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Schwung weiter mitnehmen – Grimma morgen gegen Bautzen gefordert

Vorschau auf den 26. Spieltag
der NOFV-Oberliga Süd

 

FC Grimma – FSV Budissa Bautzen

 

Datum:            Samstag, 03.05.2025

 

Anstoß:           14.00 Uhr

 

Spielort:          Husaren-Sportpark, Grimma

 

Grimma. Der FC Grimma hat sich mit vier Punkten aus den letzten beiden Spielen entscheidend aus dem kritischen Tabellenbereich abgesetzt. Einem völlig verdienten Last-Minute-Punktgewinn am Sonntag beim Spitzenteam VfL Halle 96 (2:2) folgte am Mittwoch ein gewaltiges Statement im Kampf um den Oberliga-Klassenerhalt. In einem wahren „Sechs-Punkte-Spiel“ setzten sich die Muldestädter beim SV Blau-Weiß Zorbau deutlich mit 6:1 (2:0) durch und haben damit den Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf sieben Zähler vergrößert. Dabei präsentierten sich die Grimmaer in diesem Nachholspiel sehr fokussiert, auch wenn man im ersten Durchgang den einen oder anderen kritischen Moment zu überstehen hatte. Am Ende des Tages erzielten die Muldestädter jedoch ihre drei ersten Treffer zu den psychologisch bestmöglichen Zeitpunkten – dies war die Grundlage dafür, dass man letztlich diese exorbitant wichtige Begegnung in die eigenen Bahnen lenken konnte. Damit machte man dem Vorhaben der Kicker aus dem Burgenlandkreis schnell einen dicken Strich durch die Rechnung, mit einem Heimsieg auf einen Punkt an den FC heranzurücken. „Wenn man auswärts bei einem direkten Konkurrenten mit 6:1 gewinnt, sagt das vieles über das Spiel aus“, resümierte Trainer René Behring im Anschluss. „Mit diesem wichtigen Sieg haben wir einen riesigen Schritt im Kampf um den Klassenerhalt tätigen können, welchen wir uns in den letzten fünf Begegnungen auch nicht mehr nehmen lassen wollen.“ Dabei sind die Muldestädter jedoch am morgigen Samstag erneut gefordert, wenn um 14.00 Uhr mit Budissa Bautzen das drittbeste Rückrunden-Team im Husaren-Sportpark gastiert. „Wir wollen selbstredend den Schwung aus den letzten drei Partien mitnehmen und vor heimischer Kulisse weiter auf dem Punktekonto anschreiben.“ Im Hinspiel auf der Bautzner Müllerwiese drehten die Grimmaer einen 0:1-Halbzeitrückstand nach 90 Minuten in einen 2:1-Sieg um – ein Ergebnis, welches alle FC-Sympathisanten natürlich sehr erfreuen würde.

Es ist schon beachtenswert, welch positive Entwicklung der FSV Budissa Bautzen in der Rückrunde genommen hat. Wirkte im Verlauf der Hinrunde nach einem erheblichen personellen Umbruch in der Sommerpause vieles noch nicht rund, hatte man bis in den Winter hinein tiefe Abstiegssorgen. Die Budissen kamen aus den Niederungen der Tabelle nicht entscheidend heraus, auch weil man einige Siege in der Schlussphase noch aus der Hand gab. Trainer Steve Dieske (45), der im vergangenen Sommer die Ostsachsen übernahm, war daher um seine Aufgabe nicht zu beneiden – hinzu kam, dass einige Leistungsträger verletzungsbedingt lange Zeit ausfielen. Doch mit den zwei letzten Begegnungen im alten Jahr sollte sich kurzerhand das Blatt wenden. Zunächst gelang auf der heimischen Müllerwiese gegen Einheit Wernigerode beim 6:2 ein regelrechter Kantersieg, eine Woche später wurde der SC Freital ebenfalls daheim mit 3:1 bezwungen. „Der personelle Umbruch im letzten Sommer hat einige Zeit in Anspruch genommen, neben dem sportlichen Aspekt musste sich die neue Truppe auch in der Kabine erst finden“, resümierte Dieske die Saure-Gurken-Zeit in Bautzen. „Mit den letzten beiden Spielen im alten Jahr fanden wir allerdings gerade noch rechtzeitig zurück in die Spur, so dass wir mit einem ganz anderen Gefühl in die Winterpause gehen konnten.“ Zwar mussten sich die Budissen im neuen Jahr aufgrund witterungsbedingter Spielausfälle zwei Wochen länger gedulden, doch konnten die Schwarz-Weißen im Anschluss den positiven Trend fortsetzen. „Als Initialzündung diente dafür die erste Begegnung in Rudolstadt, welche wir nach einer wahren Energieleistung in der Schlussphase mit 2:1 gewinnen konnten“, erinnert sich Dieske. „Dies gab einen zusätzlichen Ruck innerhalb der Mannschaft, was als Ausgangspunkt für die kommenden erfolgreichen Wochen gesehen werden kann. Die Jungs sehen nun, dass sich die harte Arbeit langsam auszahlt und wir auf dem richtigen Weg sind.“ Nach dem Erfolg bei den heimstarken Rudolstädtern folgten weitere vier Siege, darunter gegen solch Oberliga-Schwergewichte wie beim VfB 1921 Krieschow (3:2 nach 0:2-Rückstand) oder daheim gegen den VfB Germania Halberstadt (5:0). „Selbst bei den knappen Niederlagen bei den Spitzenteams Magdeburg II und Stahnsdorf war für unsere junge Mannschaft jeweils etwas möglich. Letztlich bin ich jedoch erst einmal froh, dass sich die Truppe so positiv entwickelt hat und wir uns aus den Niederungen der Tabelle entfernen konnten.“ Mittlerweile haben die Bautzner 33 Punkte auf dem Konto, was schon heute zu sehr großer Wahrscheinlichkeit der Klassenerhalt bedeutet. „Doch bei dieser aktuellen Ausbeute wollen wir es in den letzten fünf Begegnungen natürlich nicht belassen“, so der Budissa-Coach. „Wir wollen schon noch ein paar Punkte draufpacken.“ Die erstbeste Gelegenheit bietet sich seiner Mannschaft bereits morgen in Grimma, wobei Dieske recht unangenehme Erinnerungen an das Hinspiel hat. „Damals haben wir vor allem im zweiten Durchgang zu viele Fehler begangen, welche nach unserer Führung am Ende des Tages in einer 1:2-Niederlage mündeten. Dies wollen wir diesmal natürlich besser machen. Aber uns ist auch bewusst, dass Grimma nach dem klaren Sieg in Zorbau mit Schwung dieses Heimspiel angehen wird. Ich erwarte daher eine enge Angelegenheit auf Augenhöhe, wo Nuancen über den Spielausgang entscheiden werden. Allerdings müssen wir eine Top-Leistung abrufen, wenn wir etwas Zählbares mitnehmen wollen.“

Auf Grimmaer Seite möchte man selbstredend diese bisher sehr gute englische Woche vergolden – wohl wissend, dass mit Bautzen, neben Magdeburg II und Krieschow, die aktuelle Mannschaft der Stunde im Husaren-Sportpark gastiert. Doch haben die Muldestädter sowohl in Halle als auch in Zorbau bewiesen, zu welch Leistungen man fähig sein kann. „Wir haben uns in den letzten beiden Partien einiges an Selbstvertrauen aufgebaut, was uns morgen hoffentlich zugutekommt“, so Trainer René Behring. So werden die in Zorbau nicht zur Verfügung gestandenen Dave Baum und Louis Walter wieder in den Kader zurückkehren, so dass die Muldestädter auch personell recht gut aufgestellt sind. „Wir haben natürlich die positive Entwicklung von Bautzen innerhalb der Rückrunde zur Kenntnis genommen und wissen dementsprechend, dass wir ein hartes Brett zu bohren haben“, so Behring. Doch haben die Einheimischen bereits im Hinspiel bewiesen, dass man gegen diesen Gegner auf dem Punktekonto anschreiben kann. Also zusätzliche Motivation dürfte für die Muldestädter weiterhin dienen, dass der letzte Heimsieg in einem Pflichtspiel gegen die Budissen bereits fast 31 Jahre her ist. In der Oberliga ist dies sowohl unserem Vorgängerverein SV 1919 als auch dem jetzigen FC Grimma bisher nie gelungen – einzig in der Sachsenliga konnten die morgigen Gastgeber zweimal die Bautzner bezwingen. Am 7. Mai 1994 konnte der damalige SV 1919 Grimma zuletzt gegen Budissa Bautzen gewinnen – beim 4:2-Sieg im Stadion der Freundschaft erzielten Ragnar Zaulich (21.), Heiko Pörschmann (28.) und zweimal Ingo Krahl (72., 75.) die siegbringenden Treffer. „Trotz unserer sehr guten Ausgangsposition sind wir rechnerisch noch nicht ganz durch“, mahnt Coach Behring. „Je eher uns dies gelingt, umso besser. Wir wollen weiterhin unseren Teil dazu beitragen, dass wir wieder mehr Zuschauer zu unseren Heimspielen begrüßen dürfen. Jedes positive Ergebnis ist dafür wichtig.“