Datum: Samstag, 30.11.2013

Anstoß: 14.00 Uhr

Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma

Ergebnis: 2:2 (1:0)

Zuschauer: 95



Landesliga Sachsen • 14. Spieltag

FC Grimma – Döbelner SC 02/90  2:2 (1:0)

Grimma: Evers – Rückert, Knoof, Weber, Brand – Jackisch (ab 79. Schwarz), Wagner (ab 61. Merseburger), Mattern, Kurzbach – Wiegner, Hausmann – Trainer: Wohllebe

Döbeln: Jentzsch – Peschel (ab 69. Zerge), Haberstock, Bunzel, Heyna, Banachowicz – Partzsch, Seidel, Gasch (ab 81. Bellmann), Hußner (ab 58. Singer) – Schwibs – Trainer: Kupper

Schiedsrichter: Stary (Dresden) – Schiedsrichter-Assistenten: Nixdorf, Belger (beide Dresden) – Tore: 1:0 Mattern (26.), 2:0 Wagner (50.), 2:1 Seidel (68.), 2:2 Schwibs (89., Handstrafstoß) – Gelbe Karten: Wagner (Foulspiel – 18.), Kurzbach (Foulspiel – 72.) – Bunzel (Foulspiel – 6.), Partzsch (Foulspiel – 20.), Schwibs (Handspiel – 70.), Seidel (Unsportlichkeit – 79.) – Reservebänke: Neudel (Tor), Mörtlbauer, Kunert – Polefka, Natzschka – Zuschauer: 95 im Stadion der Freundschaft zu Grimma

 

Grimma. Sachsenligist FC Grimma hat sein Heimpublikum einmal mehr bitter enttäuscht. Im Bezirksderby gegen den Döbelner SC hatten die Gastgeber die Partie über eine Stunde lang sicher im Griff, führten mit 2:0, um sich letztlich mit einem 2:2-Unentschieden zufrieden geben zu müssen. Unverständlicherweise ließ man sich in der letzten halben Stunde die Begegnung völlig aus der Hand nehmen und vergaß davor zahlreiche gute Möglichkeiten zum Ausbau der Führung zu nutzen. Der Strafe folgte auf dem Fuß. Mit dem Döbelner Anschlusstreffer verlor die Wohllebe-Elf völlig die Linie, reagierte nur noch und kassierte kurz vor Feierabend den Ausgleichstreffer gegen einen Gegner, der eigentlich schon tot war. Die Enttäuschung im Grimmaer Lager war natürlich groß, doch sollte man die Schuld einzig und alleine bei sich selbst suchen. Nun gilt es am kommenden Samstag in Radebeul sich diese zwei fahrlässig verlorenen Punkte zurückzuholen.

Mit dem Auswärtspunkt aus Görlitz im Rücken starteten die Gastgeber recht schwungvoll in die Partie. Man war frühzeitig die Elf mit mehr Spielanteilen, doch war gegen die kompakte Hintermannschaft der Gäste, die mit einem Fünfer-Riegel agierten, zunächst kaum ein Durchkommen. Döbeln beschränkte sich zunächst einzig und allein auf die Defensivarbeit, zwingende Offensivaktionen des DSC bleiben eine Seltenheit. Einzig ein Freistoß von Bunzel bildete da eine Ausnahme, doch strich die Kugel am Tor vorbei (19.). Dagegen wurden die Einheimischen nach gut 20 Minuten dann auch torgefährlich. Wagner zirkelte einen Freistoß gefährlich in Richtung DSC-Tor, doch ließ sich Schlussmann Jentzsch nicht überraschen (21.). Doch bereits fünf Minuten später erntete der FC den Lohn für die Feldüberlegenheit. Mattern nahm von halblinker Position exakt Maß und beförderte die Kugel in den Winkel – 1:0 (26.). Dieser Treffer gab den Grimmaern zusätzlichen Auftrieb. Immer wieder fand man nun Löcher in der kompakten Döbelner Hintermannschaft, doch in Sachen Chancenverwertung zeigte man sich erneut nicht konsequent genug. Nach einem Eckball von Kurzbach köpfte der aufgerückte Innenverteidiger Weber aus Nahdistanz am Tor vorbei (32.), nach gutem Hausmann-Pass zeigte sich Wagner im Torabschluss etwas zu hektisch und verfehlte somit den Kasten (39.). Die beste Gelegenheit hatte jedoch Jackisch, welcher sich nach guter Vorarbeit von Hausmann zunächst gut behauptete, doch schließlich, allein vor Jentzsch, am Döbelner Schlussmann scheiterte (42.). Döbeln blieb somit weiter im Spiel, doch weiterhin blieben Offensivaktionen des Gastes recht rar. Einzig Schwibs versuchte sich einmal aus der Distanz, doch fehlte hier ein gutes Stück (45.).

Fünf Minuten im zweiten Durchgang waren gespielt als man dann endlich nachlegen konnte. Wagner hatte nach eigener Balleroberung in der Döbelner Hälfte plötzlich freie Bahn und überwand Jentzsch mit einem staubtrockenen Schuss – 2:0 (50.). Der folgende Anstoß war kaum vollzogen, da versuchte sich Hausmann ansatzlos von der Mittellinie, doch der gut reagierende Jentzsch konnte weiteres Unheil mit letztem Einsatz gerade noch verhindern (51.). Der folgende Eckball von Jackisch tanzte komplett durch den ganzen Fünfmeter-Raum, doch kein Grimmaer wollte dieses Geschenk zur Ergebniserhöhung annehmen (52.). Ein drittes Tor lag nun förmlich in der Luft und hätte dieses Spiel wohl endgültig entschieden. Perfekt vom eingewechselten Merseburger in Szene gesetzt, hätte Jackisch diesen Treffer, allein vor Jentzsch auftauchend, machen müssen, doch zur Überraschung aller verfehlte er beim Torabschluss das Gehäuse (61.). Es hätte bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich 3:0 oder gar 4:0 stehen müssen – einfach völlig unerklärlich, was die Elf an riesigen Tormöglichkeiten ausließ. Döbeln wurde somit noch im Spiel gelassen und damit richtig stark gemacht. Die Gäste witterten nun auf einmal Morgenluft und setzten alles auf eine Karte. Singer setzte das erste Achtungszeichen, doch zischte das Streitobjekt am Evers-Kasten vorbei (63.). Doch nur kurze Zeit später kam der eigentlich schon tote Gegner zum Anschlusstreffer. Sehenswert vom Ex-Grimmaer Gasch eingeleitet, drückte Seidel die scharfe, flache Eingabe aus Nahdistanz zum 2:1 ins Netz (68.). Plötzlich bekam diese Begegnung unnötigerweise noch einmal zusätzliche Hitze, wo sie doch eigentlich schon lange entschieden hätte sein müssen. Die Gastgeber verloren anschließend jeglichen Zugriff und liefen nur noch hinterher. Spielerisch war nun nichts mehr zu sehen, man wurde fortan immer passiver. Zwei Minuten nach dem Döbelner Anschlusstreffer nochmals Alarm vor dem Grimmaer Tor. Nach einem Schuss von Gasch drückte Schwibs den Ball mit Hilfe der Hand ins Tor, so dass Schiedsrichter Stary (Dresden) dem Treffer die Anerkennung verwehrte (70.). Döbeln setzte nun alles auf eine Karte, doch fiel den Gästen wenig ein, um die Grimmaer Hintermannschaft vor weitere Probleme zu stellen. Zwar erarbeiteten sich die Gäste einige Freistöße, doch fehlte es hier deutlich an der Genauigkeit. Doch dann die 89. Minute: Nach einer flachen Eingabe von Singer warf sich Brand gedankenschnell in einen Döbelner Schuss und berührte die Kugel dabei mit der Hand. Referee Stary zeigte sofort auf den Punkt. Schwibs ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte zum aus Grimmaer Sicht mehr als ernüchternden 2:2-Ausgleich (89.). Aber die Partie war ja noch nicht vorbei. Strich auf Gastgeber-Seite ein Kopfball von Hausmann knapp über den Querbalken (90.+1), hätte Bunzel den Grimmaer Super-Gau perfekt machen können, doch nach einem Eckball von Seidel köpfte er die Kugel äußerst knapp über das Tor (90.+4).

So blieb es letztlich bei einem absoluten unbefriedigenden Ergebnis aus FC-Sicht. Doch wer so fahrlässig und lapidar mit seinen Großchancen umgeht, braucht sich letztlich auch nicht wundern, wenn man dann nicht als Sieger vom Platz geht.

Tom Rietzschel

 

Grimma. Das „Bezirksderby“ zwischen dem FC Grimma und dem Döbelner SC endete 2:2. Die Gastgeber gaben eine 2:0-Führung, für die Alexander Mattern und Benjamin Wagner gesorgt hatten, wieder aus der Hand. In der vorletzten Minute gelang Martin Schwibs per Handelfmeter noch der Döbelner Ausgleich. Zuvor hatte Ex-Regionalliga-Kicker Sebastian Gasch den Anschlusstreffer sehenswert vorbereitet, Sebastian Seidel vollendete.

Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung


Die übrigen Ergebnisse

VfL 05 Hohenstein-Ernstthal – FSV Zwickau II  3:1 (2:0)

BSG Stahl Riesa – SV Einheit Kamenz  0:2 (0:1)

Bischofswerdaer FV 08 – VfB Fortuna Chemnitz  2:1 (1:0)

SG Sachsen Leipzig – Radebeuler BC 08  2:0 (0:0)

SV See 90 – Kickers 94 Markkleeberg  1:3 (0:1)

FC Stollberg – FC Eilenburg  2:3 (0:1)

RB Leipzig II – NFV Gelb-Weiß Görlitz 09  2:2 (1:2)