Datum: Samstag, 09.02.2002

Anstoß: 14.00 Uhr

Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma

Ergebnis: 3:1 (1:1)

Zuschauer: 227



NOFV-Oberliga Süd • 19. Spieltag

SV 1919 Grimma – VfB Chemnitz  3:1 (1:1)

Grimma: Winkler – Wohllebe, Zaulich, Ziffert, Beyer (ab 57. Knoof), Birnbaum, Braun, Liebich, Mähne, Schlüter (ab 87. Brumme), Müller – Trainer: Lisiewicz

Chemnitz: Fröhlich – Schipke, Laudeley, Besser, Gläser (ab  68. Kretschmer), König, Krasselt, Schöler, Papp, Pafel (ab 66. Gijnali), Dittrich – Trainer: Schmitt

Schiedsrichter: Lupp (Zossen) – Tore: 1:0 Ziffert (12.), 1:1 Pafel (27.), 2:1 Müller (60.), 3:1 Liebich (69.) – Gelbe Karten: Wohllebe – Besser, König – Zuschauer: 227 im Stadion der Freundschaft zu Grimma

 

SV Grimma gegen den Wind zum Sieg

Grimma. Eine steife Brise wehte am Sonnabend im Stadion der Freundschaft. Und sie schlug den Kickern des VfB Chemnitz voll ins Gesicht. Nicht nur, dass der Gegner des SV 1919 Grimma in der ersten Halbzeit gegen den Wind spielte, am Ende verloren die Chemnitzer auch die Oberliga-Partie.

Dabei hatten sie zur Halbzeit ihr Ziel, einen Punkt zu holen, schon ganz dicht vor den Augen. Da nämlich stand es 1:1. Christian Pavel (27.) hatte die sich seiner Mannschaft bietende einzige echte Chance im Spiel genutzt und den Ausgleich erzielt. überraschend, denn bis dahin hatte Grimma das Spiel bestimmt. Allerdings musste nach einer Ecke wieder einmal Steffen Zifferts Kopf (12.) herhalten, um die Führung zu erzielen.

Die hätte Sven Birnbaum (25.) nach einem tollen Pass von Steffen Ziffert ausbauen können, ja müssen. „Ich wollte den Ball erst mit dem Kopf nehmen, aber der wurde immer länger“, entschuldigte sich der Grimmaer. Und ein kurzer Sprint? „Mensch, ich kam aus der eigenen Hälfte.“ Na, da wäre es auf die paar  Schritte auch nicht mehr angekommen.

Aber auch nach dem Ausgleich konnten die 227 Zuschauer guter Dinge sein. Zwar ließen Tore auf sich warten, aber die Chancen dazu rissen allein schon von den Sitzen. Da schoss Mirko Liebich (36.) VfB-Keeper Daniel Fröhlich an – der Ball wurde von der Linie geschlagen. Andy Müller (38.) versuchte es aus Nahdistanz mit dem Kopf – Daniel Fröhlich grapschte sich noch den Ball. Hinter der Linie? „So weit war der dahinter“, regte sich Co-Trainer Joachim Niklasch auf und deutete mit den Händen einen halben Meter an.

Er stand unmittelbar am Tatort, hatte sich gerade mit Wolfgang Schlick um den angeschlagenen Sven Birnbaum gekümmert. Auch die anderen Grimmaer reklamierten, die Gäste hüllten sich wohlweislich in Schweigen – Schiedsrichter Stefan  Lupp (Waldstadt) entschied: Kein Tor.

Dann endlich hatte auch Ronny Winkler seinen Auftritt. Der Grimmaer Keeper fungierte an diesem Tag mehr als aufmerksamer Spielbeobachter. Als jedoch ein Ball, der die Höhe hatte, im Sportlerheim zu landen, im scharfen Wind fast stehen blieb, eilte er mit Riesenschritten durch den Strafraum und boxte das Leder  weg, weit hinter den Schützen zurück.

Alles Zittern war nach einer Stunde vorbei. Andy Müller fasste sich ein Herz und drückte urplötzlich aus gut 20 Metern ab – der Ball schlug im unteren Eck ein. Keine Chance für Daniel Fröhlich. Wenig später dann die Entscheidung: Mirko Liebich startete in der eigenen Hälfte ein langes Solo, ließ auf seinem Weg zum gegnerischen Tor drei Chemnitzer stehen und dem Keeper ebenfalls keine Chance. „Der ist ja mit Ball am Fuß schneller als seine Gegenspieler“, wunderte sich Joachim Niklasch.

Das erkannten nun auch die Chemnitzer, von denen einige darauf verzichteten, durch Beinarbeit Nachteile wettzumachen. Stattdessen verlegten sie sich aufs Faustrecht. Sehr zum Ärger ihres Trainers Rico Schmitt: „Ich weiß nicht, was das sollte. Das Spiel war doch bereits für Grimma gelaufen. Doch nicht nur deswegen bin ich von meiner Mannschaft enttäuscht. Wir wollten einen Punkt holen und haben uns vorführen lassen. Wenn wir so weiterspielen, steigen wir ab.“

Grimmas Trainer Rainer Lisiewicz konnte seine Mannschaft verständlicherweise loben: „Ein hoch verdienter Sieg. Es fällt schwer, jemanden herauszuheben. Vielleicht Thomas Mähne, Daniel Wohllebe?“

Und zum Schluss spielten auch die Fans mit. Beim 1:0 herrschte auf die Frage von Stadionsprecher Bernd Isaak noch Schweigen im Walde. Beim 3:1 dröhnte es: Grimma? – Drei! – Chemnitz? – Null! Damit war auch gleich die Punktverteilung geklärt.

Übrigens fragte der nicht eingesetzte Heiko Pörschmann, ob er in der II. Mannschaft spielen dürfe, die wenig später ihre Begegnung in der Muldentalliga hatte. Er durfte! „Daran kann sich manch einer eine Scheibe abschneiden“, meinte Wolfgang Schlick mit Blick auf die Einstellung des Spielers. Auch Abteilungspräsident Hans-Dieter Zinner machte sich auf den Weg hinüber ins Jahn-Stadion. „Ich will heute sechs Punkte.“

Quelle: Andreas Rücker • LVZ Muldental

 

Trainer Lisiewicz: „Wichtig für das Nervenkostüm“

Grimma. Auf diesen Sieg hatten die Grimmaer Zuschauer lange warten müssen. Mit 3:1 fiel der Erfolg über den VfB Chemnitz auch klar genug aus. Damit Muldestädtern erst einmal etwas Luft im Oberliga-Abstiegskampf verschafft. Neben den Toren begeisterte aber auch die spielerische Leistung der Gastgeber.

Dem Gegner wurde im Stadion der Freundschaft nur eine echte Torchance gestattet. Diese einzige Möglichkeit allerdings nutzte der VfB Chemnitz durch Christian Pafel zum 1: 1-Ausgleich (27.).

Doch eine Viertelstunde zuvor musste es wieder einmal Steffen Ziffert richten, der per Kopfball-Treffer die Führung für die Muldestädter erzielt hatte (12.). Und der Grimmaer Libero bereitete auch eine „Hundertprozentige“ für Sven Birnbaum vor. Doch der verfehlte den mit Rückenwind getretenen Pass knapp. Ebenso knapp vergab Mirko Liebich eine Riesenmöglichkeit, als er VfB-Keeper Daniel Fröhlich anschoss, danach das Leder aber noch von der Chemnitzer Verteidigung von der Torlinie geschlagen wurde (36.).

Ganze zwei Minuten später sahen die Grimmaer nach einem Kopfball von Andy Müller das Streitobjekt schon hinter der Linie. Aber Schiedsrichter Stefan Lupp (Waldstadt) entschied anders: Kein Tor.

Nach dem Wiederanpfiff dominierte Grimma auch gegen den Wind spielend. Und jetzt fielen endlich auch die erhofften Tore. Den Führungstreffer zum 2:1 besorgte Andy Müller mit einem trockenen Schuss aus gut 20 Metern. Und der Endstand gelang Mirko Liebich, der nach einem langen Solo aus der eigenen Hälfte heraus zum 3:1 traf . Während sich Gäste-Trainer Rico Schmitt über das Gekicke seiner Mannschaft maßlos ärgerte, freute sich SV 1919-Coach Rainer Lisiewicz natürlich über die drei wertvollen Punkte.

„Das wurde ja auch Zeit“, meinte der Fußball-Lehrer, und richtet seinen Blick schon voraus auf die nächste Partie seiner Elf beim FV Dresden Nord. „Dieser heutige Sieg ist nicht nur enorm wichtig für unseren Tabellenplatz, sondern auch für das Nervenkostüm."

Quelle: Andreas Rücker • LVZ Muldental

 

Grimma punktet gegen den Abstieg

Grimma. Die Grimmaer Kicker haben ihr Heimspiel gegen den VfB Chemnitz mit 3:1 gewonnen. Die Gäste hingegen schlittern immer tiefer in die Niederungen der Tabelle.

Nach gegenseitigem Abtasten fanden die Grimmaer eher zu ihrem Spiel. Schon in der 12. Minute konnte Trainer Lisiewicz aufatmen. Libero Ziffert stieg nach einer Ecke am höchsten und köpfte den Führungstreffer für die Heimelf. Doch ein Solo brachte den Ausgleich. Pafel tanzte zwei Grimmaer aus und zog aus acht Metern unhaltbar ins lange Eck ab. Kurz vor dem Pausenpfiff jubelten die Zuschauer schon über den Führungstreffer. Doch Fröhlich kratzte Zaulichs Kopfball von der Linie.

Nach dem Wechsel spielten nur noch die Platzherren. Nach einem Pass in die Spitze schnappte sich Müller den Ball und vollendete aus zwölf Metern. Der agile Liebich setzte den Schlusspunkt. Er vollendete einen Alleingang zum 3:1. Bereits an der Mittellinie hatte sich der Grimmaer den Ball geschnappt, nach einem 50-Meter-Lauf vollendete er clever aus Nahdistanz. Auch der junge Schlüter hätte sich in die Liste der Torschützen eintragen können, doch der Torwart parierte den 20-Meter-Knaller des kompakten Stürmers.

Quelle: www.mdr.de


Der Spieltag in der Übersicht

FSV Zwickau – FC Energie Cottbus Amat.  5:1 (4:0)

Hallescher FC – VfB Zittau  0:3 (0:1)

FSV Hoyerswerda – FV Dresden Nord  0:0

OFC Neugersdorf – 1. FC Dynamo Dresden  0:1 (0:0)

VfB Leipzig – BSV Eintracht Sondershausen  1:0 (0:0)

SV Wacker 07 Gotha – FC Sachsen Leipzig  1:0 (1:0)

SV Braunsbedra – FC Carl Zeiss Jena  1:4 (0:1)