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Absolutes Highlight des knapp 16jährigen Vereinsbestehens – Grimma empfängt Lok Leipzig im Pokal-Halbfinale

Vorschau auf das Halbfinale im
Wernesgrüner-Sachsenpokal

 

FC Grimma – 1. FC Lokomotive Leipzig

 

Datum:            Mittwoch, 16.04.2025

 

Anstoß:           17.00 Uhr

 

Spielort:          Husaren-Sportpark, Grimma

 

Grimma. Der morgige Mittwoch, der 16.04.2025 ist für den FC Grimma ein ganz besonderer Tag. Fast 16 Jahre nach der Herauslösung der Fußballabteilung des SV 1919 Grimma hat der im Sommer 2009 neu gegründete Verein erstmals das Halbfinale im Wernesgrüner-Sachsenpokal erreicht, was für den Club der größte sportliche Erfolg in seiner Vereinsgeschichte darstellt. Zuletzt zog der SV 1919 Grimma im Jahr 2001 in die Runde der letzten vier des sächsischen Pokalwettbewerbs ein, als man gegen den damaligen Regionalligisten FSV Zwickau knapp mit 0:1 nach Verlängerung den Kürzeren zog. Nun ist es also wieder soweit. Der Oberligist, der sich aktuell auf Tabellenposition zwölf der fünfhöchsten Spielklasse befindet und in den nächsten Wochen noch dringend Punkte für den Klassenerhalt benötigt, hat sich nach Erfolgen in Roßwein (2:0), gegen die Regionalligisten Plauen (3:2) und Eilenburg (1:0), sowie in Oderwitz (7:1) und Marienberg (7:0) für das Halbfinale qualifiziert und sich dies durch die Leistungen auch verdient. Dass man nun mit dem Regionalliga-Spitzenreiter und ehemaligen Europapokal-Finalisten 1. FC Lokomotive Leipzig ein echtes Zugpferd als Gegner zugelost bekam, rundet diesen Pokalwettbewerb aus Sicht der Muldestädter gänzlich ab. Zweifelsohne gestaltete sich die Terminfindung für dieses Highlight im Vorfeld etwas schwierig, doch ein ausverkauftes Haus für ein Wochenspiel um 17.00 Uhr spricht hinsichtlich der Attraktivität dieser Partie Bände. René Behring, Trainer der Gastgeber, der, wie alle im Grimmaer Lager, nach den letzten beiden Oberliga-Heimspielen gegen Ludwigsfelde (2:2) und Rudolstadt (1:1) den verlorenen Punkten etwas nachtrauert, sprüht angesichts dieses morgigen Pokal-Highlights voller Vorfreude. „Meine Mannschaft hat sich dieses Spiel aufgrund der Vorstellungen im Cup-Wettbewerb absolut verdient. Dass wir nun Lok Leipzig zugelost bekamen, ist für meine Truppe natürlich eine ganz große Belohnung“, so der FC-Coach. „Die Jungs sollen das Spiel vor großer Kulisse genießen. Wir haben überhaupt keinen Druck und können frei von der Leber weg Fußballspielen. Einige meiner Akteure werden ein Halbfinale so schnell vielleicht nicht mehr erleben, so dass wir alle Kräfte bündeln und alles in die Waagschale werfen, um es dem großen Favoriten so schwer wie möglich zu machen.“ Der Anstoß im Grimmaer Husaren-Sportpark erfolgt um 17.00 Uhr – für alle Zuschauer soll es ein echtes Highlight werden. „Ich freue mich, dass die Karten so schnell weg gingen und dieses Spiel ausverkauft ist“, so Behring. „Dies wird für meine Mannschaft eine zusätzliche Motivation sein.“

Dass die Ausgangslage vor der Partie glasklar erscheint, liegt vor allem an den Leistungen des 1. FC Lokomotive Leipzig in der Regionalliga. Nach einem enttäuschenden 10. Platz in der vergangenen Saison träumt man im Stadtteil Probstheida schon seit einigen Wochen von der 3. Liga. Dies ist begründet von der phänomenalen Saison, welche die Blau-Gelben in dieser Serie spielen. Fünf Spieltage vor Schluss haben die Leipziger satte zehn Punkte Vorsprung vor dem Drittliga-Absteiger vom Halleschen FC, so dass die Relegationsspiele gegen den TSV Havelse (Staffelsieger der Regionalliga Nord) in greifbarer Nähe erscheinen. Hauptgaranten für den sportlichen Aufschwung des 1. FC Lok sind zweifelsohne Geschäftsführer Sport Toni Wachsmuth (38) und Trainer Jochen Seitz (48). Wachsmuth arbeitete vorher sehr erfolgreich als Sportdirektor beim FSV Zwickau und wurde im März 2024 zum Sportlichen Berater des Lok-Präsidiums bestellt. Bereits in dieser Tätigkeit hielt er Ausschau nach einem neuen Trainer und fand diesen mit dem ehemaligen Bundesliga-Spieler Jochen Seitz, der bis Juni 2023 in der Regionalliga Bayern bei Viktoria Aschaffenburg an der Seitenlinie fungierte. Wachsmuth, welcher seit am 01.07.2024 seine neue Funktion als Geschäftsführer Sport antrat, holte Seitz nach Leipzig, wobei sich danach prompt der Erfolg einstellen sollte. Wettbewerbsübergreifend waren die Probstheidaer in den ersten 16 Begegnungen ungeschlagen, so dass man sich sofort in der vorderen Tabellenregion platzierte. „Nachdem die Mannschaft in der vergangenen Saison weit unter den Erwartungen blieb, fragte mich Toni Wachsmuth an, ob ich mir es vorstellen kann, bei einem Traditionsverein wie Lok Leipzig als Trainer zu arbeiten“, erinnert sich Seitz, der insgesamt 162 Bundesliga-Spiele (Hamburger SV 4, VfB Stuttgart 74, SpVgg Unterhaching 34, FC Schalke 18, 1. FC Kaiserslautern 32) vorzuweisen hat, in welchen er insgesamt 15 Treffer erzielte. „Man wollte nach der letzten enttäuschenden Saison etwas verändern und diese natürlich vergessen machen. Da ich, im Gegensatz zu Viktoria Aschaffenburg, hier in Leipzig unter Profibedingungen arbeiten kann, hat mich das Konzept des 1. FC Lok beeindruckt und überzeugt, so dass ich am Ende des Tages zugesagt habe.“ Dass es von Beginn an dann auch sportlich so gut laufen würde, war vielleicht auch für den ehemaligen Bundesliga-Stürmer etwas überraschend, doch nimmt Seitz diesen positiven Schwung natürlich gern mit. „Alle Neuzugänge haben komplett eingeschlagen, der Charakter der Truppe ist überragend – insgesamt besticht die Mannschaft durch ihren exzellenten Zusammenhalt“, schwärmt der Lok-Coach von seinem Team. „Die Jungs sind wissbegierig, wollen dazulernen und haben das Spielsystem binnen sehr kurzer Zeit verinnerlicht. Dies sind alles Gründe für den sportlichen Erfolg, zumal in der Truppe ein super Zusammenhalt herrscht.“ Auf den kommenden Gegner angesprochen, kann der äußerst sympathische Übungsleiter der Probstheidaer seinen Respekt nicht verbergen. „Grimma hat mit Plauen und Eilenburg im Pokalwettbewerb zwei Regionalligisten eliminiert, was vieles über die Qualität unseres Kontrahenten aussagt“, so Seitz. „Dieses Halbfinale ist für Grimma mit Sicherheit das Spiel des Jahres, so dass sie alles in die Waagschale werfen werden. Das Team ist äußerst robust und kampfstark, wird als Underdog jede Menge investieren. Wir wissen über die Gefährlichkeit unseres Gegner und dürfen sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wir sind zweifelsohne Favorit in diesem Spiel und wollen diese Rolle demzufolge auch geltend machen. Ziel ist für uns ohne Frage, dass wir uns für das Finale qualifizieren wollen.“

Auf Grimmaer Seite fiebert man bereits seit langem dieser Begegnung entgegen und scharrt dementsprechend schon ungeduldig mit den Hufen. Zweifelsohne wäre letzten Samstag ein Heimsieg über den abstiegsbedrohten FC Einheit Rudolstadt hinsichtlich des Selbstvertrauens auf die morgige Partie sehr wichtig gewesen, doch mussten die Muldestädter am Ende des Tages mit der Punkteteilung beim 1:1 (0:0)-Remis leben. „Wir waren im Offensivbereich nicht zwingend genug, so dass wir am Ende froh sein können, letztlich noch einen Teilerfolg errungen zu haben“, resümiert Trainer René Behring die letzte Oberliga-Begegnung. Am morgigen Mittwoch stehen die Vorzeichen jedoch völlig anders. Niemand erwartet von den Muldestädtern auch nur irgendetwas, der Druck des Gewinnen-Müssens liegt ausnahmslos beim 1. FC Lok Leipzig. Innerhalb der Trainingswoche haben die Gastgeber sehr intensiv und fokussiert gearbeitet und natürlich auch die Missstände aus dem Rudolstadt-Spiel offen angesprochen. „Wer morgen gegen Lok Leipzig nicht motiviert ist, dem kann ich auch nicht mehr helfen“, so Coach Behring. „Die Hütte ist voll, die Stimmung ist dementsprechend euphorisch – was gibt es Schöneres für einen Fußballer?“ Personell sieht es für die Muldestädter ganz gut aus. Außer den Verletzten Albert Pistol und Tommy Sanderson stehen alle Spieler zur Verfügung, so dass auf Grimmaer Seite beste Voraussetzungen vorhanden sind. „Nun liegt es an der Mannschaft selbst, sich dementsprechend zu präsentieren und es dem Favoriten so schwer wie möglich zu machen“, so der Grimmaer Übungsleiter. „Wir haben gegen Plauen und Eilenburg bereits bewiesen, dass wir uns mit höherklassigen Teams messen können. Zweifelsohne ist Lok Leipzig ein ganz anderes Kaliber, doch werden wir auch diesmal alles abrufen. Ich freue mich sehr auf dieses Highlight in Grimma.“