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Grimma bringt sich hinsichtlich Klassenerhalt in gute Ausgangsposition – 2:0 (1:0)-Erfolg in Dachwig


NOFV-Oberliga Süd • 30. Spieltag

 

FC An der Fahner Höhe – FC Grimma  0:2 (0:1)

Fahner Höhe: Reinwald – Kruse, Fleischhauer (ab 81. Walter), Machts, Imrock – Scheer (ab 46. Schindler), Lischke – El Hajj (ab 74. Bach), Baumgarten, Aliyev (ab 46. Wiesner) – Ferreira Lopes (ab 60. Billeb) – Trainer: Busse

Grimma: Birkigt – Markus, Bartsch, T. Ziffert, Brand – Schwarz, Funken (ab 86. Sommer) – Wiegner, Beiersdorf (ab 59. Griesbach), Hübner (ab 59. Goldammer) – Ronneburg (ab 69. Wolf) – Trainer: St. Ziffert

Schiedsrichter: Kohnert (Ballenstedt) – Schiedsrichter-Assistenten: Pilz (Magdeburg), Kahlert (Schlanstedt) – Tore: 0:1 Markus (18.), 0:2 Funken (81.) – Gelbe Karten: Machts (Foulspiel – 44.), Schindler (Foulspiel – 51.) – Brand (Foulspiel – 75.), Wolf (Unsportlichkeit – 85.) – Reservebänke: Bärwalde (Tor), Heim – Becker (Tor), Käseberg – besondere Vorkommnisse: Schindler (Fahner Höhe) schießt Foulstrafstoß (Birkigt an Wiesner) am Tor vorbei (65.) – Zuschauer: 300 in der GeAT-Arena zu Dachwig

 

Dachwig. Der FC Grimma kommt seinem Ziel, der Realisierung des Oberliga-Klassenerhalts, einen gewaltigen Schritt näher. Nach zuletzt fünf Spielen ohne Niederlage gewann die Mannschaft von Trainer Steffen Ziffert nun auch die Auswärts-Begegnung beim FC An der Fahner Höhe mit 2:0 (1:0) und hat sich im Abstiegskampf mittlerweile in eine richtige gute Ausgangslage (31 Punkte) gebracht. Mit diesem Sieg zementieren die Muldestädter damit ihre derzeitige Position auf dem ersten Nichtabstiegsplatz, welche sie in den verbleibenden zwei Begegnungen gegen Neugersdorf und in Arnstadt natürlich mit aller Macht verteidigen wollen. „Wir sind zweifelsohne glücklich über diese drei Punkte bei einem unmittelbaren Konkurrenten – auch wenn diesmal einige Dinge im Spiel nicht so verliefen, wie wir uns das gewünscht hatten“, resümierte Trainer Steffen Ziffert. „Am Ende zählt jedoch nur das Ergebnis. Und mit diesem positiven Resultat haben wir den Anschluss an die vor uns platzierten Mannschaften langsam geschafft.“

Auf der Gegenseite war die Enttäuschung den Thüringern natürlich anzumerken. „Unsere Niederlage ist nicht unverdient, da wir in Sachen Intensität und Überzeugung einige Prozente liegengelassen haben“, bilanzierte Coach Tobias Busse die 90 Minuten seiner Elf. „Vor allem in den letzten 20 Minuten wirkte Grimma aber schon sehr gefestigt.“ Nach der fünften Niederlage aus den letzten sechs Begegnungen sind die Gastgeber mit ihren 33 Punkten nun wieder mittendrin im Abstiegskampf, bis zum Relegationsplatz 15 (aktuell: Inter Leipzig, 28) sind es für die Dachwiger nur noch fünf Punkte Vorsprung. „Natürlich wollten wir heute gegen Grimma den Deckel drauf machen“, machte Trainer Busse das Ziel im Vorfeld klar. „Doch wir haben noch drei Spiele und nach wie vor alles selbst in der eigenen Hand.“

Nach fünf ungeschlagenen Spielen in Folge reisten die Grimmaer zwar mit ordentlich Selbstvertrauen nach Dachwig, doch fand man bei sehr guten Platzverhältnissen äußerst schwer in die Begegnung. Fahner Höhe wirkte präsenter, giftiger und gedanklich immer einen Schritt schneller – ohne jedoch im letzten Drittel für Torgefahr sorgen zu können. So blieb im Spiel der Muldestädter zwar zunächst vieles Stückwerk, doch mit dem ersten gefährlich vorgetragenen Angriff schlug man eiskalt zu. Eine langgezogene Flanke des wiedergenesenen Robin Brand fand den rechtzeitig einlaufenden Vincent Markus, der die Gäste per Kopf aus Nahdistanz im Führung brachte – 0:1 (18.). Dieser Gegentreffer hinterließ bei den Einheimischen fortan schon etwas Signalwirkung. Die Grimmaer kamen nun deutlich besser in die Begegnung und verbuchten in Sachen Torgefahr deutliche Vorteile. 120 Sekunden nach dem Führungstreffer hätte Kevin Wiegner mit einem Heber Schlussmann Max Reinwald um ein Haar überlistet, doch strich das Streitobjekt hauchzart über den Querbalken (20.). Kurz darauf versuchte sich abermals Wiegner aus gut 18 Metern, doch fischte Reinwald die Kugel mit letztem Einsatz aus dem Eck (23.). Fahner Höhe versuchte zwar weiterhin mit ihrem extrem physischem Spiel den Grimmaern entgegenzutreten, doch spätestens vor dem Strafraum der Gäste waren die Thüringer mit ihrem Latein am Ende. Auch die vielberüchtigten gefährlichen Standards der Einheimischen verteidigten die Ziffert-Schützlinge als Team sehr aufopferungsvoll, so dass vor dem eigenen Gehäuse zunächst wenig anbrannte. Demzufolge lagen die Chancenvorteile zwangsläufig bei den Muldestädtern. Bei einem Distanzschuss von Brand musste Reinwald beherzt nachfassen (28.), bei einem Schlenzer von Michel Schwarz fehlten die berühmten Zentimeter (32.). Gefährlich wurde es für die Einheimischen abermals als sich eine langgezogene Eingabe Jan Hübners urplötzlich in Richtung langes Eck senkte, Reinwald sich allerdings nicht überraschen ließ (39.). So ging es mit einer knappen Grimmaer Pausenführung in die Halbzeit. Verdient – da sich die Muldestädter nach dem Führungstreffer steigern konnten.

Nach dem Wechsel dann allerdings ein ähnliches Bild wie zu Beginn der ersten Hälfte. Zwar setzten die Gäste das erste Achtungszeichen, als Jakob Funken Reinwald mit einem Distanzschuss auf die Probe stellte (49.), doch im Anschluss wirkte das Spiel der Gäste sehr zerfahren. Die Einheimischen bekamen nun Oberwasser und konnten mit sehr einfachen Mitteln die Grimmaer Hintermannschaft immer wieder in Bedrängnis bringen. Nach einer flachen Eingabe von Jonas Wiesner rettete Pascal Birkigt in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Marvin Schindler (54.), bei einem kernigen Freistoß von Artur Machts musste der Grimmaer Schlussmann abermals eingreifen (56.). Die Gäste wurden nun immer passiver und bettelten zeitweise förmlich um den Ausgleich. Nach einer Flanke von Ibrahim El Hajj war es schon fast soweit, doch schaufelte Marc Fleischhauer die Kugel aus verheißungsvoller Position über den Querbalken (58.). „In dieser Phase agierten wir viel zu hektisch und hatten so gut wie keine Spielkontrolle mehr“, legte Grimmas Trainer Steffen Ziffert den Finger in die Wunde. „Dadurch haben wir den Gegner stark gemacht.“

Jedoch hatten die Muldestädter in dieser Phase auch ein wenig Glück, dass die Thüringer die sich bietenden Möglichkeiten nicht zu nutzen vermochten. Die beste Gelegenheit sollte aber noch folgen, als der sehr gut leitende Schiedsrichter Tim Kohnert (Ballenstedt) den Gastgebern einen vollauf berechtigten Elfmeter zusprach, nachdem Keeper Birkigt im Duell mit Wiesner einen Schritt zu spät kam. Schindler zeigte vom Punkt jedoch Nerven und schoss die Kugel links am Pfosten vorbei (65.). „Sicherlich war dies ein Knackpunkt im Spiel“, resümierte Fahner Höhe-Coach Tobias Busse diese Situation. Und damit traf der Übungsleiter der Thüringer den Nagel durchaus auf den Kopf. Diesen vergebenen Strafstoß bekamen die Gastgeber in der Folgezeit nicht aus den Kleidern geschüttelt. Die Köpfe gingen fortan kollektiv runter, zwingende Gelegenheiten ergaben sich für Fahner Höhe in der Folgezeit nicht mehr.

Die Grimmaer hatten ihrerseits diese kritische Phase ohne Folgeschäden überstanden und erlangten im Anschluss allmählich wieder die Spielkontrolle zurück. Prompt waren sofort wieder Möglichkeiten vorhanden, um das Ergebnis anwachsen zu lassen. Sehr gut von Schwarz eingeleitet, verzog der eingewechselte Matty Goldammer aus bester Position (73.), wenig später kam abermals Goldammer im Duell gegen den herausstürzenden Reinwald einen Schritt zu spät (78.). 60 Sekunden später hatte der eingewechselte Moritz Griesbach den zweiten Treffer auf dem Fuß, als er in einen zu kurz geratenen Rückpass der Gastgeber spritzte, doch verkürzte Reinwald hier geschickt den Winkel (79.). Doch schon kurz darauf ertönte kollektiver Jubel im Grimmaer Lager. Nachdem sich Griesbach einen weiten Abschlag von Birkigt erlief, drang der Stürmer von der rechten Seite in den Strafraum ein – der mitgelaufene Funken hatte im Anschluss wenig Mühe, den Querpass Griesbachs zum 0:2 zu veredeln (81.).

„Damit war die Entscheidung gefallen“, so Fahner Höhe-Trainer Tobias Busse. „Grimma konnte in diesem Mentalitätsspiel die Möglichkeiten letztlich besser nutzen.“ Dabei hätten die Muldestädter in der Endphase das Resultat sogar noch ausbauen können. Zunächst zischte ein Freistoß von Schwarz knapp über die Querlatte (84.), anschließend fand der eingewechselte Leonhard Wolf mit einem Schuss in Reinwald seinen Meister (89.). Weiterhin hätte Wiegner mit einem Querpass beinahe noch ein Selbsttor von Max Kruse provoziert, doch trudelte die Kugel hauchzart am Gehäuse der Gastgeber vorbei (90.). Auf der anderen Seite hielt Birkigt die „Null“ fest, als er nach einem Kopfball von Tobias Billeb doch noch einmal zum Eingreifen gezwungen war (90.+1).

So blieb es am Ende des Tages beim verdienten 2:0 (1:0)-Erfolg der Muldestädter, die damit ihre Serie auf sechs ungeschlagenen Spiele in Folge ausbauen konnten. Sicherlich lief an diesem Tag nicht alles rund, doch wird Trainer Steffen Ziffert mit seinem Assistenten Mirko Jentzsch diese Dinge innerhalb der Trainingswoche ansprechen. „Am Ende zählen in unserer Situation nur die drei Punkte, und diese tun uns gut“, so Ziffert. „Die Mannschaft hat sich zu Beginn der zweiten Halbzeit durch ihre Passivität zwar selbst in diese schwierige Lage gebracht, doch ich freue mich, wie sie sich auch selbst daraus befreite. Letztlich denke ich, dass unser Sieg in Ordnung geht.“ Auf der anderen Seite erkannte auch Fahner Höhes Coach Tobias Busse den Gäste-Sieg an. „Hinten raus ist der Grimmaer Erfolg verdient, auch wenn angesichts des Spielverlauf sicherlich mehr möglich gewesen wäre.“

Tom Rietzschel


Bilder vom Spiel

Fotos: Karsten Hannover