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Vorhaben klar definiert, ohne den Gegner zu unterschätzen

Vorschau auf die 3. Hauptrunde des Wernesgrüner-Sachsenpokals

 

FV Eintracht Niesky –
FC Grimma

 

Datum:            Samstag, 24.09.2022

 

Spielort:          Jahnsportstätte, Niesky

 

Anstoß:           14.00 Uhr

 

Nach dem letztwöchigen 1:0 (1:0)-Derbysieg über den Tabellenführer FC Eilenburg legt der FC Grimma in der Oberliga erst einmal eine Pause ein. Der Grund dafür ist ganz einfach, denn für das Wochenende hat der Sächsische Fußballverband seinen Pokalwettbewerb terminiert. Dort sind die Muldestädter nach einem 4:1 (1:0)-Erfolg beim Landesklassisten TSV Germania Chemnitz ebenfalls noch mit von der Partie und wollen natürlich auch in diesem Wettbewerb möglichst weit kommen. Diesbezüglich haben die Schützlinge von Trainer Steffen Ziffert jedoch den Auftrag, am Samstag beim Sachsenliga-Absteiger FV Eintracht Niesky ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. „Wir möchten natürlich im Pokal weit kommen, um vielleicht einen großen Gegner in Grimma begrüßen zu können“, so der Grimmaer Coach. „Demzufolge nehmen wir das Spiel in Niesky sehr ernst und haben natürlich den klaren Anspruch die nächste Runde zu erreichen.“ Der Anstoß in der Nieskyer Jahnsportstätte erfolgt am Samstag um 14.00 Uhr.

Nach sechs Spielzeiten in der Sachsenliga musste der FV Eintracht Niesky zuletzt den bitteren Weg zurück in die Landesklasse antreten. Sportlich hatten die Oberlausitzer zwar den Klassenerhalt realisiert, doch nachdem der FC International Leipzig aufgrund einer 0:11-Packung beim Regionalliga-Aufsteiger FC Rot-Weiß Erfurt aus der Oberliga abstieg, mussten die Ostsachsen damit eine Klasse runter. „Für uns war das ein äußerst bitterer Abstieg, weil man unserer Mannschaft durchaus die Sachsenliga-Qualität attestieren kann“, so Trainer Enrico Kuntke, der das Team im Frühjahr diesen Jahres von Paul Seifert übernahm. Dabei ist der Coach der Ostsachsen im Grimmaer Lager kein Unbekannter, schließlich war er in der Oberliga-Saison 2019/20 als Torwart-Trainer beim FC. Seine anschließenden Trainerstationen bei den Sachsenligisten LSV Neustadt/Spree und dem FSV 1990 Neusalza-Spremberg waren aufgrund der Saison-Abbrüche durch die Corona-Pandemie zwar nur ein halbes Jahr andauernd, doch im Februar diesen Jahres trat er die Nachfolge von Paul Seifert in Niesky an. Damals in der Oberlausitz in höchster Abstiegsgefahr beginnend, holte Kuntke in seinen acht Sachsenliga-Begegnungen zwar zehn Punkte, doch aufgrund des angesprochenes Abstiegs von Inter Leipzig aus der Oberliga reichte es am Ende des Tages nicht zum Klassenerhalt in Sachsens höchster Spielklasse. Nun nimmt der FV Eintracht in der Landesklasse einen neuen Anlauf, wobei das Ziel durch den Vorstand ganz klar definiert ist. Platz eins bis fünf soll es sein – eine Einschätzung, die für Kuntke absolut realistisch erscheint. „Die Mannschaft ist zusammen geblieben und entwickelt sich stetig“, so das Nieskyer Trainer, der mit seinem aktuell zur Verfügung stehenden Personal nicht unzufrieden ist. „Sicherlich hätte uns der eine oder andere erfahrene Spieler gut zu Gesicht gestanden, doch unsere Philosophie ist es, talentierte Spieler aus der Region zu holen und weiterhin auf den eigenen Nachwuchs zu setzen. Damit kann ich mich voll identifizieren.“ Recht zufrieden ist Kuntke auch über den Saisonstart – mit acht Punkten aus vier Spielen ist man in der Oberlausitz bisher gut unterwegs. „Daheim gegen Crostwitz  haben wir beim 1:1 aufgrund unserer klaren Chancenvorteile zwar zwei Zähler liegen gelassen, doch der bisherige Saisonstart spiegelt nur den Charakter der Truppe wider“, so der Eintracht-Coach. „Wir haben in der Vorbereitung gut gearbeitet, die Trainingsbeteiligung ist top, wir haben kaum Verletzte – dies alles sind Faktoren, welche diesen guten Start beeinflusst haben.“ Hinzu kommen aus Nieskyer Sicht ebenfalls die zwei Pokalspiele, in welchen sich die Elf zusätzliches Selbstvertrauen geholt hat. Löste man die Erstrunden-Aufgabe beim Hartmannsdorfer SV Empor beim 4:0-Sieg recht sicher, kam die Mannschaft anschließend in Oelsnitz nach zwei Rückständen eindrucksvoll zurück und verließ am Ende des Tages den Platz mit 3:2 als Sieger. Saisonübergreifend ist man aktuell in Niesky acht Mal in Folge ohne Pflichtspiel-Niederlage. Gegen Grimma sind die Oberlausitzer zweifellos nur Außenseiter, doch möchte man sich gegen den Oberligisten von seiner besten Seite zeigen. „Wir wollen uns natürlich von diesem höherklassigen Gegner nicht einschüchtern lassen und ähnlich mutig auftreten wie in den Vorbereitungsspielen gegen Bischofswerda oder die Cottbusser A-Junioren“, so Enrico Kuntke. „Wir sind natürlich gut über Grimma informiert und wollen natürlich selbstbewusst auftreten und den Zuschauern ein spannendes Spiel bieten.“

Dieses möchte man im Lager der Muldestädter natürlich verhindern und frühzeitig die Favoritenstellung hinsichtlich dieser Pokal-Begegnung geltend machen. Aus den zwei letzten schweren beiden Oberliga-Begegnungen hat die Mannschaft von Trainer Steffen Ziffert vier Punkte geholt und nicht zuletzt mit dem Heimsieg gegen den Spitzenreiter ein deutliches Achtungszeichen gesetzt. „Freital und Eilenburg sind absolute Oberliga-Spitzenmannschaften, wo es mich natürlich sehr freut, dass wir in diesen beiden Partien punkten konnten.“ Selbstverständlich möchte man nun in Niesky den positiven Trend fortsetzen, doch wird dies nur gelingen, wenn man auch in Ostsachsen über die komplette Spielzeit sein Leistungspotenzial ausschöpft. „Von allein wird es nicht gehen, das haben die Oberliga-Begegnungen daheim gegen Neugersdorf und in Dachwig gezeigt. Auch wenn wir jetzt gegen Eilenburg gewonnen haben, eine gewisse Selbstzufriedenheit darf gar nicht erst aufkommen“, so Ziffert. „Wichtig wird sein, dass wir dieses Pokalspiel von der ersten Minute an mit der nötigen Einstellung angehen. Niesky ist gut gestartet und wird uns sicherlich ärgern wollen – schon allein das sind Faktoren, auf die wir uns einstellen müssen. Aber grundsätzlich erwarte ich von meinen Jungs, dass wir uns gegen eine Landesklasse-Vertretung durchsetzen.“ Auch wenn den Muldestädtern am Wochenende der eine oder andere Akteur nicht zur Verfügung stehen wird, kann man das Ziel des FC-Trainers grundsätzlich nur unterstreichen. „Wir spielen zwei Klassen höher. Alles andere ist nicht unser Anspruch“, so Ziffert. So wurde innerhalb der Trainingswoche wiederum konzentriert und fokussiert gearbeitet, so dass man gut vorbereitet nach Ostsachsen fährt. „Der eine oder andere Spieler, der in der Oberliga bisher nicht auf seine Einsatzminuten kam, wird am Wochenende seine Chance erhalten“, so der erfahrene Grimmaer Trainer, der nur zu gut weiß, dass Pokalspiele manchmal seine eigenen Gesetze haben. „Jedes gewonnene Pflichtspiel setzt im Team weitere Potenzen frei, weiterhin erzeugen Erfolge zusätzliches Selbstvertrauen“, so Ziffert. „Ein Sieg in Niesky wäre hinsichtlich der Meisterschaft von großer Bedeutung, zumal wir dort mit dem Heimspiel gegen den VfB Krieschow einen weiteren Oberliga-Staffelfavoriten vor der Nase haben.“

Tom Rietzschel