Datum: Sonntag, 18.02.2001

Anstoß: 14.00 Uhr

Spielort: F.-L.-Jahn-Stadion, Hoyerswerda

Ergebnis: 0:3 (0:1)

Zuschauer: 264



NOFV-Oberliga Süd • 21. Spieltag

FSV Hoyerswerda – SV 1919 Grimma  0:3 (0:1)

Hoyerswerda: Zeiß – Baum, Rettig, Richter, Vejprava (ab 46. Bronec), Haasler, Penička, Kohlschütter (ab 72. Grun), Broum, Dobrý, Strauß – Trainer: Heidler

Grimma: Winkler – Massner, Wohllebe, Zaulich, Ziffert, Birnbaum, Braun, Liebich (ab 81. Zimmermann), Mähne (ab 69. Müller), Pörschmann, Brumme (ab 81. Zieger) – Trainer: Lisiewicz

Schiedsrichter: Oehme (Witzschdorf) – Tore: 0:1 Birnbaum (3., Foulstrafstoß), 0:2 Müller (74.), 0:3 Zieger (90.) – Gelbe Karten: Haasler – Liebich, Zaulich, Birnbaum – Rote Karten: Dobrý (Hoyerswerda) wegen einer Tätlichkeit (45.) – Zuschauer: 264 im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion zu Hoyerswerda


Spielberichte

 

Grimmaer erkämpfen wichtige Punkte

Hoyerswerda. Anlässlich der Stammtischrunde des SV 1919 Grimma warnte Grimmas Trainer davor, dass ein Abstieg in die Landesliga schlimme Folgen haben würde. Egal welche Mannschaft es in dieser Spielklasse erwischt. Und nach ersten Spielen der Rückrunde, wo sich die Kreisstädter sicher etwas mehr ausgerechnet hatten als nur ein Remis gegen Zittau und Bischofswerda, war es wichtig, in Hoyerswerda Nägel mit Köpfen zu machen. Das gelang mit einem „glücklichen Händchen“ des Trainers.

Viele der Grimmaer Fußballfans werden sicher die Ergebnismeldung auf dem Videotext gelesen haben und über die Höhe des Siegs überrascht gewesen sein. Stunden später bestand sogar die Möglichkeit, einige Ausschnitte im MDR-Fernsehen zu sehen. Dort konnte man sich dann selbst ein Bild über den gegebenen Elfer machen. Er war durchaus berechtigt, als Thomas Mähne bereits nach drei Minuten von den Beinen geholt wurde. Sven Birnbaum ließ sich die Gelegenheit vom Punkt nicht entgehen, verlud den Hoyerswerdaer Keeper.

Im weiteren Verlauf hätte Thomas Brumme die frühe Spielvorentscheidung herbeiführen können. Nachdem er sich geschickt in Szene setzte, standen zweimal das Aluminium und einmal etwas Ungenauigkeit im Wege, um jubeln zu können.

Zur Erinnerung: Im Vorjahr kämpfte Hoyerswerda an der Tabellenspitze, stand kurz vor dem Aufstieg in die Regionalliga. Von dieser einstigen Klasse ist das Team in dieser Saison weit entfernt. Mit derzeit 21 Punkten kreist das Abstiegsgespenst über dem Lausitzer Verein. Grimma hatte vor dem Spiel 23, nun 26 Punkte. Allein anhand dieser Zahlenspielerei ist erkennbar, wie wichtig dieser „Sechs-Punkte-Sieg“ war.

Umso unverständlicher ist das Verhalten des FSV-Torjägers Pavel Dobrý. Mit seiner Unbeherrschtheit – er trat den am Boden liegenden Ragnar Zaulich – leistete er seinem Team einen Bärendienst. Den Grimmaern konnte es recht sein. Doch von dieser zahlenmäßigen Überlegenheit merkte man vorerst nichts. Im Gegenteil, der Ruck ging nicht durch die Grimmaer, sondern durch die Gäste-Elf. Nun stand Ronny Winkler bei zwei Aktionen immer auf dem richtigen Fleck. Er konnte so schlimmeres vermeiden. Grimma hatte ansonsten die Sache im Griff und stellte sich auf eine heiße Endphase ein. Doch die kam zum Glück nicht, weil ein schneller Konter durch den kurz vorher eingewechselten Müller (75.) die Spielvorentscheidung brachte.

Das endgültige k.O. des Gastgebers besorgte erneut ein Einwechsler. Für den sich an diesem Tag mehrmals gut in Szene setzenden, aber glücklos im Abschluss agierenden Thomas Brumme kam Nico Zieger. Und der stand kurz vorm Abpfiff goldrichtig, als er eine Eingabe von links über die Linie drückte.

Nach diesem Sieg steht der SV 1919 Grimma auf dem zehnten Tabellenplatz. Doch ein genauer Blick auf das Tabellenbild verrät, dass die Lisiewicz-Elf und der Hallesche FC als einzige Mannschaften bisher 21 Spiele absolvierten. Während Grimma und Halle „nur“ noch 13 Spieltage zu bestreiten haben, hat die Konkurrenz in Nachholspielen die Möglichkeit, ihr Punktekonto aufzubessern.

Das könnte Grimma zur Bedeutungslosigkeit machen, wenn zum Beispiel das nächste Spiel gegen den abstiegsbedrohten VfB Chemnitz gewonnen wird (Sonntag, 25. Februar, Anpfiff 14.00 Uhr).

Hoyerswerdas Trainer Gerd Heidler suchte die Ursache für die Niederlage nicht im schnell gegebenen Elfmeter gegen seine Mannschaft. Er sagte: „Wir haben heute einfach schwach gespielt, da war nichts zu holen.“

Da konnte Grimmas Trainer Rainer Lisiewicz gelöst auf die Fragen der Reporter antworten: „Meine Mannschaft hat das Spiel in der ersten Halbzeit klar dominiert. Allein Thomas Brumme und Ragnar Zaulich hätten vor der Pause alles klar machen können.“ Und wie sah der Grimmaer Coach die Elfmeter-Entscheidung? „Wenn der Schiedsrichter auf indirekten Freistoß entscheidet, hätten wir auch nichts machen können. Wenn der Schiedsrichter pfeift, dann ist es halt Elfmeter“, meinte er.

Andreas Rücker • LVZ Muldental

 

Glücksgriffe von Lisiewicz

Hoyerswerda. Mit einem 3:0-Sieg beim Tabellennachbarn FSV Hoyerswerda verabschiedete sich der SV 1919 Grimma gestern aus der Abstiegszone der Oberliga Süd. Coach Rainer Lisiewicz gelangen mit den Einwechslungen von Andy Müller und Nico Zieger Glücksgriffe. Zunächst entschied der junge Ex-Hausdorfer mit seinem Treffer zum 2:0 die Partie (75.). Dann besorgte Zieger kurz vor Schluss den Rest.

Die Muldestädter erwischten einen Auftakt nach Maß. Bereits nach 180 Sekunden wurde Thomas Mähne im Strafraum der Platzbesitzer gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelte Sven Birnbaum zur 1:0-Führung. Danach diktierten die Gäste das Spiel. Doch sie vergaben mehrere hochkarätige Chancen. Allein Torjäger Thomas Brumme traf statt ins Netz gleich zweimal das Holz.

Kurz vor dem Pausenpfiff flog Hoyerswerdas Torjäger Pavel Dobrý vom Platz. Er hatte den am Boden liegenden Ragnar Zaulich getreten.

Doch Grimma schlug aus dieser zahlenmäßigen Überlegenheit zunächst kein Kapital. Im Gegenteil, Hoyerswerda bestimmte das Spiel. Bis zur 75. Minute. Aber im Anschluss an die einzige Möglichkeit des FSV fuhren die Gäste einen schnellen, spielentscheidenden Konter, den Müller zum 2:0 abschloss.

Norbert Töpfer • Leipziger Volkszeitung

 

Strittige Entscheidungen in Hoyerswerda

Hoyerswerda. Eine zumindest fragwürdige Leistung des Schiedsrichters hat das Spiel zwischen Hoyerswerda und Grimma entschieden. Kurz nach dem Anpfiff zeigte er auf den Elfmeterpunkt, nach dem Grimmas Mähne im Zweikampf mit Rettig umfiel. Kurz vor der Pause und kurz vor Schluss verweigerte er Hoyerswerda zwei Strafstöße. Zunächst wurde Brom gefoult, dann übersah er ein Handspiel auf der Torlinie.

Zumindest die Rote Karte für Dobrý war nicht umstritten. In Unterzahl spielte Hoyerswerda sogar offensiver. Grimma lauerte auf Konter, von denen Müller und Zieger zwei erfolgreich abschlossen.

www.mdr.de


Der Spieltag in der Übersicht

folgt