Datum: Samstag, 01.02.2003
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: Volkspark-Stadion, Gotha
Ergebnis: 2:1 (1:0)
Zuschauer: 300
SV Wacker 07 Gotha – SV 1919 Grimma 2:1 (1:0)
Gotha: Weigel – Tews, Schneider, Ertmer, Harnisch, Otto, Busch, Förster, Knäbe (ab 89. Münzberg), Nowacki, Schwesinger (ab 77. Ulrich) – Trainer: Kalkkuhl
Grimma: Winkler – Massner, Zaulich, Ziffert, Saalbach, Schober, Beyer, Braun, Liebich, Pörschmann, Großmann – Trainer: Lisiewicz
Schiedsrichter: Simon (Schkopau) – Tore: 1:0 Schwesinger (36.), 2:0 Förster (55.), 2:1 Großmann (60.) – Gelbe Karten: Knäbe – Pörschmann, Ziffert, Beyer – Rote Karten: Zaulich (Grimma) wegen einer Tätlichkeit (84.) – Zuschauer: 300 im Volkspark-Stadion zu Gotha
Fehlstart beim Tabellenletzten
Gotha. Aus dem Start wurde ein klassischer Fehlstart: Die Fußballer des SV 1919 Grimma kassierten beim Oberliga-Schlusslicht Wacker Gotha eine 1:2-Niederlage – und schluckten damit zum Auftakt der Rückrunde eine richtig bittere Pille.
Katerstimmung auf der Heimfahrt am Sonnabend: Statt den Tabellenletzten in Grund und Schneeboden zu spielen, musste sich der SV 1919 gefallen lassen, dass der Gegner der Partie den Stempel aufdrückte. Zwar sah das Spiel der Gäste in den Anfangsminuten nicht schlecht aus, doch zwingende Aktionen blieben Fahlanzeige. Weil zu viele Zweikämpfe verloren, übernahmen die wackeren Gothaer das Zepter. Sie zeigten sehr deutlich, dass sie sich trotz ihrer prekären Tabellensituation noch lange nicht aufgegeben haben.
Bei beiden Teams blieben auf dem Schneeboden viele Aktionen dem Zufall überlassen und so spielte auch das Glück eine Rolle. Davon schienen die Gastgeber an diesem Tag die größere Portion erwischt zu haben. Vor allem der agile Schwesinger machte dabei auf sich aufmerksam. Nach einer Viertelstunde zielte er von der Strafraumgrenze noch knapp am Grimmaer Tor vorbei, doch später machte er es besser. Aus Nahdistanz beförderte er die Kugel ins Netz (36.). Der SV 1919 trauerte zu dem Zeitpunkt nur der vergebenen Chance von Mirko Liebich nach. Mit dem Wiederanpfiff sollte alles besser werden, waren sich die Grimmaer einig. Doch die Hoffnung erwies sich als trügerisch. Bei ohnehin schon kühlen Temperaturen wurden die Gäste eiskalt erwischt. Erneut hatte Schwesinger Hände und Füße mit im Spiel. Seine Eingabe drosch Förster aus Nahdistanz in die Maschen (55.) und stellte damit die Weichen für die Hausherren auf Sieg.
Doch der SV 1919 Grimma bäumte sich gegen die drohende Niederlage auf – und nach einer Stunde sogar erfolgreich: Nach einer Eingabe von Ragnar Zaulich war René Großmann zur Stelle und erzielte mit seinem ersten Saisontor den Anschlusstreffer. Pech für die Grimmaer, dass ein Freistoß von Steffen Ziffert nur ganz knapp über das Gebälk zischte. Auch Heiko Pörschmann hatte bei seiner Aktion wenig später keinen Erfolg. Die Bemühungen, den Rückstand zu egalisieren, waren nicht von Erfolg gekrönt. Die letzten Hoffnungen schwanden sechs Minuten vor dem Abpfiff. Als der mit Gelb belastete Ragnar Zaulich den hinter ihm stehenden Gegenspieler mit den Ellenbogen unabsichtlich im Gesicht traf, sah er die Rote Karte und musste zum Duschen. Auf dem Weg in die Kabine wurde er angepöbelt – Rudelbildung gibt's nicht nur in der Bundesliga. Die Rangelei löste sich jedoch schnell wieder auf, so dass die Partie noch gut über die Zeit gebracht wurde. Ragnar Zaulich beteuerte nach dem Spiel seine Unschuld: „Ich habe das wirklich nicht absichtlich gemacht, wollte nur den Ball abschirmen.“ Dass er allerdings dann angegriffen wurde, noch dazu von zwei Ordnern, fand er schockierend. „Aber dagegen kannst du nichts machen. Ich habe ja keine Zeugen dafür.“
© Andreas Rücker
Großmann-Tor reicht nicht zum Sieg
Gotha. Freuen konnte sich René Großmann über seinen ersten Saisontreffer, über mehr nicht. Das Tor des Grimmaers bedeutete lediglich den Anschlusstreffer bei der 1:2-Niederlage in Gotha. Bis dahin nämlich hatte die Wacker-Elf, die sich beim „Austeilen“ nicht gerade zurückhielt, schon zweimal zugeschlagen. Das 1:0 besorgte der unermüdlich laufende Schwesinger selbst (36.). Beim 2:0 durch Förster (55.), ebenfalls aus Nahdistanz erzielt, stand er Pate.
Großmann profitierte beim 1:2 von der Vorarbeit Ragnar Zaulichs. Und eben der wurde zum tragischen Helden. Im Bestreben den Ball abzuschirmen, traf er seinen Gegenspieler mit dem Ellenbogen ins Gesicht – Rot (84.). „Klar kann man da Rot geben. Das war aber keinesfalls Absicht“, verteidigte sich der Routinier. Letztlich hatte sich der Gastgeber den Sieg verdient, weil er es verstand, auf schwer bespielbaren Schneeboden seine enorme Kampfkraft in die Waagschale zu werfen. „Man kann in Gotha durchaus verlieren“, gestand Gäste-Coach Rainer Lisiewicz zu. Etwas ganz anderes bereitet ihm Sorgen. Fünf Stammspieler sind noch verletzt. Gegen Halle fallen nun auch Zaulich und Ziffert (fünfte Gelbe Karte) aus.
© Andreas Rücker
Gotha feiert Heimsieg
Gotha. Oberliga-Schlusslicht Wacker Gotha hat zum Rückrundenauftakt für eine Überraschung gesorgt. Die Thüringer besiegten den SV Grimma mit 2:1. Nach wenigen Minuten nahmen die Platzherren die Partie in die Hand. Grimma tauchte nahezu gänzlich unter. In der 36. Minute die verdiente Führung für Wacker: Der agile Schwesinger schoss aus acht Metern ein. In der 43. Minute hatte Schneider bei einem Lattenschuss Pech. Auch nach der Pause blieb Gotha am Drücker. Förster konnte nach Schwesinger-Vorarbeit erhöhen. Großmanns Anschlusstreffer blieb Ergebniskosmetik.
© MDR online
SV Wacker 07 Gotha – SV 1919 Grimma 2:1 (1:0)
Hallescher FC – VfB Chemnitz 0:0
FSV Zwickau – FV Dresden 06 Laubegast 0:1 (0:1)
FV Dresden Nord – FC Carl Zeiss Jena 0:0
VfB Leipzig – VfB 09 Pößneck 0:0
FC Energie Cottbus Amat. – VFC Plauen 0:1 (0:1)
1. FC Magdeburg – BSV Eintracht Sondershausen 3:1 (3:0)
FC Lausitz Hoyerswerda – FC Sachsen Leipzig 0:5 (0:3)
OFC Neugersdorf – FC Anhalt Dessau 1:1 (0:0)