Datum: Samstag, 27.08.2016

Anstoß: 14.00 Uhr

Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma

Ergebnis: 3:0 (0:0)

Zuschauer: 101



Landesliga Sachsen • 2. Spieltag

      FC Grimma – Reichenbacher FC  3:0 (0:0)

Grimma: Evers – Wagner, Maruhn, Brand, Schabram (ab 76. Kurzbach) – Tröger, Schwarz – Jackisch, Engler, Wiegner (ab 89. Gkouvas) – Jentzsch (ab 78. Radig) – Trainer: Wohllebe

Reichenbach: Hettwer – Pechtl (ab 79. Schwandner), Albert, Particke, Seidel – Petrovics (ab 84. Dathe), Nötzel, Papkalla, Meyer – Dressel, Süß (ab 49. Petzoldt) – Trainer: Färber

Schiedsrichter: Flechtner (Leipzig) – Schiedsrichter-Assistenten: Pirogov (Görlitz), Näther (Haselbachtal) – Tore: 1:0 Jackisch (47.), 2:0 Engler (85.), 3:0 Wiegner (87.) – Gelbe Karten: Maruhn (Meckern – 58.) – Particke (Foulspiel – 29.) – Reservebänke: Bache (Tor), Szepesi – Bößneck (Tor), Franke – Zuschauer: 101 im Stadion der Freundschaft zu Grimma

 

Grimma. Erstes Heimspiel in der neuen Saison – erster Heimsieg. Nachdem der FC Grimma am vergangenen Wochenende durch einen 3:0 (2:0)-Erfolg beim Landesklassisten ESV Delitzsch die 3. Hauptrunde des Wernesgrüner-Sachsenpokals erreicht hat, war man nun auch am 2. Spieltag der WEKU-Sachsenliga erfolgreich. Bei drückender Hitze bezwang die Elf von Trainer Daniel Wohllebe daheim den Reichenbacher FC mit 3:0 (0:0), obwohl es in Halbzeit eins überhaupt nicht danach aussah. Die Gäste aus dem Vogtland hätten zur Pause sicher führen müssen, doch waren sie nicht in die Lage klarste Möglichkeiten zu nutzen. Im zweiten Durchgang agierten die Einheimischen dann etwas besser, der frühe Führungstreffer half dem Team immens. Nichtsdestotrotz blieb das FC-Spiel äußerst unruhig, auch in den zweiten 45 Minuten hatte Reichenbach durchaus Gelegenheiten. Erst in der Schlussphase kehrte aus Sicht der Muldestädter nach einem Doppelschlag Ruhe ein, so dass das Resultat letztlich noch klar wurde.  

Im ersten Durchgang hatten die Einheimischen jedoch große Probleme. Man agierte völlig ohne Tempo, kam in der Zweikampfführung in der Regel einen Schritt zu spät und hinterließ im Defensivbereich große Lücken. Zwar hatten die Gastgeber die erste Gelegenheit, als Benjamin Wagner nach einem Eckball von Michel Schwarz knapp am Tor vorbei köpfte (11.), doch insgesamt blieb man in den ersten 45 Minuten weit unter den Erwartungen. Die Gäste aus Reichenbach rissen absolut keine Bäume aus, doch profitierten sie immer wieder von einer Vielzahl von Grimmaer Ballverlusten im Aufbauspiel. So setzte der regionalliga-erfahrene Dressel das erste Achtungszeichen des RFC, doch zeigte sich Jan Evers im FC-Tor auf der Hut (13.). Die Muldestädter hatten große Mängel im Ballvortrag und im Passspiel, was die Gäste immer wieder aussichtsreich vor das Gehäuse brachte. So lief Süß nach einem blitzschnell vorgetragenen Konter quasi von kurz nach der Mittellinie allein auf Evers zu, doch wie der FC-Kapitän dem gegnerischen Stürmer im Eins-gegen-Eins den Nerv zog und seine Elf vor dem Rückstand bewahrte, war schon stark (18.). Eigene Torgefahr strahlte die Wohllebe-Elf auch in der Folgezeit kaum aus. Die Ausnahme bildete dabei eine abgefälschte Flanke von Kevin Wiegner, bei der Hettwer im RFC-Gehäuse seine liebe Not hatte (20.). Gefährlicher waren eindeutig die Gäste, die dabei jedoch immer wieder einer Unmenge von Grimmaer Ballverlusten profitierten. So berannte das Duo Meyer – Süß als Nächstes den FC-Kasten und hätten dabei die Vogtländer abermals in Führung bringen müssen, doch warf sich der rechtzeitig zurückgeeilte Robin Brand waghalsig in den Schuss von Süß und verhinderte damit den Grimmaer Rückstand (27.). Wenig später sah Meyer von der linken Seite den mitgelaufenen Süß, doch verfehlte dieser die flache Eingabe nur um Haaresbreite (36.). Die Einheimischen konnten von Glück reden, dass Reichenbach in Sachen Chancenverwertung derart fahrlässig und schludrig agierte, um nicht in Halbzeit eins bereits hinten zu liegen. Wenige Minuten startete Meyer quasi von der Mittellinie zielstrebig in Richtung FC-Gehäuse, doch fehlte es auch hier beim Torabschluss an der notwenigen Genauigkeit (40.). Der Grimmaer Auftritt war bis zu diesem Zeitpunkt äußerst pomadig, erst in der Endphase der ersten 45 Minuten wurde man etwas zielstrebiger. Und siehe da, wenn man etwas das Tempo anzog und die Kugel laufen ließ, wurde es prompt gefährlich. Sehr gut von Wiegner vorbereitet, verfehlte Rico Engler aus Nahdistanz hauchzart das lange Eck (42.), nach prima Inszenierung von Wagner strich ein Schuss von Mirko Jentzsch knapp am Tor vorbei (44.).

Glücklicherweise nahm die Elf den Schwung aus der Endphase der ersten Hälfte mit in den zweiten Durchgang. Der Minutenzeiger hatte sich kaum einmal um die eigene Achse gedreht, da schlugen die Muldestädter eiskalt zu. Zwar fand der auf links durchgebrochene Wiegner aus Nahdistanz in Hettwer seinen Meister, doch Christoph Jackisch reagierte am schnellsten und donnerte die auf dem Präsentierteller liegende Kugel ins RFC-Tor – 1:0 (47.). Dieser Treffer hatte bei den Gästen durchaus Signalwirkung. Nachdem sich Jackisch auf der rechten Seite sehenswert durchsetzen konnte, konnte Wiegner die Kugel aus nächster Tornähe nicht im Gehäuse unterbringen (48.). Reichenbach hatte zunächst Mühe sich von diesem Schock zu erholen. Außer einem Schuss von Dressel, welcher das Tor verfehlte, hatten die Vogtländer in dieser Phase offensiv recht wenig zu bestellen (55.). Auch wenn das Grimmaer Spiel weiterhin sehr fahrig blieb, gelang durchaus die eine oder Torannäherung. Zunächst setzte Wiegner nach einer Jackisch-Eingabe einen Kopfball über den Querbalken (56.), anschließend zischte ein Distanzschuss von Jackisch, nach vorherigem Diagonalpass von Robert Schabram, hauchzart über das Gebälk (59.). Auch Stoßstürmer Jentzsch hatte mit seinen Torabschlüssen kein Glück – zweimal fehlte es am nötigen Zielwasser (67., 68.). Nichtsdestotrotz profitierten die Gäste auch weiterhin von einigen Schaltpausen der Muldestädter, wobei zweimal der Ausgleich möglich war. Zunächst steuerte Petrovics von halblinks in Richtung FC-Tor und verzog (76.), wenig später köpfte Meyer eine Dressel-Flanke knapp über den Querbalken (79.). Reichenbach ließ weiterhin zu viel liegen, die Einheimischen zeigten sich in der Schlussphase diesbezüglich effektiver. Nachdem Schwarz mit einem Schuss an Hettwer scheiterte und der eingewechselte Dennis-Sven Radig den Abpraller aus äußerst spitzem Winkel nicht im Gehäuse unterbringen konnte (81.), machten die Wohllebe-Schützlinge wenig später Nägel mit Köpfen. Nachdem sich Stefan Tröger sehenswert auf der linken Seite durchsetzen konnte und den Ball flach nach innen zog, versenkte Engler die Kugel aus zentraler Position flach zum 2:0 (85.). Damit waren die Messen gelesen, Reichenbach war geschlagen. Zwei Minuten später setzten die Gastgeber sogar noch einen drauf. Sehr gut von Radig in Szene gesetzt, hakte Wiegner von links im Strafraum geschickt ein und ließ Hettwer mit einem platzierten Schuss ins lange Eck nicht die Spur einer Chance – 3:0 (87.). Letztlich hätten die Einheimischen sogar Tor Nummer vier erzielen müssen. Allein vor Hettwer konnte Engler den Reichenbacher Keeper nicht bezwingen, den abgewehrten Ball drückte Radig artistisch knapp am Tor vorbei (90.).

Fazit: Nach einer enorm grenzwertigen ersten Hälfte, wo man äußerst pomadig und schläfrig agierte, sicherten sich die Gastgeber aufgrund einer Steigerung ihren ersten Saisonsieg. Reichenbach deckte, vor allem in Hälfte eins, die Defensivschwächen der Gastgeber schonungslos auf, doch scheiterten die Vogtländer an der eigenen Chancenverwertung. Nichtsdestotrotz erwiesen sich die Gastgeber im zweiten Durchgang als Truppe, auch wenn weiterhin nicht alles klappen wollte. Dennoch waren die drei Punkte im Grimmaer Lager vor dem Spiel als Ziel ausgegeben worden, was letztlich auch erreicht wurde. Aber natürlich ist weiteres Steigerungspotenzial vorhanden. Man wird innerhalb der Trainingswoche diese Partie auswerten und dann am Samstag um 15.00 Uhr versuchen mit einem Erfolg bei Landesklassist FC Concordia Schneeberg das Achtelfinale des Wernesgrüner-Sachsenpokals zu erreichen.

Tom Rietzschel

 

Grimma. Der Reichenbacher FC ist im „Grimmaer Glutofen“ bei 32 Grad im Schatten leer ausgegangen. Mit 0:3 zog das Team von Ronald Färber am Ende deutlich den Kürzeren und wartete damit auch im zweiten Meisterschaftsspiel auf einen Treffer.

So klar, wie das Resultat es vermuten lässt, war die Angelegenheit gegen den Vorjahrsdritten aber nicht. Der RFC begann sehr konzentriert und attackierte die Grimmaer bereits früh. So tat sich der Gastgeber schwer, ein gefährliches Offensivspiel aufzubauen. Die Vogtländer agierten mutig nach vorn und inszenierten mit schnellem Direktspiel für einige Verwirrung im gegnerischen Deckungsverbund. Der war zweimal nicht im Bilde, doch der Erfolg blieb aus. So in der 17. Minute, als Dressel die Kugel Süß in den Lauf legte, dieser im Alleingang aber aus zwanzig Metern am Fuß des Tormanns scheiterte. Noch dicker war seine Gelegenheit dann in der 26. Minute. Nach Doppelpass mit Meyer nahm er in Höhe des Elfmeterpunktes das Streitobjekt direkt, welches aber von einem Grimmaer Abwehrfuß gerade noch abgeblockt wurde. Die Kugel zischte um Haaresbreite am rechten Pfosten vorbei. Erst gegen Ende des Abschnittes gewann Grimma Oberwasser und wurde druckvoller. In dieser Phase hätte der RFC aber erneut in Führung gehen können, als Meyer über die linke Außenbahn startete, nach innen zog aber den Ball am langen Eck vorbeisetzte. Sein erstes „Brett“ besaßen die Hausherren erst in der 42. Minute. Im Zentrum verlängerte Wiegner eine Eingabe mit der Hacke, die um Zentimeter ihr Ziel verfehlte. Eine Minute später wurde Jentsch im Sechszehner freigespielt, brachte Albert aber bei seinem Schrägschuss noch die Fußspitze heran.

Die Hoffnungen auf den anvisierten Punkt bekamen aber kurz nach Wiederbeginn ihren ersten Dämpfer. Über links tankte sich Wiegner bis zur Grundlinie durch und passte scharf nach innen, wo Jackisch zur Stelle war. Beide Grimmaer ließen in der Folge auf den Flügeln Reichenbachs Außenverteidigung mehrmals alt aussehen. Mit der Führung im Rücken wurde der FC drückender und gewann merklich Oberwasser. Jentzsch (56./Kopf – 68.) und Jackisch (60.) verpassten das Spiel in klare Bahnen zu lenken. Reichenbach stemmte sich gegen die Niederlage, nach vorn konnte aber nicht der entscheidende Pass geschlagen werden bzw. ließ der FC-Abwehr in den Zweikämpfen nichts anbrennen. So richtig gefährlich wurde es bis in die Schlussviertelstunde hinein vor dem Tor der Grimmaer nicht mehr. Dann aber hatte Petrovics das 1:1 auf den Fuß. Der setzte vor dem Strafraum gegen einen Abwehrspieler erfolgreich nach, schnappte sich die Kugel, zielte aber im Alleingang aber zu ungenau. In der 79. Minute schraubte sich Meyer bei einem Konter und herrlicher Flanke von Dressel hoch, doch bog sich dessen Kopfball über das Tor. Wenig später machte Grimma alles klar. Tröger bedient von links Engler, der die Kugel direkt in Höhe des Elfmeterpunktes in die Maschen setzte. Es kam noch schlimmer. Der schnelle Wiegner degradierte gleich zwei RFCer zu Statisten und schob ins lange Eck ein. Sogar das 4:0 war drin, doch Hettwer kaufte in der allerletzten Minute den vor ihm frei auftauchende Engler den Schneid ab.

Die Reichenbacher wurden gegen Ende etwas unter Wert geschlagen, fanden aber im zweiten Durchgang auch nicht mehr den Zugriff, um gegen einen sich im Spiel steigernden FC zu punkten. Personalie: Sommerneuzugang Raphael Börner ist nach zwei Pflichtspieleinsätzen bereits wieder weg. NOFV-Oberligist Wismut Gera verpflichtete ihn gegen Ende der Woche als Vertragsspieler.

Quelle: Olaf Meinhardt • Reichenbacher FC 


Bilder vom Spiel

Fotos: Dieter Koch


Die übrigen Ergebnisse

FC Eilenburg – VfB Empor Glauchau  3:1 (2:1)

VfB Zwenkau 02 – SG Taucha 99  0:2 (0:1)

VfL Pirna-Copitz 07 – BSC Rapid Chemnitz  3:1 (2:0)

Kickers 94 Markkleeberg – SV Einheit Kamenz  1:2 (0:1)

FC 1910 Lößnitz – VfL 05 Hohenstein-Ernstthal  0:4 (0:0)

NFV Gelb-Weiß Görlitz 09 – FV Eintracht Niesky  3:1 (1:1) ► Ergebnis später annulliert, da Rückzug Görlitz

BSC Freiberg – BSG Stahl Riesa  2:2 (0:0)