Datum: Samstag, 18.04.2015

Anstoß: 15.00 Uhr

Spielort: Sportpark "Camillo Ugi", Markkleeberg

Ergebnis: 1:1 (0:0)

Zuschauer: 125



Landesliga Sachsen • 23. Spieltag

Kickers 94 Markkleeberg – FC Grimma  1:1 (0:0)

Markkleeberg: Zita – Bahne, Sund, Prager, Hintz (ab 68. Moreno Morales) – Mewes, K. Adam, Petter, Schabram – J. Adam, Freyer – Trainer: Brestrich

Grimma: Evers – Wagner, Maruhn, Tröger, Kurzbach (ab 12. Kunert) – Brand – Jackisch, Engler, Schwarz (ab 63. Streubel), Kieback – Wiegner – Trainer: Wohllebe

Schiedsrichter: Gläser (Coswig) – Schiedsrichter-Assistenten: Gärtner (Dresden), Schulze (Meißen) – Tore: 1:0 Kunert (61., Selbsttor), 1:1 Kieback (88., Handstrafstoß – verursacht: J. Adam) – Gelbe Karten: Schabram (Foulspiel – 30.), K. Adam (Foulspiel – 34.), Sund (Unsportlichkeit – 84.) – Jackisch (Unsportlichkeit – 26.), Wiegner (Foulspiel – 65.), Kunert (Foulspiel – 79.) – Rote Karten: Tröger (Grimma) wegen groben Foulspiels (40.), Maruhn (Grimma) wegen Beleidigung des Schiedsrichter-Assistenten (44.) – Reservebänke: Legler, Dobos – Friedrich (Tor), Dietrich – Zuschauer: 125 im Sportpark „Camillo Ugi“ zu Markkleeberg

 

Markkleeberg. Über eine komplette Halbzeit in doppelter Unterzahl agierend, sämtliche Rück- und Nackenschläge getrotzt und trotzdem nicht verloren – der FC Grimma war beim 1:1 (0:0)-Remis bei Kickers Markkleeberg eindeutig der moralische Sieger. In einer umkämpften Begegnung sicherte Sebastian Kieback neun Grimmaern mit seinem verwandelten Handstrafstoß zwei Minuten vor Schluss einen mehr als verdienten Auswärtszähler. So komisch es klingt, aber die Gäste hätten sogar letztlich diese Partie gewinnen können, war man mit zwei Mann weniger die eindeutig bessere und gefährlichere Mannschaft. Der späte Ausgleichstreffer war demzufolge nur mehr als gerecht und war der Schlusspunkt einer ereignisreichen Partie. Aber der Reihe nach…

Bei äußerst grenzwertigen Platzverhältnissen passierte im Verlauf der ersten 40 Minuten recht wenig. Dabei agierte Grimma leicht feldüberlegen, doch spielte man viel zu fehlerhaft im Ballvortrag, ohne den gewissen und energischen Zug zum Tor. Den Gastgebern dagegen war nach vier Niederlagen in Folge eine gewisse Verunsicherung anzusehen. So plätscherte die Partie zeitweise vor sich hin, das Geschehen spielte sich hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab. Möglichkeiten waren auf beiden Seiten weitestgehend Mangelware. Auf Grimmaer Seite hätte Wiegner, nach einer lang gezogenen Flanke von Schwarz, Kickers-Schlussmann Zita mit einem Aufsetzer um ein Haar überrascht, doch verhinderte dieser im letzten Moment einen Markkleeberger Rückstand (16.). Bei den Einheimischen versuchte sich Schabram aus der Distanz, doch musste Evers hier nicht eingreifen (33.). Doch nach 40 Minuten änderten sich in dieser Partie schlagartig die Vorzeichen. Zunächst stellte Schiedsrichter Gläser (Dresden) den Grimmaer Stefan Tröger nach einem Zweikampf mit Mewes vor dem eigenen Strafraum zur Überraschung aller mit glatt Rot vom Platz (40.). Tröger war dabei absolut nicht letzter Mann und spielte dabei, von der Seite kommend, sogar noch den Ball als Mewes über ihn stürzte. Eine absolut unfassbare Rote Karte! Vor allem, wenn man dabei in Betracht zieht, dass Kurzbach nach drei Minuten von seinem ehemaligen Mitspieler J. Adam dermaßen rücksichtslos mit Anlauf umgetreten wurde und dieser nicht einmal eine Verwarnung zu sehen bekam, ist dieser Platzverweis absolut nicht tolerieren. Doch damit noch nicht genug. Vier Minuten später waren die Muldestädter nur noch zu neunt. Schiedsrichter-Assistent Gärtner (Dresden) fühlte in einer Spielunterbrechung ein Wortgefecht zwischen Stefan Maruhn und dem Markkleeberger Trainer Brestrich auf sich bezogen, dass der Grimmaer Innenverteidiger direkt im Anschluss daran ebenfalls mit Rot vom Platz gestellt wurde (44.). Maruhn sowie Brestrich sind Sportsleute genug, schon ewig dabei und mit Sicherheit alt genug, um eventuelle Meinungsverschiedenheiten in ordentlichen Bahnen zu klären. Warum sich ein Assistent derart reinhängen, einmischen und wichtig tun muss, ist für den Außenstehenden nicht zu erklären. Es bleibt für den neutralen Betrachter daher das Geheimnis, warum die Herren in schwarz innerhalb so kurzer Zeit das Spiel derart krass beeinflussten. Aufgeputscht mit jeder Menge Adrenalin und Emotionen bat der Referee wenig später zur Pause. Gerade noch rechtzeitig…

Was jeder einzelne Grimmaer Akteur dann in doppelter Unterzahl jedoch in den zweiten 45 Minuten abrief, verdient absolute Hochachtung und megagroßen Respekt. Man präsentierte als totale Einheit, jeder lief und kämpfte für den Anderen. Defensiv stand man nun äußerst kompakt und startete immer wieder ruckzuck vorgetragene Entlastungsangriffe über den pfeilschnellen Wiegner. Dieser lief fünf Minuten nach Wiederbeginn gleich vier Gegenspielern davon, einzig vor Zita im Kickers-Gehäuse verließ ihm beim Torabschluss etwas die Kraft (51.). Markkleeberg fiel fortan überhaupt nichts ein, doch gingen die Platzherren wenig später doch in Führung – ein Grimmaer Gegentor, welches zum Spielverlauf passen sollte. Ein gedachter Querpass von Schabram am Gäste-Strafraum fälschte Kunert mit dem Knie derart unglücklich ab, dass sich das Streitobjekt  ins obere Eck verirrte – 1:0 (61.). Doch auch diesen Schicksalsschlag verkrafteten die Gäste erstaunlich gut. Man agierte mannschaftlich weiter höchst geschlossen, war läuferisch und kämpferisch weiter voll auf der Höhe und startete immer wieder brandgefährliche Gegenangriffe. Mitte der zweiten Hälfte stand kurzfristig erneut der Spielleiter im Mittelpunkt. Nach einer Attacke von Sund an Wiegner im Markkleeberger Strafraum hatte dieser bereits die Pfeife im Mund, doch aufgrund eines kurzen Zeichens seines Assistenten Gärtner verweigerte Gläser den hierbei mehr als berechtigten Strafstoßpfiff (73.). Die Gastgeber zitterten sich zum Ende, Grimma ruckte in der Endphase permanent an – und dies in doppelter Unterzahl. In der Schlussviertelstunde lockerten die Muldestädter ihre Defensive, um weiteren Druck erzeugen zu können. Doch auch mit den nun resultierenden Räumen konnten die Kickers nichts anfangen. Was dennoch auf das Grimmaer Tor kam, meisterte Evers bei Versuchen von Mewes und J. Adam in gewohnt souveräner Manier (75., 81.). Gefährlicher waren eindeutig die Gäste. Sechs Minuten vor Schluss hatten die Wohllebe-Schützlinge bereits den Torschrei auf den Lippen. Ein langgezogener Freistoß von Kieback verlängerte der Markkleeberger Prager per Kopf auf das eigene Tor, doch sprang die Kugel vom Pfosten ins Spielfeld zurück (84.). Die Gäste haderten mit dem Schicksal, doch 120 Sekunden vor Ultimo sollte deren couragierte und beeindruckende Vorstellung in den zweiten 45 Minuten doch noch belohnt werden. Nach einem weiteren hohen Ball in den Strafraum der Gastgeber hielt J. Adam die aufsetzende Kugel mit der ausgestreckten Hand auf – diesmal zögerte Schiedsrichter Gläser keine Sekunde. Kieback ließ sich vom Punkt die Chance nicht entgehen und verwandelte den Elfmeter unter dem Jubel der zahlreichen Grimmaer Schlachtenbummler zum mehr als verdienten 1:1-Ausgleich (88.).

Tom Rietzschel 

 

Markkleeberg. Punktgewinn? Eine Frage, die man sich vor dem Spiel leicht beantworten konnte, nach dem Abpfiff waren es allerdings die Muldestädter vom FC Grimma, die sich jubelnd in den Armen lagen. In den 90 Minuten zuvor zückte Schiedsrichter Martin Gläser zwei Mal glatt Rot (Notbremse in Minute 40, Schiedsrichterbeleidigung in Minute 44) und waren dementsprechend bedient. Wer nun dachte, dass die 94er die 11:9-Situation klug ausspielten, Zeit genug war ja, wurde enttäuscht. Die zahlreich gekommenen Zuschauer sahen eine ängstliche Kickers Mannschaft, der in Überzahl wenig einfiel. So wurde der eigentlich sehr gute Ansatz aus Halbzeit eins über den Haufen geworfen und man agierte so wie die Gäste es wollten, mit hohen Bällen, die Fünferkette des FC Grimma jedenfalls stand bombenfest. Erst als sich Schabram ein Herz fasste und einen gut herausgespielten Konter abschloss, stellte sich Zufriedenheit bei den Anhängern der Grün-Weißen ein. Der gut geschossene Ball wurde für Evers im FC-Tor unhaltbar abgefälscht. Statt aber auf das 2:0 zu spielen wurde die Angst immer größer. Kurz vor Schluss wurde dies dann bestraft. Gläser gab einen berechtigten Handelfmeter und Kieback schickte Zita in die falsche Ecke. 1:1. „Angst isst Seele auf“ wurde zum Motto.

Dass die 94er Jungs aber weiß Gott einen guten Ball spielen können, haben sie in den ersten 40 Minuten gezeigt. Jetzt heißt es in Eilenburg daran anzuknüpfen und sich ein bestimmtes Körperteil für das gemeinsame Ziel aufzureißen, im besten Fall wieder im 11:11!

Quelle: Roger Schöne • Kickers 94 Markkleeberg

 

Markkleeberg. Der FC Grimma rettete zu neunt ein 1:1 bei Kickers Markkleeberg. Nach Roten Karten für Stefan Tröger (Foul) und Stefan Maruhn (Schiedsrichter-Beleidigung) gerieten die Gäste in Rückstand und glichen dennoch wieder aus. „Einerseits haben wir da etwas liegen lassen, andererseits war Grimma hier so stark, dass wir mit dem Remis leben müssen“, bekannte Kickers-Trainer Heiko Brestrich. „Die Überzahl ist uns irgendwie überhaupt nicht bekommen.“

Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung


Die übrigen Ergebnisse

Bischofswerdaer FV 08 – BSG Stahl Riesa  0:0

FSV Zwickau II – NFV Gelb-Weiß Görlitz 09  2:2 (2:1)

Döbelner SC – FC International Leipzig  1:8 (0:5)

BSC Freiberg – Heidenauer SV  1:2 (1:0)

VfL 05 Hohenstein-Ernstthal – Post SV Dresden  4:1 (2:0)

SV Einheit Kamenz – BSG Chemie Leipzig  2:0 (1:0)

VfB Empor Glauchau – FC Eilenburg  1:3 (1:0)