· 

Für den Aufwand nicht belohnt


NOFV-Oberliga Süd • 24. Spieltag

 

VfB 1921 Krieschow – FC Grimma  3:1 (1:0)

Krieschow: Pflug – Gerstmann (ab 67. Dahm), Knechtel, Zickert, Fuchs – Raak, Pahlow – Pauling, Geisler (ab 73. Zurawsky), Hašek (ab 61. Felgenträger) – Hebler – Trainer: Lempke

Grimma: Birkigt – Markus (ab 53. Goldammer), Mattheus, T. Ziffert, Spreitzer – Griesbach, Beiersdorf, Diermann – Jackisch, Bondarenko, Walter – Trainer: St. Ziffert

Schiedsrichter: Rösler (Berlin) – Schiedsrichter-Assistenten: Gieseler, Gläsemann (beide Berlin) – Tore: 1:0 Mattheus (18., Selbsttor), 2:0 Geisler (60.), 2:1 Griesbach (78.), 3:1 Hebler (90.) – Gelbe Karten: Gerstmann (Foulspiel – 24.), Pahlow (Unsportlichkeit – 78.), Pauling (Unsportlichkeit – 86.) – Beiersdorf (Foulspiel – 48.), Jackisch (Unsportlichkeit – 80.) – Reservebänke: Graf (Tor), Tesche, Unhurian, Semeniuk – Evers, Schiffel (beide Tor), Neuhaus, Konzok, Lungwitz, Jentzsch – Zuschauer: 539 im Sportpark Krieschow

 

Krieschow. „Wenn Grimma mit einer solchen Einstellung, solcher Wucht und diesem läuferischen Einsatz auch die restlichen Saisonspiele bestreitet, werden sie definitiv die Klasse halten.“ Toni Lempke, Trainer des VfB 1921 Krieschow, sparte nach der Oberliga-Partie in der Lausitz nicht mit Lob und Komplimenten für die Muldestädter, die bei den favorisierten Brandenburgern alles in die Waagschale warfen und dem Aufstiegskandidaten einen offenen Kampf lieferten. Jedoch können sich die Schützlinge von Coach Steffen Ziffert für all die Lobeshymnen nichts kaufen, da man trotz einer sehr beherzten und leidenschaftlichen Vorstellung am Ende des Tages mit 1:3 (0:1) den Kürzeren zog. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und haben heute nicht verdient, den Platz als Verlierer zu verlassen“, so das Resümee des Grimmaer Übungsleiters, der seiner personell arg geschwächten Mannschaft ein Kompliment machte. „Die Elf hat eine Reaktion auf das Eilenburg-Spiel gezeigt, jedoch haben wir uns am Ende des Tages leider nicht belohnt.“ Ausschlaggebend dafür waren haarsträubende und eklatante Fehler bei den Gegentoren zwei und drei – ein solches Top-Team wie Krieschow bestraft solche Unzulänglichkeiten natürlich sofort. Dementsprechend standen sich die Muldestädter hinsichtlich eines Punktgewinnes letztlich selbst etwas im Weg, denn angesichts der gezeigten Leistung mit dem zur Verfügung stehenden Personal war dieser absolut möglich. Am Ende gilt jedoch das nackte Resultat, und da steht man in der Endkonsequenz leider mit leeren Händen da.

Dabei hatte FC-Trainer Steffen Ziffert vor der Partie aufgrund dramatischer personeller Probleme einige Sorgenfalten auf der Stirn. Mit Lucas Bartsch, Michel Schwarz, Robin Brand (alle gelb-gesperrt), Stefan Tröger, Stefan Ronneburg und Sebastian Albert (alle verletzt) fielen gleich sechs Leistungsträger aus, so dass die Muldestädter mit dem allerletzten Aufgebot die Reise nach Krieschow antraten. Demzufolge kam es nicht von ungefähr, dass die Grimmaer Rumpftruppe in der Anfangsphase einige Schwierigkeiten hatte, in die Partie zu gelangen. Krieschow begann wie die Feuerwehr, vor allem über den pfeilschnellen Christoph Pauling erzeugte der VfB über die rechte Seite immer wieder Gefahr. Nach einer Eingabe Paulings brachte Filip Hašek den Ball aus vielversprechender Position nicht unter Kontrolle (7.), bei einem anschließenden Distanzschuss von Felix Geisler fehlten nur die berühmten Zentimeter (12.). So waren die Gäste in der Anfangsphase fast ausschließlich im Defensivbereich gebunden, einzig ein Freistoß von Christoph Jackisch näherte sich dem Tor der Platzherren an (17.). Krieschow war weiterhin dominant und brachte die Anfangs-Überlegenheit dann auch auf der Anzeigetafel zum Ausdruck. Erneut war Pauling über die rechte Seite der Ausgangspunkt, dessen flache Eingabe beförderte Tim Mattheus äußerst unglücklich vor dem einschussbereiten Hebler ins eigene Tor – 1:0 (18.). Kurz darauf versuchte sich Raak aus der Distanz, doch war Birkigt im FC-Tor damit nicht zu bezwingen (23.).

„Wir haben richtig gut begonnen, doch nach unserem Führungstreffer haben wir etwas den Faden verloren, so dass es eine offene Partie wurde“, analysierte Krieschows Trainer Toni Lempke den Spielverlauf bis zur Pause durchaus treffend. Die Gäste fanden sich fortan immer besser zurecht und begannen selbst vielversprechende Offensivaktionen zu kreieren. Nach einem zu kurz abgewehrten Freistoß lag der Ball wie maßgeschneidert auf dem starken Fuß von Christoph Jackisch, doch bewahrte Pflug seine Mannschaft mit einer Blitzreaktion vor dem Ausgleich (25.). Wenig später stand der VfB-Schlussmann abermals im Mittelpunkt, als er einen Schuss von Nikita Bondarenko aus spitzem Winkel meisterte (31.). Die Muldestädter waren nun richtig gut im Spiel, doch kam vor der Pause auch noch etwas Pech hinzu. Bei einem Freistoß von Felix Beiersdorf aus beträchtlicher Entfernung war Pflug bereits beschlagen, doch prallte die sich senkende Kugel von der Lattenunterkante ins Spielfeld zurück (36.). „Wir haben in den ersten 20 Minuten Schwierigkeiten gehabt, wo Krieschow Chancenvorteile besaß“, resümierte FC-Coach Steffen Ziffert. „Im Anschluss haben wir allerdings die Begegnung offen gestaltet, doch leider bei der einen oder anderen Möglichkeit nicht das nötige Glück im Abschluss gehabt.“ Zwar blieben die Grimmaer auch bis zur Pause äußerst griffig, doch deuteten die Gastgeber im blitzschnellen Umschaltspiel immer wieder ihre Gefährlichkeit an. So brannte es im FC-Strafraum nach einer flachen Eingabe von Hašek lichterloh, nur im Kollektiv konnten die Gäste hier größeren Schaden verhindern (39.). Nichtsdestotrotz war der Auftritt der Grimmaer Rumpf-Mannschaft bis zur Pause schon ein ganz anderer als in der Vorwoche in Eilenburg, was für den zweiten Durchgang alle Optionen offenhalten sollte.

Auch nach dem Wechsel setzte der FC seine leidenschaftliche Vorstellung fort, auch wenn die Gastgeber mit einem Freistoß von Andy Hebler die erste Duftmarke setzten (drüber, 49.). So blieben die Muldestädter mehr als ebenbürtig und kamen immer wieder zur Torabschlüssen. So verfehlte zunächst ein abgefälschter Schuss von Matty Goldammer hauchzart das Ziel (55.), anschließend zeigte sich Pflug bei einem Versuch von Jackisch auf dem Posten (57.). Kurz darauf brachten sich die Ziffert-Schützlinge jedoch völlig fahrlässig selbst um diese vielversprechende Ausgangsposition. Anstatt das VfB-Pressing am eigenen Strafraum mit einem weiten Ball zu umgehen, versuchten sich die Gäste spielerisch aus der Bedrängnis zu befreien. Prompt wurde der Ball verloren – Hebler sah im Anschluss den besser postierten Felix Geisler, der per Flachschuss zum 2:0 einlochte (60.). So lobenswert man die Vorstellung der Gäste betrachten sollte, solch gravierende und schülerhafte Fehler werden von einer Spitzenmannschaft einfach eiskalt bestraft.

„Nach dem 2:0 dachte ich, dass wir damit durch sind, doch schaffte es Grimma auch im Anschluss noch einmal einen Gang hochzuschalten“, so VfB-Trainer Toni Lempke im Anschluss. „Wir konnten uns nie sicher sein, Grimma agierte weiter sehr griffig und gab sich nie auf.“ Dabei konnte man die Ausführungen des Krieschower Coaches absolut unterstreichen, denn auch trotz dieses Nackenschlages gab es bei den Gästen keinen Leistungsabfall. „Selbst nach dem 0:2 haben wir immer an den Anschlusstreffer geglaubt, wofür ich meinen Respekt an die Mannschaft zolle“, resümierte FC-Trainer Ziffert. So hatte Moritz Griesbach aus bester Position das Anschlusstor auf dem Fuß, doch rutschte er beim Torabschluss weg, so dass die Kugel knapp am Tor vorbestrich (69.). Die Gäste blieben weiter am Drücker, so dass zwölf Minuten vor Schluss wieder Hoffnung im FC-Lager aufkeimte. Nach einer Kopfballablage von Toni Ziffert schaltete Griesbach blitzschnell und ließ Pflug mit einem Flachschuss ins lange Eck keine Abwehrmöglichkeit – 2:1 (78.).

Plötzlich war wieder alles möglich. Krieschow sehnte sich fortan nur noch dem Schlusspfiff herbei, die Grimmaer mobilisierten in der Endphase noch einmal alle Kräfte. „Es lag etwas in der Luft“, gab VfB-Coach Lempke in der anschließenden Pressekonferenz sein durchaus flaues Bauchgefühl öffentlich Preis. Und genau diese eine Möglichkeit besaßen die Muldestädter, um sich am Ende des Tages für ein richtig gutes Auswärtsspiel zu belohnen. Nach einem Angriff über die linke Seite spritzte Bondarenko in eine scharfe Eingabe von Jackisch, doch trudelte das Streitobjekt nur um Zentimeter am Ziel vorbei (83.). „Die Gelegenheit zum Ausgleich war da, ein Punkt hätte uns angesichts des zur Verfügung stehenden Personals und deren Leistung richtig gut zu Gesicht gestanden“, so FC-Trainer Steffen Ziffert im Nachgang. „Allerdings konnten wir diese gute Möglichkeit nicht nutzen, Hebler entscheidet stattdessen kurz vor Schluss das Spiel. Das war der Unterschied.“ Dabei zeigte der VfB-Torjäger, der vor der Begegnung bereits 21 Saisontreffer auf dem Konto hatte, einmal mehr, dass es in der Oberliga keinen besseren Abschluss-Stürmer gibt – auch wenn die Gäste in der Entstehung erneut kräftig mithalfen. Mit der „Brechstange“ agierend, erwies sich ein viel zu kurz geratener Ball prompt als Bumerang – nach Vorarbeit des eingewechselten Zurawsky ließ sich Hebler nicht zweimal bitten und ließ Birkigt mit einem platzierten Abschluss zum 3:1-Endstand keine Chance (90.).

Demzufolge stand den Grimmaer Kickern nach dem Abpfiff die allgemeine Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Man verkaufte seine eigene Haut richtig teuer, doch vergaß man einfach, sich für den leidenschaftlichen Auftritt und den Aufwand selbst zu belohnen. „Klar, am Ende stehen wir mit leeren Händen da, doch macht dieser Auftritt Mut für die kommenden schweren Aufgaben“, so Grimmas Trainer Steffen Ziffert. Sein Gegenüber, Toni Lempke, war „einfach nur froh, dieses Spiel gegen einen unbequemen Gegner gewonnen zu haben. Nun haben wir nächste Woche mit dem Heimspiel gegen Eilenburg ein kleines Finale vor der Brust, wo wir natürlich davon träumen, mit einem Sieg an die Tabellenspitze zu ziehen.“ In ganz anderen Sphären bewegen sich die Muldestädter am kommenden Wochenende, wenn am Samstag um 14.00 Uhr beim Tabellenvorletzten SV 1890 Westerhausen eine ganz wichtige Begegnung bevorsteht und man dort die Leistung von Krieschow bestätigen möchte.

Tom Rietzschel


Im Spiegel der Presse und der Digitale Medien

Sechster Sieg in Serie

Krieschow. Mit dem nunmehr sechsten Sieg in Folge ist der VfB auf drei Zähler an Spitzenreiter Eilenburg, welcher am kommenden Wochenende, beim absoluten Liga-Highlight  in Krieschow gastiert, herangerückt. Gegen den stets unbequemen FC Grimma begannen die Hausherren druckvoll und total offensiv orientiert. Christoph Pauling machte dies im Abschluss einer starken Einzelleistung zählbar. Mit der Führung im Rücken verlor der VfB allerdings etwas den Faden, während die Rand-Leipziger immer besser ins Spiel fanden, u.a. Torwart Fritz Pflug zur Glanzparade zwangen und bei einem  Freistoß die Querlatte trafen.

In der zweiten Halbzeit drängten die Grimmaer, welche keinesfalls wie ein Abstiegskandidat auftraten, permanent auf den Ausgleich und blieben auch am Drücker, nach dem Felix Geisler, nach Vorarbeit von Colin Raak und Andy Hebler zum 2:0 traf. Ein Fehler, der nun unter Dauerdruck geratenen Abwehr, nutzte der FCG zum Anschlusstor, womit die Partie im Schlussgang auf Messers Schneide stand. Das 2:2 lag förmlich in der Luft, doch Grimma vergab die Riesenchance. Die Krieschower verteidigten mit allen Kräften und wurden erlöst, als Torgarant Andy Hebler, von Martin Zurawsky per Hacke angespielt, das Streitobjekt in seinem typischen Stil in die Maschen setzte.

Gäste-Trainer Steffen Zickert befand: „Ein interessantes Spiel, in welchem wir nach anfänglichen Problemen und dem Rückstand gut drin waren, aber uns nicht belohnten. Auch nach dem 0:2 glaubten wir an unsere Chance. Doch am Ende stand der VfB-Torjäger wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Einen besonderen Dank möchte ich an das sehr faire Publikum, hier in Krieschow, richten.“ Toni Lempke dankte allen, insbesondere dem Platzwartteam  und der I. Mannschaft, welche die Spielfläche freischoben und somit dafür sorgten, dass die Partie stattfinden konnte. Zum Spiel: „Wir wussten, dass es eng wird, denn, wie erwartet präsentierte sich der FCG völlig anders, als es dessen momentaner Tabellenstand vermuten ließ. Nach dem 1:0 verloren wir etwas den Faden, konnten am Ende aber den geplanten Sieg sichern und freuen uns nun auf das anstehende Spitzenduell – Zweiter gegen Erster – mit Eilenburg, am kommenden Samstag.

Quelle: www.vfb-krieschow.de


Pressekonferenz

Quelle: youTube-Kanal VfB 1921 Krieschow