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Grimma ergibt sich nach der Pause dem eigenen Schicksal

NOFV-Oberliga Staffel Süd • Testspiel

 

FC Grimma – 1. FC Lokomotive Leipzig  1:8 (1:1)

Grimma: Becker (ab 46. Birkigt) – Kunath (ab 28. Käseberg, ab 72. Wenzel), Konzok (ab 28. Mertes, ab 72. Voigtländer), Bartsch (ab 46. Tröger), Ziffert (ab 46. Mattheus) – Melkonyan (ab 46. Schwarz) – Hübner (ab 46. Wiegner), Sommer (ab 46. Mäde), Brand (ab 46. Wolf), Goldammer (ab 28. Erdmann, ab 72. Weber) – Ruppelt (ab 46. Griesbach) – Trainer: Kunert

1. FC Lok: Tasche (ab 46. Sievers) – Voufack (ab 46. Berger), Urban, Sirch, Mehmedović (ab 46. Salewski) – Heynke (ab 46. Abderrahmane), Lucenka (ab 46. Piplica) – Schlicht (ab 46. Pfeffer), Ogbidi (ab 46. Nattermann), Rangelov (ab 46. Eglseder) – Ziane – Trainer: Čiva

Schiedsrichter: Lämmchen (Meuselwitz) – Schiedsrichter-Assistenten: Schwermer (Magdeburg), Thieme (Leipzig) – Tore: 1:0 Hübner (4.), 1:1 Rangelov (6.), 1:2 Ziane (51.), 1:3 Pfeffer (54., Foulstrafstoß – Tröger an Nattermann), 1:4 Sirch (59.), 1:5 Ziane (65.), 1:6 Nattermann (67.), 1:7 Abderrahmane (71.), 1:8 Ziane (75.) – Gelbe Karten: Hübner (Grimma – Foulspiel – 37.), Käseberg (Grimma – Foulspiel – 39.), Schwarz (Grimma – Foulspiel – 69.) – Reservebänke: keiner – keiner – Zuschauer: 206 im Husaren-Sportpark zu Grimma

 

Grimma. Nach der 0:10 (0:8)-Klatsche gegen den Drittligisten vom Halleschen FC setzte es für den FC Grimma im zweiten Testspiel die zweite deutliche Niederlage. Vor 206 Zuschauern im Husaren-Sportpark unterlagen die Muldestädter am Freitagabend dem Regionalligisten 1. FC Lokomotive Leipzig mit 1:8 (1:1) – ein Ergebnis, wonach es zur Pause überhaupt nicht aussah. Nach dem Wechsel brach es dann allerdings über den Oberligisten herein. Zweifelsohne legten die Gäste vom Tempo her einen Zahn zu, doch wie wehrlos sich die Grimmaer fortan ihrem Schicksal ergaben, war schon erschreckend und so nicht zu akzeptieren. Kein Aufbäumen, kein Aufbegehren – gar nichts! So hatten die Probstheidaer in der zweiten Halbzeit leichtes Spiel und schossen nach 90 Minuten letztlich noch einen klaren Sieg heraus.

Dabei begannen die Grimmaer diese Begegnung recht vielversprechend. Kaum hatten die 206 Zuschauer ihre Plätze eingenommen, ging der Underdog in Führung. Nach einem groben Schnitzer von David Urban legte der allein auf das Lok-Tor zulaufende Kevin Ruppelt die Kugel auf den mitgelaufenen Jan Hübner quer, welcher den Ball anschließend mühelos im leeren Tor unterbrachte – 1:0 (4.). Allerdings wehrte die Freude der Muldestädter nicht allzu lange. Quasi im Gegenzug bestrafte Bogdan Rangelov eine Unzulänglichkeit in der Grimmaer Hintermannschaft resolut und glich kurzerhand zum 1:1 aus (6.).

Doch auch dieser Gegentreffer änderte nichts daran, dass sich die Mannschaft von Trainer Alexander Kunert fortan recht ordentlich aus der Affäre zog. „In der ersten Halbzeit setzten sich die positiven Eindrücke aus den zweiten 45 Minuten vom HFC-Spiel fort“, resümierte der Grimmaer Coach. „Wir agierten recht mutig und legten unseren Fokus primär auf spielerische Elemente.“ Genau dies wollte Kunert von seiner Mannschaft sehen. „Wir haben Lok zu Fehlern gezwungen, was unser frühes Tor zur Folge hatte.“ Dabei hätten die Platzherren sogar noch ein zweites Mal in Führung gehen müssen. Wiederum sah Urban nach einem Steilpass von Maximilian Sommer nicht gut aus, doch schaffte es Ruppelt im Eins-gegen-Eins-Duell diesmal nicht, Jannes Tasche zu umkurven, so dass der Keeper der Probstheidaer einen weiteren Gäste-Rückstand verhindern konnte (13.).

Im weiteren Verlauf hatte der Regionalligist zwar erwartungsgemäß mehr Ballbesitz, doch allzu zwingend wurden die Gäste kaum. Einzig als Damir Mehmedović mit seiner Flanke von Kopf von Neuzugang Theo Ogbidi fand, erzeugte Lok einen Hauch von Torgefahr. Allerdings zeigte sich Nico Becker im Grimmaer Gehäuse hier reaktionsschnell und tauchte blitzschnell ab (11.). Ansonsten versuchten es die Gäste immer wieder aus der Distanz. Allerdings brauchte der FCG-Keeper bei Versuchen von Leon Heynke (16.), Rangelov (21.) und Ogbidi (35.) nicht eingreifen. „In der ersten Hälfte hat uns ab dem gegnerischen Strafraum die letzte Konsequenz gefehlt“, brachte es Lok-Trainer Almedin Čiva auf den Punkt. „Auch wenn noch nicht mit dem höchsten Tempo agierend, spielten wir bis zum Sechzehner recht ordentlich. Doch dann war der letzte Pass meist zu unpräzise, so dass zwingende Tormöglichkeiten recht rar waren.“ Kam bei Lok mal der gewünschte Schwung in den Aktionen auf, wurde es prompt gefährlich. So beispielsweise als Rangelov nur das Außennetz traf (28.) und als Djamal Ziane eine Flanke von Ogbidi per Kopf knapp am Tor vorbei drückte (40.). Weiterhin strich ein als Flanke gedachter Ball von Eric Voufack nur hauchzart über das Gehäuse – aber hier wäre Becker wohl zur Stelle gewesen (43.). Doch insgesamt konnte man im Grimmaer Lager mit den ersten 45 Minuten doch recht zufrieden sein. „Vom aktuellen Vorbereitungsstand ausgehend, war das in Ordnung“, zog Grimmas Trainer Alexander Kunert Bilanz.

Was der Übungsleiter der Muldestädter dann jedoch nach dem Wechsel von seinen Jungs angeboten bekam, zog ihn allerdings die Zornesröte ins Gesicht. „Wie wir uns dort aus der Affäre gezogen haben, hat mit Oberliga-Fußball nicht im Ansatz etwas zu tun“, resümierte Kunert die Geschehnisse nach der Pause recht klar. „Es war ein Spiegelbild von der ersten Halbzeit gegen den HFC. Sicherlich – Lok erhöhte das Tempo, hat die besseren Fußballer und ist in der Vorbereitung weiter als wir. Doch wie mut- und leidenschaftslos wir uns dann präsentiert haben, geht einfach nicht und ist für mich nicht zu akzeptieren.“ So brachten die Probstheidaer nach dem Wechsel allesamt Akteure, welche in der vergangenen Saison bereits im Kader waren, so dass gewisse Automatismen deutlich zu sehen waren. Prompt wurden die Gäste-Aktionen zwingender – als Pascal Birkigt grandios gegen Ziane rettete (50.), setzten die Blau-Gelben bereits das erste Achtungszeichen. Lok legte nun vor allem in Sachen Tempo merklich zu, was bei den Platzherren sofort Wirkung zeigte. Nicht von ungefähr ging der Regionalligist frühzeitig in Front, als Ziane eine Flanke von Robert Berger mustergültig per Kopf zum 1:2 eindrückte (51.). Drei Minuten später wertete Schiedsrichter Matthias Lämmchen (Meuselwitz) eine Attacke von Stefan Tröger an Tom Nattermann mit Strafstoß – Sascha Pfeffer ließ sich die Chance vom Punkt nicht entgehen und erhöhte auf 1:3 (54.). Doch damit noch nicht genug. Nach einem von Pfeffer kurz ausgeführten Eckball köpfte Luca Sirch eine Berger-Flanke zum 1:4 in die Maschen (59.).

„Wir haben in der zweiten Halbzeit mit einem leicht veränderten System gespielt, was sofort griff“, freute sich Lok-Coach Almedin Čiva. „Es war fortan mehr Tempo im Spiel, so dass wir deutlich zwingender wurden und folgerichtig auch unsere Tore erzielen konnten. Vor allem in läuferischer Hinsicht bin ich positiv überrascht von meiner Mannschaft, denn aufgrund der letzten zwei Trainingstage hatten einige Spieler schon müde Beine.“ Seine Elf bestimmt nicht eindeutig die Szenerie, so dass die Sache mit fortlaufender Spielzeit immer eindeutiger wurde. So erhöhte Ziane nach guter Vorarbeit von Nattermann auf 1:5 (65.), zwei Minuten später traf der ehemalige Babelsberger selbst und netzte zum 1:6 ein (67.). Hätte Pascal Birkigt im FCG-Gehäuse vorher nicht noch klasse gegen Nattermann reagiert (63.), wäre die Angelegenheit schon zu diesem Zeitpunkt höher ausgefallen.

Die Grimmaer waren auch in der Folgezeit nicht mehr in der Lage, auch nur einigermaßen dem Gegner Schritt zu halten und fügten sich nun ihrem Schicksal. Trainer Alexander Kunert brachte dies im Anschluss gehörig auf die Palme. „Jeder meiner Spieler hat die Berechtigung Oberliga spielen zu wollen“, so der Grimmaer Übungsleiter. „Doch da müssen einige Akteure ganz anders auftreten. Es waren weder Bereitschaft noch Wille mehr zu sehen, was mich sehr bedenklich stimmt. Ich erwarte einfach auch von meinen Führungsspielern, dass sie auch in so eine Phase des Spiels des Zepter in die Hand nehmen.“ Eine Tormöglichkeit – als Moritz Griesbach knapp über den Querbalken köpfte (77.) – das war es schon in Sachen Grimmaer Offensivaktionen in den zweiten 45 Minuten. So schraubten die Gäste binnen kurzer Zeit das Resultat weiter in die Höhe. Zunächst behielt Farid Abderrahmane frei vor Birkigt die Nerven – 1:7 (71.). Anschließend verwertete Ziane eine Eingabe von Berger zum 1:8-Endstand (75.).

So konnten die Gastgeber von Glück reden, dass ein Freistoß von Berger knapp am Gehäuse vorbei strich (70.) und dass Nattermann am abermals gut reagierenden Birkigt scheiterte (83.). Weiterhin brachte es Ziane fertig, eine Flanke von Pfeffer per Kopf aus Nahdistanz über das bereits leere Tor zu drücken (78.). Die Platzherren sehnten sich fortan nur den dem Schlusspfiff herbei, während Lok bis zum Ende das Tempo hochhielt. So köpfte Mike Eglseder einen Eckball von Pfeffer knapp vorbei (84.), anschließend stellte Nattermann sein Visier erneut etwas zu ungenau ein (86.) – letztlich hätte es für die Grimmaer bei reeller Betrachtung noch viel schlimmer kommen können. „Unsere individuellen Fehler wie beim Gegentor und der zweiten Grimmaer Großchance müssen wir vermeiden, damit wir es den Gegnern nicht zu einfach machen“, resümierte Gäste-Trainer Almedin Čiva im Anschluss. „Aber insgesamt bin ich sowohl vom Spiel als auch vom generellen Vorbereitungsstand meiner Elf sehr zufrieden.“

Für die Grimmaer gilt es nun, auch dieses Spiel konsequent auszuwerten und daraus die richtigen Lehren zu ziehen. Denn bereits am Mittwoch geht der Testspiel-Marathon in die nächste Runde, wenn um 18.30 Uhr der Regionalliga-Aufsteiger FC Eilenburg im Husaren-Sportpark gastiert. Auch der 1. FC Lokomotive Leipzig testet am kommenden Mittwoch erneut, wenn man um 19.00 Uhr beim FC Anker Wismar zu Gast ist.

Tom Rietzschel


Im Spiegel der Presse und der Digitalen Medien

Torflut in Halbzeit zwei

Grimma. Der 1. FC Lok gewann am Freitagabend gegen den Oberligisten FC Grimma deutlich mit 8:1. Während in Halbzeit eins die Muldenstädter noch gut dagegen halten konnten, fielen die Tore in Halbzeit zwei in schöner Regelmäßigkeit wie reife Früchte von den Bäumen. Als dreifacher Torschütze konnte sich unser Stürmer Djamal Ziane auszeichnen.

Die Zuschauer sahen speziell in Halbzeit zwei ein schönes Kombinationsspiel und herrlich herausgespielte Tore der diesmal ganz in schwarz spielenden Leipziger. Erstmals im Tor für den FCL stand Neuverpflichtung Jan-Ole Sievers. Probespieler Yassin El Haddoudi gehört dagegen nicht mehr zum Kader.

Das nächste Testspiel der Loksche findet im Rahmen des Trainingscamps in Mecklenburg am kommenden Mittwoch um 19 Uhr beim FC Anker Wismar statt.

Quelle: www.lok-leipzig.com


Bilder vom Spiel

Fotos: Karsten Hannover


Highlights vom Spiel

Quelle: Kanal von SACHSENKICK.TV bei YouTube