· 

Hoffentlich rechtzeitiger Warnschuss – Grimma unterliegt in Markranstädt mit 1:2 (0:2)

NOFV-Oberliga Süd • Testspiel

 

SSV Markranstädt – FC Grimma  2:1 (2:0)

Markranstädt: Lohmeier (ab 46. Wings) – Max Arsenijević (ab 61. Boltze), Heynke, Hadlok (ab 61. Trogrlić), Peter (ab 61. Hettwer) – Falk (ab 61. Rauchbach), Nüchtern – Berger, P. Wolf, Zerbe – Noguera (ab 61. Freigang) – Trainer: Brosius

Grimma: Birkigt – Burkhardt (ab 62. Markus), Ronneburg, Bartsch, Spreitzer (ab 76. Mattheus) – Schwarz, L. Wolf (ab 46. Neuhaus) – Jackisch (ab 62. Walter), Beiersdorf (ab 62. Funken), Hübner (ab 46. Konzok) – Bondarenko (ab 46. Griesbach) – Trainer: i.V. Jentzsch

Schiedsrichter: Gaunitz (Leipzig) – Schiedsrichter-Assistenten: De Parade, Bakey Andu (beide Leipzig) – Tore: 1:0, 2:0 P. Wolf (3., 34.), 2:1 Boltze (82., Selbsttor) – Gelbe Karten: keine – Reservebänke: keiner – Becker (Tor) – Zuschauer: 100 im Stadion am Bad zu Markranstädt

 

Markranstädt. Nach den recht ordentlichen Vorstellungen in den Test-Begegnungen gegen die BSG Chemie Leipzig (0:1) und den ZFC Meuselwitz (1:2) hat Oberligist FC Grimma kurz vor dem Saisonstart einen vielleicht dringenden Warnschuss erhalten. Beim Sachsenligisten SSV Markranstädt unterlagen die Muldestädter mit 1:2 (0:1) und konnten in den gesamten 90 Minuten nicht im Geringsten an die Leistungen der Vorwoche anknüpfen. Speziell in der ersten Hälfte präsentierte man sich äußerst pomadig, agierte ohne Tempo und war im Defensivbereich äußerst anfällig. Nach dem Wechsel steigerten sich die Gäste zwar, doch blieb die Vorstellung weiterhin sehr überschaubar. „Markranstädt war in den Zweikämpfen präsenter, gewann nahezu jeden zweiten Ball und profitierte vor allem im ersten Durchgang immer wieder von unserer schlechten Pass-Qualität“, so Co-Trainer Mirko Jentzsch, der den urlaubenden Chefcoach Steffen Ziffert am Dienstag vertrat. „Aufgrund der 90 Minuten geht der Sieg der Gastgeber in Ordnung.“ Bevor es nächste Woche Sonntag in der Oberliga mit dem Heimspiel gegen den FC Einheit Rudolstadt endlich auf Punktejagd geht, testen die Muldestädter am Wochenende ein letztes Mal. Dann sind die Grimmaer beim Landesklasse-Absteiger Leipziger SV Südwest zu Gast. Der Anstoß in der Leipziger Karl-Siegmeier-Sportanlage erfolgt um 14.00 Uhr.

Auch ohne die kränkelnden Stefan Tröger, Robin Brand und Matty Goldammer sowie den leicht angeschlagenen Toni Ziffert und Sebastian Albert (Trainingsrückstand) antretend, war das Ziel der Muldestädter, dem Spiel von Beginn an den eigenen Stempel aufzudrücken. Doch von dieser Vorgabe waren die Gäste vor allem in der ersten Hälfte meilenweit entfernt. Bereits nach drei Minuten lag der Oberligist mit 0:1 in Rückstand. Nach einem Ballverlust im Vorwärtsgang schalteten die Platzherren blitzschnell um – Paul Wolf nutzte nach einer Flanke von Eric Berger die ungewohnten Freiräume im Grimmaer Strafraum und lochte zur Markranstädter Führung ein. Doch auch im Anschluss gelang es den Gästen nicht, den Sachsenligisten mit druckvollem Spiel in Verlegenheit zu bringen – ganz im Gegenteil. Die Muldestädter agierten ohne jegliches Tempo sowie ohne Tempoläufe und Spielwitz, so dass es die Gastgeber nicht allzu schwer hatten, sich defensiv immer wieder zu ordnen. Stattdessen prägten eine Unmenge von Sicherheits-Querpässen und jede Menge Unzulänglichkeiten im Passspiel die Aktionen der Gäste. Tormöglichkeiten waren auf Seiten der Muldestädter daher von Seltenheit geprägt, wenn mal einmal einen Freistoß von Christoph Jackisch (Parade Lohmeier, 13.) sowie einen abgefälschten Schuss von Jan Hübner (drüber, 21.) ausklammert. Zielstrebiger waren zweifelsohne die Markranstädter, denen es immer wieder gelang, aus den Grimmaer Ballverlusten schnell nach vorn zu spielen. Setzte Lukas Peter nach einer Hackenablage von Julian Hadlok die Kugel zunächst knapp drüber (30.), legte der Sachsenligist kurz darauf nach. Dabei erwies sich ein kurz ausgespielter Grimmaer Freistoß weit in der gegnerischen Hälfte komplett als Bumerang – erneut war es Paul Wolf, der sich nach einem Querpass von Roman Noguera die Ecke aussuchen konnte und auf 2:0 erhöhte (34.).

Dieser Zwei-Tore-Rückstand war die Quittung für die leblose Grimmaer Vorstellung in den ersten 45 Minuten, auch wenn die Gäste vor der Pause noch zwei Möglichkeiten besaßen. Gut von Jackisch eingeleitet, klatschte eine abgerutschte Flanke von Nikita Bondarenko vom Innenpfosten ins Spielfeld zurück (36.), anschließend scheiterte Jackisch mit einem Freistoß an SSV-Keeper Johannes Lohmeier (41.). Nichtsdestotrotz kochte der FC weiterhin auf äußerster Sparflamme und war vor allem im Defensivbereich mehr als anfällig. So rannte man nach einem weiteren Ballverlust wiederum ins Verderben und hatte großes Glück, dass nach einem Pass von Hadlok dem frei durchgebrochenen Berger allein vor Pascal Birkigt die Nerven versagten (43.).

So war die anschließende Pausen-Ansprache von Trainer Mirko Jentzsch präzise und deutlich, doch konnten sich die Muldestädter nach dem Wechsel nur geringfügig steigern. Ganze fünf Minuten machten die Gäste etwas Druck, wo man allerdings hätte den Anschlusstreffer erzielen müssen. Zunächst strich ein Distanzschuss von Jackisch knapp über den Querbalken (51.), anschließend rettete SSV-Schlussmann Christian Wings per Blitzreflex großartig gegen Jackisch, nachdem dieser sehr gut von Felix Beiersdorf freigespielt wurde (54.). Kurz darauf hätte Stefan Ronneburg per Kopf verkürzen müssen, doch nach Flanke von Lucas Bartsch vereitelte der gut postierte Wings den Einschlag (55.).

Auch wenn die Muldestädter in der Folgezeit etwas mehr Leidenschaft zeigten, spielerisch tat man sich weiterhin äußerst schwer. Das Spieltempo blieb äußerst überschaubar, die Pass-Qualität weiterhin unter Durchschnitt. Markranstädt besann sich fortan darauf, die eigene Defensive weiterhin stabil zu halten und den einen oder anderen Konter fahren zu können. Und nach solch einem Schnellangriff lag sogar das 3:0 in der Luft, doch jagte Florian Falk die Kugel aus vielversprechender Position über die Querlatte (77.). Zwar konnte den Grimmaern nach dem Wechsel die Bemühungen nicht abgesprochen werden, doch wenn der aus den A-Junioren aufgerückte Youngster Janik Neuhaus (18) als einziger Lichtblick erwähnt werden muss, spricht das Bände. Nach einer langgezogenen Flanke von Michel Schwarz hatte Vincent Markus zwar den Anschlusstreffer auf dem Fuß, doch verpasste er das Streitobjekt hauchzart (78.). Nichtsdestotrotz sollte den Muldestädtern jedoch noch eine Ergebniskorrektur gelingen. Nach einem Eckball von Schwarz verlängerte SSV-Neuzugang Benjamin Boltze die Kugel am ersten Pfosten per Kopf unglücklich ins eigene Tor – 2:1 (82.). Mehr gelang dem Oberligist jedoch nicht, der engagiert und diszipliniert auftretende SSV Markranstädt brachte den verdienten Sieg am Ende des Tages souverän über die Runden.

Tom Rietzschel


Im Spiegel der Presse und der Digitalen Medien

Erfolg im Testspiel gegen Grimma

Markranstädt. Der SSV zeigte eine respektable Leistung u. siegte gegen den Oberligisten verdient. Das Spiel begann für den Gastgeber nach Maß. Mit gutem Angriff über rechts brachte Eric Berger den Ball sauber in die Mitte. Paul Wolf machte sich frei und traf mit links. Grimmas Abwehrarbeit wirkte zu locker und dass nicht zum letzten Mal. Die Gäste suchten die Spielhoheit, stießen aber auf viel geordneten Widerstand. So dauerte es eine halbe Stunde bevor die Jungs aus dem Husaren-Sportpark Möglichkeiten kreierten. Abgerutschte Flanke oder Torschuss? Der Ball landete am hinteren Pfosten. Einen Freistoß wehrte Johannes Lohmann zur Ecke ab. Der zweite Treffer war wieder über rechts schön und zügig herausgespielt, erneut stand (lief) Wolf richtig und schoss ein. Kurz vor dem Pausenpfiff fast noch das dritte Tor. In 3:1-Überzahl konterte der SSV, aber Berger verzog knapp daneben.

Die Hälfte zwei lief nach dem gleichen „Strickmuster“, wobei Grimma sofort auf die Verbesserung des Resultats drängte. Christian Wings verhinderte in der 50. Minute den Anschluss. Die Trainer brachten dem Vorbereitungscharakter entsprechend alle verfügbaren Kräfte. Das brachte keine größeren Probleme, aber speziell beim SSV war die Vorpausenleistung aus nachvollziehbaren Gründen nicht ganz zu halten. Grimma kam in einer unübersichtlichen Situation zum Anschlusstreffer. Eckballschütze Schwarz wurde der Treffer zugeschrieben, aber mindestens ein SSV-er war teilbeteiligt. Der Oberligist wollte auf keinen Fall das Spiel verlieren und investierte einiges. Markranstädt hatte noch Kontermöglichkeiten, die nicht bis zum Erfolg ausgespielt wurden. Zuletzt schwanden Kräfte und Konzentration, aber der Sieg wurde gesichert.

Eine schöne Momentaufnahme, mehr nicht. Am Samstag geht’s gegen den nächsten Oberligisten. Mit Bautzen wird es sicher noch etwas schärfer.

Quelle: www.ssv-markranstaedt.de