Datum: Samstag, 20.08.2016

Anstoß: 15.00 Uhr

Spielort: Stadion der Eisenbahner, Delitzsch

Ergebnis: 0:3 (0:2)

Zuschauer: 55



Sachsenpokal • 2. Hauptrunde

      ESV Delitzsch – FC Grimma  0:3 (0:2)

Delitzsch: Gedigk – Böhlau, Becker, Döhler, Wolff (ab 66. Petersdorf) – B. Hampel (ab 76. Wenzel) – Seebach, Bachmann, Hauschild, Rast – Kaselowsky (ab 83. Voß) – Trainer: Geppert

Grimma: Evers – Schabram (ab 70. Gkouvas), Wagner, Brand, Kurzbach – Tröger, Schwarz – Jackisch, Engler, Wiegner (ab 61. Radig) – Jentzsch (ab 86. Maruhn) – Trainer: Wohllebe

Schiedsrichter: Stary (Dresden) – Schiedsrichter-Assistenten: Holfeld (Dresden), Kollmann (Radebeul) – Tore: 0:1, 0:2 Jackisch (32., 44.), 0:3 Engler (82.) – Gelbe Karten: B. Hampel (Foulspiel – 41.), Bachmann (Foulspiel – 51.) – Schabram (Foulspiel – 13.) – Reservebänke: Schulze (Tor) – Bache (Tor) – Zuschauer: 55 im Stadion der Eisenbahner zu Delitzsch

 

Delitzsch. Sachsenligist FC Grimma hat die 3. Hauptrunde des Wernesgrüner-Sachsenpokals erreicht. Beim Landesklassisten ESV Delitzsch gewann die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe mit 3:0 (2:0), Glanzpunkte setzte die Mannschaft dabei jedoch nur äußerst wenige. Letztlich war der Sieg der Muldestädter in Nordsachsen aber absolut verdient, jedoch war die abgelieferte Vorstellung insgesamt ohne Wenn und Aber beileibe nicht das, was man sich für diese Begegnung vornahm. Die Mannschaft besitzt in allen Ebenen deutlich Luft nach oben, was es in den kommenden Wochen unbedingt abzurufen gilt. Was zählt, ist jedoch der Einzug in die 3. Runde des Sachsenpokals. Damit hat die Elf die überraschende 0:1-Cupniederlage gegen die Delitzscher aus dem Jahr 2013 wieder geradegerückt, auch wenn man insgesamt nicht annähernd das zeigte, was man zu leisten im Stande ist. Dennoch wurde das Primär-Ziel erreicht, was unter dem Strich zählt. Damit bleiben die Grimmaer im Los-Topf und hoffen in der nächsten Runde auf einen attraktiven Gegner. Der Fokus liegt in der kommenden Woche jedoch wieder auf der Meisterschaft, wo man am Samstag um 14.00 Uhr im heimischen Stadion der Freundschaft den Reichenbacher FC empfängt.

Dabei war frühzeitig das taktische Konzept der Delitzscher zu sehen. Erwartungsgemäß legte der Landesklassist seine Prioritäten auf die Defensivarbeit, überließ den Grimmaern quasi jegliche Spielanteile und wollte mit Nadelstichen immer wieder für Gefahr vor dem FC-Gehäuse sorgen. So waren die Gäste von Beginn an spielbestimmend, doch agierte man im Spiel nach vorn äußerst fehlerhaft. Zwar standen die Eisenbahner kompakt in der Defensive, doch fehlte es dem Sachsenligisten einfach an den Mitteln um diesen Defensivverbund aushebeln zu können. Daher waren zwingende Grimmaer Tormöglichkeiten in der Anfangsphase an einer Hand abzuzählen. Nach einer Flanke von Rico Engler scheiterte Mirko Jentzsch per Kopf an Gedigk im Delitzscher Gehäuse (6.), nach gutem Seitenwechsel von Robert Schabram strich ein Schuss von Kevin Wiegner knapp am Tor vorbei (16.). Ansonsten spielte sich das Spielgeschehen zwar hauptsächlich in der Delitzscher Hälfte ab, doch war das Tempo der Muldestädter einfach viel zu niedrig, um die Gastgeber ernsthaft in Gefahr zu bringen. Des Weiteren wurden viel zu oft lange Bälle eingestreut, mit welchen der ESV-Hintermannschaft ebenfalls nicht beizukommen war. Wenn man einfach mal versuchte schnell, direkt und zielstrebig nach vorn zu spielen, wurde es prompt gefährlich. Zu sehen war dies beim Grimmaer Führungstreffer, als Christoph Jackisch sehr gut von Engler in Szene gesetzt wurde und Gedigk mit einem Schuss unter die Querlatte überwand – 0:1 (32.). Sequenzen später hätten die Gäste dann sofort nachlegen können, doch fand Jentzsch nach einer Engler-Flanke abermals in Gedigk seinen Meister (33.). In dieser Phase spielte man etwas gefälliger nach vorn, so dass sich prompt Möglichkeiten ergaben. Nach einem Jackisch-Querpass säbelte der völlig freistehende und einschussbereite Wiegner gänzlich überhastet über den Ball (35.), bei einem Engler-Schuss fehlten die berühmten Zentimeter (42.). Dennoch gelang es den Gastgebern immer wieder den Spielfluss der Muldestädter zu zerstören, da diese im Ballvortrag weiterhin sehr fehlerhaft blieben. Zwingende Offensivaktionen hatten die Einheimischen kaum, einmal wurde es jedoch gefährlich. Nach einer unübersichtlichen Situation vor dem Grimmaer Strafraum kam Kaselowsky in eine äußerst vielversprechende Schussposition, doch zeigte sich Kapitän Jan Evers im FC-Gehäuse auf dem Posten (34.). Besser machte es dagegen der Favorit, dem es vor der Pause gelang nachzulegen. Eine Flanke von Robert Schabram fand Jackisch am zweiten Pfosten, welcher Gedigk mit einem Schuss ins kurze Eck überwand – 0:2 (44.).

Auch in den zweiten 45 Minuten änderte sich insgesamt recht wenig. Grimma mit großer Spielkontrolle, wenngleich im Ballvortrag weiterhin viel zu fehlerhaft und fahrig, Delitzsch mit großem Kampfgeist und weiterhin äußerst diszipliniert. Und wenige Minuten nach Wiederanpfiff hatten die Nordsachsen sogar die Riesenmöglichkeit zum Anschlusstreffer. Nach einer Eingabe von Rast hätte Hauschild aus Nahdistanz per Kopf verkürzen müssen, doch bugsierte er das Streitobjekt über den Querbalken (49.). Auf der Gegenseite setzte Jackisch den rechtzeitig startenden Wiegner in Szene, doch reagierte Gedigk hier per Fußparade blitzschnell (57.). Doch das war es schon, was sich die Gäste an Gelegenheiten herausspielen konnten. Immer wieder rannte man sich in der gegnerischen Hälfte fest und verzettelte sich in Einzelaktionen, anstatt die Kugel laufen zu lassen. Weiterhin blieb das Tempo deutlich zu niedrig, viel zu oft agierte man quasi aus dem Stand. Spielerisch haben die Wohllebe-Schützlinge schon weit besser agiert, die Ballverlust-Quote war in dieser Partie einfach viel zu hoch. Glücklicherweise konnten die Einheimischen von der pomadigen Grimmaer Spielweise nicht profitieren. Dies zeigte sich, als Seebach nach einem Delitzscher Konter von halbrechts allein auf Evers zulief, der Grimmaer Schlussmann dieses Eins-gegen-Eins-Duell jedoch für sich entscheiden konnte (80.). Ein verheerender FC-Ballverlust kurz in der gegnerischen Hälfte hatte diese Möglichkeit der Gastgeber eingeleitet. Erst gegen Ende deuteten die Gäste nochmals ihre Gefährlichkeit an, nachdem man mit dem dritten Treffer für die endgültige Entscheidung sorgte. Engler zog von der rechten Seite nach innen und ließ Gedigk mit einem überlegten Schlenzer keine Abwehrchance – 0:3 (82.). Im Anschluss daran war der Widerstand der Delitzscher gebrochen, die Gäste hatten nun leichtes Spiel. Besagter Engler hätte wenige Minuten später den Doppelpack schnüren müssen, als er allein auf das ESV-Tor zulief, die Kugel jedoch über den Querbalken drosch (85.). Gegen Ende war die Gelegenheit das Ergebnis weiter anwachsen zu lassen durchaus gegeben. So verfehlte Jackisch mit einem Schuss ebenso knapp das Ziel wie wenig später ein Kopfball des eingewechselten Stefan Maruhn, welcher per Flanke von Engler bedient wurde (88., 89.).

Fazit: Ziel erreicht – die 3. Hauptrunde des Wernesgrüner-Sachsenpokals findet mit dem FC Grimma statt. Dennoch war viel zu viel Krampf und Leerlauf im Spiel, ein Ruhmesblatt sieht anders aus. Nichtsdestotrotz war das Weiterkommen des Sachsenligisten letztlich vollends verdient. Kompliment an die Delitzscher, die sich insgesamt sehr tapfer wehrten.

Tom Rietzschel

 

Delitzsch. Ausgeschieden und trotzdem irgendwie glücklich: Der ESV Delitzsch hat seine Landespokal-Partie am Sonnabend mit 0:3 (0:2) gegen Sachsenligist FC Grimma verloren. Die ersatzgeschwächten Hausherren brachten vor 55 Zuschauern dennoch eine vorzeigbare Leistung auf den Rasen, waren mehrfach nah dran am Torerfolg. „Das war ein überraschend guter Auftritt von uns. Wir haben gut in der Defensive gestanden, Grimma hat kaum Chancen kreiert“, befand ESV-Trainer Mike Geppert.

Die Eisenbahner gingen mutig ans Tagwerk. Bereits nach 180 Sekunden fand Franz Seebach mit einer Flanke Ramon Kaselowsky, der den Ball knapp am Gehäuse vorbei setzte. Nach etwa einer Viertelstunde übernahmen die Gäste mehr und mehr die Initiative. Die erste Chance des FC vergab Mirko Jentzsch per Kopf (15.). Wenig später scheiterte er an Sven Gedigk im Delitzscher Kasten. Nach einer halben Stunde war aber auch er machtlos. Robert Schabram brachte den Ball von rechts in den Strafraum, dort stand Christoph Jackisch frei und konnte in aller Ruhe zum 0:1 verwandeln (31.). Der ESV blieb unbeeindruckt. Ein weiter Abschlag landete bei Kaselowsky, dessen Schuss aus zehn Metern Jan Evers im Grimmaer Tor glänzend parierte. Die größte Chance zum Ausgleich bot sich Danny Hauschild, der nach einer Ecke von Sebastian Rast am Ball vorbei sprang (37.). Stattdessen fiel das Tor auf der anderen Seite. Das war fast eine Kopie des 0:1. Der Ball kam von rechts, landete bei Jackisch, der entspannt vollenden durfte (43.).

Das selbst dieser Rückschlag warf den ESV nicht aus der Bahn. „Wir haben Charakter gezeigt, sind weiter geseppelt“ sagte Geppert. Und fast hätten sie sich kurz nach der Pause mit dem Anschlusstreffer belohnt, als eine Flanke von Sebastian Rast genau bei Danny Hauschild landete, der aber völlig unbedrängt vorbeiköpfte. Danach plätscherte die Begegnung lange Zeit dahin. Grimma brauchte und wollte nicht mehr viel machen. Delitzsch mühte sich nach Kräften. Zehn Minuten vor dem Ende lief Seebach allein aufs Gästetor zur, zog aber im Eins gegen Eins mit dem routinierten Evers den Kürzeren. Kurz darauf unterlief Hauschild ein folgenschwerer Fehlpass in der Defensive. Rico Engler nutzte die Chance eiskalt zum 0:3-Endstand (83.).

In Sachen Einsatz und Laufbereitschaft konnte man den Delitzschern keinen Vorwurf machen, einzig im Abschluss fehlte etwas das Glück. „Wir haben uns gegenüber voriger Woche stark verbessert. Ich bin überzeugt, wir können in der Landesklasse bestehen. Wenn wir gegen Colditz genauso agieren, ist was drin“, sagte Geppert mit Blick auf den nächsten Gegner. Der Aufstiegsfavorit gastiert am kommenden Sonnabend im Stadion der Eisenbahner.

Quelle: LVZ Delitzsch/Eilenburg 


Die übrigen Ergebnisse

folgt