Datum: Samstag, 19.10.1996

Anstoß: 14.30 Uhr

Spielort: Bruno-Plache-Stadion, Leipzig

Ergebnis: 4:1 (2:1)

Zuschauer: 300



Landesliga Sachsen • 9. Spieltag

VfB Leipzig Amat. – SV 1919 Grimma  4:1 (2:1)

VfB Leipzig Amat.: Koslowski – Händel, Mimuß, T. Winkler, Kipping, Jülich, Bernhardt, Räbsch, Rose (ab 66. Kurth), Engelmann (ab 70. Richter), Kunze (ab 81. Pechstein) – Trainer: Seydler

Grimma: R. Winkler – Liebing, Gießner, Zaulich, Braun, Weitze, Wimberger, Gesper (ab 66. Krahl), Birnbaum, Vatter, Pörschmann (ab 56. Reisinger) – Trainer: Lisiewicz

Schiedsrichter: Schröter (Eppendorf) – Tore: 1:0, 2:0 Engelmann (4., 22.), 2:1 Zaulich (38.), 3:1 Richter (79.), 4.1 Pechstein (89.) – Gelb-Rote Karten: Braun (Grimma) wegen wiederholten Foulspiels (73.) – Zuschauer: 300 im Bruno-Plache-Stadion (Nebenplatz) zu Leipzig

 

Nach Zaulichs Treffer keimte noch einmal Hoffnung

Leipzig. Grimmas Fans, und das war der größte Teil der Zuschauer auf dem Nebenplatz des Bruno­Plache-Stadions, verließ am Samstag enttäuscht den Platz. Enttäuscht vom gewohnt schlechten Service des VfB (keine Programme, keine Aufstellung, keine Ansage, kaum Sitzplätze), aber auch etwas enttäuscht von der eigenen Mannschaft. Das sonst so gefährliche Konterspiel klappte diesmal hinten und vorne nicht. Vor allem, weil Grimmas Stürmer zu sehr auf sich allein gestellt blieben. Aus, dem Mittelfeld kam einfach zu wenig.

Anders dagegen die Gastgeber. Sie wirkten körperlich und geistig fit, praktizierten ein schnelles Umkehrspiel. Und so war es fast gar nicht verwunderlich, dass sie frühzeitig in Führung gingen. Nach einem schnellen Vorstoß auf der linken Seite flankt Räbsch nach innen, Routinier Engelmann wird nicht hautnah gedeckt und verwandelt per Kopf (5.). Das 2:0 (23.) fast ein Duplikat, nur, dass diesmal die Flanke von Kunze auf der rechten Seite kommt und „Emu" diesmal den Fuß zum Vollstrecken nimmt. Zwei Chancen – zwei Tore: Besser konnte es für den VfB nicht laufen! Dieser zweite Treffer fiel ausgerechnet in einer Phase, als die Grimmaer besser ins Spiel kamen, es an sich zu reißen versuchten. Nach dem 2:0 allerdings standen sie wie unter Schock, und weitere Gegentreffer schienen nur eine Frage der Zeit. Doch die Muldestädter erholten sich relativ sehnen. Allein der gewünschte Angriffsdruck nach diesem Rückstand blieb aus, zu bieder und hausbacken wirkten da die Aktionen. Dem Grimmaer Spiel fehlten einfach die Ideen aus dem Mittelfeld, wo Weitze und auch Wimberger ziemlich blass blieben, Vatter nach seiner Verletzung überhaupt nicht zurechtkam, man bei Aktionen von Gesper manchmal beide Augen zukniff.

Dann endlich schien die Wende eingeläutet, als Wimberger einen Freistoß von links in den VfB-Strafraum schlägt und Zaulich mit dem Kopf zur Stelle ist (38.). Dieses Tor gab noch einmal Auftrieb, wenn auch Winkler sich bei einem Kopfball von Bernhardt (44.) mächtig strecken musste. Auf der Gegenseite verfehlte Birnbaum (45.), ebenfalls per Kopf, das VfB-Gehäuse nur knapp.

Nach dem Seitenwechsel hätte es fast geklappt. Wimberger schickt Weitze, doch Jülich kann im letzten Moment zur Ecke klären. Ein Grimmaer Treffer zu diesem Zeitpunkt hätte womöglich Wunder bewirkt. Aber auch in der zweiten Spielhälfte blieben Tormöglichkeiten auf beiden Seiten dünn gesät. Zu allem Unglück sah Braun in der 75. Spielminute auch noch die Gelb-Rote Karte. Eine fragwürdige Entscheidung des nicht immer sicher amtierenden Schröter aus Eppendorf. Nun nur noch zu zehnt agierend, war das Schicksal der Grimmaer eigentlich besiegelt, wenn auch Wimberger einen Freistoß nur knapp neben den VfB-Kasten setzte.

Im Bemühen, auch in der Unterzahl eine Resultatsverbesserung zu erreichen, wurden die Muldestädter von den Gastgebern eiskalt ausgekontert. Erst erhöht Richter (80.) auf 3:1, dann stellt der eingewechselte Pechstein (90.) mit seinem Treffer den 4:1-Endstand her.

Fazit dieser Begegnung: Der Sieg des VfB geht, wenn auch vielleicht etwas zu hoch, in Ordnung. Grimma kämpfte zwar, fand aber nicht zum gewohnt flüssigen Spiel.Nun werden die Lisiewicz-Schützlinge am kommenden Samstag im Pokal-Viertelfinale gegen den FC Erzgebirge Aue beweisen müssen, dass sie auch anders können. Da kann man im Stadion der Freundschaft ganz unbeschwert aufspielen, denn gegen den haushohen Favoriten haben die .Grimmaer nichts zu verlieren.

Quelle: Berthold Richter • Leipziger Volkszeitung

 

Spannendes Spitzenspiel

Leipzig. Das Spitzenspiel begann nach Maß für die Probstheidaer. Jörg Engelmann war schon in der 4. Spielminute mit dem Kopf zur Stelle, als eine Flanke von Räbsch in den Grimmaer Strafraum flog. Engelmann nutzte auch seine zweite Torchance in dem gutklassigen, hart umkämpften Match. Diesmal war aber Kunze der „Flankeitspender“, nachdem Bernhardt die Aktion eingeleitet hatte.

In der 35. Minute hatten die besonders im Mitteifeld gut spielenden und dort phasenweise dominierenden Gäste ihre erste große Chance. Doch Wimbergers Freistoß landete nicht im Kasten. Drei Minuten später war der Anschlusstreffer jedoch fällig, als Zaulich eine Freistoßeingabe per Kopf verwerten konnte.

Nach Wiederanpfiff verstärkten die Grimmaer ihre Bemühungen um den Ausgleich. Der schien zu fallen, als Gesper Weitze völlig freigespielt hatte, doch Koslowski bekam noch eine Hand an den Ball. Das vorentscheidende 3:1 erzielte Markus Richter aus 18 Metern Entfernung, nachdem Räbsch eine Bernhardt-Eingabe abgelegt hatte. Beim 4:1 nutzte Pechstein einen Rückpass von Kurth zu einem Distanzschuss. Mit dem 4:1 waren die keineswegs enttäuschenden Gäste aber etwas unter Wert geschlagen.

Quelle: Berthold Richter • Leipziger Volkszeitung


Der Spieltag in der Übersicht

FSV Zwickau Amat. – Döbelner SC  2:3

ATSV Frisch Auf Wurzen – TSV Lobstädt 1863  2:2

SV Chemie Böhlen – 1. FC Dynamo Dresden II  0:4

OFC Neugersdorf – 1. FC Rodewisch  5:2

Heidenauer SV – VfB Zittau  2:0

SV Tanne Thalheim – Riesaer SV Blau-Weiß  1:0

VfB Leipzig II – SV 1919 Grimma  4:1

spielfrei: VfB Auerbach