Datum: Sonntag, 11.03.2001

Anstoß: 14.10 Uhr

Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma

Ergebnis: 2:0 (1:0)

Zuschauer: 2.500



NOFV-Oberliga Süd • 24. Spieltag

SV 1919 Grimma – 1. FC Dynamo Dresden  2:0 (1:0)

Grimma: Winkler – Massner, Wohllebe, Zaulich, Ziffert, Birnbaum, Braun, Liebich, Mähne, Pörschmann (ab 81. Zieger), Brumme (ab 70. Müller) – Trainer: Lisiewicz

Dyn. Dresden: Kresić – Bulatović (ab 63. Adamowicz), Dietrich, Lense, Besser (ab 56. Paulus), Kosharnyi, Jungnickel, Wagefeld, Schröter, Petrowsky (ab 31. Marasa), Manislavić – Trainer: Pot

Schiedsrichter: Hoffmann (Seligenthal) – Tore: 1:0 Brumme (33.), 2:0 Wohllebe (60.) – Gelbe Karten: Zaulich, Ziffert, Brumme – Manislavić, Kosharnyi – Zuschauer: 2.500 im Stadion der Freundschaft zu Grimma


Spielberichte

 Grimmaer Brumme und Wohllebe knipsen Dynamo ab

Grimma. Cor Pot, Trainer des 1. FC Dynamo Dresden, fühlte sich nach der Oberliga-Partie in Grimma von seiner Mannschaft im Stich gelassen. „Wenn man allein den finanziellen Unterschied zwischen Grimma und uns sieht, haben meine Männer die Bezeichnung Profis heute nicht verdient."

Das 0:2, mit dem er und seine Truppe gestern aus dem Stadion der Freundschaft entlassen wurden, war für Außenseiter Grimma nicht einmal unverdient. „Ich habe meiner Mannschaft gesagt, dass wir jeden Punkt im Kampf gegen den Abstieg brauchen. Natürlich habe ich auch erwähnt, dass drei Punkte drin sind", verriet Grimmas Coach, Rainer Lisiewicz. Und seine Männer legten vor gut 2.500 Zuschauern das an den Tag, was den Vollprofis aus Dresden fehlte: Die richtige Einstellung und der nötige Kampfgeist. Das ging in der Abwehr los, in der Torwart Ronny Winkler mit tollen Paraden glänzte, bei einem Freistoß (68.) förmlich über sich hinaus wuchs. Und aus der sicheren Deckung heraus wurde immer wieder der Weg nach vorn gesucht. Teils gelang das sogar durch gute Spielzüge. Maßgabe war jedenfalls, die sich bietenden Chancen resolut zu nutzen, denn allzu viele konnte sich der SV 1919 gegen Dynamo nicht ausrechnen.

Das Spiel hatte mit zehnminütiger Verspätung begonnen, da viele der Dynamo-Fans durch einen Unfall auf der Autobahn aufgehalten wurden. Was sie dann allerdings von ihrer Mannschaft zu sehen bekamen, war nicht viel. In der zweiten Spielhälfte wurden gar Gesänge laut wie „Wir ha'm die Schnauze voll!" Da stand es bereits 2:0. Thomas Brumme (33.) nach guter Vorarbeit von Mirko Liebich und Daniel Wohllebe (60.) mit einem Freistoß, der allein schon den Eintritt wert war, hatten diese Führung erzielt. In der Schlussphase hatte Grimma bei Kontern sogar die Möglichkeit, das Resultat zu erhöhen. Die Schüsse von Dynamo, die auch wirklich aufs Grimmaer Tor kamen, sind schnell aufgezählt: Kopfball von Lense (38.), Lattenschuss von Manislavić (42.) und ein paar Freistöße, die Ronny Winkler vor keine Probleme stellten.

So konnte Fußball-Grimma gestern einen Sieg über den haushohen Favoriten feiern. Dass die Feier nicht getrübt wurde, ist auch Sicherungskräften und Polizei zu verdanken. Polizei-Pressesprecher Michael Rille gab insgesamt acht Festnahmen an, sechs zum Ausnüchtern, eine wegen Beleidigung und eine wegen Führens verfassungswidriger Symbole. Ansonsten war es aus Polizeisicht ein ruhiger Nachmittag, an dem nicht einmal Knallkörper gezündet wurden. Der SV 1919 möchte sich noch einmal bei seinen Fans bedanken, für die Einsicht, nur die Tribünenseite zu benutzen. Doch das machte sich aus Sicherheitsgründen notwendig.

Andreas Rücker • LVZ Muldental


Mit Kampf und viel Herz

Grimma. Mit dem 2:0-Sieg über Dynamo Dresden zeigte Außenseiter Grimma nach dem 1. FC Magdeburg (1:0) erneut einem Favoriten die Zähne. Vor 2.500 Zuschauern im Stadion der Freundschaft erzielten Thomas Brumme (33.) und Daniel Wohllebe (60.) die Treffer. Dem 1:0 ging eine gelungene Vorarbeit von Mirko Liebich voraus. Das 2:0 erzielte Wohllebe mit einem fulminanten Freistoß.

Das Resultat stellte den Verlauf der Partie nicht etwa auf den Kopf. Es war nach Ansicht beider Trainer verdient. „Nach dem 2:0 hatten wir sogar noch Möglichkeiten, den Sack endgültig zuzubinden“, meinte Grimmas Rainer Lisiewicz, der vor allem die Moral seiner Truppe lobte. Dynamo-Coach Cor Pot war stinksauer: „Die Mannschaft hat mich im Stich gelassen. Grimma hatte das, was meinen Leuten fehlte – die richtige Einstellung.“

Mit dieser konnten die Gastgeber wuchern. Die spielerische Klasse von Dynamo Dresden war, wenn sie aufblitzte, nicht zu übersehen. Doch der SV 1919 hielt mit Geschlossenheit, Kampfgeist und viel Herz dagegen. So blieben hochkarätige Möglichkeiten der Dresdner Mangelware. Lense setzte einen Kopfball knapp daneben (38.), Manislavić traf nur die Latte (42.). Dagegen hatten die Gastgeber in der zweiten Halbzeit bei Kontern (Liebich, Birnbaum) weitere Großchancen.

Andreas Rücker • LVZ Muldental


Gibt Cor Pot auf? „Die Spieler lassen mich im Stich!“

Grimma. Das war’s! Endgültig! Seit gestern kann Dynamo für ein weiteres Jahr in der Viertklassigkeit planen. Durch die blamable 0:2-Niederlage in Grimma sind die Schwarz-Gelben mit zehn Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Magdeburg aus dem Aufstiegsrennen. Über 1.500 Fans unter den insgesamt 2.500 Zuschauern wollten zusammen mit ihrem Team wenigstens noch ein Fünkchen Hoffnung am Glimmen halten – das wurde aber von den Grimmaer Amateuren eiskalt ausgeblasen.

Schon vorm Spiel gab’s für die Dresdner einen mittleren Schock: Auf der A14 kamen sie kurz vor Grimma zu einem Unfall – ein PKW hatte sich überschlagen, eine Frau schwer verletzt. Mannschaftsarzt Dr. Sigurd Hegner leistete sofort mit Erste Hilfe.

Durch den folgenden Stau verzögerte sich der Spielbeginn um zehn Minuten. Trotzdem waren die Dresdner sofort überlegen, aber Manislavić (3., 16., 38., 39., 42.), Jungnickel (10.) und Dietrich (38.) verzweifelten an Grimma-Keeper Winkler oder an sich selbst. Die Strafe: Brumme verwertete eine Liebich-Eingabe nach Bulatovićs Tändelei zum 1:0 (33.).

Nach dem Seitenwechsel drängte Dynamo auf den Ausgleich, wurde durch Wohllebes Freistoß-Knaller in den rechten Winkel aber erneut kalt erwischt – 2:0 (60.). Das war’s. Für einen Fan war das zu viel – er musste nach einem epileptischen Anfall ins Krankenhaus gebracht werden.

Mit hängenden Köpfen schlichen die Dynamo-Kicker vom Platz. Jetzt beginnt das Schaulaufen für andere Vereine. Klaus Dietrich: „Was soll man sonst machen?“ Auch für Trainer Cor Pot geht wohl die Dresdner Zeit zu Ende: „Die Spieler lassen mich im Stich. Das sind keine Profis.“ Klingt sehr nach vorzeitigem Abschied. Auch Grimmas Detlef Schößler, der nur als Zuschauer im Stadion war, wird sich reiflich überlegen, ob er jetzt noch als Manager bei Dynamo einsteigt.

Dirk Löpelt • Dresdner Morgenpost


Grimma. Was für eine Sensation! Oberligist SV Grimma putzte Top-Favorit Dynamo Dresden vor 2.500 Fans mit 2:0! Das Muldestädtchen aus dem Häuschen.

Das Spiel begann zunächst mit 12 Minuten Verspätung: Stau nach einem schweren Unfall auf der A14, der Dynamo-Bus mittendrin. Muss vor allem Verteidiger Bulatović auf die Nieren geschlagen sein, als Brumme aus sieben Metern ins lange Eck spitzelt – 1:0 (33.). Die Dresdner einfach fad, einfallslos. Rächte sich nach der Pause wiederum: Wohllebe zieht aus halbrechter Position aus 20 Metern ab – drin im Dreiangel (60.). Ein Traumtor! „Ein Strich, ein Kracher“, jubelte selbst SV-Trainer Rainer Lisiewicz. War die Entscheidung, weil er mit Winkler auch einen Hexer im Tor hatte. Seine größte Tat: Einen 30-Meter-Hammer von Dietrich fischte er aus dem Dreiangel (69.).

„Am Ende hätten wir sogar noch höher gewinnen können“, so Lisiewicz. „Einige schöne Konter haben wir da zu leichtfertig vergeben. Auf jeden Fall waren es drei ganz wichtige Punkte gegen den Abstieg.“

André Schmidt • Bild Leipzig


Dynamo stolpert in Grimma

Grimma. Überraschung im Grimmaer Stadion der Freundschaft: Mit 2:0 haben die Gastgeber den Favoriten aus Dresden besiegt. Bis zum 1:0 war die Partie ein Spiel ohne Höhepunkte. In der 33. Minute nutzte Brumme ein Anspiel von Liebich zur Führung. Dresden drängte auf den Ausgleich, Manislavić (37./41.) und Dietrich (39.) trafen jedoch aus guter Position nicht. Durch gute kämpferische Einstellung sicherte sich Grimma nach der Pause den vierten Heimsieg. Mit einem Freistoßtor in den Winkel traf Wohllebe sogar zum 2:0 (60.). Dresden spielte jetzt konfus und der Gastgeber hätte erhöhen können.

MDR online


Der Spieltag in der Übersicht

VfL Halle 96 – BSV Eintracht Sondershausen  3:1 (1:1)

Halle 96: Paden – Wellington, Westendorf, Grosche, Jonekeit (ab 85. Jonekeit), Gumprecht (V), Stark, Glaubitz, Eimbingou, Zimmerling (ab 61. Trautmann), Sadlo – Trainer: Voigt

Sondershausen: Weißgärber – Silabetzschky (ab 75. Aschenschwandtner), Plachy, Rasch, Kloth, Krug, Nieke, Duft, Franz, Šzafer (V/ab 64. Franke), Knäbe (ab 70. Baumann/V) – Trainer: Venth

Schiedsrichter: Kaiser (Werben) – Tore: 1:0 Embingou (33.), 1:1 Plachy (35.), 2:1 Embingou (61.), 3:1 Sadlo (78.) – Zuschauer: 511 im Stadion am Zoo zu Halle

 

FC Stahl Riesa – VfB Zittau  4:0 (3:0)

Riesa: Michael – Fiedler, Hecht, Fröhlich (V), D. Küttner, Mittenzwei (V/ab 78. Gierich), Kaiser (ab 54. Huß), Bernhardt, Zschätzsch (V), Gräfe, Hausmann (ab 64. Richter) – Trainer: Rau

Zittau: Pöschmann (V) – Nošek, Ovecka, Šimek, Uhlig (V), Meißner, Hovorka (ab 75. Jiraško), Ješeta, Kaden (ab 57. Vokal), Wecker (V), Wehnert (V) – Spielertrainer: Nošek

Schiedsrichter: Oehme (Witzschdorf) – Tore: 1:0 Mittenzwei (30., Foulstrafstoß), 2:0 Mittenzwei (44., Foulstrafstoß – per Nachschuss), 3:0, 4:0 Gräfe (45., 88.) – Gelb-Rote Karten: Gierich (Riesa) wegen wiederholten Foulspiels (90.) – Ovecka (Zittau) wegen wiederholten Foulspiels (44.) – Zuschauer: 627 im Stadion der Stahlwerker „Ernst Grube“ zu Riesa

 

FSV Wacker 90 Nordhausen – VFC Plauen  0:0

Nordhausen: Michael – Elle (V), J. Ludwig, Schneider (V), Malura, Otte (V/ab 68. Facius), Öztürk, Pistorius, Traoré, Prokosch (V/ab 78. Dornhofer), Rüdiger – Trainer: Görke

Plauen: Golle – Dashi (V), V. Berger, Gemeiner, Hölzel (ab 46. Gemazashvili), Fahrenholz (ab 65. Schulze), Krasselt, G. Berger, Curri (V), Reinold (V), Brust (ab 72. Gajsak) – Trainer: Müller

Schiedsrichter: Reiche (Wolmirstedt) – Zuschauer: 464 im Albert-Kuntz-Sportpark zu Nordhausen

 

FC Anhalt Dessau – VfB Chemnitz  0:2 (0:1)

Dessau: Tuchel – Freund (V), Murawiew, Heitzmann, Schreiter, Strokosch (V), Duris (ab 55. Westphal), Hildebrandt, Villin (ab 55. Schwarzer), Duga, Dreyer (V) – Trainer: Wolf

Chemnitz: Klömich – Vogel, Oehl, König (ab 46. Chudzik), Meyer (V), Weber, Werner, Papp, Wieland (V/ab 68. O. Müller), Kretschmer (ab 78. Gijnali/V), Kunze – Trainer: J. Müller

Schiedsrichter: Weise (Pößneck) – Tore: 0:1 Wieland (5.), 0:2 Meyer (55.) – Rote Karten: Westphal (Dessau) wegen einer Tätlichkeit (75.) – Zuschauer: 278 im Paul-Greifzu-Stadion zu Dessau

 

SV 1919 Grimma – 1. FC Dynamo Dresden  2:0 (1:0)

Grimma: Winkler – Massner, Wohllebe, Zaulich (V), Ziffert (V), Birnbaum, Braun, Liebich, Mähne, Pörschmann (ab 81. Zieger), Brumme (V/ab 70. Müller) – Trainer: Lisiewicz

Dyn. Dresden: Kresić – Bulatović (ab 63. Adamowicz), Dietrich, Lense, Besser (ab 56. Paulus), Kosharnyi (V), Jungnickel, Wagefeld, Schröter, Petrowsky (ab 31. Marasa), Manislavić (V) – Trainer: Pot

Schiedsrichter: Hoffmann (Seligenthal) – Tore: 1:0 Brumme (33.), 2:0 Wohllebe (60.) – Zuschauer: 2.500 im Stadion der Freundschaft zu Grimma

 

VfB Leipzig – FSV Hoyerswerda  3:1 (1:0)

Leipzig: Grundmann – Brestrich, Jülich, Pinder, Kipping (ab 70. Weißenberger), Kanitz, Räbsch (ab 63. Ferl), Görke (V), Krznarić (V), Gunkel (ab 74. Eiselt), M. Weiß – Trainer: Steffens

Hoyerswerda: Zeiß – Baum, Rettig, Ringel, Bronec, Richter, Vejprava, Penička, Kohlschütter, Broum, Strauß – Trainer: Heidler

Schiedsrichter: Bley (Sehma) – Tore: 1:0 Pinder (6.), 2:0 M. Weiß (69.), 2:1 Rettig (73.), 3:1 Ferl (90.) – Zuschauer: 2.400 im Bruno-Plache-Stadion zu Leipzig

 

1. FC Magdeburg – FC Energie Cottbus Amat.  5:1 (2:1)

Magdeburg: Dreszer – Holz (ab 74. Lücke), Rozgonyi, Franz, Schmidt, Maslej, Hannemann, Zani (ab 60. Golombek), Ivanović (V), Mydlo, Papić (ab 46. Ofodile) – Trainer: Vogel

Cottbus Amat.: Berntsen – Ballaschk (V), Trehkopf, Termina (V), Hein (ab 70. Unversucht), Pahn (V), Woltmann, Handreck, Lakhouil, Kubis, Th. Neubert – Trainer: Meseck

Schiedsrichter: Junker (Wismar) – Tore: 1:0 Ivanović (2.), 1:1 Kubis (21.), 2:1, 3:1, 4:1 Ivanović (30., 67., 75.), 5:1 Ofodile (88.) – Zuschauer: 2.930 im Ernst-Grube-Stadion zu Magdeburg

 

FV Dresden Nord – Bischofswerdaer FV 08  0:0

Dresden Nord: Jovanović – Härtig (ab 76. Georgi), T. Gaunitz, Böhme (ab 46. Enzmann), F. Gaunitz, Jelen, Schenk, Scholze (ab 64. Liebmann), Kühne (V), Soltau, Hentschke (V) – Trainer: Baron

Bischofswerda: Glöckner – Kunze (V), Baumann, Krulis (V), Hain, Housa, Kosmetschke, Marschner (ab 66. Dolezel), Fritzsche, Kaulfus (ab 61. Mattusch/V), Novák – Trainer: U. Schmuck

Schiedsrichter: Sather (Grimma) – Zuschauer: 185 im Sportforum „Jägerpark“ zu Dresden

 

FSV Zwickau – Hallescher FC  1:1 (0:1)

Zwickau: Mewes – Riedel, Thaly, Krauß, Köcher (V), Kramer, Gerloff, Shubitidze, Danko (V/ab 72. Düring), G. Kopunović (ab 46. Richter), Arzt (ab 55. Troche) – Trainer: Weise

HFC: Völkner – Geidel, Kardos (V), Bartel, Georg (V), Klajnszmit, D. Kurzeja (V), Steffen, Nelde, V. Kopunović (V), Kricke (ab 78. Renivaldo/V) – Trainer: Häfner

Schiedsrichter: Honnef (Gotha) – Tore: 0:1 Kricke (33.), 1:1 Shubitudze (85.) – Zuschauer: 1.026 im Westsachsenstadion zu Zwickau