
Vorschau auf den 28. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd
FC Grimma – VfB Auerbach
Datum: Samstag, 17.05.2025
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: Husaren-Sportpark, Grimma
Grimma. Die letzten zwei Oberliga-Spiele des FC Grimma konnte man getrost vergessen. Schienen die Muldestädter nach dem extrem wichtigen 6:1 (2:0)-Auswärtssieg beim Abstiegskonkurrenten SV Blau-Weiß Zorbau auf dem richtigen Weg zu sein, den Klassenerhalt einzutüten, wurde die Elf nach den letzten beiden klaren Niederlagen daheim gegen Budissa Bautzen (1:4) und beim Regionalliga-Aufsteiger 1. FC Magdeburg II (1:6) schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. War die Vorstellung gegen die Ostsachsen schon extrem überschaubar, ließ sich die Mannschaft am vergangenen Wochenende in Magdeburg im zweiten Durchgang merklich hängen und handelte sich völlig wehrlos und ohne jegliches Aufbäumen am Ende des Tages eine derbe Auswärtsklatsche ein. Dabei konnten sich die Grimmaer letztlich noch glücklich schätzen, dass es der FCM bei sechs Treffern beließ und im Verlauf der zweiten Halbzeit noch eine Vielzahl hochkarätiger Möglichkeiten ausließ. „Das Beste am heutigen Tag waren zweifellos das Wetter sowie die Ergebnisse auf den anderen Plätzen“, fasste Trainer René Behring die Ereignisse auf dem Nebenplatz der Magdeburger Avnet Arena recht schnell zusammen. Dabei ließen die Verantwortlichen im FC-Lager mit fortlaufender Spielzeit allerdings gewaltig Nerven. Die Konkurrenten Zorbau (in Bautzen) sowie Rudolstadt (daheim gegen Bischofswerda) lagen zeitgleich in ihren Begegnungen zwischenzeitlich in Führung, was den Grimmaer Vorsprung auf die Abstiegsplätze drei Spieltage vor Schluss auf vier bzw. fünf Punkte minimiert hätte. Glücklicherweise kamen beide Teams letztlich nach den 90 Minuten jeweils nicht über ein Unentschieden hinaus, so dass die Muldestädter weiterhin sechs Zähler Vorsprung vor der Abstiegszone haben. „Dieser Spieltag sollte für meine Mannschaft ein gewaltiger Schuss vor den Bug sein“, so das Fazit von Trainer Behring. „Da wir rechnerisch noch nicht gerettet sind, können wir uns solche Auftritte wie gegen Bautzen und Magdeburg in den letzten drei Spielen nicht mehr erlauben. Uns muss klar sein, dass wir uns aktuell nicht auf die faule Haut legen können und definitiv noch einen Sieg benötigen. Auf andere Mannschaften zu schauen bringt aus der Erfahrung relativ wenig, zumal wir deren Spielausgänge eh nicht beeinflussen können. Wir müssen unsere Aufgaben lösen und zusehen, selbst die nötigen Punkte einzufahren.“ Bereits am morgigen Samstag haben die Muldestädter die nächste Möglichkeit, die Oberliga-Zugehörigkeit dingfest zu machen – auch wenn der Gegner als eines der Schwergewichte der Spielklasse anzusiedeln ist. Mit dem VfB Auerbach gastiert der aktuelle Tabellen-Fünfte im Husaren-Sportpark, der nach dem letztwöchigen 2:0 (1:0)-Heimsieg über Union Sandersdorf durchaus mit Selbstvertrauen anreist. „Wir wissen um die Schwere dieser Aufgabe, doch haben wir im Hinspiel schon bewiesen, dass wir diesem Kontrahenten Paroli bieten können“, so Trainer René Behring. Ende November lieferten sich die Muldestädter in der Arena zur Vogtlandweide bei extrem widrigen Bedingungen eine wilde Partie im dem VfB, welche man erst in der Nachspielzeit mit 3:4 verlor.
Wenn man Sven Köhler, seit Sommer 2018 Trainer des VfB Auerbach, an das Hinspiel erinnert, sprudelt es immer noch aus dem ehemaligen DDR-Nationalspieler heraus. „Das war schon ein Wahnsinns-Spiel damals, wobei die Bedingungen schon echt grenzwertig waren“, so der ehemalige Mittelfeldspieler des Chemnitzer FC und von Dynamo Dresden. „Es ging teilweise hin und her, wobei beiden Teams aufgrund des schwer zu bespielenden Schneebodens absoluter Respekt zu zollen ist. Hinten raus waren wir vielleicht die etwas glücklichere Elf, doch ist mir diese Begegnung aufgrund der Gegebenheiten daher noch sehr gut in Erinnerung.“ Köhler spielt mit den Auerbachern in der dritten Oberliga-Saison nach dem Regionalliga-Abstieg eine recht gute Rolle und bewegt sich seit Monaten immer unter den Top-Sechs der Staffel. „Vor allem in der Rückrunde haben wir uns bisher sehr ordentlich präsentiert, die positive Entwicklung der Mannschaft ist absolut zu sehen“, so der 59-Jährige. „Leider ist es uns jedoch nicht ganz gelungen, diese Auftritte auch auf das Punktekonto zu transportieren. Wir haben das eine oder andere Unentschieden zu viel, was uns am Ende des Tages einige Zähler gekostet hat.“ Nichtsdestotrotz liegt der VfB mit seiner Zielstellung voll im Soll. „Wir wollen unter die ersten fünf Mannschaften der Oberliga einkommen, wobei ich optimistisch bin, dass wir dieses Ziel auch erreichen können.“ Dabei ist die Zuversicht des Auerbacher Trainers durchaus nachzuvollziehen, schließlich treffen die Vogtländer in den letzten drei Begegnungen ausnahmslos auf Teams aus der unteren Tabellenregion. Grimma, Zorbau und Gera heißen die letzten drei Gegner, wobei man gegen die beiden Letztgenannten einiges gutzumachen hat. „In Zorbau bekommen wir in der Nachspielzeit das Gegentor zum 2:2, daheim gegen Gera sind wir an unserer Inkonsequenz im letzten Drittel gescheitert und haben am Ende des Tages mit 0:2 verloren. Diese vier Punkte fehlen aktuell, dass wir nicht sogar noch zwei Plätze besser positioniert sind“, resümiert Trainer Sven Köhler. Doch erst einmal steht für den VfB die Auswärtsaufgabe in Grimma an, wobei sich der Auerbacher Trainer von der aktuellen Platzierung der Muldestädter nicht blenden lässt. „Ich bin etwas überrascht, dass Grimma zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch Zähler im Kampf um den Klassenerhalt benötigt. Die Mannschaft hat genügend Erfahrung im Team und ausreichend Qualitäten, wie beispielsweise das Hinspiel gezeigt hat“, so Köhler. „Aufgrund der Tabellen-Konstellation rechne ich daher mit einem engagierten Gegner, der mit Sicherheit alles versuchen wird, um die beiden letzten Niederlagen zu tilgen. Es wird sicherlich – wie bereits in Auerbach – eine enge Angelegenheit, wo Kleinigkeiten über den Spielausgang entscheiden werden.“
Im Grimmaer Lager hat man die beiden letzten Begegnungen gegen Bautzen und Magdeburg II intensiv ausgewertet und sich geschworen, in den letzten drei Partien noch einmal sämtliche Kräfte zu bündeln. Der Klassenerhalt ist in erreichbarer Nähe, doch muss die Elf den letzten und entscheidenden Schritt selbst tätigen. Dass jedoch solche Leistungen wie in den letzten beiden Begegnungen nicht ausreichen, versteht sich von selbst. Daher nimmt Trainer René Behring seine Mannschaft absolut in die Pflicht. „Die Truppe kann gegenüber den letzten Spielen vieles wiedergutmachen und vor heimischem Publikum den Klassenerhalt realisieren. Dies sollte als Motivation eigentlich genügen.“ Wenn man das Restprogramm der Muldestädter mit dem Auswärtsspiel unter der Woche in Stahnsdorf (28.05.) und daheim gegen Sandersdorf (31.05.) in Betracht zieht, würde das vorzeitige Erreichen des Saisonziels selbstredend einiges erleichtern. „Natürlich möchten wir nicht bis zum letzten Spieltag weiter zittern, das hat der Verein die letzten Jahre mehrfach durchgemacht“, so Behring, der sich mit Eventualitäten aus Zorbau und Rudolstadt nicht beschäftigt. „Wir wollen morgen durch die Tür gehen. Doch wissen wir, dass wir uns im Vergleich zu den letzten zwei Wochen gewaltig strecken, alles abrufen und ganz anders auftreten müssen.“ Dafür hat sich die Mannschaft in der Trainingswoche sehr gut vorbereitet, personell sieht es wieder ganz gut aus. Im Vergleich zum Magdeburg-Spiel werden Stefan Tröger (nach Erkrankung) und Tommy Kind (verletzt) wieder zum Kader dazugehören und ihre Erfahrungen mit einbringen. Für Noah Wächtler wird die morgige Begegnung sicherlich eine ganz besondere, schließlich wechselte der Youngster Ende Januar vom VfB Auerbach an die Mulde. „Wir sind personell gut aufgestellt und wissen, worum es morgen geht“, so FC-Coach Behring. „Grimma gehört in die Oberliga und genau dies möchte die Mannschaft morgen unter Beweis stellen.“