Datum: Sonntag, 17.11.2002
Anstoß: 13.30 Uhr
Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma
Ergebnis: 1:3 (1:0)
Zuschauer: 2.385
SV 1919 Grimma – FC Sachsen Leipzig 1:3 (1:0)
Grimma: Winkler – Massner, Wohllebe (ab 86. Knoof), Zaulich, Saalbach, Schober, Beyer, Birnbaum (ab 30. Mähne), Liebich, Pörschmann, A. Müller – Trainer: Lisiewicz
FC Sachsen: Eckstein – Rietschel, Bergner, Radojičić, Geißler (ab 46. Friedrich), Schönberg, Cramer, Kittler (ab 46. Hänsel), R. Müller, Kujat, Nemec (ab 86. Struck) – Trainer: Raab
Schiedsrichter: Bley (Sehma) – Tore: 1:0 Wohllebe (45., Foulstrafstoß), 1:1, 1:2 Cramer (53., 60.), 1:3 Schönberg (90.+1) – Gelbe Karten: Zaulich, Massner, Liebich – Radojičić, Friedrich, R. Müller – Zuschauer: 2.385 im Stadion der Freundschaft zu Grimma
Daniel Wohllebes Tor weckt Grimmaer Hoffnungen
Fußball-Oberliga. Zwei Schiri-Geschenke bringen den SV 1919 Grimma gegen Sachsen Leipzig auf die 1:3-Verliererstraße
Grimma. Ob es den Herren im roten Hemd wohl darinnen war? Jedenfalls versuchte Schiedsrichter Helmut Bley aus Sehmatal Trainer Rainer Lisiewicz zu beruhigen. „Darüber können wir in zehn Minuten doch in Ruhe reden“, meinte der Herr Unparteiische, als Grimmas Coach gleich nach dem Abpfiff zweifelhafte Entscheidungen monierte.
Klar war der FC Sachsen Leipzig im Punktspiel der Fußball-Oberliga am Sonntag im Stadion der Freundschaft die spielerisch bessere Mannschaft. Nur eben konnte sie diese Überlegenheit vorerst nicht in Tore umsetzen. Chancen hatten die in Weiß gekleideten Messestädter unbestritten. Aber sie blieben dabei so unschuldig wie die Farbe ihrer Hemden. In den ganz brenzligen Situationen waren nämlich Marcus Saalbach, André Schober oder Thomas Massner zur Stelle, um klärend einzugreifen. Vor allem Marcus Saalbach machte seine Sache gegen Ronny Kujat sehr gut.
„Gegen elf Sachsen hast du es schwer, gegen 14 keine Chance“, spielte am Ende Rainer Lisiewicz auf die Mithilfe des Schiedsrichter-Trios an. Bei den Toren, die Sachsen auf die Siegerstraße brachten, wurde kräftig mitgeholfen. Lapidare Zweikämpfe (53., 60.) wurde zu Freistoß fordernden Situationen hochgespielt. Und die Sachsen hatten in Heiko Cramer beide Male einen Vollstrecker, mit dem sich Grimmas Keeper Ronny Winkler wohl nicht so recht anfreunden konnte.
Dabei sah es zur Pause ziemlich sonnig im Stadion der Freundschaft aus. Nach einem bösen Foul an Andy Müller hatte Ragnar Zaulich den Ball aus der eigenen Hälfte weit nach vorn geschlagen. Radiša Radojičić sah keine andere Wahl, als den immens quirligen Mirko Liebich von den Beinen zu holen. Pech, dass es im Strafraum war. Den Elfer nagelte Daniel Wohllebe in die Tormitte fest (45.).
Doch in der zweiten Halbzeit urteilten Bley und seine Kollegen an den Linien mit unterschiedlichem Maß. So wäre ein Freistoßpfiff nach einem Foul an Ragnar Zaulich in aussichtsreicher Position durchaus angebracht gewesen. Ganz zu schweigen davon, als Mirko Liebich im Strafraum umgerissen wurde (70.). Nun ja, der Rest war Formsache. Grimma blies zur Schlussoffensive. Und in der letzten Minute ging bei einem Eckball auch Keeper Ronny Winkler mit nach vorn. Freie Bahn für Piet Schönberg und Jubel bei den Sachsen-Fans unter den 2.385 Zuschauern ob des glücklichen Sieges.
Mit der Leistung seiner Mannschaft zeigte sich Rainer Lisiewicz durchaus zufrieden: „Wir haben über den Kampf auch zu sehenswerten Spielzügen gefunden. Besonders Holm Beyer, Marcus Saalbach und André Schober muss man nennen, wenn man nach den besten Spielern fragt. Nun müssen wir am Mittwoch gegen Dresden-Laubegast erneut eine ähnliche Leistung bringen.“
© Andreas Rücker
Regisseur und Dampfmacher drehen Partie für die Sachsen
Grimma. Den linken Huf setzt Sachsen-Profi Piet Schönberg nur ein, wenn es gar nicht anders geht. Gestern Nachmittag, beim Leutzscher Gastspiel im Grimmaer Stadion der Freundschaft, geht es in der 90. Minute nicht anders. Schönberg erkämpft sich hinter der Mittellinie den Ball, visiert das verwaiste Tor der mit Mann und Maus stürmenden Gastgeber an und packt die linke Klebe aus. Die Rarität fliegt einige Meter, springt ein paar Mal auf, rollt schließlich aufreizend gemächlich hinter die Linie – das 3:1, drei Punkte, kurioser Abschluss eines jederzeit unterhaltsamen Fußballspiels.
„Dass es das Ding bis ins Tor schafft, hätte ich auch nicht gedacht“, gibt der Torschütze später den Eindruck der 2385 Zuschauer wieder. „Mein Linker ist halt doch unglaublich stark.“ Sprach's, und wurde von Uwe Thomas niedergeknutscht. „Der Piet hat wieder alle mitgerissen“, schwelgte der Vizepräsident und erinnerte ans 1:4 der Vorsaison. „In der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, dass wir jetzt eine ganz andere Mannschaft haben.“ Die einen 0:1-Pausenrückstand wegstecken muss. Radisa Radojičić senst den schnellen Grimmaer Stürmer Mirko Liebich (Radi: „Der macht nur Theater“) um, Schiri Bley gibt Elfmeter. Daniel Wohllebe wählt den Vollspann und die goldene Mitte, Keeper Marko Eckstein lenkt den Ball an die Unterkante der Latte, von wo der Ball ins Tor spritzt (45.).
Die Szenerie der zweiten Halbzeit fasst Sachsen-Coach Jürgen Raab so zusammen: „Die Reaktion aufs 0:1 war beeindruckend, wir sind gereift.“ Mit Wiederbeginn schnüren die Gereiften den ohne Libero Steffen Ziffert (Adduktoren-Verhärtung) spielenden SV Grimma ein, der Einbahnstraßen-Fußball mündet schnell ins 1:1 (53.) und 2:1 (60.) für die Sachsen. Dass die Freistoßtreffer von Spielmacher Heiko Cramer haltbar schienen – SVG-Keeper Ronny Winkler wirkte über 90 Minuten indisponiert – war Coach Raab egal. „Beide waren von Heiko glänzend geschossen. Das sollte man in den Vordergrund schieben. Über den verdienten Sieg müsse man sowieso nicht debattieren“, so Raab.
Über die Leutzscher Titelambitionen schon, merkte Steffen Ziffert spitz an. „Ich bin von den Sachsen vor allem spielerisch enttäuscht. So steigen die nicht auf. Da ist Plauen wesentlich stärker.“
© Guido Schäfer • Leipziger Volkszeitung
3:1! Sachsen siegt im kleinen Derby
Grimma. Das kleine Derby zwischen dem SV Grimma und dem FC Sachsen – da war Musike drin! Am Ende feierten die Leutzscher ihr 3:1. Bleiben weiter am Ortsrivalen und Spitzenreiter VfB als Zweiter (zwei Punkte zurück) dran.
Vorweg: Sachsen-Trainer Jürgen Raab lässt Sebastian Hänsel zunächst auf der Bank, Petr Nemec dafür ran. SV-Kollege Rainer Lisiewicz musste nun doch auf Abwehrchef Steffen Ziffert (Adduktoren) verzichten. Doch auch ohne den steht Grimma vor 2.385 Fans sicher hinten drin. Muss einzig bei einem Schober- Patzer die Luft anhalten: Der vertändelt am Strafraum gegen Ronny Kujat. Doch sein Geheimnis, warum er nicht abzieht – eine Hundertprozentige (11.) Grimmas Antwort: Wohllebes 18-Meter-Freistoß klatscht an den linken Pfosten (14.).
Was bis dahin auffällt: Sachsen nach vorne verspielt, hinten zudem anfällig: Radiša Radojičić legt Liebich im Strafraum – Schiri Bley (Sehmatal) pfeift Elfer. Den knallt Wohllebe mit voller Wucht in die Mitte – 1:0, die Führung für den Außenseiter kurz vor der Pause (44.). Jürgen Raab stinksauer: „Ich habe in der Kabine an den Charakter appelliert. Eine entsprechende Reaktion gefordert.“ Die kommt prompt – durch Zauberfuß Heiko Cramer! Der kippt das Spiel mit zwei Freistößen innerhalb von sieben Minuten. Erst zischt sein Flachmann aus 22 Metern ins rechte Eck (53.), dann klinkt er das Ding ins rechte Dreiangel (60.). Die starken Grimmaer riskieren nun alles. Doch Zaulichs Kopfball zischt rechts vorbei (89.). Dann das Ding in der Nachspielzeit: letzte Ecke für die Muldestädter, selbst Torwart Winkler vorne. Doch Marco Eckstein fängt das Leder weg, haut es fix nach vorne. Glatze Piet Schönberg hält aus 40 Metern einfach drauf – drin! Der Abpfiff ging im Leutzscher Jubel unter...
© Adrian Wittwer • BILD Leipzig
Grimma kann Favoriten kein Bein stellen
Grimma. Der FC Sachsen hat mit einer spielerischen Steigerung in der zweiten Hälfte beim SV Grimma 2:1 gewonnen und den Anschluss an die Spitze wieder hergestellt. Die Leutzscher trennen jetzt wieder zwei Punkte vom Leipziger Lokalrivalen VfB.
Zunächst hatte der Favorit aus Leipzig Probleme mit der gut gestaffelten Grimmaer Abwehr, die in der ersten Hälfte nur zwei Chancen für den FCS zuließ. Die beste konnte Geißler nach 33. Minuten nicht nutzen: Seinen 16-Meter-Schlenzer köpfte Liebich für seinen geschlagenen Keeper Winkler von der Linie. Liebich leitete zwölf Minuten später sogar die Grimmaer Führung ein: Als Radojičić kurz vor der Pause den SVG-Angreifer Liebich im Strafraum zu Fall brachte, ließ sich Wohllebe die Chance zur Führung nicht nehmen und traf per Elfmeter zum 1:0.
Zwei Cramer-Freistöße aus 20 und 22 Metern brachten Leipzig nach dem Wechsel auf die Siegerstraße: Beim Ausgleich sah Winkler im SVG-Kasten nicht gut aus, der Ball rutschte unter dem Tormann hindurch ins Tor (53.), der zweite Treffer knallte von der Latte ins Tor (60.). Grimma kämpfte bis zuletzt um den Ausgleich, den vierten Treffer des Tages erzielte aber der FC Sachsen. Weil sich SVG-Keeper Winkler in den Schlussminuten in den Angriff einschaltete, hatte Schönberg nach 90 Minuten keine Mühe, bei einem Konter ins leere Tor zu vollenden.
© MDR online
Grimma mit 3:1 geschlagen
Grimma. Die Leutzscher begannen das Spiel von Beginn an druckvoll zu spielen. Man wollte mit einen frühen Tor schon zeitig für die Entscheidung sorgen. Doch immer wieder scheiterte man an der dicht gestaffelten Grimmaer Abwehr. Die Hausherren verlegten sich aufs Konter-Spiel und hatte fast Glück, doch ein Schuss landete am Pfosten vom Eckstein-Gehäuse. Die größte Chance in der ersten Hälfte für Chemie hatte Tom Geißler, doch dessen Schuss wurde noch von der Linie gekratzt. Die Grimmaer Spieler versuchten das Tempo aus den Spiel zunehmen, was ihnen auch gelang. In der 44. Minute wurde Liebich von Radojičić im Strafraum umgerissen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Wohllebe, wobei Eckstein noch am Ball war, zur Grimmaer Führung.
Nach den Seitenwechsel drückten die Grün-Weißen auf den Ausgleich. Dieser fiel dann in der 53. Minute als Heiko Cramer einen Freistoß mit Hilfe des Grimmaer Torwartes, der den Ball nicht festhalten konnte, im Netz versenkte. Als eine Stunde gespielt waren trat Heiko Cramer wiederholt zu einen Freistoß an. Aus fast 25. Metern versenkte er den Ball halbhoch rechts im Tor. Nun wachten auf einmal die Grimmaer Balljungs auf, die vorher fast eingeschlafen waren. Jetzt drückte Grimma ihrerseits auf den Ausgleich und Chemie verlegte sich aufs Kontern. Grimma kam nun zu mehreren Chancen, die aber nicht genutzt werden konnten, denn die Leutzscher Abwehr hielt stand. In der Nachspielzeit konnte Piet Schönberg einen Konter erfolgreich zum 3:1 abschließen. Der Ball rollte ins leere Grimmaer Tor, denn ihr Torwart war mit nach vorne gelaufen. Nach den Schlusspfiff feierten die fast 1.500 Leipziger Fans unter den 2.385 Zuschauern ihre Mannschaft.
© Ronny Görz • FC Sachsen Leipzig
VfB Leipzig – Hallescher FC 2:1 (1:0)
FC Carl Zeiss Jena – SV Wacker 07 Gotha 2:0 (0:0)
FC Anhalt Dessau – VFC Plauen 0:1 (0:1)
BSV Eintracht Sondershausen – OFC Neugersdorf 3:2 (2:0)
FV Dresden Nord – FSV Zwickau 0:0
1. FC Magdeburg – VfB 09 Pößneck 2:3 (0:1)
SV 1919 Grimma – FC Sachsen Leipzig 1:3 (1:0)
VfB Chemnitz – FC Lausitz Hoyerswerda 1:0 (1:0)
FV Dresden Laubegast – FC Energie Cottbus Amat. 3:1 (2:1)