Datum: Sonntag, 03.11.2002
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma
Ergebnis: 1:0 (0:0)
Zuschauer: 280
SV 1919 Grimma – FC Anhalt Dessau 1:0 (0:0)
Grimma: Winkler – Wohllebe, Zaulich, Ziffert (ab 53. Massner), Saalbach, Schober, Beyer, Birnbaum (ab 71. Pörschmann), Liebich, Müller, Großmann (ab 83. Knoof) – Trainer: Lisiewicz
Dessau: Kepczynski – Cervienka, Kurth, Westendorf, Strokosch (ab 85. Drimel), Baasch (ab 29. Schwibbe), Grosche, Gerstmann, Stefke, Galytsky (ab 71. Naujoks), Dreyer – Trainer: Murawiew
Schiedsrichter: Walter (Martinroda) – Tor: 1:0 Wohllebe (61.) – Gelbe Karten: Beyer, Liebich, Ziffert – Strokosch, Westendorf, Galytsky, Kurth – Zuschauer: 280 im Stadion der Freundschaft zu Grimma
Wohllebes Sonntagshammer sichert drei Punkte
Grimma. „Im vergangenen Jahr haben wir gegen solche Mannschaften in solchen Spielen verloren, jetzt gewinnen wir sie“, freute sich Fußball-Lehrer Rainer Lisiewicz. Seine Oberliga-Mannschaft hatte den FC Anhalt Dessau mit 1:0 knapp aber verdient besiegt.
Einen Schönheitspreis konnten sich die Spieler des SV 1919 Grimma dafür nicht anheften, aber drei Punkte auf ihrem Konto gutschreiben. Das zählte mehr. 2Es war mir schon klar, dass wir nach dem schweren Pokalspiel gegen Dynamo Dresden nicht so auftrumpfen würden“, verriet Rainer Lisiewicz. Das ahnten wohl auch die Dessauer, die zumindest einen Punkt aus dem Stadion der Freundschaft mitnehmen wollten. Aber zuerst jubelten die Grimmaer (10.). Zu früh, wie sich herausstellte. Bei ihrem Tor hob der Linienrichter die Fahne.
Ihre Absichten untermauerten die Gäste dann mit einem Freistoß an den Pfosten (29.) und ebenfalls einem Abseitstor (33.). „Also der Linienrichter auf unserer Seite hat ja unmöglich gewunken“, beschwerte sich am Ende Grimmas Trainer. „Aber zum Glück bei denen auch.“ Stimmt, in vielen Situationen, bei denen die Grimmaer in der zweiten Halbzeit einfach nur schneller waren, als die Dessauer Verteidiger, hatte der Herr an der Linie die Fahne oben.
Überhaupt lief das Spiel der Heimmannschaft in diesem Abschnitt bedeutend besser. Die erste Großchance aber hatte Dessau, als Ronny Winkler (50.) den Ball mit einer Hand noch an die Querlatte lenken konnte. Dann war Grimma wieder am Drücker. Elfmeterreif die Situation, als Anhalt-Keeper Zbigniew Kepczynski Grimmas Dauerläufer René Großmann umschubste (55.). Der Keeper gebrauchte in der Partie überhaupt sehr oft, sei es beim Abstoß oder einem Fehler seiner Vorderleute, das böse deutsche Wort mit „Sch“ am Anfang. Als jedoch Daniel Wohllebe von der Strafraumgrenze einfach mal so abzog, war er macht- und vor allem sprachlos – der Ball zappelte im entlegenen Winkel (61.).
Nun musste Anhalt Dessau die Abwehr lockern. Das kam den Grimmaern zu Gute, die nun ihr druckvolles Konterspiel förmlich ausleben konnten. Dabei hatten Andy Müller, der den Ball vorbeischoss und Mirko Liebich, dessen Kopfball Zbigniew Kepczynski im Liegen von der Linie boxte, die größten Chancen, die Entscheidung herbei zu führen. Warum nicht so in der ersten Halbzeit? „Wir sind doch keine Übermannschaft“, gab Rainer Lisiewicz zu verstehen. „Am vergangenen Wochenende das Spiel in Pößneck, am Donnerstag gegen Dynamo Dresden und Sonntag schon wieder gegen Dessau.“ Er könne es seinen Spielern gar nicht hoch genug anrechnen, wie sie die Belastung durch Arbeit, Training und Spiele wegstecken.
Wie wichtig der Sieg war, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Der SV 1919 Grimma (15 Punkte) arbeitete sich mit einem Spiel weniger auf den 10. Rang vor, hat nun direkten Kontakt zu Dresden Nord (18) und Cottbus Amateure (17). Hinter den Kreisstädtern lauern Sondershausen (14), Neugersdorf (13), Dessau (12) und Pößneck (11). Am kommenden Sonntag spielt Grimma in Plauen. Im Falle einer Niederlage könnte dem SV 1919 zu Gute kommen, dass auch die anderen Mannschaften keine leichten Gegner haben oder sich gegenseitig die Punkte abnehmen.
© Andreas Rücker
Gastgeber mit drittem Sieg in Folge
Grimma. Einen Arbeitssieg wie er im Buche stand, landete der SV 1919 Grimma gestern gegen den FC Anhalt Dessau. Hart erkämpft war das 1:0, aber allemal verdient. Bereits nach zehn Minuten rissen die Grimmaer die Arme hoch – zu früh, Abseits. Genauso sollte es später dem Gast aus Dessau gehen, der immerhin noch einen Pfostenschuss in der ersten Halbzeit aufzuweisen hatte. Bis dahin agierten die Grimmaer im Angriff zu harmlos, brachten das Tor von Zbigniew Kepczynski kaum ernsthaft in Gefahr. „Nach dem schweren Donnerstagspiel gegen Dynamo Dresden war das nicht anders zu erwarten“, meinte Trainer Rainer Lisiewicz.
Was hatte er in der Pause seinen Männern wohl ins Ohr geflüstert? Plötzlich lief das Spiel der Grimmaer besser. Die erste Chance allerdings hatten die Dessauer, als Ronny Winkler bei einem Konter den Ball noch an die Latte lenken konnte (50.). Fünf Minuten später Aufregung im Grimmaer Lager, als Dessaus Keeper den Grimmaer René Großmann zu Fall brachte. War es der Frust über den ausgebliebenen Pfiff, dass Daniel Wohllebe plötzlich abzog und das 1:0 markierte? Bei diesem Stand blieb es dann bis zum Schlusspfiff, weil auch Mirko Liebich und Andy Müller ihre glasklaren Chancen nicht verwerten konnten.
© Andreas Rücker
Grimma gewinnt umkämpftes Spiel
Grimma. Der SV Grimma hat sich mit einem knappen 1:0-Heimsieg gegen Dessau etwas Luft im Abstiegskampf verschafft.
In der spielerisch wenig ansprechenden, kämpferisch geführten Partie, konnte Wohllebe mit dem Tor des Tages den Grimmaern drei Punkte sichern: Sein 16-Meter-Schuss (61.) war auch eine der wenigen ansehnlichen Szenen. Sonst dominierten Fehlpässe und Nervosität das Spiel der beiden Abstiegskandidaten. In der ersten Hälfte konnte sich Dessau leichtes Übergewicht erspielen, die wenigen Chancen aber nicht nutzen. Nach der Grimmaer Führung hätten Müller (74.) und Liebich (84.) erhöhen können.
© MDR online
FSV Zwickau – VfB 09 Pößneck 4:0 (2:0)
BSV Eintracht Sondershausen – FC Lausitz Hoyerswerda 1:2 (0:2)
FV Dresden Nord – SV Wacker 07 Gotha 1:0 (1:0)
FV Dresden 06 Laubegast – FC Sachsen Leipzig 0:6 (0:0)
VfB Leipzig – OFC Neugersdorf 3:1 (1:0)
1. FC Magdeburg – Hallescher FC 4:3 (1:0)
VfB Chemnitz – VFC Plauen 0:2 (0:1)
FC Carl Zeiss Jena – FC Energie Cottbus Amat. 5:0 (2:0)
SV 1919 Grimma – FC Anhalt Dessau 1:0 (0:0)