Datum: Donnerstag, 03.10.1996

Anstoß: 15.15 Uhr

Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma

Ergebnis: 2:1 (1:1)

Zuschauer: 300



Sachsenpokal • Achtelfinale

SV 1919 Grimma – Bischofswerdaer FV 08  2:1 (1:1)

Grimma: Winkler – Liebing, Zaulich, Zieger, Gesper, Weitze, Wimberger, Braun, Birnbaum, Vatter, Pörschmann – Trainer: Lisiewicz

Bischofswerda: folgt – Trainer: Schmidt

Schiedsrichter: Junghof (Chemnitz) – Tore: 0:1 M. Kaiser (28.), 1:1, 2:1 Wimberger (45., 84.) – Zuschauer: 300 im Stadion der Freundschaft zu Grimma

 

Freistoß-Spezi Wimberger schoss den Oberligisten aus dem Pokal

Grimma. Nach Abpfiff gab es von den Rängen im Grimmaer Stadion der Freundschaft Beifall für die Mannschaften, die sich im Achtelfinale des Landespokals nichts schenkten, die Begegnung bis in die Schlusssekunde spannend hielten. Beifall vor allem aber für eine Grimmaer Mannschaft, welche am Donnerstagnachmittag eine kleine Sensation perfekt machte – den Einzug ins Viertelfinale. Und das gegen den Bischofswerdaer FV, der nach seinem Abstieg aus der Regionalliga durchaus zu den Favoriten der Amateur-Oberliga gerechnet werden kann.

Dabei sahen die 300 Zuschauer gleich eine das von Winkler gehütete Grimmaer Tor bestürmende Gäste-Elf. Aber nach einer Viertelstunde hatte sich der Landesligist gefangen. Dabei erreichten die Grimmaer sogar Feldvorteile. In der 28. Minute dann erhitzten sich die Gemüter. Weitze spielt sich auf links durch, passt zu Wimberger. Dessen Schuss wird von Kleditzsch im Liegen abgeblockt. Liebing setzt energisch nach, und Haasler, am Boden liegend, spielt den Ball mit der Hand. Während die Grimmaer noch mit Schiri Junghof haderten, startet Bischofswerda einen schnellen Gegenangriff und kommt durch M. Kaiser zum Führungstor. In der 45. Spielminute startet Weitze erneut ein herrliches Solo, lässt drei, vier Gegenspieler alt aussehen und bedient Pörschmann, gegen den Kuhl geradeso mit Fußabwehr klären kann. Doch der Grimmaer Angriff ist noch nicht abgeblockt. Wieder wird Birnbaum von Kosmetschke, der unterdessen schon den Gelben Karton zu sehen bekam, von den Beinen geholt. Die Grimmaer Freistoß-Spezialisten Wimberger und Zieger stehen bereit. Wimberger läuft kurz an und zirkelt den Ball durch die Lücke in der Mauer ins Tor – Kuhl ohne Chance. Kurz darauf der Pausenpfiff.

Auch nach dem Wiederanpfiff läuft eine Grimmaer Mannschaft auf den Rasen, bei der es keinen Abbruch gab. Die Zeit verrann, ohne dass sich eine der beiden Mannschaften einen spielentscheidenden Vorteil erspielen konnte. Bis eben in die 84. Spielminute, als es Freistoß für den SV 1919 gab. Wieder läuft Wimberger an, wieder zappelt der Ball im Netz – die Sensation war perfekt!

Mit ihrem Einzug ins Viertelfinale schaffte die Mannschaft des SV 1919 Grimma den bisher größten Erfolg seit Bestehen des Landespokals. Mit den 300 Zuschauern freute sich auch Dieter Mätzold, Präsident des Kreissportbundes Muldental: „Das schnelle Nach-vorn-Spielen der Grimmaer hat mir sehr gut gefallen, aber auch, wie sie versteckte Fouls des Gegners weggesteckt haben. Erstaunt bin ich allerdings, dass nur 300 Zuschauer den Weg ins Stadion fanden, ein Klassenunterschied zwischen beiden Mannschaften war heute gewiss nicht zu sehen. Deshalb gilt mein Kompliment dem SV 1919, aber auch all denen, die diesen herrlichen Rasen im Stadion der Freundschaft pflegen.“

Quelle: Andreas Rücker • LVZ Muldental

 

Grimma schafft Sensation, VfB-Amateure im Pech

Grimma. Die Grimmaer hätten für ihre tolle Leistung, mit der sie den Ex-Regionalligisten aus Bischofswerda eliminierten, mehr als nur 300 Zuschauer verdient gehabt. Nach anfänglicher Dominanz der Oberlausitzer kam der Landesligist immer besser ins Spiel. Den Ausgleich erzielte Frank Wimberger mit einem herrlichen Freistoßtor. Der Grimmaer Spielregisseur war es auch, der mit seinem zweiten Treffer die kleine Sensation perfekt machte.

Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung


Der Spieltag in der Übersicht

VfB Leipzig Amat. – FC Erzgebirge Aue  4:6 n.E.

VfB Chemnitz – FC Sachsen Leipzig  2:4 n.V.

Bornaer SV – Dresdner SC  0:3

VfB Auerbach – FV Dresden Nord  5:1

1. FC Dynamo Dresden II – 1. FC Rodewisch  3:0

1. FC Dynamo Dresden – Chemnitzer FC  0:1

OFC Neugersdorf – VfB Zittau  2:3 n.V.