FC Grimma – VfB Auerbach 2:0 (1:0)
Grimma: Hauswald – Wächtler, Bartsch, Schumann, Markus – Ziffert – Schubert (ab 75. Nakano), Mattheus (ab 75. Tröger), Nitschke, Hübner (ab 75. Spreitzer) – Walter (ab 83. Baum) – Trainer: Behring
Auerbach: Schlosser – Schmidt, Hache, Schardt, Guzlajevs – Bauer (ab 80. Scheunert) – Kaiser (ab 62. Brejcha), Weigel, Kadrić, Roscher (ab 62. Spranger, ab 72. L. Seidel) – Graf – Trainer: Köhler
Schiedsrichter: Riedel (Chemnitz) – Schiedsrichter-Assistenten: Gaunitz (Leipzig), Schubert (Chemnitz) – Tore: 1:0 Markus (12.), 2:0 Walter (65.) – Gelbe Karten: Bartsch (Foulspiel – 39.) – Schardt (Unsportlichkeit – 31.), Kadrić (Foulspiel – 64.), Graf (Unsportlichkeit – 90.) – Reservebänke: Lumpitzsch (Tor), Kind, Förster – Birke (Tor), Mert, Werrmann – Zuschauer: 83 im Husaren-Sportpark zu Grimma
Grimma. Der FC Grimma spielt auch in der Spielzeit 2005/26 weiterhin in der NOFV-Oberliga! Mit einem 2:0 (1:0)-Heimsieg über den VfB Auerbach realisierten die Schützlinge von Trainer René Behring vorzeitig den Klassenerhalt und sind rechnerisch zwei Spieltage vor Saisonende nicht mehr auf einen Abstiegsplatz zu verdrängen. Nach den zuletzt zwei deutlichen Niederlagen daheim gegen Budissa Bautzen (1:4) und beim Regionalliga-Aufsteiger 1. FC Magdeburg II (1:6) konnten sich die Muldestädter nun gegen die Vogtländer erheblich steigern und fuhren aufgrund ihrer besseren Effizienz im Vergleich zum Gegner die letztlich noch fehlenden Zähler ein. Auerbach war zwar über die 90 Minuten fußballerisch die bessere Mannschaft, doch glücklicherweise ließ der VfB vor dem gegnerischen Tor zu viel liegen. Man hatte das Gefühl, dass die Vogtländer noch ewig hätten spielen können – einen Treffer hätten sie wohl nicht erzielt. Demzufolge trauerte Sven Köhler, seines Zeichens ehemaliger DDR-Nationalspieler mit Stationen beim Chemnitzer FC, Erzgebirge Aue und Dynamo Dresden und seit Sommer 2018 Trainer des VfB Auerbach, diesen verlorenen Punkten schon etwas nach. „Ich finde, dass wir insgesamt ein recht ordentliches Spiel gemacht haben und uns für diese Vorstellung hätten eigentlich belohnen müssen“, so der 59-Jährige. „Allerdings muss sich meine Mannschaft den Vorwurf gefallen lassen, dass wir in der Chancenverwertung arg gesündigt haben. Hier war Grimma effizienter, wobei es unserem Gegner im Anschluss gelang, mit Leidenschaft den Vorsprung zu verteidigen. Für ist uns es daher eine extrem ärgerliche Niederlage, weil hier viel mehr möglich gewesen wäre. Nun gilt es, die Saison mit dem Heimspiel gegen Zorbau in der Begegnung in Gera positiv abzuschließen. Aktuell haben wir 45 Punkte – wenn wir zum Ende der Spielzeit die 50 knacken könnten, wäre das mein Wunsch.“ Auf der anderen Seite konnte man im Grimmaer Lager endlich durchatmen, nun auch rechnerisch den Klassenerhalt realisiert zu haben – zumal dieser Sieg gegen Auerbach der allererste Oberliga-Heimerfolg gegen die Vogtländer überhaupt bedeuten sollte. „Priorität haben heute die drei Punkte, welche wir mit Leidenschaft ins Ziel gebracht haben“, so Trainer René Behring nach dem Abpfiff. „Sicherlich hatte Auerbach die größeren Spielanteile und auch leichte Chancenvorteile, doch war heute das Matchglück auf unserer Seite. Am Ende des Tages hat sich meine Mannschaft den Sieg aufgrund ihrer willensstarken Vorstellung auch verdient. Dass wir nun rechnerisch gerettet sind, lässt vor den letzten zwei Begegnungen auch jeglichen Druck endlich abfallen. Trotzdem wollen wir auch in Stahnsdorf und gegen Sandersdorf noch einmal Gas geben und die Saison bestmöglich beenden.“
Nach den letzten beiden äußerst schwachen Vorstellungen gegen Bautzen und in Magdeburg war die Grimmaer Maxime vor dem Anpfiff völlig klar. Bei noch drei ausstehenden Begegnungen mit einem Vorsprung von sechs Zählern auf den ersten Abstiegsplatz waren die Hausherren gegen die Vogtländer dringend auf Wiedergutmachung aus, denn so wie in den beiden letzten Partien konnte und durfte man sich nicht mehr präsentieren. Weiterhin hatten die Muldestädter die Last-Minute-Niederlage aus dem Hinspiel noch im Kopf, als man auf Schneeboden alles in die Waagschale warf ehe man quasi mit der letzten Aktion doch noch mit 3:4 unterlag. Demzufolge schienen die Behring-Schützlinge doppelt motiviert, so dass man am Ende des Tages auch bedeutend anders auftrat, als in den letzten Begegnungen. Bereits nach wenigen Sekunden setzte Max Nitschke mit einer Direktabnahme das erste Achtungszeichen, doch bewahrte VfB-Schlussmann Maximilian Schlosser seine Elf vor dem frühen Rückstand (1.). Doch nichtsdestotrotz konnte man die fußballerischen Qualitäten der Auerbacher recht früh im Spiel begutachten. Immer wieder ließen die Vogtländer gekonnt die Kugel durch die eigenen Reihen zirkulieren, so dass sich die Gäste recht frühzeitig eine leichte Überlegenheit erarbeiten konnten. Nach einer flachen Eingabe von Tim Kaiser hatte man im VfB-Lager bereits den Torschrei auf den Lippen, doch drückte der auf den ersten Pfosten einlaufende Cedric Graf das Streitobjekt knapp am Tor vorbei (7.). Auf der Gegenseite demonstrierten die Gastgeber stattdessen ihre Stärke nach Standardsituationen und schlugen noch in der Anfangsphase erstmals kaltblütig zu. Nach einem Freistoß von Stefan Schumann gelangte die Kugel über Umwege zu Vincent Markus, der aus halblinker Position kühlen Kopf behielt und Schlosser mit einem Schlenzer ins lange Eck überwand – 1:0 (12.). In der Folgezeit blieb die leichte Überlegenheit der Gäste zwar vorhanden, doch torgefährlich wurde der Tabellen-Fünfte kaum. Einzig nach einem Freistoß von Amer Kadrić wurde es vor dem FC-Gehäuse etwas enger, doch war Schlussmann Christopher Hauswald beim Kopfball vom Graf bestens positioniert (40.). „Meine Mannschaft ist mit einigen Chipbällen immer wieder vielversprechend hinter die Abwehr bekommen, doch kam im Anschluss der letzte und entscheidende Pass meist nicht an“, resümierte VfB-Trainer Sven Köhler das Vorgehen seiner Elf im ersten Durchgang. „Daher war der Rückstand zur Pause aufgrund unserer Überlegenheit schon ärgerlich, zumal wir bis auf das Gegentor nichts zugelassen haben.“
Nach dem Wechsel wurde die Begegnung dann deutlich lebendiger. Spielte sich in den ersten 45 Minuten vieles im Mittelfeld ab, wobei eine Vielzahl von bissig geführten Zweikämpfen zu begutachten waren, waren fortan auch zwingende Tormöglichkeiten auf beiden Seiten vorhanden. Den Anfang machten die Hausherren, als der völlig freistehende Nitschke von der Strafraumgrenze abzog, doch der viel zu zentrale Schuss Schlosser vor keine Probleme stellte (50.). Allerdings folgte nun eine zehnminütige Phase im Spiel, in welcher die Vogtländer zwingend den einen oder anderen Treffer hätten erzielen müssen. Die in der ersten Halbzeit recht kompakte FC-Defensive ließ sich hierbei mehrfach zu leicht übertölpeln – nur der unzureichenden Auerbacher Chancenverwertung war es zu verdanken, dass das Spiel nicht kippte. Zunächst jagte Graf die Kugel nach glänzender Vorarbeit von Max Roscher aus bester Position über den Querbalken (52.), kurz darauf versagten Roscher aus Nahdistanz selbst die Nerven (vorbei, 53.). Die Hausherren hingen in dieser Phase mächtig in den Seilen und konnten sich bei ihrem Torhüter Hauswald bedanken, der gegen Ben Colin Weigel den nächsten Hundertprozenter zunichtemachte, indem er geschickt den Winkel verkürzte (60.). „In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit müssen wir zwingend den Ausgleich machen, bessere Möglichkeiten bekommst du nicht“, legte VfB-Trainer Köhler angesichts der mangelnden Chancenverwertung den Finger in die Wunde.
Glücklicherweise überstanden die Muldestädter diese kritische Phase unbeschadet und wurden in der Folgezeit selbst wieder aktiver. Sehenswert durch Louis Walter und Tim Mattheus eingeleitet, kam Nitschke in sehenswerte Schussposition, doch trudelte das Leder im Anschluss hauchzart am Ziel vorbei (62.). Nichtsdestotrotz blieb der VfB überlegen, doch mussten die Vogtländer wenig später den zweiten Tiefschlag hinnehmen. Einen per Diagonalball ausgeführten Freistoß brachte Kapitän Toni Ziffert von der linken Strafraumgrenze mit einem Kopfball-Torpedo in die torgefährliche Zone – Louis Walter schaltete als Erster und die drückte die Kugel gegen die Laufrichtung Schlossers per Direktabnahme zum 2:0 in die Maschen (65.). „Für ihn freue ich mich sehr“, so Trainer René Behring. „Louis gibt im Training immer Gas und hat sich in seiner neuen Rolle vorn drin mit zwei Treffern in zwei Spielen selbst belohnt.“
Im Anschluss war den Gästen aus dem Vogtland anzumerken, dass dieser Gegentreffer deutlich Signalwirkung hinterließ. „Das Tor war in der Entstehung natürlich viel zu einfach. Das dürfen wir so nicht bekommen“, so das Fazit von Trainer Sven Köhler. Zwar musste Hauswald bei Versuchen von Weigel sowie des eingewechselten Lucas Seidel auf der Hut sein (68., 76.), doch flaute der ganz große Angriffsdruck der Auerbacher nach dem zweiten Gegentor etwas ab. Stattdessen hatten die Muldestädter die eine oder andere vielversprechende Gelegenheit, um das Ergebnis sogar noch zu erhöhen. Hierbei erwies sich allerdings VfB-Schlussmann Schlosser als unüberwindbares Hindernis, als er sowohl gegen Walter als auch gegen den eingewechselten Robin Spreitzer Schlimmeres verhinderte (81., 83.). Auerbach setzte in der Schlussphase zwar alles auf eine Karte, doch scheiterten die Vogtländer auch hier an der mangelnden Effizienz. Nach einer flachen Eingabe von Aleksandrs Guzlajevs rettete Markus in höchster Not (84.), einen Eckball von Kadrić konnte der eingewechselte Pierre Maurice Scheunert ebenfalls nicht verwerten, als er das Streitobjekt aus Nahdistanz über den Kasten köpfte (90.+1).
So blieb es am Ende beim 2:0 (1:0)-Heimerfolg der Grimmaer Mannschaft, so dass der anschließende Jubel über den bewerkstelligten Klassenerhalt natürlich dementsprechend groß war. Sicherlich durchlebte die Mannschaft in der Oberliga-Saison so manches Wellental, doch war die Elf auf den Punkt immer da, wenn es zwingend nötig war. Zwei Spieltage vor Saisonende hat man das Ziel Oberliga-Verbleib nun erreicht – und dies auch völlig verdient!