zwingenberger (ab 70. Wilhelm) – Heßmann (ab 90.+1 Ponzel), Benduhn, Wittig (ab 83. Erler) – Šajbidor – Trainer: Urban

Grimma: Evers – Merseburger, Dietrich, Engler, Wagner – Streubel, Brand – Jackisch, Schwarz (ab 49. Richter), Kieback – Wiegner – Trainer: Wohllebe

Schiedsrichter: Gundler (Chemnitz) – Schiedsrichter-Assistenten: Rehm (Aue), Breidel (Zöblitz) – Tore: 1:0 Zwingenberger (12.), 1:1 Wiegner (60.), 2:1 Kochte (86.) – Gelbe Karten: Erler (Foulspiel – 87.) – Brand (Meckern – 15.), Engler (Foulspiel – 33.), Wiegner (Meckern – 55.), Dietrich (Meckern – 86.) – Reservebänke: Grabowski (Tor) – Friedrich (Tor), Meyer – Zuschauer: 255 im HOT-Sportzentrum (Kunstrasen) zu Hohenstein-Ernstthal

 

Hohenstein-Ernstthal. Sachsenligist FC Grimma durchläuft derzeit eine extrem schwierige Phase. Nach dem in doppelter Unterzahl errungenen Last-Minute-Punkt bei Kickers Markkleeberg (1:1) und einer 2:4-Heimniederlage gegen den FSV Zwickau II unterlag die stark ersatzgeschwächte Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe nun im Nachholspiel beim VfL 05 Hohenstein-Ernstthal in der Schlussphase mit 1:2 (0:1), so dass damit der Zug nach ganz oben in der Tabelle endgültig abgefahren ist. Nach einer total verschlafenen ersten Halbzeit, als man eigentlich schon aussichtslos in Rückstand hätte liegen können, strafften sich die Muldestädter im zweiten Durchgang enorm und hätten nach dem erzielten Ausgleichstreffer die sich bietenden Möglichkeiten einfach nutzen müssen. Hinzu kommt, dass man sich derzeit auch von den Herren in Schwarz einfach äußerst allein gelassen fühlt. So war die Freistoßentscheidung, die kurz vor Schluss zum 1:2-Endstand führte, eine absolute Katastrophe von Referee Gundler (Chemnitz), welcher über die gesamten 90 Minuten leider die Messlatte in der Bewertung von Situationen auf beiden Seiten unterschiedlich hoch legte. Leider wurden die Prioritäten beim Spielleiter auf den verbalen Sektor gelegt, anstatt die Zweikämpfe auf dem Kunstrasen ordentlich zu bewerten. Hierbei möchte der FC Grimma nicht jammern und die Schuld an der Niederlage nicht beim Schiedsrichter suchen, da man in den zweiten 45 Minuten diverse Gelegenheiten ausließ das Spiel komplett zu drehen. Weiterhin akzeptiert man eindeutig die Arbeit der Schiedsrichter auf dem Feld, wohl wissend, wie schwer teilweise ihr Job ist. Doch ein Spiel mit solch einer Entscheidung zu beeinflussen, hatten die Gäste, die sich im zweiten Durchgang richtig den Hintern aufrissen, absolut nicht verdient. Nun gilt es am kommenden Samstag beim Aufstiegsanwärter aus Bischofswerda mit glücklicherweise mehr personellen Optionen zu bestehen.

Wie auch schon daheim gegen Zwickau II traten die Grimmaer in Hohenstein-Ernstthal mit dem allerletzten Aufgebot an. Maruhn und Tröger fehlten beide ein letztes Mal rotgesperrt, die verletzten Kurzbach und Hashani standen ebenso wenig zur Verfügung wie der erkrankte Kunert. Personell auf der letzten Rille fahrend, hatten die Gäste dann in der Karl-May-Stadt in den ersten 45 Minuten großes Glück, bis zur Halbzeitpause nicht schon komplett aus dem Spiel zu sein. Das Beste bis zur Pause war ausschließlich der knappe 0:1-Rückstand. Den Treffer der Gastgeber erzielte Zwingenberger, der nach einem Eckstoß den zu kurz abgewehrten Ball aus halbrechter Position in die Maschen drosch – 1:0 (12.). Die Muldestädter hatten im ersten Durchgang riesige Probleme. Vor allem der quirlige Ex-Plauener Šajbidor schlug den Gästen immer wieder ein Schnippchen. Nach vier Minuten köpfte dieser einen Enold-Freistoß knapp vorbei, wenig später verfehlte er nach guter Helbig-Vorarbeit knapp das Ziel (18.). Den Gästen unterliefen im Spiel nach vorn viel zu viele Ballverluste. Ein Offensivspiel fand daher kaum statt. Einzig Wiegner setzte nach guter Vorarbeit von Streubel eine Duftmarke, doch fehlte es hierbei an der Genauigkeit (27.). Hohenstein-Ernstthal war viel präsenter, wirkte entschlossener und viel zielstrebiger. Nach einem Freistoß von Zwingenberger verfehlte Meinel per Kopf knapp das Ziel (25.), Benduhn versagten nach Kopfball-Verlängerung von Šajbidor allein vor Gäste-Schlussmann Evers die Nerven (31.). Nur mit großer Mühe rettete sich die Wohllebe-Elf in die Halbzeitpause. Vorher musste man im Grimmaer Lager noch einmal tief durchatmen, als Šajbidor vor dem Gehäuse noch einmal quer legte und Benduhn, zur Überraschung aller, die Kugel über das leere Tor schaufelte (45.+1).

Mit Beginn der zweiten 45 Minuten sah man dann eine ganz andere Grimmaer Mannschaft. Endlich nahm man den Kampf an, wirkte viel entschlossener und fing urplötzlich an Fußball zu spielen. Sekunden nach Wiederanpfiff kam Streubel über die Stationen Brand und Jackisch in sehenswerte Schussposition, doch strich die Kugel knapp über den Querbalken (46.). Nicht einmal 60 Sekunden später zog Jackisch von halblinks ab, doch fehlten auch hier die berühmten Zentimeter (47.). Die Gastgeber wurden auf einmal in der Defensive beschäftigt, eigene Offensivaktionen blieben fortan selten. Die Ausnahme bildete da ein Schuss von Heßmann, welcher flach am Tor vorbei trudelte (48.). Stattdessen verlagerte sich die Partie mehr und mehr in die Hälfte der Männer vom Sachsenring. Nach einer halbhohen Eingabe von Jackisch konnte Wiegner das Streitobjekt leider nicht wunschgemäß drücken, so dass Pohl im VfL-Kasten der Sieger blieb (52.). Kurz darauf versuchte sich Wagner aus der Distanz, doch konnte auch er Pohl nicht überwinden (58.). Doch nach einer Stunde Spielzeit war es dann endlich soweit. Nach sehenswertem Pass von Wagner flankte Jackisch die Kugel scharf nach innen, wo Wiegner im Sturmzentrum nur noch den Fuß hinhalten brauchte um zum 1:1-Ausgleich einzunetzen (60.). Trotzdem musste man quasi im Gegenzug in der Defensive wieder hellwach sein, doch scheiterte Meinel nach einem Zwingenberger-Freistoß am gut postierten Evers (62.). Wenig später musste der FC-Kapitän nach einem Schuss von Heßmann abermals sein Können demonstrieren (66.). Den Grimmaern indes gab der Ausgleichstreffer weiteren Auftrieb. Vier Minuten nach dem Wiegner-Tor mussten die Gäste dann eigentlich sogar in Führung gehen. Nachdem Brand in der Hälfte der Gastgeber einen Ballverlust erzwang und mustergültig Jackisch bediente, konnte sich dieser quasi die Ecke aussuchen, doch zum Entsetzen im Gäste-Lager schob dieser die Kugel am Tor vorbei (64.). Leider verpassten die Muldestädter in dieser Phase die Partie komplett zu drehen und gestatteten den Gastgebern nach etwa 70 Minuten die Rückkehr ins Spiel. Grimma war in der Folgezeit im Spiel nach vorn nicht mehr so zwingend, auch wenn Wiegner nach guter Vorarbeit von Kieback eine weitere gute Möglichkeit besaß (73.). Die Gastgeber gestalteten das Spiel fortan wieder ausgeglichen, doch Evers behielt bei einem Versuch von Heßmann kühlen Kopf (81.). Doch kurze Zeit später waren wieder die Gäste an der Reihe. Zunächst konnte Jackisch, bei der nächsten klaren Möglichkeit, mit einem Heber Pohl nicht überlisten (83.), anschließend entschärfte der VfL-Schlussmann einen Distanzschuss von Merseburger (85.). Letztlich hatten sich die personell stark gehandicapten Gäste aufgrund dieser Leistungssteigerung und des enormen Willens in den zweiten 45 Minuten diesen Punkt redlich verdient, doch vier Minuten vor Schluss sollte dieser leider noch verloren gehen. Direkt an der Grimmaer Strafraumgrenze verhängte Schiedsrichter Gundler den Gastgebern einen absolut nicht zu tolerierenden Freistoß, welcher in Reihen der Gastgeber für reichlich Gelächter sorgte und im Gäste-Lager das Fass zum Überlaufen brachte. Gedanklich aufgrund dieser Entscheidung noch nicht auf der Höhe, ließ man Innenverteidiger Kochte ungestört einlaufen, welcher den Freistoß von Erler per Kopf ins Tor wuchtete – 2:1 (86.). Zwar versuchten die Gäste in der verbleibenden Zeit mit der Brechstange doch noch den abermaligen Ausgleich zu erzielen, doch schaukelten die Gastgeber, die Sekunden vor Abpfiff die endgültige Entscheidung durch Šajbidor kläglich vergaben (90.+2), letztlich sicher über die Zeit.

Fazit: Warum die Elf in den ersten 45 Minuten so neben den Schuhen stand, bleibt das Geheimnis der Truppe. Wie sie jedoch im zweiten Durchgang zurück kam und sich quasi den Hintern aufriss, verdient Hochachtung und Anerkennung. Leider verpasste es die Mannschaft sich letztlich selbst zu belohnen, die Möglichkeiten dazu waren vorhanden. Wie man die Partie letztlich verlor, passt derzeit absolut ins Bild. Doch die Truppe wird auch diese schwierige Phase mit Sicherheit überstehen. Vielleicht gelingt bereits am Samstag in Bischofswerda die Wende zum Guten, wo man als klarer Außenseiter nichts zu verlieren hat. Zu wünschen wäre es der Mannschaft jedenfalls.

Tom Rietzschel 

 

Hohenstein-Ernstthal. Unsere Mannschaft hatte am 1. Maifeiertag schon in der ersten Halbzeit klare Chancen, um das 1:0 durch Zwingenberger auszubauen. Es folgten nach Wiederanpfiff erstarkte Gäste und schwache 20 Minuten von uns. In dieser Phase war neben dem Wiegner-Ausgleich auch ein Rückstand möglich. Danach bekamen unsere Männer ab der 70. Minute wieder richtig Zugriff zum Spiel. Einen Erler-Freistoß (87.) vom linken Flügel versenkte Kochte per Kopf zum 2:1-Siegtreffer.

Quelle: Heiko Fröhlich • VfL 05 Hohenstein-Ernstthal

 

Hohenstein-Ernstthal. Am Ende war der Sieg des VfL gegen den Fünften der Fußball-Landesliga glücklich. Das lag vor allem daran, dass in der starken ersten Halbzeit zu viele Chancen liegen gelassen wurden. „Da war Grimma schwach und wir hätten höher führen müssen“, sagte Trainer Marcus Urban.

Nach einem Eckball in der 12. Minute, der von den Gästen zu kurz abgewehrt wurde, kam Tim Zwingenberger an den Ball und traf vor den 255 Zuschauern zum 1:0 für die Hohenstein-Ernstthaler, die im weiteren Verlauf durch Marc Benduhn und Filip Sajbidor weitere Großchancen hatten. Grimma fand aber nach der Halbzeitpause offenbar zur Leistungsstärke zurück, und hatte kurz nach dem Wiederanpfiff zwei klare Möglichkeiten. Bis etwa zur 70. Minute hatten die Nordsachsen deutlich mehr vom Spiel, da der VfL zu viele Fehler machte und vor allem auf der rechten Seite auch Probleme mit dem Tempo der Grimmaer hatte. In der 60. Minute erzielte Kevin Wiegner den verdienten Ausgleich für Grimma, und auch danach sah es eher nach einem zweiten Treffer für die Gäste aus.

In der Schlussviertelstunde gab es zumindest mehrere Entlastungsangriffe, die aber zu ungenau ausgespielt wurden. Bei einem Konter (85. Minute) kam Filip Šajbidor nach einem leichten Schubser zu Fall. Den folgenden Freistoß spielte mit Fabian Erler ein kurz zuvor eingewechselter Nachwuchsspieler platziert in die Mitte. Da war Thomas Kochte, Erlers Trainer bei den A-Junioren, zur Stelle und verwandelte per Kopf zum 2:1. Kurz darauf vergaben Filip Šajbidor und Daniel Ponzel noch eine gute Möglichkeit bei einem Konter.

Quelle: Freie Presse Zwickau


Die übrigen Ergebnisse

Kickers 94 Markkleeberg – BSG Stahl Riesa  0:2 (0:1)

Döbelner SC – Bischofswerdaer FV 08  0:2 (0:0)

Heidenauer SV – BSG Chemie Leipzig  4:0 (1:0)

BSC Freiberg – Post SV Dresden  5:1 (4:0)

SV Einheit Kamenz – FC Eilenburg  0:1 (0:0)

VfB Empor Glauchau – NFV Gelb-Weiß Görlitz 09  6:1 (3:0)

FSV Zwickau II – FC International Leipzig  1:2 (1:0)