Datum: Sonntag, 16.09.2001

Anstoß: 14.00 Uhr

Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma

Ergebnis: 4:1 (1:0)

Zuschauer: 1.800



NOFV-Oberliga Süd • 7. Spieltag

SV 1919 Grimma – FC Sachsen Leipzig  4:1 (1:0)

Grimma: Winkler – Wohllebe, Zaulich, Ziffert, Birnbaum, Braun, Liebich (ab 72. Großmann), Mähne (ab 83. Massner), Pörschmann, Brumme (ab 60. Beyer), Müller – Trainer: Lisiewicz

FC Sachsen: Eckstein – Bauer (ab 72. Geißler), Kittler, Rietschel, Nickeleit, Bengs, Risch (ab 59. Marković), Schönberg, Bloß, Nemec, Struck – Trainer: Raab

Schiedsrichter: Gräfe (Berlin) – Tore: 1:0 Brumme (45.), 2:0 Mähne (63.), 2:1 Nemec (79.), 3:1 Wohllebe (87.), 4:1 Müller (90.) – Gelbe Karten: Zaulich, Mähne, Großmann, Braun, Wohllebe, Brumme – Bengs – Zuschauer: 1.800 im Stadion der Freundschaft zu Grimma

 

Einer ging für Grimma noch rein

Grimma. „Einer geht noch, einer geht noch rein“, forderten die Fans des SV 1919 Grimma gestern Nachmittag im Punktspiel der Fußball-Oberliga. Und Tatsache, kurz vor Ultimo schoss Andy Müller zum vielumjubelten 4:1-Endstand gegen den FC Sachsen Leipzig ein.

Mit diesem Sieg hatten wohl die wenigsten Grimmaer, ganz zu schweigen von den Sachsen-Fans, gerechnet. Und es hätte ja auch anders laufen können. Bereits in der fünften Minute lenkte Ronny Winkler einen Schuss von Piet Schönberg mit den Fingerspitzen über die Latte. Nur wenig später klatschte ein Kopfball der Sachsen an den Pfosten des Grimmaer Tores. Die Gäste waren zu diesem Zeitpunkt besser, hatten aber wohl nicht mit dem Kampfgeist der Grimmaer gerechnet. Die igelten sich nicht ein, sondern versuchten mit aggressivem Zweikampfverhalten in Ballbesitz zu kommen, um einige verheißungsvolle Konter zu starten.

So scheiterte Heiko Pörschmann nur denkbar knapp an Marco Eckstein im Sachsen-Tor (6.). Dann aber zeigte der Leipziger Schlussmann eklatante Schwächen. Speziell bei Ecken von Daniel Wohllebe war er keineswegs der Souverän im Torraum.

Nach gut 25 Minuten hatte Grimma den ersten Sachsen-Druck überstanden und startete selbst verheißungsvolle Angriffe. Die liefen vor allem über den einsatzstarken Mirko Liebich und Thomas Brumme. Letzterer erzielte auch Sekunden vor dem Halbzeitpfiff die Führung der Gastgeber per Kopf. Erneut sah dabei Keeper Eckstein bei der Wohllebe-Ecke nicht gut aus. Allerdings hätte der Grimmaer Goalgetter schon früher zuschlagen müssen. So als er drei, vier Sachsen-Spieler „austanzte“, sich dann aber den Ball etwas zu weit vorlegte und am Keeper scheiterte.

Nach dem Seitenwechsel und einsetzendem Dauerregen musste sich Ronny Winkler erneut als Erster auszeichnen. Doch dann erarbeitete sich Grimma vor 1.800 Zuschauern das 2:0. Als Torschütze trug sich der unermüdlich rackernde Thomas Mähne (63.) ein. Jetzt wurden die Sachsen munter, versuchten, das Spiel zu kippen. Mit dem Anschlusstreffer durch Petr Nemec (79.) schien das auch zu glücken. Grimma konnte sich kaum aus der Abwehr lösen. Erst mit einer Einzelaktion und dem daraus resultierenden 3:1 (86.) brachte Daniel Wohllebe den SV 1919 auf die Siegerstraße. In den Schlussminuten wurden die Gäste zu Statisten verurteilt, als Andy Müller seine gute Leistung mit dem 4:1 krönte.

Jürgen Raab, Trainer des FC Sachsen Leipzig, sah einen völlig verdienten Grimmaer Sieg: „Wenn heute einer bei uns ein Lob verdient hat, waren das die Fans, aber keiner von meinen Spielern. So kann man sich nicht präsentieren. Wir haben es jedenfalls geschafft, den Gegner stark zu machen und aufzubauen.“

Quelle: Andreas Rücker • LVZ Muldental

 

4:1 – Grimmas Elf zeigt FC Sachsen die Grenzen auf

Leipzig. Kopfschütteln und derbe Sprüche – wer auch immer sich zu den Sachsen-Fans zählte, konnte es gestern im Stadion der Freundschaft nicht fassen. Jubelgesänge und viel Stolz dagegen bei Grimmas- Anhang. Denn die Leutzscher verloren gestern an der Mulde hoch mit 1:4 (0:1) und blamierten sich regelrecht vor den 1.800 Zuschauern. „Wir haben es geschafft, den Gegner stark zu machen und ihn immer wieder ins Spiel kommen zu lassen“, zeigte sich Sachsen-Trainer Jürgen Raab maßlos enttäuscht.

In der Pause musste er seine Akteure auffordern, „sich als Kerle zu zeigen“, um den 0:1-Rückstand aufzuholen, nach dem Abpfiff war er – wie die ·Leipziger Fans auch – entgeistert über die schwache Partie, die seine Mannschaft ablieferte. „Offensichtlich wussten einige nicht, was hier auf dem Spiel stand. Grimma hatte doch angekündigt, mit allen Mitteln zu kämpfen, um den ersten Heimsieg zu schaffen“, konnte  sich Raab die schwache Leistung nicht erklären. „Wir werden einiges zu bereden haben“, kündigte er an.

Dabei begann alles, wie erwartet. Die Leipziger bestimmten das Spiel, Angreifer Norman Struck brachte sich in jeden Angriffszug ein und wenn über die Außen gespielt wurde, gab’s für Grimmas Abwehr um Steffen Ziffert Schwerstarbeit. Glück für die Gastgeber, dass in der 12. Minute Strucks Kopfball nur den Innenpfosten traf und Ziffert auf der Linie klären konnte. Die gleiche Aktion von Grimmas Libero nach Piet Schönbergs Eckball (24.).

Doch je öfter die Gäste erfolglos (meist durch die Mitte) anrannten, um so kecker wurde Grimma: Daniel Wohllebe schreckte erstmals die Sachsen-Abwehr mit seinem Slalomlauf um drei Spieler herum auf (30.). Überraschend dann die Führung, als Thomas Brumme per Kopf den verharrenden Sachsen-Keeper Marco Eckstein überwand. Als Thomas Mähne nach Vorlage von Steffen Ziffert die Führung ausbaute (63.), erzeugte das zwar noch mehr Eifer in der Sachsen-Elf, aber damit allein war an diesem Tag gegen die einsatzstarken (mit sechs Gelben bedachten) Gastgeber nichts zu holen.

Petr Nemec ließ mit seinem Anschlusstreffer nach Flanke des eingewechselten Ante Marković zwar den Leipziger Anhang auf Besserung hoffen. Aber Grimma bestrafte eiskalt die vielen Abspielfehler, die sich der FC Sachsen im Aufbau (Heiko Bengs) immer wieder leistete. Wohllebe (87.) und Andy Müller (90.) machten mit ihrem Treffern zum 4:1 den Sack zu.

„Das passiert wirklich nicht alle Tage“, freute sich SV-Trainer Rainer Lisiewicz über den überraschenden Heimerfolg. „Unsere Chance bestand darin, mit Kampfkraft die Gäste zu beeindrucken.“ Das klappte gut, also trauten sich die Aktiven auch spielerisch mehr zu. „Ihr habt verdient gewonnen. Wir boten hier Larifari, das war kein Fußball“, gratulierte ihm Sachsen-Coach Raab. Grimmas überragender Libero Steffen Ziffert meinte: „Nach der Pausenführung habe ich fest mit den drei Punkten gerechnet.“

Quelle: Eberhard Schmiedel • Leipziger Volkszeitung

 

Die Blamage von Grimma: Raabs Penner

Grimma. Wortlos und mit hängenden Köpfen schlichen die Versager gestern Morgen aus der Kabine. Zuvor hatten Trainer Jürgen Raab und Manager Uwe Thomas ihnen 22 Minuten lang die Leviten gelesen. Die 1:4-Blamage von Grimma sitzt beim FC Sachsen noch tief! „So etwas lassen wir uns jedenfalls nicht bieten“, wetterte Thomas noch nach der Gardinenpredigt.

Raab hatte schon unmittelbar nach dem Abpfiff seine Wut rausgelassen. Erst spuckte er. Dann tobte er: „Kein Biss, kein Mumm. Eine einzige Pennerei.“ Wach wurden die Sachsen in Grimma nie. „Das war kein Fußball, nur Larifari", polterte der Sachsen-Coach weiter drauf los.

Bereits in der Halbzeit (1:0 für Grimma) hatte von seinen Spielern gefordert: „Zeigt, dass ihr Kerle seid.“ Aber das taten die bissigen Gastgeber (6 Gelbe Karten). Raab: „Dem haben wir nichts entgegengesetzt. Und da nehme Ich keinen raus.“

Gibt’s Konsequenzen? „Das wird intern besprochen. Nur so viel: Samstag gegen Neugersdorf wird vom Kopf her eine ganz andere Mannschaft auflaufen. Das sind wir allein schon unseren Fans schuldig“, sagt Raab.

Zum Derby in Grimma waren am Sonntag allein 70 Sachsen-Anhänger mit dem Radl da. Bedeutete: 66 Kilometer hin und zurück – und 2.000 Mark in die leere Kasse des Klubs! Zu der Tour hatte der „Fanclub Diablos“ aufgerufen. Jeder Teilnehmer zahlte 10 Mark Teilnahmegebühr – und viele legten einfach noch was drauf.

Quelle: André Schmidt • Bild Leipzig

 

Grimmas Feierabend-Helden

Grimma. Gestern Morgen mussten Grimmas Sieger wieder auf Arbeit. Manch einem dürfte es nicht leicht gefallen sein und der Schädel gebrummt haben…

Dem Sieg über den großen Nachbarn FC Sachsen und seine Vollprofis hatten sie gefeiert – und wie! Erst mit den Fans, dann unter sich im VIP-Raum des Klubs.

Bier floss in Strömen. Präsident Hans-Dieter Zinner ließ zudem spontan 20 Flaschen Rotkäppchen-Sekt springen, geschmorte Kaninchenkeule mit Klößen und Rotkraut auftischen.

Ein Heldenschmaus für die Feierabend-Kicker und deren Frauen, die sich ansonsten nach Spielen mit weit magerer Kost begnügen müssen.

„Ich war mit dem Auto da, musste leider auch schon abends um acht von der tollen Fete weg“, tats Trainer Rainer Lisiewicz gestern noch leid, dass er nicht bis zum Schluss mithalten konnte... Mit acht Punkten hat sich der SV jetzt im Mittelfeld (Platz 10) festgesetzt.

Quelle: André Schmidt • Bild Leipzig

 

Sachsen Leipzig klassisch ausgekontert

Grimma. Nach kurzem Abtasten bestimmten die Gäste das Spiel. Schönbergs Schuss (8.) konnte Grimmas Torwart über die Latte lenken. Auf Gastgeber-Seite scheiterte Müller aus Nahdistanz. Pech für die Leutzscher, als Struck per Kopf nur den Innenpfosten traf (12.).

Dann die überraschende Führung für Grimma: Eine Ecke von links köpfte Brumme ein. Nach der Pause das gleiche Bild: Leipzig stürmte, Grimma konterte erfolgreich. Nach einem Pass von Ziffert traf Mähne. Nemec gelang zwar der Anschluss, doch die konterstarken Grimmaer schlugen eiskalt zurück. Wohllebe und Müller überlisteten die völlig aufgelöste Sachsen-Abwehr.

Quelle: www.mdr.de

 

Leutzscher in Grimma ausgekontert

Grimma. Die Leipziger begannen mit stürmischen Aktionen, scheiterten aber am guten Grimmaer Torhüter Winkler. In der zwölften Minute landete ein Kopfball von Struck nur an den Innenpfosten, anschließend rettete Ziffert auf der Linie. Nach 24 Minuten scheiterte auch Schönberg an der Grimmaer Abwehr. Je weiter die Zeit verrinn umso selbstsicherer wurden die Gastgeber. Der FC Sachsen konnte nicht sein Konzept umsetzen. Überraschend dann die Führung für den SV Grimma, als Brumme in der 45. Minute per Kopf die Leutzscher Abwehr überlistete. Hier sah wie auch schon bei Aktionen vorher die Abwehr nicht gut aus.

Wer nun dachte das die Sachsen nach der Pause sich steigern sah sich getäuscht. Zwar dominierte man das Spiel, aber vor den Strafraum war dann Endstation. Grimma konterte und konnte gar auf 2:0 erhöhen. Als Petr Nemec nach Flanke von Marković auf 2:1 verkürzte hofften die Leutzscher Fans das wenigstens ein Punkt herausspringt. Aber durch ein Abspielfehler von Bengs konnte Grimma auf 3:1 erhöhen. Das 4:1 in der letzten Spielminute war dann ohne Bedeutung mehr.

Am Rande: Die Leutzscher traten mit der Aufschrift „Gegen Gewalt und Terror“ auf, sicher eine gute Geste, die Punkte sollte man aber nicht in Grimma lassen.

Quelle: www.ronnysfanpage.de


Der Spieltag in der Übersicht

FC Energie Cottbus Amat. – VFC Plauen  0:1 (0:0)

FSV Hoyerswerda – SV Wacker 07 Gotha  0:0

FSV Zwickau – Hallescher FC  1:1 (0:0)

VfB Leipzig – VfB Zittau  3:0 (1:0)

1. FC Dynamo Dresden – VfB Chemnitz  3:1 (2:0)

BSV Eintracht Sondershausen – FV Dresden Nord  1:3 (0:1)

OFC Neugersdorf – FC Carl Zeiss Jena  0:3 (0:0)