Datum: Sonntag, 07.05.2017

Anstoß: 15.00 Uhr

Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma

Ergebnis: 1:1 (1:0)

Zuschauer: 325



Landesliga Sachsen • 25. Spieltag

FC Grimma – FC Eilenburg  1:1 (1:0)

Grimma: Evers – Kurzbach, Maruhn, Dietrich, Ziffert (ab 67. Szepesi) – Tröger, Brand – Radig, Engler, Wiegner – Jackisch – Trainer: Wohllebe

Eilenburg: Šujica – Klemm, Majetschak, Hofmann (ab 78. Schlegel), Winkler – Stöbe, Heidel – Bartlog (ab 66. Schlesinger), Zeiße (ab 87. Kummer), Sauer – Stelmak – Trainer: Knaubel

Schiedsrichter: Gundler (Chemnitz) – Schiedsrichter-Assistenten: Sternkopf, Schröder (beide Chemnitz) – Tore: 1:0 Wiegner (18.), 1:1 Ziffert (48., Selbsttor) – Gelbe Karten: Radig (Foulspiel – 23.), Kurzbach (Meckern – 29.), Wiegner (Foulspiel – 80.), Tröger (Foulspiel – 84.) – Hofmann (Handspiel – 45.+2), Stöbe (Foulspiel – 71.), Heidel (Foulspiel – 87.) – Reservebänke: Wagner, Drobniak, Bouamama, Schwarz – Thomas (Tor), Schmidt, Jochmann, Döbelt – Zuschauer: 325 im Stadion der Freundschaft zu Grimma

 

Grimma. Respekt für diese Vorstellung! Vor guter Kulisse trotzte Sachsenligist FC Grimma im Mulde-Derby dem souveränen Spitzenreiter FC Eilenburg im heimischen Stadion der Freundschaft zwar letztlich nur ein 1:1 (1:0)-Unentschieden ab, doch wie sich die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe über die 90 Minuten präsentierte, genießt höchste Anerkennung. Aufgrund der Chancenvorteile war für die Gastgeber insgesamt sogar noch mehr machbar – die erste Saisonniederlage der Nordsachsen lag absolut im Bereich des Möglichen. Der Tabellenführer wackelte zwar leicht, doch im Stil einer Spitzenmannschaft fiel er nicht um, sondern machte aus wenig das an diesem Tag für ihn Maximale. Die Grimmaer verpassten es, sich für diese couragierte Vorstellung gegen den Top-Favoriten selbst zu belohnen, so dass es letztlich beim Remis blieb. Während der Tabellenführer und künftige Aufsteiger in die Oberliga Süd am kommenden Wochenende aufgrund des Görlitzer Rückzugs spielfrei hat, kämpft der FC Grimma am nächsten Sonntag um 15.00 Uhr bei Kickers Markkleeberg um weitere Meisterschaftspunkte.

Von Beginn an entwickelte sich eine hoch intensive Sachsenliga-Begegnung, in welcher die Einheimischen sich sofort hellwach präsentierten. Perfekt von Trainer Daniel Wohllebe eingestellt, agierte man im Defensivbereich höchst konzentriert, war von Beginn an präsent und giftig und setzte im Spiel nach vorn immer wieder Akzente. Für die erste Duftmarke sorgte Christoph Jackisch, dessen Schuss von der Strafraumgrenze knapp über den Querbalken strich (9.). Spielerisch schlugen sich Gäste sicherlich die feinere Klinge, doch wie die Platzherren sich als Kollektiv dem Favoriten entgegen stellten, war schon bemerkenswert. Dem FCE wurde durch eine intensive Zweikampfführung immer wieder deren spielerischer Moment genommen, das sehr laufstarke Spiel hielten die Gastgeber bis zum Spielende komplett durch. Die gefährlichen Eilenburger Top-Torjäger Stelmak und Zeiße waren bei der Grimmaer Hintermannschaft sehr gut aufgehoben – die Gastgeber hatten eindeutige Vorteile in Hälfte eins. Nicht von ungefähr gingen die Wohllebe-Schützlinge dann auch in Führung. Sehr gut von Toni Ziffert eingeleitet, umkurvte Kevin Wiegner zunächst Gäste-Schlussmann Šujica und schoss aus der Drehung zum 1:0 ein (18.). Dieser Treffer hab den Gastgebern zusätzliches Selbstvertrauen. Gefährlich zog Rico Engler einen Freistoß über die Mauer, doch fehlten hier die berühmten Zentimeter (20.). Auch in der Folgezeit hatten die Grimmaer alles unter Kontrolle, auch wenn die Gäste ab und an ihr spielerisches Potenzial andeuteten. Spätestens vor dem Grimmaer Strafraum waren die Eilenburger allerdings mit ihrem Latein am Ende, als Kollektiv gelang es die Gäste-Angriffe immer wieder im Keim zu ersticken. Einmal wurde es jedoch vor dem Tor der Gastgeber richtig eng. Nach einem langgezogenen Freistoß von Majetschak schlängelte sich Zeiße – mit Unterstützung der Hand – geschickt um Tröger herum und traf aus der Drehung nur den Pfosten (44.). Dies war jedoch die einzige Gäste-Gelegenheit in Halbzeit eins. Dagegen hätten die Platzherren vor dem Pausenpfiff sogar noch nachlegen können, doch ließ sich Šujica nach einem Jackisch-Freistoß auf die Torwartecke nicht überraschen (45.+2).

Nach die klasse ersten Halbzeit wollten die Gastgeber natürlich auch in der zweiten Hälfte daran anknüpfen, doch wurde sämtliches Konzept bereits wenige Minuten nach Wiederanpfiff komplett über den Haufen geworfen. Sehr gut von Winkler und Sauer eingeleitet, tankte sich Stelmak auf der linken Strafraumseite geschickt durch, wobei Ziffert dessen anschließende flache Eingabe unglücklich zum 1:1 ins eigene Netz bugsierte (48.). Eilenburg kam fortan besser in die Partie, die Gastgeber mussten sich kurz schütteln. Majetschaks Kopfball nach vorherigem Bartlog-Eckball klärte der aufmerksame Stefan Maruhn, den Nachschuss jagte Stöbe per Direktabnahme über den Kasten (52.). Doch die Einheimischen fanden anschließend wieder zurück in die Begegnung. Aus den Ballgewinnen wurde immer wieder versucht schnell nach vorn zu spielen. So setzte sich Wiegner auf der linken Seite beherzt gegen Klemm durch, doch aus spitzem Winkel verfehlte er das Tor nur knapp (55.). Kurz darauf versuchte sich Ziffert nach einer langgezogenen Tröger-Eingabe per Direktabnahme, doch fehlten auch hier die berühmten Zentimeter (57.). Das Chancenplus bestand weiterhin bei den Grimmaern, obwohl die Gäste fortan besser in der Partie waren. Allerdings lag eine erneute Führung der Einheimischen durchaus im Bereich des Möglichen. Wiegner scheiterte von der linken Seite am gut mit dem Fuß reagierenden Šujica (60.), beim folgenden Jackisch-Eckball kam Stefan Tröger einen halben Schritt zu spät um die Kugel kontrolliert in Richtung Tor drücken zu können (61.). Zwar war die Gefährlichkeit der Gäste weiterhin im Ansatz zu sehen, doch entstand vor dem Evers-Tor nichts Zwingendes. Etwas anders sah dies bei den Gastgebern aus. Sehr gut von Jackisch eingeleitet, setzte der eingewechselte Bence Szepesi einen Schuss zu hoch an (70.), beim folgenden Jackisch-Freistoß aus beträchtlicher Entfernung ließ sich Šujica nicht überraschen (71.). Die beste Möglichkeit ließ jedoch Engler ungenutzt, als er, nach guter Jackisch-Vorarbeit, die Kugel von der Strafraumgrenze und freier Schussbahn über den Kasten jagte (75.). So mussten die Gastgeber jedoch im Defensivbereich weiterhin höchst konzentriert bleiben. So kam der Tabellenführer gegen Ende nochmal zu einer Möglichkeit, als ihr zahlreich mitgereister Anhang bereits den Torschrei auf den Lippen hatte. Der eingewechselte Schlegel legte, nach Vorarbeit des ebenfalls ins Spiel gebrachten Schlesinger, die Kugel zurück auf den nachrückenden Sauer, doch verfehlte dieser mit seinem Schuss deutlich das Ziel (83.). Es ging bei diesem absoluten Fight bis zum Ende hin und her, wobei die Partie sehr intensiv blieb und es letztlich beim 1:1-Remis  bleiben sollte. Als der sehr gut leitende Schiedsrichter Gundler (Chemnitz) nach 93 Minuten die Partie beendete, zeigten sich die Gastgeber zwar etwas enttäuscht, weil natürlich aufgrund der Chancenvorteile etwas mehr drin war. Doch kann man deren Vorstellung nur in höchsten Tönen loben. Den Eilenburgern kann man nur alles Gute für die kommende Oberliga-Saison wünschen, wobei sie dort mit dieser Mannschaft eine sehr gute Rolle spielen werden.

Tom Rietzschel

  

Grimma. Es war schon einmal ein wunderbarer Vorgeschmack: Als die Eilenburger Fußballer am Sonntag in Grimma den Rasen im „Stadion der Freundschaft“ betraten, sorgten die Schlachtenbummler vom Fanclub „Die Ileburger“ für einen warmen Konfettiregen, ein XXL-Transparent und lauten Trommelwirbel. „Das war klasse. Eine riesige Unterstützung. Dickes Lob an unsere Fans“, war Trainer Nico Knaubel angetan.

Wo sonst im Grimmaer Stadion Beschaulichkeit herrscht, ging diesmal auf den Rängen die Post ab. Gut 200 der 325 zahlenden Fans drückten dem FCE die Daumen und freuten sich am Ende über ein leistungsgerechtes 1:1 in einem intensiven Spiel. „Es war ein extrem wichtiger Punkt“, atmete Präsident Steffen Tänzer durch. Vier Spiele vor dem Saisonende ist der FCE der Oberliga wieder einen Schritt näher. Acht Punkte Vorsprung sind es auf Kamenz, das aber noch nach Grimma reisen muss.

Eilenburg – ohne seinen kranken Wirbelwind Max Röhrborn – wirkte in den ersten 30 Minuten gehemmt. „Wir hatten Angst vor der eigenen Courage“, beschrieb Knaubel seine Sicht der Dinge. Seine Kicker wirkten gegen die heißen Gastgeber fahrig, taten sich im Spielaufbau schwer und kassierten die Quittung. Nach einer Ecke schalteten die Platzherren schnell um. Der junge Toni Ziffert schickte den pfeilschnellen Kevin Wiegner auf Reisen, der spielte mit der gesamten FCE-Defensive Katz und Maus und schloss aus zwölf Meter trocken ins kurze Eck (18.).

„In so einem Derby haut man noch ein paar Prozente mehr raus“, erklärte Grimmas Flügelflitzer Dennis-Sven Radig den forschen Aufgalopp. Eilenburg brauchte lange, um ins Spiel zu kommen und hatte kurz vor dem Pausenpfiff den Torschrei auf den Lippen. Nach einem Freistoß von Toni Majetschak aus der eigenen Hälfte nahm Moritz Zeiße den Ball im Sechszehner an, drehte sich blitzschnell und donnerte den Ball an den Pfosten. „Wenn du Glück hast, gehst du sogar mit einem 1:1 in die Pause“, so Knaubel, der in der Halbzeit auf seine Jungs einredete.

Die Worte fruchteten. Der FCE kam deutlich mutiger, schwungvoller und gefährlicher zurück. Philipp Sauer, der unermüdlich auf links marschierte, setzte sich geschickt durch und Branden Stelmak in Szene. Der US-Boy, der auf Schritt und Tritt bewacht wurde, düpierte erst Kurzbach, passte dann in die Mitte und hatte Glück, dass Ziffert den Ball unhaltbar für Jan Evers ins eigene Netz abwehrte. Grimma wirkte kurz angeknockt, bei Eilenburg lief jetzt das Offensivspiel flüssiger.

Nach einem Eckball stieg Majetschak empor, köpfte aber mit Stelmak seinen eigenen Mitspieler an. Auch die Distanzschüsse von Paul Stöbe und Philipp Sauer flogen am Kasten vorbei. Grimma blieb über Torschütze Wiegner und Christoph Jackisch brandgefährlich. Zweimal musste Marko Šujica Kopf und Kragen riskieren. „Mit unserer Chancenverwertung bin ich unzufrieden, ansonsten war es ein gutes Spiel von meiner Mannschaft“, sagte FCG-Trainer Daniel Wohllebe nach dem Abpfiff. Das intensive Spiel ging bei beiden an die Substanz. „Wir haben ein rassiges Derby gesehen, kämpferisch war es eine 1a und auch spielerisch haben mich beide Mannschaften überzeugt“, war auf der Tribüne Hermann Winkler, der Präsident des Sächsischen Fußball-Verbandes, angetan vom Spitzenspiel des Dritten gegen den Ersten.

Als die Eilenburger mit ihren Anhängern nach dem Match: „Spitzenreiter, Spitzenreiter“ skandierten, lag er schon in der Luft, der Aufstiegsduft. Jetzt bleiben zwei Wochen zum Verschnaufen. Am Wochenende muss die Knaubel-Elf pausieren, weil Gelb-Weiß Görlitz seine Mannschaft kurz nach Saisonbeginn zurückgezogen hat. Weiter geht es am 20. Mai bei der BSG Stahl Riesa.

Quelle: Susann Stephan • LVZ Delitzsch/Eilenburg

 

Grimma. Das Spitzenspiel der Fußball-Sachsenliga zwischen dem FC Grimma und dem noch ungeschlagenen Spitzenreiter FC Eilenburg endete vor 325 Zuschauern 1:1 (1:0). Kevin Wiegner versetzte die Einheimischen mit seinem Führungstor in der 18. Minute in Verzückung. Toni Ziffert leitete es mit schönem Pass ein, Wiegner lief von links in den Strafraum, umspielte Torwart Marko Šujica und vollendete. Ziffert war auf bittere Weise jedoch am Ausgleich beteiligt, das 1:1 war ein Eigentor von ihm (48.).

Danach zeigten die Gäste ihre spielerische Klasse, kamen aber kaum zu Möglichkeiten. „Die besseren Chancen besaßen wir, vor allem in der ersten Halbzeit“, betonte FCG-Teamleiter Tom Rietzschel, obwohl Moritz Zeiße vor der Pause mit einem Pfostenschuss für Eilenburg gleichfalls eine Großchance hatte. „Wir haben spät ins Spiel gefunden“, bekannte FCE-Coach Nico Knaubel, „uns dann in dem intensiven Match aber gesteigert.“

Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung 


Bilder vom Spiel

Fotos: Karsten Hannover


Die übrigen Ergebnisse

VfL 05 Hohenstein-Ernstthal – SV Einheit Kamenz  0:1 (0:0)

VfB Zwenkau 02 – Kickers 94 Markkleeberg  0:0

SG Taucha 99 – VfB Empor Glauchau  0:2 (0:1)

BSC Freiberg – BSC Rapid Chemnitz  1:5 (1:2)

FC 1910 Lößnitz – VfL Pirna-Copitz 07  1:3 (0:2)

Reichenbacher FC – FV Eintracht Niesky  2:4 (0:3)

spielfrei:  BSG Stahl Riesa