Datum: Samstag, 26.04.2014

Anstoß: 15.00 Uhr

Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma

Ergebnis: 4:0 (0:0)

Zuschauer: 102



Landesliga Sachsen • 24. Spieltag

FC Grimma – Kickers 94 Markkleeberg  4:0 (0:0)

Grimma: Evers – Sommer, Hausmann, Mattern, Kurzbach – Kunert (ab 83. Knoof), Wagner – Brand, Tröger, Schwarz (ab 69. Jackisch) – Merseburger (ab 69. Wiegner) – Trainer: Wohllebe

Markkleeberg: Zita – Sinkevitch (ab 78. Frank), Sund, Balzer, Prager – Schöps, Gröbel, Galetzka (ab 73. Schabram), Voufack – Meißner (ab 55. Freyer), K. Adam – Trainer: Brestrich

Schiedsrichter: Müller (Cunewalde) – Schiedsrichter-Assistenten: Nixdorf (Dresden), Krahl (Schmerlitz) – Tore: 1:0 Jackisch (70.), 2:0 Wiegner (83.), 3:0 Wagner (89.), 4:0 Brand (90.) – Gelbe Karten: Merseburger (Meckern – 36.), Heusel (Meckern – 44. – als Auswechselspieler), Mattern (Foulspiel – 53.), Brand (Foulspiel – 80.) – Zita (Unsportlichkeit – 89.) – Rote Karten: Tröger (Grimma) wegen Schiedsrichter-Beleidigung (31.) – Gelb-Rote Karten: Schöps (Markkleeberg) wegen wiederholten Foulspiels (65.) – Reservebänke: Neudel (Tor), Heusel, Hashani, Adam – Sudarski (Tor), Hildebrand – Zuschauer: 102 im Stadion der Freundschaft zu Grimma

 

Grimma. Der FC Grimma setzt seinen positiven Trend in der Wernesgrüner-Sachsenliga weiter fort. Gegen Aufsteiger Kickers Markkleeberg gewann die Truppe nach einer spektakulären Schlussphase im heimischen Stadion der Freundschaft mit 4:0 (0:0) und konnte sich damit für die 0:3-Hinspielniederlage in Markkleeberg mehr als revanchieren. Den Grundstein zum vierten Heimsieg in Folge legte FC-Trainer Daniel Wohllebe höchst selbst. Mit den Einwechslungen von Christoph Jackisch und Kevin Wiegner bewies der Grimmaer Coach ein Goldenes Händchen. Jackisch erzielte wenige Sekunden nach seiner Einwechslung den Führungstreffer und war an zwei weiteren Treffern beteiligt. Wiegner sorgte mit dem 2:0 sieben Minuten vor Schluss quasi für eine Art Entscheidung. Einziger Wermutstropfen der Partie war der äußerst strittige Feldverweis für Spielmacher Stefan Tröger, der wegen einer angeblichen Schiedsrichter-Beleidigung frühzeitig die Rote Karte sah (31.). Durch den fünften Erfolg in Serie haben die Grimmaer damit Tabellenposition fünf behauptet, ehe es am kommenden Samstag zum aktuellen Staffel-Vierten, dem SV Einheit Kamenz, geht.

Was die 102 Zuschauer dann jedoch im ersten Durchgang zu sehen bekamen, war äußerste Fußball-Magerkost. Beide Mannschaften neutralisierten sich im Mittelfeld, zwingende Offensivaktionen waren an einer Hand abzuzählen. So versuchte sich Wagner auf FC-Seite aus der Distanz, doch war der Ex-Grimmaer Zita im Markkleeberger Kasten damit nicht zu bezwingen (16.). Leider passte sich auch Schiedsrichter Müller (Cunewalde) dem schwachen Niveau der ersten 45 Minuten an und zog sich durch einige völlig unverständliche Entscheidungen auf beiden Seiten mehrfach den Unmut der Spieler, Verantwortlichen und Fans zu. Dies gipfelte nach 31 Minuten als der Referee Grimmas Rückkehrer Tröger nach einer angeblichen Schiedsrichter-Beleidigung mit der Roten Karte vom Platz stellte. Die Emotionen der Einheimischen kochten fortan natürlich hoch. Erst recht als der Markkleeberger Schöps, welcher bereits mit Gelb verwarnt war, nach einer deutlichen Schwalbe im Grimmaer Strafraum um die Gelb-Rote Karte drum rum kam (39.). Doch fiel auch in der Folgezeit keinesfalls auf, dass die Gastgeber in Unterzahl agierten. Beide Defensivreihen dominierten, Torgefahr entstand auf beiden Seiten kaum. Einmal musste man im Lager der Muldestädter jedoch die Luft anhalten, als Balzer, nach einem Eckball von Schöps, per Kopf nur den Pfosten traf (45.+1).

Zu Beginn der zweiten 45 Minuten kamen die Einheimischen trotz der Unterzahl zunächst entschlossener aus der Kabine. Nach gutem Zusammenspiel mit Schwarz kam Merseburger in gute Schussposition, doch machte Zita rechtzeitig das kurze Eck dicht (47.). Etwas später servierte Schwarz einen Eckball genau auf den Kopf von Hausmann, doch verfehlte dessen Kopfball knapp das Ziel (59.). Von den Gästen blieb auch trotz der personellen Überlegenheit offensiv weiter nichts zu sehen. Die Grimmaer Hintermannschaft hatte weiterhin alles im Griff, FC-Schlussmann Evers verlebte einen weitestgehend ruhigen Nachmittag. Nach 65 Minuten schwächten sich die Kickers dann selbst. Ein Foulspiel des gelbverwarnten Schöps blieb Schiedsrichter Müller diesmal nicht verborgen – Gelb-Rot war die Folge. Das personelle Gleichgewicht war somit wieder hergestellt, dem FC fehlte es jedoch an Tempo, Spielwitz und Esprit. Trainer Daniel Wohllebe reagierte dementsprechend und brachte mit Jackisch sowie Wiegner zwei frische Spieler. Und genau dieser Schachzug sollte sich als Gold wert erweisen. Nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung nahm Jackisch aus der eigenen Hälfte plötzlich Fahrt auf, setzte zum Alleingang an und drosch die Kugel aus der Distanz unhaltbar für Zita ins Kickers-Gehäuse – 1:0 (70.). Dieser Treffer tat den Muldestädtern sichtbar gut, auf einmal fiel den Gastgebern vieles leichter. Drei Minuten nach dem Führungstreffer hatte abermals Jackisch nach guter Einzelleistung den zweiten Treffer auf dem Stiefel, doch verfehlte er, allein vor Zita, das lange Eck (73.). Gäste-Coach Brestrich löste die Defensive nun auf und beorderte Innenverteidiger Sund fortan mit ins Sturmzentrum. Doch blieben die Einheimischen in der Defensive hellwach und ließen außer einem Schuss des eingewechselten Frank (88., vorbei) absolut nichts zu. In der Folgezeit bekamen die Wohllebe-Schützlinge natürlich immer mehr Räume, womit man sieben Minuten vor Spielende eine Art Entscheidung erzwang. Jackisch setzte sich auf der rechten Seite sehenswert gegen Voufack durch – dessen genaue Eingabe nagelte Wiegner aus Nahdistanz zum 2:0 unter die Latte (83.). Markkleeberg erholte sich von diesem zweiten Tiefschlag in den restlichen Minuten nicht mehr. Stattdessen hatten die Gastgeber in der verbleibenden Spielzeit weiterhin richtig Lust das Ergebnis höher zu gestalten. Dies gelang sogar, auch wenn die Rand-Leipziger zweimal kräftig mithalfen. Eine Minute vor Schluss bediente Kurzbach den besser postierten Wagner, der Zita mit einem platzierten Schuss keine Chance ließ – 3:0 (89.). Doch damit noch nicht genug. Nach dem Ballgewinn aus dem Markkleeberger Anstoß heraus setzte Jackisch zunächst abermals zum Solo an und fand anschließend den rechtzeitig startenden Brand, welcher sich völlig unbedrängt zum 4:0-Endstand quasi die Ecke aussuchen konnte (90.).

Fazit: Während die Wohllebe-Schützlinge nach diesem weiteren Erfolg völlig unbefreit die restlichen Spiele bestreiten können, wird für Kickers Markkleeberg im Abstiegskampf in den nächsten Partien weiterhin jeder Punkt zählen. Es ist sehr positiv und äußerst beruhigend, dass der Kampf um den Klassenerhalt in dieser Saison ohne den FC Grimma stattfinden wird.

Tom Rietzschel

 

Grimma. Nachwaschen wollten sie, die 94er in Grimma. Ihre beiden hart erkämpften und verdienten Siege gegen Döbeln und Radebeul veredeln.

So fingen dann die Kickers auch an. Konzentriert und laufstark zeigten sich die Gäste an der Mulde in den ersten 45 Minuten. Zwar erlangten die Markkleeberger kein Übergewicht, konnten die Grimmaer aber allemal neutralisieren. Chancen blieben hüben wie drüben eher Mangelware. Was trotzdem aufs Kickers-Tor durchkam, nahm Keeper Zita sicher weg. Als dann Grimmas heimgekehrtes Urgestein Tröger nach einer gespielten halben Stunde vorzeitig die heimische Dusche genießen durfte, schien aus Kickers-Sicht alles nach Plan zu laufen. Schiri Max Müller bezog ein Götz-Zitat Trögers auf seine Person und ahndete dies mit „Rot" und die 94er waren in Überzahl. Nicht zu verachten im gefühlt 40 Grad heißen Grimmaer Glutofen.

Doch anstatt sich den Gegner zurechtzulegen, ihn müde laufen zu lassen, taten die Kickers zu wenig, ließen die Muldestädter mehr und mehr ins Spiel kommen, kassierten selbst einen Platzverweis (Schöps sah Gelb-Rot nach taktischem Foul) und fast folgerichtig das 0:1 durch ein 25-Meter-Geschoss von Jackisch. Die Stimmung kippte zu Gunsten der Wohllebe-Elf. Von den Kickers kam nichts mehr. In den Schlussminuten geriet Keeper Zita gegen die erwachten und sich nun an sich selbst berauschenden Gastgebern gar zum Einzelkämpfer und „durfte" noch drei weitere Male das Runde aus seinem Eckigen holen.

Frustriert saß dann der von seinen Vorderleuten im Stich gelassene noch Minuten nach dem Spiel auf der Bank und verstand die Welt nicht mehr. Sie hatten doch alle Trümpfe in der Hand, die Kickers…

Quelle: Roger Schöne • Kickers 94 Markkleeberg

 

Grimma. Der FC Grimma setzte seine Siegesserie fort, das 4:0 gegen Kickers Markkleeberg war der fünfte Dreier in Folge. Einziger Trost für Kickers-Trainer Heiko Brestrich: „Mein Sohn Michel Schwarz hat ein sehr passables Spiel gemacht“, befand er. Allerdings mischte der Brestrich-Filius eben auf Seiten der in der zweiten Halbzeit überlegenen Grimmaer mit. „In den letzten zwanzig Minuten haben wir defensiv zu  passiv und ungeordnet agiert“, kritisierte der Gäste-Coach. „Ärgerlich auch, dass wir aus unserer zwischenzeitlichen Überzahl nichts gemacht haben.“ Die Gastgeber spielten nach Roter Karte für Stefan Tröger (Schiedsrichter-Beleidigung) über eine halbe Stunde lang dezimiert, bevor Gelb-Rot für Dominic Schöps  (wiederholtes Foul) wieder für gleiche Personalstärke sorgte. Grimmas Teamleiter Tom Rietzschel konnte am Ende zufrieden feststellen: „Es ist äußerst beruhigend, dass der Abstiegskampf diesmal ohne Grimma stattfindet.“

Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung


Die übrigen Ergebnisse

Bischofswerdaer FV 08 – SV See 90  3:0 (0:0)

BSG Stahl Riesa – SG Sachsen Leipzig  0:2 (0:0)

Döbelner SC – VfB Fortuna Chemnitz  2:1 (0:0)

Radebeuler BC 08 – SV Einheit Kamenz  0:3 (0:2)

FC Stollberg – VfL 05 Hohenstein-Ernstthal  2:2 (0:1)

NFV Gelb-Weiß Görlitz 09 – FC Eilenburg  1:1 (0:1)

RB Leipzig II – FSV Zwickau II  4:1 (3:0)