Datum: Sonntag, 20.10.2002
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: Stadion an der Beyerstraße, Chemnitz
Ergebnis: 0:2 (0:1)
Zuschauer: 170
VfB Chemnitz – SV 1919 Grimma 0:2 (0:1)
Chemnitz: Fröhlich – Burkhardt, Horn, Laudeley, Büttner, Franke, Schöler, Voigt (ab 69. Wildenhain), Kunze, Pafel, Kellig (ab 79. Bergt) – Trainer: Schmitt
Grimma: Winkler – Wohllebe, Ziffert, Schober, Beyer, Birnbaum, Braun, Liebich, Pörschmann, Müller, Großmann (ab 74. Pötzsch) – Trainer: Lisiewicz
Schiedsrichter: Rosenkranz (Plauen) – Tore: 0:1 Liebich (45.+1), 0:2 Müller (52.) – Gelbe Karten: Horn, Burkhardt – Wohllebe, Pörschmann – Zuschauer: 170 im Stadion an der Beyerstraße zu Chemnitz
Nicht schön, doch diesmal erfolgreich gespielt
Chemnitz. VfB-Spieler Marko Franke wollte in Erwartung des Pausenpfiffs den Ball noch einmal zu Torwart Daniel Fröhlich zurückspielen. Mirko Liebich konnte sich mit dem 0:0 zur Halbzeit nicht abfinden und spritzte dazwischen. Und schon lag der Tabellenletzte der Fußball-Oberliga mit 0:1 hinten, denn der Grimmaer verwandelte eiskalt.
So sahen 170 Zuschauer im Stadion in der Beyerstraße den Grundstein für den ersten Grimmaer Auswärtssieg in dieser Saison. Obwohl, daran gebastelt hatte der SV 1919 schon vom Anpfiff an. Denn bereits beim gegenseitigen Abtasten sahen die Muldestädter besser aus als der Gastgeber. Der kam dann nach etwa 20 Minuten ins Spiel, ohne aber Torgefahr auszustrahlen. Am und im Strafraum der Gäste wirkte der VfB zu harmlos, um das Tor von Ronny Winkler ernsthaft zu gefährden.
Grimma spielte nicht so schön wie in den vergangenen Partien, doch die wenigen Torchancen waren zwingender (sehenswert: Birnbaums Fallrückzieher). „Was nutzt es uns, wenn wir nur schön spielen, dafür aber keine Punkte bekommen“, so Trainer Rainer Lisiewicz.
Dabei ist das „nicht schön gespielt“ nicht gleich zu setzen mit „schlecht gespielt“. Denn dann hätte der SV 1919 unter Garantie keine drei Punkte mit nach Hause genommen. So wie ein Tabellenletzter spielte der VfB nämlich nicht. Das bekam der SV 1919 gleich nach der Pause zu spüren. Nach einem Patzer in der Abwehr brannte es lichterloh im Grimmaer Strafraum. Das und die Pausenpredigt von Trainer Rico Schmitt treiben den VfB noch einmal nach vorn. Wohlwissend, mit einem schnellen Tor der Partie einen anderen Verlauf geben zu können.
Aber da hatten die Chemnitzer die Rechnung ohne Andy Müller gemacht. Der zog aus rund 14 Metern ab und der Ball schlug zum 0:2 im Kasten von Daniel Fröhlich ein (52.). Ein herber Dämpfer für den Gastgeber! Denn nun konnte Grimma der Dinge und Angriffe harren, die da kommen sollten. Um es vorweg zu nehmen, es war nicht viel. Zudem mussten die Chemnitzer stets bei den SV 1919-Kontern auf der Hut sein. Doch mit etwas Glück und einem gnädigen Linienrichter, der bei passive Abseits gleich mal übereifrig die Fahne hob, überstand der Tabellenletzte die Endphase ohne weiteren Gegentreffer.
Rainer Lisiewicz (Trainer SV 1919 Grimma): „Wir wollten drei Punkte mitnehmen und das ist uns gelungen. Das 1:0 kam zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt. Zuletzt haben wir immer nur schön gespielt und verloren. Heute gab es keinen Schönheitspreis – aber wir haben gewonnen.“ Rico Schmitt (Trainer VfB Chemnitz): „Trotz der Niederlage ein Kompliment an meine Mannschaft. Auch wenn das letzte Quäntchen Glück fehlte, haben wir gut gekämpft. Grimma hat unsere individuellen Fehler gnadenlos ausgenutzt und war einfach cleverer.“
© Andreas Rücker
Drei wichtige Punkte geholt
Chemnitz. Lieber einmal nicht so gut gespielt, dafür aber gewonnen. So werden es sich die Grimmaer Oberliga-Fußballer gestern in Chemnitz gedacht haben. Um es vorweg zu nehmen, schlecht spielten sie keineswegs – aber sie gewannen. Dabei sah man dem Spiel des gastgebenden VfB nicht an, dass hier der Tabellenletzte auf dem Platz stand.
Speziell in der ersten Halbzeit versuchte Chemnitz spielerisch aufzutrumpfen. Und in manchen Situationen bekamen die Grimmaer den Ball einfach nicht aus der eigenen Hälfte. Doch wenn, dann ging die Post ab. Dabei verlegte sich die Lisiewicz-Elf keineswegs nur aufs Kontern. Mit Laufbereitschaft und Spielwitz versuchte sie die VfB-Hintermannschaft auszuhebeln. Das gelang Sekunden vor dem Pausenpfiff hervorragend – Mirko Liebich markierte das 0:1.
Nach der Pause wuschen die Grimmaer gegen eine sich nun aufbäumende Platzelf scharf nach, als Andy Müller der zweite Treffer gelang (52.).
Mit zunehmender Spielzeit ergab sich der VfB Chemnitz in sein Schicksal, so dass der wertvolle Auswärtssieg der Muldestädter nicht mehr in Gefahr geriet. Grimmas Trainer Rainer Lisiewicz war mit der Leistung seiner Elf zufrieden: „Es gab keinen Schönheitspreis, aber drei Punkte für uns. Das ist erst einmal wichtig.“
© Andreas Rücker
Chemnitz behält die Rote Laterne
Chemnitz. Der VfB Chemnitz bleibt abgeschlagen am Tabellenende. Auch gegen den SV Grimma war für die VfB-Elf beim 0:2 nichts zu holen. In einer schwachen Partie überboten sich beide Mannschaften an Harmlosigkeit. Kaum Torszenen, dafür aber viele Fehlpässe bestimmten das Spiel. Die erste nennenswerte Aktion gab es erst in der 45. Minute: Franke patzte beim Rückpass, bediente Gegner Liebich, der ohne Mühe die SV-Führung erzielte.
Die Gäste kamen entsprechend selbstbewusst aus der Kabine und konnten kurz nach Wiederanpfiff erneut jubeln. Müller zog aus 14 Metern ins rechte untere Eck ab. Die Chemnitzer bemühten sich um den Anschluss, agierten aber im Abschluss glücklos. Zumal Grimma die Abwehr dicht staffelte und clever auf Konter lauerte.
© MDR online
FC Carl Zeiss Jena – FC Sachsen Leipzig 1:1 (1:1)
FSV Zwickau – SV Wacker 07 Gotha 3:0 (2:0)
VfB Leipzig – FC Lausitz Hoyerswerda 5:0 (3:0)
Hallescher FC – VfB 09 Pößneck 1:1 (0:0)
BSV Eintracht Sondershausen – VFC Plauen 0:0
FV Dresden 06 Laubegast – FC Anhalt Dessau 1:2 (0:0)
1. FC Magdeburg – OFC Neugersdorf 2:0 (0:0)
FV Dresden Nord – FC Energie Cottbus Amat. 2:1 (0:0)
VfB Chemnitz – SV 1919 Grimma 0:2 (0:1)