Datum: Samstag, 01.12.2018

Anstoß: 13.30 Uhr

Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma

Ergebnis: 3:1 (2:1)

Zuschauer: 75



Landesliga Sachsen • 14. Spieltag

FC Grimma – BSC Rapid Chemnitz  3:1 (2:1)

Grimma: Evers (ab 18. Birkigt) – Mattheus (ab 76. Schwarz), Käseberg (ab 60. Ch. Paschos), Tröger, Brand, Markus, Jalloh, Theinert, Kurzbach, Wiegner, Ziffert – Trainer: Kunert

BSC Rapid: Wolf – Hopfe, Hennig, Schettl, Hartwig, Mesan, Reinhardt, Meyer, Seifert, Röthling (ab 46. Algaberi), Hofmann – Trainer: Butter

Schiedsrichter: Albert (Muldenhammer) – Schiedsrichter-Assistenten: Jäger, Thieme (beide Leipzig) – Tore: 0:1 Mesan (9.), 1:1 Theinert (30., Foulstrafstoß), 2:1 Jalloh (42.), 3:1 Wiegner (56.) – Gelbe Karten: Tröger (Foulspiel – 16.), Kurzbach (Unsportlichkeit – 39.) – Mesan (Foulspiel – 80.) – Gelb-Rote Karten: Wiegner (Grimma) wegen wiederholter Unsportlichkeit (86.) – Reservebänke: Engler, Koch, G. Paschos, Streubel – Fries – Zuschauer: 75 im Stadion der Freundschaft zu Grimma

 

Grimma. Dank des eigenen 3:1-Erfolges gegen Rapid Chemnitz, und der gleichzeitigen Schützenhilfe beim 2:2 von Kickers Markkleeberg gegen Einheit Kamenz, grüßen die Kunert-Mannen zu ihrer Weihnachtsfeier von der Tabellenspitze. Bei Punktgleichheit mit Kamenz entscheidet der Umstand für Grimma, dass sie gegenüber den Einheitlern ein winziges Tor weniger bekommen haben. Der denkbar günstigste Moment ist eingetreten, um die überragende, fast abgeschlossene ersten Halbserie entsprechend ein tolles Fest zu genießen. Wer hätte der Kunert-Elf schon zugetraut, so eine erste Halbserie zu spielen. Auch wenn nächste Woche noch ein Spiel in Glauchau ansteht, die Tabellenführung nach diesem Spiel wieder in Kamenzer Hände fallen kann, ist es doch langsam Zeit, ein kleines Resümee zu ziehen. Nach dem Umbruch im Sommer –  acht erfahrene Spieler verließen den Verein, sechs neue "Youngster" kamen hinzu und das Trainerteam wurde komplett ausgewechselt – hätte kaum einer einen Pfifferling auf diese Mannschaft gesetzt. Mit Alexander Kunert, der sich zuvor seine Sporen in der eigenen U19 verdiente und Rico Engler, der in der letzten Saison noch als Leistungsträger auf dem Platz fungierte, wurde nach dem Abschied von Daniel Wohllebe und Ingmar Nehring auf junge und engagierte Trainer gesetzt. Nach insgesamt zehn verdienstvollen Jahren als Trainer wurde Daniel Wohllebe gegen Kunert ausgetauscht. Bis dato ging der Plan auf!

Trotz der seit langem wieder entspannten Personalsituation startete Grimma nervös in die Begegnung gegen die Kappler. Bereits nach neun gespielten Minuten musste der Rückstand verdaut werden. Mit einem langen Ball aus dem Mittelfeld wurde plötzlich Belmin Mesan freigespielt. Als er freistehend vor Jan Evers auftauchte, schob er kühl an seinen ausgespreizten Beinen vorbei, zur Chemnitzer Führung. Schrecksekunde dann nach 18 Minuten: Bei einem Rettungsversuch des Grimmaer Kapitän Evers auf der Torlinie sinkt er mit schmerzverzehrtem Gesicht zu Boden. Allen Beteiligten war gleich klar, wenn der „Lange“ liegt, ist etwas passiert. Ohne Gegnereinwirkung hat eine Hexe vom Hohnscher Berg geschossen und dem Mannschaftskapitän in den Rücken getroffen. Evers musste raus, für ihn kam Pascal Birkigt. Als dann Kevin Wiegner im Strafraum gefoult wurde, blieb zunächst die Pfeife still, obwohl der Schiedsrichter-Assistent wild mit seiner Fahne wedelnd anderes signalisierte. Nach kurzer Rücksprache zwischen dem Schiri und seinem Assistenten pfiff er kurz und zeigte auf den Punkt (30.). Max Theinert trat den fälligen Strafstoß und verlud Toni Wolf zum Grimmaer Ausgleich. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Gleichstand eher als glücklich anzusehen.

Was Grimma aber in der Folge darbot, war genau der Fußball den Kunert von seinen Mannen sehen will. Die beste Chance zur Grimmaer Führung gab es nach 36 Spielminuten: Erst versuchte sich Robin Brand per Flachschuss und dann Kevin Wiegner per Kopfball nach Flanke von Vincent Markus (36.). Kurz danach sollte die Stunde des Ibrahim Jalloh kommen. Der junge Mann aus Sierra Leone hat erst am Spieltag sein 18. Lebensjahr vollendet – Kunert schenkte ihn gleich sein Vertrauen und brachte ihn in der Startelf. Jalloh dankte es ihm mit seinem Treffer zum 2:1. Kurz vor der Pause hatte dann noch Wiegner das 3:1 auf dem Fuß (43.).

Im Wissen der Markkleeberger Pausenführung gegen Kamenz ließ sich Kunert in seiner Halbzeitansprache nicht beirren und peitschte seine Mannschaft weiter an. Grimma kam gut aus der Pause, auch wenn Markus nach Theinert-Ablage (51.) und Wiegner drüber schossen (54.). Als Oliver Kurzbach einen Freistoß aus dem Halbfeld trat, Toni Ziffert per Kopf verlängerte, setzte Jalloh einen Fallrückzieher an. Auch wenn der Ball knapp über das Gehäuse ging, die meisten Zuschauer hatten hier den Torschrei auf den Lippen (55.). Wiegner machte es dann besser  und schoss zur 3:1-Führung ein. (56.) Der mittlerweile eingewechselte Christos Paschos ließ im Mittelfeld zwei Gegenspieler aussteigen, bediente das Geburtstagskind Jalloh, sein Schuss wurde durch Wolf pariert (67.). Kurz danach zeigte Chemnitz nochmal, dass sie sich heute noch nicht geschlagen geben – der Schuss von Alexander Hofmann ging aber drüber (69.). Fast wäre dann die Vorentscheidung gefallen, als Theinert nach Kurzbach-Freistoß schießt, den Abpraller vor die Beine bekommt und wieder schießt (88.). Den Abschluss setzte dann noch Christos Paschos, dessen Schuss ebenfalls durch Wolf pariert wird (90.+2).

Grimma hatte gewonnen, tauschte mit Kamenz die Plätze, und rückte somit wieder an die Spitze. Der Grundstein für die Weihnachtsfeier war gelegt. Böse Zungen behaupten, dass in der Grimmaer Muldentalhalle feucht fröhlich, bis tief in die Nacht gefeiert wurde.

Ein großes Dankeschön geht noch an die GRUMA Automobile GmbH: Durch den Geschäftsführer und Grimmaer Präsidenten konnten vor dem Spiel neue Spielertrikots übergeben werden. Vielleicht war das ein Grund für den Grimmaer Erfolg.

Matthias Wohllebe 


Die übrigen Ergebnisse

Großenhainer FV 90 – FSV 1990 Neusalza-Spremberg  3:1 (1:0)

Kickers 94 Markkleeberg – SV Einheit Kamenz  2:2 (1:0)

FC 1910 Lößnitz – SSV Markranstädt  1:1 (1:1)

SG Taucha 99 – BSG Stahl Riesa  1:0 (0:0)

FV Eintracht Niesky – VfL Pirna-Copitz 07  1:0 (0:0)

SV Germania Mittweida – VfB Empor Glauchau  0:2 (0.1)

SV Olbernhau – Radebeuler BC 08  1:0 (0:0) ► Ergebnis später annulliert, da Rückzug Olbernhau