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Auswärtssieg der Vorwoche vergoldet


NOFV-Oberliga Süd • 21. Spieltag

 

FC Grimma – FC An der Fahner Höhe  1:0 (0:0)

Grimma: Birkigt – Tröger, Bartsch, T. Ziffert, Diermann – Brand, Albert, Beiersdorf (ab 80. Schwarz) – Goldammer (ab 43. Walter), Griesbach, Spreitzer – Trainer: St. Ziffert

Fahner Höhe: Reinwald – Kruse, Machts, Raffel, Imrock – Bärwolf, Baumgarten – Heß, Schindler (ab 71. Müller), Wiesner (ab 66. Reinemann) – Kirchner – Trainer: Busse

Schiedsrichter: Lehmann (Dessau) – Schiedsrichter-Assistenten: Weiser (Kemberg), Grünwoldt (Leuna) – Tor: 1:0 Walter (64.) – Gelbe Karten: Albert (Foulspiel – 52.), Brand (Unsportlichkeit – 81.) – Baumgarten (Foulspiel – 68.), Machts (Foulspiel – 83.), Bärwolf (Foulspiel – 90.+1) – Reservebänke: Schiffel (Tor), Mattheus, Konzok – Schönthal (Tor), Zambrano, Baumgardt, Aliyev, Fleischhauer – besondere Vorkommnisse: Aufgrund eines Verkehrsunfalls mit Grimmaer Spielern, welche sich auf dem Weg zum Treffpunkt nach Grimma befanden, erfolgte der Anstoß erst um 14.00 Uhr (statt 13.30 Uhr) – Zuschauer: 77 im Husaren-Sportpark zu Grimma

 

Grimma. Nach dem letztwöchigen 2:0 (1:0)-Auswärtssieg beim FC Oberlausitz Neugersdorf hat Oberligist FC Grimma den nächsten Big Point gelandet. Im heimischen Husaren-Sportpark bezwangen die Muldestädter den FC An der Fahner Höhe knapp mit 1:0 (0:0) und holten damit drei weitere extrem wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Bei sehr widrigen äußeren Bedingungen kam zwar über die 90 Minuten wahrlich kein schönes Fußballspiel zustande, doch war dies aufgrund der tabellarischen Konstellation beider Teams im Vorfeld sicherlich auch nicht zu erwarten. Der extrem böige Wind zerstörte viele spielerische Aktionen der Mannschaften bereits im Ansatz, doch steigerten sich die Einheimischen nach dem Wechsel enorm, so dass der dreifache Punktgewinn am Ende des Tages als nicht unverdient einzustufen ist. „Ich bin natürlich froh über die drei Zähler und vor allem über die Tatsache, dass wir damit den letztwöchigen Auswärtssieg in Neugersdorf vergolden konnten“, resümierte FC-Trainer Steffen Ziffert in der anschließenden Pressekonferenz. „Es war das erwartet schwere Spiel, wobei die Windverhältnisse heute eine sehr große Rolle gespielt haben. Nachdem ich in der ersten Halbzeit überhaupt nicht zufrieden war, haben wir nach der Pause die Gegebenheiten viel besser angenommen und uns klar gesteigert. Daher denke ich, dass sich die Jungs heute diesen Sieg verdient haben.“ Ein ähnliches Resümee zog Ziffert’s Gegenüber Tobias Busse. „Glückwunsch nach Grimma, der Sieg ist letztlich nicht unverdient“, so der Gäste-Trainer. „In der ersten Halbzeit hatten wir zwar eine gute Spielkontrolle, doch haben wir unsere ein, zwei Möglichkeiten nicht genutzt. In den zweiten 45 Minuten haben wird dann jedoch zu wenig investiert und viel zu oft mit langen Bällen gearbeitet. Weiterhin haben wir den einen oder anderen individuellen Fehler zu viel gemacht, welcher dann am Ende des Tages über den Spielausgang entscheidet.“

Allerdings rückte das Sportliche im Vorfeld erst einmal arg in den Hintergrund. Wäre die aktuelle Grimmaer Personalsituation nicht schon besorgniserregend genug, mussten die Muldestädter im Vorfeld der Partie erst einmal eine weitere Schocknachricht verdauen. Auf der Fahrt zum Treffpunkt wurde ein Fahrzeug mit drei FC-Spielern in einen Verkehrsunfall verwickelt – glücklicherweise kamen alle drei Akteure mit dem Schrecken davon. Ein großer Dank und jede Menge Respekt gilt dabei dem FC An der Fahner Höhe, welche sich in Person von Tobias Busse und Rolf Cramer (Sportlicher Leiter) daraufhin sofort einverstanden erklärten, den Anstoß um eine halbe Stunde nach hinten zu verlegen, um dabei das rechtzeitige Eintreffen der in den Unfall verwickelten Spieler zu ermöglichen!

Als Partie daraufhin mit einer dreißigminütigen Verspätung losging, sahen die Zuschauer von Beginn an eine Begegnung, welche durch den starken Wind extrem beeinflusst wurde. Vor allem die Gastgeber brachten in der ersten Halbzeit kein Bein vor das andere, mit dem böigen Gegenwind kamen die Platzherren überhaupt nicht zurecht. „Mit sehr großem Aufwand gelang es uns zwar immer wieder die Bälle zu erobern, welche wir dann jedoch direkt im Anschluss durch unsauberes Passspiel sofort wieder verloren haben“, kritisierte Trainer Steffen Ziffert den Auftritt seiner Mannschaft in den ersten 45 Minuten. So war Fahner Höhe zunächst die bessere Mannschaft, mit Rückenwind agierten die Gäste zielstrebiger. Zischte zunächst ein Schuss von Paul Hans Kirchner knapp am Tor vorbei (17.), behielt der nach einem Außenbandriss wieder ins Tor zurückgekehrte Pascal Birkigt anschließend im Eins-gegen-Eins-Duell gegen Jonas Wiesner kühlen Kopf und verhinderte damit einen Grimmaer Rückstand (18.). „Dafür, dass wir zuletzt im November auf Rasen gespielt haben und uns daher extrem umstellen mussten, hätte uns eine Führung sicherlich in die Karten gespielt“, resümierte Gäste-Coach Busse im Nachgang. Doch so musste man im Lager der Thüringer mitansehen, wie man bis zur Pause zwar weiterhin leicht spielbestimmend war, doch im letzten Drittel ebenfalls ohne Wirkung blieb. „Angesichts des Rückenwindes haben wir im ersten Durchgang aus diesem Vorteil zu wenig gemacht“, so Busse. Auf Seiten der Grimmaer war man über diesen Aspekt sicherlich froh. Zwar agierte man im Defensivbereich wiederum kompakt, doch was die Mannschaft in den ersten 45 Minuten nach vorn zustande brachte, war einfach viel zu wenig. Nicht einen einzigen Torabschluss hatten die Muldestädter zu verzeichnen, so dass es nach dem Wechsel diesbezüglich nur besser werden konnte.

Und das wurde es in den zweiten 45 Minuten auch, Trainer Steffen Ziffert hatte in Pausenansprache noch einmal explizit auf den „Wind als elften Feldspieler“ hingewiesen. So kamen die Platzherren mit einer ganz anderen Körpersprache aus der Kabine und nahmen die Gegebenheiten mit dem Wind im Rücken fortan viel besser an. So hätten die Gastgeber mit ihrem ersten Torschuss um ein Haar die Führung erzielt, doch rettete Dimo Raffel nach einem Versuch von Felix Beiersdorf für seinen bereits geschlagenen Torhüter auf der Linie (49.). Sequenzen später dann erneut Aufregung vor dem Gehäuse der Rand-Erfurter, doch übersah Schiedsrichter Lehmann (Dessau) ein für alle sichtbares aktives Handspiel der Gäste im eigenen Strafraum (50.). Doch auch davon ließen sich die Platzherren nicht aus der Fassung bringen, eine deutliche Steigerung zu den ersten 45 Minuten war fortan unübersehbar. „Wir waren in der Folgezeit viel besser im Spiel, haben die zweiten Bälle gewonnen und konnten uns somit eine optische Überlegenheit erarbeiten“, freute sich FC-Coach Ziffert im Anschluss. Auch wenn der letzte Pass ins letzte Drittel des Öfteren nicht seinen Adressaten erreichte, in Sachen Torgefahr hatten die Muldestädter nun Vorteile. Strich ein Distanzschuss von Sebastian Albert zunächst nur hauchzart am Gäste-Gehäuse vorbei (60.), konnte man die Steigerung kurz darauf auch auf der Anzeigetafel zum Ausdruck bringen. Mit einem Traumpass von Stefan Tröger behielt der allein auf das Tor zusteuernde Louis Walter die Nerven, umspielte zunächst Gäste-Keeper Max Reinwald und schob anschließend mühelos zum 1:0 ein (64.). „Unser Problem nach der Pause war, dass wir selbst zu wenig zweite Bälle bekommen haben und dem Gegner im Rückwärtsgang zu große Räume gestattet haben“, resümierte Gäste-Coach Tobias Busse.

In der Folgezeit verstärkten die Thüringer durch personelle Wechsel zwar die Offensivbemühungen, doch hatten die Grimmaer mit stereotypen langen Bällen des Gegners keinerlei Probleme. „Trotz des Rückstandes und des Gegenwindes hätte ich mir gewünscht, im Anschluss nicht nur auf lange Bälle zu setzen, sondern auch das Kombinationsspiel als geeignetes Mittel zu suchen“, so Busse im Nachgang. Demzufolge kamen die Gäste nur zu einem Torabschluss als ein Schuss von Maik Baumgarten deutlich über den Kasten zischte (69.). Ansonsten verteidigten die Muldestädter aufopferungsvoll und ließen vor dem eigenen Tor nichts zu. Stattdessen hätte man eine Viertelstunde vor Schluss sogar die Partie vorzeitig entscheiden können. Sehr gut von Albert in Szene gesetzt, entwischte Walter abermals seiner Gegnerschaft, doch lenkte Reinwald die Kugel mit letztem Einsatz um den Pfosten (76.). „Wäre uns hier das zweite Tor gelungen, hätte das sicherlich für Ruhe gesorgt. So mussten wir bis zum Abpfiff bangen“, so Trainer Steffen Ziffert, der damit explizit auf eine Szene in der Nachspielzeit hindeutete. Hier hatten die Muldestädter großes Glück, dass Referee Lehmann nach einer Strafraum-Attacke von Lucas Bartsch an Kirchner nicht auf den ominösen Punkt zeigte und den Einheimischen damit spätes mögliches Ungemach ersparte (90.+2).

So kannte der Jubel im Grimmaer Lager nach dem anschließenden Schlusspfiff natürlich keine Grenzen, mit einem weiteren Erfolgserlebnis gegen einen unmittelbaren Konkurrenten hat man den nächsten Schritt in die richtige Richtung erfolgreich bewerkstelligt. Doch bereits schon in der kommenden Woche stehen für die Muldestädter die nächsten beiden richtungsweisenden Partien an. Am Mittwoch bestreiten die Ziffert-Schützlinge ihr Nachholspiel im Sachsenpokal-Achtelfinale, wo man um 19.00 Uhr beim Sachsenliga-Zweiten Großenhainer FV 90 antritt. In der Oberliga ist man am kommenden Samstag wieder gefordert, wenn man um 13.30 Uhr den starken Aufsteiger vom SC Freital im Husaren-Sportpark empfängt. „Zweifelsohne tun uns diese letzten beiden Erfolgserlebnisse gut“, so Coach Ziffert. „Jedoch war dies nur ein Anfang, wir haben noch nichts erreicht und müssen genau so zielstrebig und fokussiert weiterarbeiten.“

Tom Rietzschel


Im Spiegel der Presse und der Digitalen Medien

Heimspiel in Haßleben

Grimma. Der Niederlage gegen Grimma am vergangenen Wochenende lag doch etwas schwer im Magen. Nicht nur, weil es gegen einen direkten Konkurrenten ging, ein berühmtes Sechs-Punkte-Spiel, sondern auch, weil sie „extrem unnötig“ war, wie Tobias Busse, der Coach des FC An der Fahner Höhe, erzählte.

Denn Gegner FC Grimma musste an diesem Tag nicht die Sterne vom Himmel spielen, um den Gästen aus Thüringen alle Punkte abzujagen. Zugegeben, die Bedingungen waren nicht ganz so leicht für beide Teams. Zum einen hatte der böige Wind immer mal ein Wörtchen mitzureden und auf der anderen Seite war es mal wieder ein Spiel auf Naturgrün. Das hatten die Kicker vom FC An der Fahner Höhe seit November nicht mehr. „Das hat man schon gemerkt und wir haben auch ein bisschen gebraucht, um reinzukommen“, gibt Busse zu. Trotzdem, die erste Hälfte seiner Mannschaft war ordentlich, die ein oder andere Chance war da. Problem: Es ging mit 0:0 in die Pause. Nach dem Seitenwechsel gab es dann nicht nur Gegenwind, sondern auch die Szenerie auf dem Feld drehte sich ein Stück weit. Grimma erarbeitete sich nach und nach mehr Spielanteile. Das klappte auch deshalb so gut, weil die Aufbauversuche der Thüringer bei den Bedingungen einfach nicht gut funktionieren konnten, wie Tobias Busse erklärt: „Ich habe in der Halbzeit gesagt, dass wir nicht mit langen Ballen agieren können. Wir müssen uns auch mal die Bälle abholen. Das haben wir mit Beginn der zweiten Halbzeit aber fast gar nicht gemacht, nach meinem Gefühl auch kaum probiert und es stattdessen mit langen Bällen versucht.“ Genau das konnten die Gastgeber gut verteidigen, trafen einmal und kassierten am Ende die Punkte ein.

Nach einer Serie von vier ungeschlagenen Spielen gab es für Fahner nun diese Spaßbremse. Nächstes Spiel: Das Match gegen Spitzenreiter Eilenburg. Eigentlich machte Busses Team gegen die Teams von oben immer wieder eine ordentliche Figur, war häufig ein großer Stolperstein für die Topmannschaften. „Ja, das stimmt schon. Zumindest sahen wir oft gegen die Mannschaften von oben gut aus“, sagt Busse, weiß aber auch: „Das Hinspiel gegen Eilenburg haben wir verdient verloren. Aber natürlich haben wir am Samstag nichts zu verlieren. Warum sollen wir nicht gegen Eilenburg bestehen?“

Übrigens: Die Kicker aus Dachwig haben zwar Heimspiel, müssen aber wieder umziehen. Das heimische Grün ist noch gesperrt nach dem Einbau der neuen Bewässerungsanlage. Zuletzt trug das Team auch schon Spiele auf dem Kunstrasen in Gotha oder Erfurt aus. Am Samstag gibt’s wieder einen neuen Spot. Das Spiel gegen Eilenburg findet in Haßleben statt. Anpfiff ist 13.30 Uhr.

Quelle: www.fupa.net


Pressekonferenz