Datum: Samstag, 10.05.2014

Anstoß: 15.00 Uhr

Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma

Ergebnis: 4:0 (1:0)

Zuschauer: 104



Landesliga Sachsen • 26. Spieltag

FC Grimma – VfB Fortuna Chemnitz  4:0 (1:0)

Grimma: Evers – Sommer, Hausmann, Mattern, Kurzbach (ab 65. Schwarz) – Wagner, Kunert – Jackisch (ab 65. Wiegner), Merseburger (ab 71. Hashani), Brand – Adam – Trainer: Wohllebe

VfB Fortuna: Walther – Rüger, Vogel (ab 63. Weckert), Dittrich, Olzscher – Schneider, Ruß (ab 46. Eberlein), Weigel, Sprunk – Förster – Schirrmeister – Trainer: Lüdemann

Schiedsrichter: Gläser (Coswig) – Schiedsrichter-Assistenten: Schulze (Meißen), Zeibig (Lampertswalde) – Tore: 1:0 Brand (28.), 2:0 Merseburger (66.), 3:0, 4:0 Wiegner (79., 89.) – Gelbe Karten: Mattern (Meckern – 45.), Jackisch (Foulspiel – 51.), Kurzbach (Foulspiel – 62.) – Vogel (Foulspiel – 45.), Eberlein (Foulspiel – 50.), Olzscher (Unsportlichkeit – 54.) – Gelb-Rote Karten: Rüger (VfB Fortuna) wegen wiederholten Foulspiels (47.) – Reservebänke: Neudel (Tor) – Huyer (Tor), Schwarz, Grybowski – Zuschauer: 104 im Stadion der Freundschaft zu Grimma

 

Grimma. Das gute vornweg: Sachsenligist FC Grimma hat seine positive Serie weiter ausgebaut. Mit einem 4:0 (1:0)-Heimsieg über Oberliga-Absteiger VfB Fortuna Chemnitz gewannen die Schützlinge von Trainer Daniel Wohllebe ihr siebentes Spiel in Folge und haben somit Tabellenplatz vier gefestigt. Jedoch war das, was die Muldestädter zeitweise in den 90 Minuten ablieferten, wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Man agierte viel zu fahrig, spielte über gewisse Strecken des Spiels viel zu langsam und zeigte fußballerisch insgesamt nicht das, was man in den letzten Wochen den Fans präsentierte. Fakt ist jedoch: Das Ergebnis spricht eine klare Sprache und am Erfolg gab es insgesamt auch nichts zu rütteln. Jedoch muss eine gewisse Selbstzufriedenheit, die in einigen Teilen des Spiels heute zu erkennen war, unbedingt aus den Köpfen raus! Wenn dies gelingt, ist in den letzten vier Saisonpartien noch einiges möglich.

Schon frühzeitig deutete sich an, dass sämtliche Warnungen, den angeschlagenen Gegner nicht zu unterschätzen, nicht von ungefähr kamen. Auch wenn die Gastgeber die erste Möglichkeit besaßen, als ein Schuss von Adam knapp über den Querbalken zischte (7.), blieb in der Anfangsphase vieles Stückwerk. Den Einheimischen gelang es viel zu selten schnell nach vorn zu spielen. Neben dem viel zu niedrigen Tempo im Offensivspiel verstrickten sich die Gastgeber immer wieder in zu viel kleinklein was immer wieder Ballverluste zur Folge hatten. So versteckten sich die Gäste nicht und waren mindestens gleichwertig. Nach einer missglückten Flanke von Olzscher musste sich Evers im FC-Kasten gewaltig strecken, um die Kugel über die Querlatte zu lenken (13.). Erst nach gut 25 Minuten kamen die Grimmaer besser in die Begegnung. Mit dem ersten durchdachten Angriff gingen die Muldestädter dann sogar in Führung. Vom Fortuna-Keeper Walther leicht abgedrängt, sah Jackisch den besser postierten Brand, welcher aus Nahdistanz das Streitobjekt im Gäste-Kasten unterbrachte – 1:0 (28.). Doch die Chemnitzer zeigten sich davon wenig beeindruckt. Mit einem Distanzschuss stellte Weigel wiederum Evers auf die Probe (29.), genauso wie Schirrmeister, der kurz darauf ebenso am Grimmaer Kapitän scheiterte (30.). Dennoch wurden die Einheimischen bis zum Pausenpfiff leicht feldüberlegen, ein Ausbau des Resultats lag durchaus im Bereich des Möglichen. Nach guter Vorarbeit von Jackisch fehlten Brand, allein vor dem Fortuna-Gehäuse, die berühmten Zentimeter (41.), ein Freistoß von Jackisch wäre ebenfalls ein Tor wert gewesen (45.). 

Die Anfangsphase der zweiten 45 Minuten gehörten dann ebenfalls den Muldestädtern – auch wenn sich die Gäste Sequenzen nach Wiederanpfiff selbst schwächten. Der bereits in der ersten Halbzeit verwarnte Rüger konnte sich gegen den durchgebrochenen Brand nur per Foulspiel helfen – Gelb-Rot von Schiedsrichter Gläser (Coswig) war die Folge (47.). Den folgenden Freistoß aus halblinker Position setzte Hausmann knapp am Tor vorbei (49.). Sieben Minuten später hatte der FC dann die große Möglichkeit zu erhöhen. Nach sehenswerter Vorarbeit von Adam scheiterte Jackisch am gut den Winkel verkürzenden Walther, der Situation folgende Kopfball von Brand strich hauchzart über den Kasten (56.). Doch im Anschluss daran nahmen sich die Grimmaer wieder eine Auszeit. Ein personelles Übergewicht im Spiel war nicht zu sehen, Fortuna Chemnitz witterte Morgenluft. So versuchte sich Schneider aus der Distanz, doch brauchte Evers hier nicht einzugreifen (57.). Das FC-Spiel brauchte einen neuen Impuls – Trainer Wohllebe brachte mit Schwarz und Wiegner zwei weitere Offensivkräfte. Und wie schon zuletzt gegen Markkleeberg war dieser Schachzug Gold wert. Nach einem Pass von Schwarz hatte Merseburger plötzlich freie Bahn, welcher im Anschluss daran kaltschnäuzig zum 2:0 einlochte (66.). Doch die Gäste gaben sich auch danach noch nicht auf. Chemnitz lockerte die Defensive rabiat und spielte nun alles oder nichts. So strich zunächst ein Schuss von Kapitän Dittrich knapp über das Ziel (67.), anschließend konnte Sprunk nach einem langen Ball eine unübersichtliche Situation im Grimmaer Strafraum nicht nutzen (77.). Die Gastgeber hatten ihrerseits nun riesige Räume, doch spielte man die diversen Kontergelegenheit einfach viel zu fahrig und stümperhaft zu Ende. Zum Beispiel dafür zeigte sich der unermüdlich rackernde Adam in einer Überzahlsituation viel zu eigensinnig, als er per Distanzschuss an Walther scheiterte, anstatt seine besser postierten Mitspieler zu bedienen (72.). Elf Minuten vor Schluss machten die Muldestädter dann glücklicherweise Nägel mit Köpfen. Sehr gut von Hashani eingeleitet, blieb Wiegner im Eins-gegen-Eins-Duell gegen Fortuna-Schlussmann Walter abgeklärt und schraubte das Ergebnis auf 3:0 in die Höhe (79.). Damit war die Moral der Gäste endgültig gebrochen. Außer einem Freistoß von Olzscher, der ebenfalls sein Ziel verfehlte, gelang den Fortunen offensiv nun nichts mehr (86.). Stattdessen hatten die Platzherren weitere hochkarätige Chancen, doch klebte Winter-Neuzugang Adam weiterhin das Pech am Stiefel. Zunächst setzte ihn Wiegner mustergültig in Szene, doch blieb Adam im Duell gegen Walther aus Nahdistanz nur zweiter Sieger (80.). Anschließend versuchte er sich per Heber – ebenfalls ohne Erfolg (84.). Dennoch war der zum Ende ausgepumpte Stürmer an einem weiteren FC-Treffer beteiligt. Punktgenau war das Zuspiel von Adam auf den rechtzeitig startenden Wiegner, welcher anschließend auch noch Walther umkurvte und aus spitzem Winkel zum 4:0-Endstand einschoss (89.).

Dieser Sieg sollte weiter Auftrieb für die kommenden Aufgaben geben, auch wenn deutlich ersichtlich war, dass es mit weniger Aufwand einfach nicht geht. Dies sollte Warnung genug für die Elf sein. Dennoch überwiegt natürlich die Freude über diesen klaren Heimsieg über den Oberliga-Absteiger. Nach dem spielfreien kommenden Wochenende reisen die Wohllebe-Schützlinge dann zum Tabellenzweiten nach Eilenburg. Bereits am Freitagabend, den 23.05. um 19.00 Uhr soll dann das Derby angepfiffen werden. Dann werden auch die gesperrten Stefan Tröger und Stephan Knoof wieder ins Team zurückkehren. Dagegen wird Alexander Mattern (5. Gelbe Karte) pausieren müssen.

Tom Rietzschel

 

Grimma. Der FC Grimma setzte seine Erfolgsserie fort, das 4:0 gegen Fortuna Chemnitz war der siebte Sieg in Folge. „Trotzdem war die Leistung diesmal nicht das Gelbe vom Ei“, merkte FC-Teammanager Tom Rietzschel kritisch an.

Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung


Bilder vom Spiel

Fotos: Dieter Koch


Die übrigen Ergebnisse

Bischofswerdaer FV 08 – FSV Zwickau II  0:0

BSG Stahl Riesa – VfL 05 Hohenstein-Ernstthal  0:2 (0:1)

Döbelner SC – NFV Gelb-Weiß Görlitz 09  3:1 (0:0)

Radebeuler BC 08 – FC Eilenburg  2:2 (0:2)

SV See 90 – SG Sachsen Leipzig  3:1 (1:1)

RB Leipzig II – SV Einheit Kamenz  0:1 (0:1)

FC Stollberg – Kickers 94 Markkleeberg  1:2 (1:0)