Datum: Samstag, 22.08.2015

Anstoß: 15.00 Uhr

Spielort: erdgas-Plus-Stadion, Heidenau

Ergebnis: 1:3 (1:2)

Zuschauer: 73



Landesliga Sachsen • 2. Spieltag

Heidenauer SV – FC Grimma  1:3 (1:2)

Heidenau: Mittag – Schulz, Talke, F. Wagner, Kluttig – Ph. Wagner, Rau, Turtenwald, Kaboth – Szymanski, Kassner (ab 76. Zieger) – Trainer: Haupt

Grimma: Evers – Schlüter, Maruhn, Dietrich, Brand – Tröger, Radig – Jackisch (ab 86. Arndt), Engler, Kieback (ab 89. Schwarz) – Wiegner (ab 85. Kurzbach) – Trainer: Wohllebe

Schiedsrichter: Gundler (Chemnitz) – Schiedsrichter-Assistenten: Rehm (Aue), Sternkopf (Chemnitz) – Tore: 0:1, 0:2 Engler (3., 9.), 1:2 Rau (28.), 1:3 Jackisch (79.) – Gelbe Karten: Turtenwald (Foulspiel – 58.), F. Wagner (Meckern – 76.), Rau (Foulspiel – 88.) – Maruhn (Foulspiel – 56.) – Reservebänke: Kuhn, Glöß, Sebastian – Friedrich (Tor), Meyer – Zuschauer: 73 im erdgas-Plus-Stadion zu Heidenau

 

Heidenau. Sachsenligist FC Grimma hat in seinem zweiten Meisterschaftsspiel den zweiten Sieg errungen. Nach dem 2:1 (1:1)-Auftakterfolg über den Neuling Reichenbacher FC gewann die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe nun beim Heidenauer SV mit 3:1 (2:1) und grüßt dadurch mit der vollen Punktausbeute von den oberen Gefilden der Tabelle. Sicher ist die Positionierung nach zwei Spielen nur eine aktuelle Momentaufnahme, doch ist man im Grimmaer Lager sehr froh darüber, gut aus den Startlöchern gekommen zu sein. In Heidenau, wo die Muldestädter zum ersten Mal überhaupt gewinnen konnten, machte man sich es jedoch nach einer schnellen 2:0-Führung selbst etwas schwer. Die Gastgeber agierten nach ihrem Anschlusstreffer fortan auf Augenhöhe, doch ein blitzschnell vorgetragener Konter zehn Minuten vor Schluss sorgte für die Entscheidung zugunsten der Grimmaer. Zwei Spiele, sechs Punkte – diese Bilanz liest sich aus FC-Sicht sehr gut. Nun gilt es dran zu bleiben und am Samstag im Heimspiel gegen den BSC Rapid Chemnitz eine ähnlich konzentrierte Vorstellung abzuliefern wie vor Wochenfrist, als man das Pokalspiel beim Aufsteiger klar mit 3:0 für sich entscheiden konnte.

Mit einiges an Selbstvertrauen aus den vergangenen Begegnungen ausgestattet, begannen die Muldestädter in Heidenau wie die Feuerwehr. Man attackierte die Rand-Dresdner frühzeitig, provozierte deren Fehler im Spielaufbau und war nach zehn Minuten bereits mit 2:0 in Führung. Schon nach 180 Sekunden klingelte es zum ersten Mal im HSV-Gehäuse. Nachdem ein Eckball von Jackisch zu kurz abgewehrt wurde, nahm Engler die Kugel von der Strafraumgrenze volley und drosch das Streitobjekt flach zum 0:1 in die Maschen (3.). Anschließend versuchte sich Jackisch mit zwei gefährlichen Freistößen, doch reagierte Mittag im Heidenauer Kasten zweimal glänzend (5., 6.). Den Gastgebern wurde keine Luft zum Atmen gelassen, Grimma spielte frühzeitig weiter konsequent den nächsten Treffer. So scheiterte Kieback nach sehenswertem Engler-Rückpass am gut aufgelegten Mittag (7.), anschließend köpfte Wiegner aus Nahdistanz nach guter Jackisch-Flanke knapp vorbei (8.). Mit dem nächsten vorgetragenen Angriff sollten die Gäste dann aber auf der Anzeigetafel weiter anschreiben. Sehr gut von Radig eingeleitet, lupfte Jackisch die Kugel genau in den Lauf von Engler, der Mittag aus Nahdistanz keine Chance ließ – 0:2 (9.). Doch anschließend ließen es die Gäste unverständlicherweise etwas ruhiger angehen. Die Einheimischen wurden im Spielaufbau nicht mehr so konsequent attackiert, im eigenen Spiel wurden lange Bälle bevorzugt, anstatt weiterhin zu kombinieren. So kamen die Gastgeber plötzlich besser in die Partie. Dabei bewies Evers im Grimmaer Tor seine Klasse als er gegen den durchgebrochenen Kluttig blitzschnell abtauchte (16.). Kurz darauf der nächste gute Angriff der Rand-Dresdner, doch setzte Kassner seinen Schuss über den Kasten (20.). Die Muldestädter agierten fortan etwas zu sorglos und kamen spielerisch völlig von ihrer Linie ab. Dennoch hatte die Wohllebe-Elf die große Möglichkeit, die Begegnung frühzeitig vollends in die eigenen Bahnen zu lenken. Nach guter Vorarbeit von Kieback lief Jackisch von der rechten Seite ganz allein auf das HSV-Gehäuse zu, doch schoss er die Kugel zur Überraschung aller am Tor vorbei (27.). Dies sollte sich rächen, denn quasi im Gegenzug kamen die Gastgeber zum Anschlusstreffer. Nach einem Freistoß von Ph. Wagner brachte die FC-Hintermannschaft den Ball nicht weit genug aus der Gefahrenzone, was Rau mit seiner Direktabnahme zum 1:2 prompt bestrafte (28.). Im Anschluss daran gestaltete Heidenau das Spiel völlig offen. Die Gäste waren in der Defensive mehr gebunden als ihnen lieb war, zwingende Offensivaktionen blieben eine Seltenheit. Kurz vor dem Pausenpfiff wurde es vor dem FC-Gehäuse noch zweimal kritisch. Zunächst köpfte Turtenwald einen Eckball von Ph. Wagner knapp drüber (45.), im Anschluss daran konnte Kassner eine flache Eingabe von Rau aus Nahdistanz nicht verwerten (45.+2).

Auch im zweiten Durchgang taten sich die Muldestädter zunächst schwer wieder ins Spiel zu finden. Zwar hatten die Gastgeber mehr Ballbesitz, doch offensiv waren die Mittel der Einheimischen glücklicherweise begrenzt. Ein Schuss von Szymanski, welcher über das FC-Tor strich (53.), bildete da die Ausnahme. Allmählich erlangte die Wohllebe-Elf aber wieder Kontrolle über die Partie. Offensiv wurde man wieder gefährlicher, auch wenn oftmals der letzte Pass nicht ankam. Defensiv wirkte man wieder stabiler, auch wenn Evers gegen den durchgebrochenen Szymanski abermals retten musste, indem er gut den Winkel verkürzte (65.). Stattdessen machten die Muldestädter in der Endphase glücklicherweise endgültig den Deckel drauf. Strich zunächst ein Schuss von Jackisch knapp über den Querbalken (76.), sorgte man drei Minuten später für die Entscheidung. Nachdem Talke in der eigenen Hälfte im Spielaufbau leichtfertig den Ball an Engler verlor, spielte dieser – allein auf das Tor zulaufend – das Streitobjekt auf den mitgelaufenen Jackisch quer, der die Kugel zum 1:3 ins verwaiste Tor donnerte (79.). Heidenau gab sich zwar auch im Anschluss nie auf und setzte in der Schlussphase alles auf eine Karte, doch nachdem zunächst Rau und anschließend Szymanski zwei weitere Möglichkeiten nicht nutzen konnten (82., 85.), sollte der erste Grimmaer Erfolg in Heidenau endlich Gewissheit werden.

Fazit: Glückwunsch an die Truppe zu diesem Erfolg. Nach sehr gutem Start bewies die Elf Steherqualitäten und biss sich in einer kritischen Phase als Einheit durch. Dieser Sieg sollte der Mannschaft weiteres Selbstvertrauen geben.

Tom Rietzschel 

 

Heidenau. Nach einem klassischen Fehlstart findet sich der Heidenauer SV zunächst mal auf einem Abstiegsplatz wieder. Nach der knappen und recht unglücklichen Niederlage in Copitz zum Auftakt hatten sich die Heidenauer gegen Grimma viel vorgenommen. Aber die Gäste erwischten einen tollen Start und erfreuten sich nach zehn Minuten einer beruhigenden Führung. Der erste Eckball Grimmas sorgte für Unordnung beim HSV. Man bekam den Ball nicht aus der Gefahrenzone und der nachschiebende Rico Engler schoss aus knapp zehn Metern Mittelstürmer Position relativ mühelos ein – 0:1 (4.). Der Schock war noch nicht verdaut, da durfte Engler, diesmal zwar hart bedrängt, dafür aber aus kurzer Distanz das HSV – Gehäuse abermals anvisieren. Axel Mittag rutschte die Kugel durch die Beine, aus dieser Entfernung aber kein Vorwurf – 0:2 (9.). Es dauerte einige Zeit, bevor sich die Gastgeber besannen und eine Aufholjagd anzettelten. Einige Standards brachten auch die ein oder andere Möglichkeit. Hauptsächlich durch den dann stets mit in den Angriff rückenden Vit Turtenwald. Die Präzision und das Quäntchen Glück fehlten jedoch. Aus dem Spiel heraus tat sich nichts Weltbewegendes, weswegen es auch nicht überraschte, dass der Anschlusstreffer in einem Standard seinen Ursprung hatte. Philipp Wagners Eckball konnten die Gäste nicht entscheidend klären. Horst Rau knallte die Kugel mit Schmackes in die Maschen – 1:2 (28.). Längst hatten die Gastgeber die Oberhand über die Partie gewonnen.

Einige Chancen zum Ausgleich erkämpften sich die Heidenauer, gepaart mit optischen Vorteilen lebte der Funke Hoffnung weiter. Immer offensiver wurde die Spielgestaltung, doch ohne das nötige Durchsetzungsvermögen beeindruckt man den Gegner kaum. Und dann diese Fehler der taktischen Art! Ein völlig unnötiger Fehler beim Spielaufbau auf der Außenbahn ermöglichte dem FC einen schnellen Konter. Der lang mitgelaufene Christoph Jackisch schob mühelos zur Entscheidung ein – 1:3 (79.). Zwar steckten die Elbestädter nicht auf, spielten weiter nach vorn. Das Kind jedoch lag schon im Brunnen. Ein Raunen kam noch einmal auf, als ein Flugkopfball von Jonathan Schulz Zentimeter über den Balken flog. Auch über das Glück sprachen wir ja bereits. Im offensiven Bereich haben die Heidenauer noch viel Luft nach oben, da helfen auch die Komplimente über ansehnliche Spiele bald nicht mehr weiter. Die beiden ersten HSV-Kontrahenten thronen in der Landesligatabelle auf Platz eins und zwei und am kommenden Wochenende geht es nach Riesa, zu einem weiteren hoch gehandelten Team. Platzt der Knoten da?

Quelle: Bernd Neumann • Heidenauer SV

 

Heidenau. Besser lief es für den – freilich auch schon etablierten – FC Grimma, der beim Heidenauer SV mit 3:1 gewann. „Wir haben angefangen wie die Feuerwehr“, freute sich Mannschaftsleiter Tom Rietzschel über zwei sehr frühe Tore von Neuzugang Rico Engler (4. Und 9. Minute). Dann verloren die Gäste aber den Spielfaden, was prompt den Anschlusstreffer der Gastgeber zur Folge hatte. „Wir taten uns danach gegen die nun gleichwertigen Heidenauer lange Zeit schwer“, bekannte Rietzschel. Das entscheidende dritte Grimmaer Tor gelang schließlich Christoph Jackisch über einen Konter. Damit war der zweite „Dreier“ im zweiten Spiel im Kasten. Und was noch angenehmer überrascht: Die Grimmaer eroberten die Tabellenspitze.

Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung


Bilder vom Spiel

Fotos: Karsten Hannover


Die übrigen Ergebnisse

FSV Zwickau II – SG Taucha 99  4:0 (2:0)

BSG Chemie Leipzig – FC Eilenburg  4:0 (3:0)

SV Einheit Kamenz – BSC Freiberg  3:0 (2:0)

VfB Empor Glauchau – Kickers 94 Markkleeberg  0:2 (0:1)

BSC Rapid Chemnitz – VfL Pirna-Copitz 07  1:2 (1:1)

Reichenbacher FC – BSG Stahl Riesa  1:1 (1:1)

VfL 05 Hohenstein-Ernstthal – NFV Gelb-Weiß Görlitz 09  2:2 (0:1)