Datum: Sonntag, 19.05.1985

Anstoß: 15.00 Uhr

Spielort: Ernst-Abbe-Sportfeld (Nebenplatz), Jena

Ergebnis: 5:1 (2:1)

Zuschauer: 500



DDR-Liga Staffel B • 32. Spieltag

FC Carl Zeiss Jena II – BSG Motor Grimma  5:1 (2:1)

Jena II: Härtel – Szepanski, Penzel, Hüttl, W. Schilling, Asmus (ab 85. Sprafke), Steinborn, Peschke, Probst, Roß, Ullrich (ab 75. Menzel) – Trainer: Stein

Grimma: Fischer – Hintke (ab 21. Möller), Blankenburg, Großmann, Lorenz, Eichhorn, Hunger, Thalmann, U. Schilling, M. Schwurack, Pannicke (ab 63. Klein) – Trainer: Lisiewicz

Schiedsrichter: Gerber (Glauchau) – Tore: 0:1 Großmann (9.), 1:1 Roß (29.), 2:1 Peschke (43.), 3:1 Probst (66.), 4:1 Menzel (83.), 5:1 Probst (89.) – Gelbe Karten: Großmann (Grimma) – Zuschauer: 500 im Ernst-Abbe-Sportfeld zu Jena


Spielberichte

Jena. Wie ernst die Gastgeber dieses Spiel nahmen, bewiesen sie nicht nur in ihrer einsatzstarken Spielweise, sondern auch mit der Nominierung der Oberliga-Stammspielers Peschke. Den Grimmaern merkte man nun doch die kräftezehrende Saison an, dennoch fiel das Ergebnis wohl um ein, zwei Tore zu hoch aus.

Heinz Kunze • Leipziger Volkszeitung


Berichterstattung Fußball-Woche (FuWo)

„Wir haben noch zwei schwere Spiele zu absolvieren, wollen nicht in Schlendrian oder gar Überheblichkeit verfallen“, begründete Zwickaus Erfolgstrainer, unser 94-facher Auswahltorwart Jürgen Croy, seinen Standpunkt, als er trotz des klaren 5:1-Erfolges beim Vierten, Bischofswerda, keinen seiner Akteure hervorheben wollte. Ist dies schon psychologische Einstellung für Sömmerda, das schon als feststehender Absteiger am kommenden Sonnabend den zweiten großen Coup nach dem 2:2 gegen den HFC landen will?

Nun, die Hallenser werden wohl einen Spion nach Sömmerda schicken, denn ihr Auftritt in Gera bei der immer noch abstiegsbedrohten Wismut-Elf erfolgt genau 24 Stunden vorher.

Sachsenring zieht aber weiter souverän seine Kreise. Dass auch ohne Mittelfeld-Stratege Oevermann (derzeit beim NVA-Ehrendienst) in zwei Spielen zehn Tore gelangen, beeindruckt! In Bischofswerda, wo der Mitanwärter auf einen Oberligaplatz, der HFC Chemie, mühevoll mit 1:0 gewann, wurden die Rau-Schützlinge diesmal 5:1 abgefertigt. In Punktspielen verlor Fortschritt seit dem Liga-Aufstieg auf eigenem Platz noch nie so hoch!

Der HFC kanterte zwar die nun absolut bedrohten Krumhermersdorfer mit 7:0 nieder, aber die Torejagd kommt sicher schon zu spät. Zu viele Zähler wurden vorher eingebüßt (wie eben beim 2:2 in Sömmerda), so dass die Tordifferenz wohl am Ende nichts mehr einbringt. Diese spricht derzeit mit neun Toren eindeutig zugunsten der Hallenser.

Mit einem 6:2-Erfolg und drei Toren von Torjäger Seifert meldet sich wieder einmal die „Zweite“ des Pokalsiegers Dynamo Dresden zu Wort. „Rang drei wollen wir unbedingt behaupten“, versprach der 22-jährige Stürmer, der aber immer noch ein Tor hinter Routinier Havenstein liegt.

Neben Sömmerda (schon abgestiegen) und Kali Werra (nur noch theoretische Minichance!) sind Krumhermersdorf und Eisleben am meisten gefährdet. Krumhermersdorf muss zum Schlussspiel nach Zwickau, Eisleben zum FC Carl Zeiss II. Wer hat da die besseren Nerven?

Durch zwei Punktverluste (0:0 gegen Zwickau und 2:2 in Sömmerda) ist der HFC Chemie gegenüber Zwickau mit zwei Punkten im Hintertreffen. Das dürfte in zwei Spielen zu viel sein, um es noch zu korrigieren. „Aus eigener Kraft können wir es nicht mehr schaffen“, ist Trainer Keller Realist. Aber die Hallenser wären schlechte Sportler, nicht wenigstens ihre Minichance zu wahren, doch noch auf Zwickauer Ausrutscher zu warten. Dass diese ihre Hürde in Bischofswerda so souverän nahmen, ist auch ein Zeichen der intakten Moral. „Uns fehlt nicht nur ein Mittelstürmer, ein Reißer“, klagt der Hallenser Trainer. Sein Gegenüber Croy hat mit den drangvollen Schneidenbach, Schneider und Keller drei Akteure, die in der Torjägerliste ganz weit vorn liegen. Ein Machold allein macht eben keine Spitzenmannschaft aus. Ist dies das entscheidende Plus der Trabantstädter?

FuWo vom 21.05.1985


Der Spieltag in der Übersicht

Fortschritt Bischofswerda – Sachsenring Zwickau  1:5 (1:2)

Bischofswerda: Seewald – Kleditzsch, Pordzik, Petersohn, Schmidt (ab 76. Franik), Gräulich, Bär, Koglin (V), Hain, Merkel, Bank – Trainer: Rau

Zwickau: Alscher – Keller, Langer, Babik, Schykowski, Wagner, Dombrowski (V/ab 85. Hahn), Schneider, Schlicke (V), Trocha (ab 80. Becher), Schneidenbach – Trainer: Croy

Schiedsrichter: Bahrs (Leipzig) – Tore: 1:0 Gräulich (6.), 1:1, 1:2 Keller (18., 26.), 1:3 Schneider (49.), 1:4 Wagner (76.), 1:5 Schlicke (90.) – Zuschauer: 5.500 im Stadion der Jugend zu Bischofswerda

 

Rot-Weiß Erfurt II – Robotron Sömmerda  1:0 (1:0)

Erfurt II: Stangner – Kräuter, Jäger, Berschuck (V), Nemetschek, Ratz, Bojara, Holick (V), Fehrenbacher, Brückner, Thon – Trainer: Krebs

Sömmerda: Berger – Hoch, Göbel, Appelt, Häußler, Vogel, Schröter (ab 67. Kraußer), Graf, Mascher (ab 67. Specht), Aschmann, Schneider – Trainer: Klepsch

Schiedsrichter: Meinel (Plauen) – Tor: 1:0 Fehrenbacher (31.) – Zuschauer: 400 am Sportplatz Grubenstraße zu Erfurt

 

Hallescher FC Chemie – Aufbau Krumhermersdorf  7:0 (2:0)

HFC: Hoffmeister – Radtke, Strozniak, Wagenhaus, Herms, Michel, Schmidt, Häußler, Hesselbarth (ab 63. Krostitz), Lorenz, Machold – Trainer: Keller

Krumhermersdorf: Köhler – Schuffenhauer, Sorge, Schneider (V), Messig, U. Arnold, J. Arnold (ab 70. Seefeldt), Welzl (ab 66. Klemer), Schwoy, Sachse, Näumann – Trainer: Schädlich

Schiedsrichter: Stenzel (Forst) – Tore: 1:0 Michel (15.), 2:0 Machold (41.), 3:0 Strozniak (53.), 4:0 Lorenz (54.), 5:0 Michel (60.), 6:0 Schmidt (75.), 7:0 Krostitz (78.) – Zuschauer: 2.000 im Kurt-Wabbel-Stadion zu Halle

 

Motor „Fritz Heckert“ Karl-Marx-Stadt – Wismut Gera  0:0

„Fritz Heckert“: Dr. Fichtner – Löschner, Boensch, Eitemüller, Wendler, Tipold, Gerstenberger, Schädlich (ab 65. Henker), Göldner, Schubert – Trainer: Göcke

Gera: Gottschalk – M. Klammt, Hoppe, Lublow, Göhr, Reichmann, Neuber, Kaiser, P. Klammt, Heuschkel, Distelmeier (ab 84. Gareis) – Trainer: Memmler

Schiedsrichter: Escher (Altenfeld) – Zuschauer: 700 im Stadion Kurt-Wieland-Straße zu Karl-Marx-Stadt

 

Kali Werra Tiefenort – Vorwärts Dessau  2:2 (1:0)

Tiefenort: Weber – Baumann, Gebhardt (ab 82. Erhardt), Otto, Stieler, Adler, Jakob, Besser (ab 46. Meißner), Gutwasser, Büchel, Hetzelt – Trainer: Jatzek

Dessau: Hedtke – Fräßdorf, Wunderlich, Kittner (V), Schmidt, Scherz, Naumann (ab 75. Schinköth), Wolf, Rietzschel (V), Schlieder (ab 60. Engling), Brinkmann – Trainer: Piepenburg

Schiedsrichter: Pleßke (Isserstedt) – Tore: 1:0 Hetzelt (5.), 1:1 Kittner (60.), 1:2 Engling (78.), 2:2 Stieler (90.) – Zuschauer: 1.100 im Waldstadion „Kaffeetälchen“ zu Tiefenort

 

Glückauf Sondershausen – Chemie Böhlen  1:3 (1:1)

Sondershausen: Ramme – Hermannstädter, Brosselt, Stubenvoll, Rommel (V), Zenkner, Göttlich, Kufs, Garthof, Hartung, A. Schmidt (ab 75. Flehmig) – Trainer: Sewe

Böhlen: Suchantke – Arnold (V), Müller, Liebeheim (V), Sauer, Pohlers (ab 71. Ceranski), Pallgen, Engelmann (ab 53. Großmann), Kühne, Havenstein, Woellner – Trainer: Welwarsky

Schiedsrichter: Dr. Schukat (Dölbau) – Tore: 0:1 Havenstein (21.), 1:1 Hartung (43.), 1:2 Ceranski (81.), 1:3 Großmann (88.) – Zuschauer: 2.000 im Sportzentrum „Am Göldner“ zu Sondershausen

 

Chemie Markkleeberg – Motor Nordhausen  3:0 (0:0)

Markkleeberg: Niklasch – Sekora, Fritsche, Schlotte, Hilbig, Werner, Brix, Geßner, Schenkel (ab 75. Srodecki), Tillmann (V), Schmiedel (ab 33. Uder) – Trainer: Erler

Nordhausen: Michalowski – Klemckow, H. Weißhaupt, J. Weißhaupt, Jödicke (V), Müller, Möhring (V/ab 82. Häusler), Kiel, Karthäuser (V/ab 82. Gehlhaar), M. Ludwig, Demme – Trainer: Hartmann

Schiedsrichter: Kiefer (Merseburg) – Tore: 1:0 Tillmann (65.), 2:0 Schenkel (70.), 3:0 Srodecki (86.) – Zuschauer: 1.400 im Sportpark „An der Lauer“ zu Markkleeberg

 

Carl Zeiss Jena II – Motor Grimma  5:1 (2:1)

Jena II: Härtel – Szepanski, Penzel, Hüttl, W. Schilling, Asmus (ab 85. Sprafke), Steinborn, Peschke, Probst, Roß, Ullrich (ab 75. Menzel) – Trainer: Stein

Grimma: Fischer – Hintke (ab 21. Möller), Blankenburg, Großmann (V), Lorenz, Eichhorn, Hunger, Thalmann, U. Schilling, M. Schwurack, Pannicke (ab 63. Klein) – Trainer: Lisiewicz

Schiedsrichter: Gerber (Glauchau) – Tore: 0:1 Großmann (9.), 1:1 Roß (29.), 2:1 Peschke (43.), 3:1 Probst (66.), 4:1 Menzel (83.), 5:1 Probst (89.) – Zuschauer: 500 im Ernst-Abbe-Sportfeld zu Jena

 

Dynamo Dresden II – Dynamo Eisleben  6:2 (2:1)

Dresden II: Kuhl – Leonhardt, A. Schmidt, Förster (ab 43. Kretzschmar), Büttner, Gottlöber (ab 73. Brückner), Schulz, Diebitz, Kreibich, Seifert, Losert – Trainer: Haustein

Eisleben: Friedrich – Stamm, Hartmann, Keller, Leinen, J. Schmidt, Broz (ab 86. Hoffmann), Lindrath, Romanowsky, Babitz (ab 69. Wels), Auffenbauer (V) – Trainer: i.V. Grzega

Schiedsrichter: Seewald (Brandenburg) – Tore: 1:0 Gottlöber (4.), 1:1 Leinen (15.), 2:1 Seifert (38.), 2:2 Broz (69.), 3:2 Kreibich (70.), 4:2 Seifert (77.), 5:2 Diebitz (85.), 6:2 Seifert (86.) – Zuschauer: 200 im Dynamo-Stadion zu Dresden