Datum: Samstag, 12.10.1996
Anstoß: 14.30 Uhr
Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma
Ergebnis: 2:1 (1:1)
Zuschauer: 200
SV 1919 Grimma – SV Tanne Thalheim 2:1 (1:1)
Grimma: Winkler – Liebing, Gießner (ab 63. Vatter), Zaulich, Zieger, Weitze, Wimberger, Gesper, Birnbaum, Braun, Pörschmann (ab 77. Reisinger) – Trainer: Lisiewicz
Thalheim: folgt – Trainer: Richter
Schiedsrichter: Heinrich (Torgau) – Tore: 1:0 Birnbaum (12.), 1:1 Bauer (32., Handstrafstoß), 2:1 Zieger (53.) – Gelb-Rote Karten: Diener (Thalheim) wegen wiederholten Foulspiels (72.) – Zuschauer: 200 im Stadion der Freundschaft zu Grimma
Das Leben selbst schwer gemacht
Grimma. Von der Papierform her eine klare Sache – das Landesligaspiel zwischen Grimma und Thalheim. Und um es vorwegzunehmen, die Muldenstädter dominierten die Begegnung vor nur 210 Zuschauern eindeutig. Eigentlich sollten keine Zweifel am Sieg des SV 1919 aufkommen, zu klar waren die Spielanteile der Heimelf. Schon in der Anfangsphase verfehlten Wimberger und Weitze das gegnerische Gehäuse knapp. Das Tor verfehlen konnte dann Birnbaum nicht. Von Pörschmann links gut vorbereitet, brauchte er nur noch den Fuß hinhalten, konnte sich die Ecke aussuchen (12.).
Der Treffer gab Auftrieb. Wimberger, Birnbaum und Linksverteidiger Zaulich attackierten die Gäste Schon in deren Hälfte, brachten sich immer wieder in Ballbesitz. Allein Zählbares wollte nicht herausspringen. Oft fehlten nur die berühmt-berüchtigten Zentimeter. So bei Liebing und Zaulich, die sich als Verteidiger immer in die Angriffe einschalteten. Die Gäste sahen sich in die eigene Hälfte gedrückt, versuchten sich durch Konter zu befreien. Und diese waren wie Nadelstich. So musste ein Schuss von Schaarschmidt von der Linie gekratzt werden (28.). Vier Minuten später stand das Spiel auf dem Kopf. Nach der ersten Ecke für die „Tannen“ spielte Liebing den Ball im Strafraum mit der Hand. Die Chance ließ sich Bauer nicht entgehen.
Der Schock saß tief, und die Tannen, die mit einem Punkt im Stadion der Freundschaft durchaus zufrieden gewesen wären, sahen sich ihrem Ziel wieder ein Stückchen näher. Denn bis zum Pausenpfiff. des umsichtig und energisch (neun Gelbe Karten, einmal Gelb-Rot) durchgreifenden Schiedsrichters Heinrich (Torgau) tat sich auf Grimmaer Seite nicht allzu viel. Da bedurfte es schon einiger Worte von Trainer Rainer Lisiewicz, um die Mannschaft zu motivieren.
Doch das schien gelungen, denn nach dem Wiederanpfiff ergriff Grimma sofort wieder das Heft des Handelns und setzte die Gäste erneut unter Druck. Zuerst kann der mit tollen Paraden aufwartende Vollmann einen Schuss von Wimberger (49.) abklatschen, den Nachschuss jagt Pörschmann übers Tor. Doch dann war er machtlos. Pörschmann bereitet auf links vor, spielt zu Wimberger, der abzieht. Der Ball wird abgefälscht und Zieger (53.) hämmert das Leder aus spitzem Winkel in die Maschen. Wer nun dachte, dass Grimma nachlegen würde, sah sich getäuscht. Entweder scheiterte man am eigenen Unvermögen oder am großartig haltenden Vollmann. Selbst als Diener nach wiederholtem Foulspiel den Rasen verlassen musste (72.), nutzten die Lisiewicz-Schützlinge nicht die Gunst der Stunde. Und das, obwohl zuvor mit Vatter ein offensiver Mittelfeldspieler für Libero Gießner gekommen war. Im Gegenteil, der eingewechselte Dietzsch hätte fast noch für den Ausgleich gesorgt (79.). Der an diesem Tage etwas wechselhaft spielende Gesper hätte alles klar machen können, doch sein Gewaltschuss wurde eine Beute des überragenden Vollmann.
So stöhnte Rainer Lisiewicz nach dem Spiel: „Wieder mal ein Arbeitssieg. Vollmann hat zwar toll gehalten, doch zwei, drei Tore mehr hätten es sein müssen. Hervorzuheben bei uns die unermüdlichen Birnbaum und Wimberger. Zwar ist es heute noch gut gegangen, doch im nächsten Spiel, beim VfB Leipzig, dürfen wir nicht mit so einer Chancenverwertung aufwarten.“
Andreas Rücker
Nur ein Arbeitssieg
Grimma. Die Grimmaer machten über die gesamten 90 Minuten das Spiel, konnten sich aber nie sicher sein, den Sieg in der Tasche zu haben. Denn sie konnten ihre Führung nicht ausbauen, während die Erzgebirgler bei Kontern immer gefährlich blieben. Zwischenzeitlich glichen die Thalheimer per Elfmeter sogar aus. Ziegers 2:1 fiel aus äußerst spitzem Winkel. Danach verzogen Vatter und Gesper sehr knapp. Glück hatten die Platzherren, dass Dietzsch nur den Pfosten traf (79.). Am Ende war der Erfolg hochverdient, aber behaftet mit der Charakteristik eines Arbeitssieges.
Andreas Rücker
VfB Zittau – TSV Lobstädt 1863 0:2
SV Chemie Böhlen – ATSV „Frisch Auf“ Wurzen 3:1
Döbelner SC – VfB Auerbach 1:3
1. FC Rodewisch – VfB Leipzig Amat. 1:1
Riesaer SV Blau-Weiß – FSV Zwickau Amat. 5:0
1. FC Dynamo Dresden II – OFC Neugersdorf 3:1
SV 1919 Grimma – SV Tanne Thalheim 2:1
spielfrei: Heidenauer SV