Datum: Samstag, 14.11.2015

Anstoß: 14.00 Uhr

Spielort: Willy-Tröger-Stadion, Pirna

Ergebnis: 3:0 (2:0)

Zuschauer: 150



Landesliga Sachsen • 12. Spieltag

VfL Pirna-Copitz 07 – FC Grimma  3:0 (2:0)

Pirna-Copitz: Richter – Lätsch, Geißler, van Kolck, Szowil – Naumann (ab 67. Schur) – Schmidt, Hartmann, Kleber (ab 75. Riedel), Reck (ab 67. Scholz) – Kreher – Trainer: Jugo

Grimma: Friedrich – Arndt (ab 62. Ruppelt), Maruhn, Schlüter, Kurzbach – Tröger, Dietrich – Jackisch (ab 78. Radig), Engler, Kieback (ab 73. Schwarz) – Wiegner – Trainer: i.V. Nehring

Schiedsrichter: Stary (Dresden) – Schiedsrichter-Assistenten: Jautze, Gärtner (beide Dresden) – Tore: 1:0 Schmidt (10.), 2:0 Kreher (36.), 3:0 Schmidt (77.) – Gelbe Karten: Kieback (Grimma – Unsportlichkeit – 28.), Schlüter (Grimma – Foulspiel – 57.), Maruhn (Grimma – Foulspiel – 73.), Tröger (Grimma – Foulspiel – 81.), Dietrich (Grimma – Foulspiel – 83.), Engler (Grimma – Unsportlichkeit – 85.), Radig (Grimma – Meckern – 88.) – Gelb-Rote Karten: Hartmann (Pirna-Copitz) wegen Foulspiel/Unsportlichkeit (85.) – Reservebänke: Paulus, Helm – Bache (Tor), Streubel – Zuschauer: 150 im Willy-Tröger-Stadion zu Pirna

 

Pirna. Erneut ist es dem FC Grimma eindrucksvoll gelungen, mühsam Aufgebautes fahrlässig mit dem Allerwertesten einzureißen. Eine Woche nach dem schwer erarbeiteten 3:1-Heimsieg über den BSC Freiberg unterlagen die Muldestädter nach einer völlig indiskutablen Vorstellung beim Aufsteiger VfL Pirna-Copitz mit 0:3 (0:2), wobei sich für den neutralen Betrachter die Frage stellt, warum die Elf derzeit auf den gegnerischen Plätzen ihr Potenzial nicht im Geringsten abruft. Pirna-Copitz wirkte in allen Belangen besser und gewann auch in dieser Höhe völlig verdient. Mit solchen Vorstellungen haben die Grimmaer im Spitzenfeld der Tabelle absolut nichts verloren – das dürfte nun auch der Letzte begriffen haben. Die Mannschaft ist nun gefragt am kommenden Sonntag diese These zu widerlegen. Dann müssen die Muldestädter erneut auswärts antreten – beim NFV Gelb-Weiß Görlitz.

Auch wenn neben den Langzeitverletzten Brand und Wagner auch noch der erkrankte Stamm-Torhüter Evers ausfiel, darf dies nicht als Argument für diese Vorstellung geltend gemacht werden. Pirna-Copitz wirkte von Beginn an spritziger, leidenschaftlicher und aggressiver. Warum diese Grundeigenschaften nicht im Grimmaer Team zu finden warten, bleibt unerklärlich. Bereits in der Anfangsphase gingen die Hausherren in Führung. Schläfrig beobachteten die Gäste wie dem rechtzeitig reagierenden Schmidt nach einer Freistoßsituation die Kugel vor die Füße fiel. Friedrich im FC-Tor hatte gegen den Schuss aus Nahdistanz keine Chance – 1:0 (10.). Anschließend waren die Gäste schnell bestrebt den Rückstand zu egalisieren. Nach einem Freistoß von Kieback köpfte Schlüter die Kugel knapp drüber (11.), nach einem prima Pass von Engler ließ der allein aufs Tor zulaufende Jackisch eine hundertprozentige Möglichkeit liegen (18.). Ansonsten war es das schon mit den Offensivherrlichkeiten den FC. Die Gastgeber standen in der Defensive äußerst kompakt und verstanden es immer wieder mit schnell vorgetragenen Angriffen die Gäste in Verlegenheit zu bringen. Zunächst scheiterte Kleber nach einer Freistoß-Eingabe am gut reagierenden Friedrich (18.), kurz darauf zeigte sich der Grimmaer Schlussmann bei einem Schuss von Schmidt abermals auf der Hut (19.). Die Gäste mühten sich zwar, doch spielerisch gelang der Elf so gut wie gar nichts. Ein Freistoß von Jackisch musste herhalten, um etwas Torgefahr heraufzubeschwören, doch Richter im VfL-Tor reagierte gut (32.). Ansonsten waren zwingende Offensivaktionen der Gäste absolute Mangelware. Stattdessen hagelte es Fehlpässe, Missverständnisse und Unzulänglichkeiten am laufenden Band. Die Defensivreihe der Gastgeber kaufte den Grimmaern mit ihrer aggressiven aber jederzeit fairen Zweikampfführung immer mehr den Schneid ab. Aus den Ballverlusten war es für die Copitzer dann einfach immer wieder schnell nach vorn zu spielen. So resultierte auch das 2:0. Nach einem Ballgewinn fuhren die Gastgeber überfallartig einen Schnellangriff gegen eine ungeordnete Grimmaer Defensive – Kreher verwertete eine Eingabe von Schmidt aus Nahdistanz zum 2:0 (36.).

Wer im zweiten Durchgang auf eine Reaktion der Muldestädter gehofft hatte, wurde bitter enttäuscht. Zwar hatte Engler den frühen Anschlusstreffer auf dem Fuß, als sein Schuss um Zentimeter am Tor vorbeistrich (50.), doch insgesamt war die Vorstellung noch schlechter als in den ersten 45 Minuten. Die Elf agierte im Vorwärtsgang völlig plan- und ideenlos, war defensiv teilweise total ungeordnet, kam in diversen Zweikämpfen immer einen Schritt zu spät und machte dem VfL das Leben somit mehr als leicht. Die Gastgeber kontrollierten die Partie vollends und hatten durchaus noch einige Möglichkeiten, um zu erhöhen. Zweimal zeigte sich Friedrich auf der Höhe, als ihn Kreher und Kleber auf Herz und Nieren testeten (52., 62.). Dagegen war die Offensivreihe der Gäste ein laues Lüftchen. Wiegner versuchte sich zwar noch einmal, doch hatte Richter bei diesem Flachschuss keine Probleme (72.). Stattdessen machten die Einheimischen Mitte der zweiten Hälfte das Buch zu. Nach einem Grimmaer Ballverlust im Mittelfeld schickte Hartmann abermals Schmidt auf die Reise, der Friedrich mit einem Heber zum 3:0 überwand (77.). Damit war die Partie vollends entschieden, die Gäste ergaben sich nun ihrem Schicksal. Negativ war weiterhin, dass man sich in der Schlussphase einige Verwarnungen durch absolute Undiszipliniertheiten auf dem Platz einhandelte. Pirna-Copitz legte dagegen weiterhin sein Hauptaugenmerk auf das Fußballspielen. Schur hätte sogar noch einen draufsetzen können, doch drosch er das Streitobjekt aus Nahdistanz in Richtung der angrenzenden Jugendherberge (82.). Doch konnte der VfL dies und auch die Gelb-Rote Karte gegen ihren Kapitän Hartmann verschmerzen, der – aufgrund eines Foulspiels gelbverwarnt – nach einer Rangelei mit Engler vorzeitig zum Duschen geschickt wurde (85.).

Dies änderte jedoch überhaupt nichts an dem völlig verdienten Heimerfolg des VfL, der ein Grimmaer Team besiegte, das kollektiv komplett weit unter den eigenen Möglichkeiten blieb. Nun steht die Truppe am kommenden Sonntag in Görlitz absolut in der Pflicht.

Tom Rietzschel 

 

Pirna. Da staunte selbst das Fachpublikum. Unter die etwa 150 Zuschauer im Willy-Tröger-Stadion mischten sich am zwölften Spieltag der Fußball-Landesliga auch einige angehende Übungsleiter. Parallel zum dortigen Duell zwischen dem VfL Pirna-Copitz und dem FC Grimma fand ein Trainerlehrgang statt. Die Hospitanten beobachteten, wie der Außenseiter das Spitzenteam entzauberte. 3:0 bezwang der VfL das bis dahin drittbeste Team der sechsten Liga.

Auch Elvir Jugo war mit dem Auftritt seiner Elf zufrieden. „Das war ein hartes Stück Arbeit, aber wir haben es als Mannschaft hervorragend gelöst, die Tore stets zum richtigen Zeitpunkt geschossen“, sagt der VfL-Coach. Von Beginn an trat seine Elf entschlossen auf. Im Vergleich zu den letzten beiden Partien, in denen Copitz fünf Gegentore kassiert hatte, zeigte sich die VfL-Defensive deutlich formverbessert. Das gab dem Copitzer Spiel viel Sicherheit.

Und nach zehn Minuten fiel das Führungstor der Heimelf. Nach einem Freistoß von Richard Lätsch nahm Martin Schmidt den Ball volley und traf aus Nahdistanz. Grimma drückte, aber der VfL setzte die entscheidenden Akzente. Über Tobias Naumann und Marcel Reck rollte der nächste Angriff. Am Ende musste VfL-Torjäger Ronny Kreher nur noch den Fuß hinhalten und erhöhte auf 2:0 (36. Minute). Copitz war dem Gegner oft einen Schritt voraus.

Auch in der zweiten Halbzeit hielt der VfL an seinem Plan fest. Aus einer kompakten Abwehr heraus zog er sein Spiel auf. Die schnellen Gegenstöße bereiteten Grimma immer wieder Probleme. Selbst die Gelb-Rote Karte (85.) für ihren Kapitän Christoph Hartmann nach wiederholtem Foulspiel konnte die Heimelf kompensieren. „Ich kann keinen Spieler hervorheben, jeder Einzelne hat sich maximal reingehauen, alles für diese drei Punkte getan“, sagte Jugo. Wobei ein Akteur dann doch zum „Matchwinner“ avancierte: Schmidt sorgte mit seinem zweiten Treffer (78.) für die Entscheidung. Aus 20 Metern lupfte er den Ball über Grimmas Torwart. Der 22-Jährige, der sämtliche Nachwuchsteams der Copitzer durchlief, ist mit vier Toren momentan erfolgreichster VfL-Schütze in der Landesliga.

Mit 16 Punkten aus zwölf Spielen haben sich die Kreisstädter im Tabellenmittelfeld festgebissen. Was auffällt: Fast all seine Zähler holte der Aufsteiger im eigenen Stadion. Erst Eilenburg (2:1) und Kamenz (1:1), nun Grimma: Gegen Topteams stellt sich der VfL vor heimischem Publikum besonders gut an. Das Willy-Tröger-Stadion wird allmählich zur Festung – und ist damit ein Garant auf dem Weg zum Klassenerhalt.

Es könnten sogar ein paar Zähler mehr sein, wäre da nicht die eklatante Auswärtsschwäche. Erst drei Punkte und drei Tore gelangen dem VfL in der Fremde. Auf Dauer ist das zu wenig. „Wir treten auswärts leider noch zu reserviert an“, so Jugo. „Vielleicht gibt uns der Sieg weiteren Aufwind.“

Womöglich konnte sich Jugo auch ein paar Tipps von den Hospitanten holen. Nach Abpfiff nahm sich der VfL-Coach noch Zeit für eine Auswertung und schaute bei dem Trainerlehrgang vorbei. Die Kollegen analysierten das Spiel gemeinsam mit ihm. Ob neue Erkenntnisse dabei waren, zeigt sich schon in fünf Tagen: Am Sonnabend gastiert Copitz in Riesa – die nächste Chance, um ein Spitzenteam zu ärgern.

Quelle: Sächsische Zeitung

 

Pirna. Der FC Grimma verpasste am Sonnabend die Chance, an Sachsenliga-Spitzenreiter Chemie Leipzig heranzurücken, verlor bei Aufsteiger VfL Pirna-Copitz glatt mit 0:3. „Wir haben fahrlässig wieder das eingerissen, was wir zuvor mühsam aufgebaut haben“, kommentierte Grimmas Mannschaftsleiter Tom Rietzschel das ernüchternde Ergebnis. Pirna habe in allen Belangen besser gewirkt und verdient gewonnen.

Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung


Die übrigen Ergebnisse

FSV Zwickau II – NFV Gelb-Weiß Görlitz 09  0:0

BSC Freiberg – BSG Stahl Riesa  1:4 (1:2)

FC Eilenburg – Heidenauer SV  2:3 (1:1)

BSG Chemie Leipzig – BSC Rapid Chemnitz  1:1 (1:0)

Kickers 94 Markkleeberg – Reichenbacher FC  2:2 (1:1)

SG Taucha 99 – VfL 05 Hohenstein-Ernstthal  3:1 (2:0)

VfB Empor Glauchau – SV Einheit Kamenz  0:0