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Kleine Grimmaer Serie bleibt bestehen – Heimsieg über Krieschow


NOFV-Oberliga Süd • 25. Spieltag

FC Grimma – VfB 1921 Krieschow  2:0 (1:0)

Grimma: Hauswald – Bartsch, Mattheus, T. Ziffert, Spreitzer – E. Ziffert – Farkas (ab 62. Walter), Jackisch (ab 83. Ronneburg), Brand (ab 83. Schwarz), Huhn (ab 24. Goldammer) – Nitschke – Trainer: St. Ziffert

Krieschow: Pflug – Pahlow, Grimm, Jeschke, Fuchs – Stanese (ab 42. Tesche), Raak – Dahm (ab 73. Seibt), Zurawsky, Felgenträger – Hebler – Trainer: Lempke

Schiedsrichter: Strebinger (Waldau) – Schiedsrichter-Assistenten: Lämmchen (Meuselwitz), El-Hallag (Jena) – Tore: 1:0 Nitschke (25.), 2:0 Ronneburg (87.) – Gelbe Karten: E. Ziffert (Unsportlichkeit – 10.) – Fuchs (Foulspiel – 44.), Felgenträger (Unsportlichkeit – 69.), Raak (Foulspiel – 70.) – Rote Karten: Jeschke (Krieschow) wegen Nachtretens (83.) – Reservebänke: T. Jentzsch (Tor), Choschnau, Stockmann – Groß (Tor), Knechtel, Freigang – Zuschauer: 123 im Husaren-Sportpark zu Grimma

 

Grimma. Oberligist FC Grimma hat seine kleine Serie weiter fortgesetzt und drei weitere wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren. Im heimischen Husaren-Sportpark besiegten die Muldestädter den VfB 1921 Krieschow mit 2:0 (1:0) und holten damit aus den letzten fünf Spielen elf Punkte. Damit kletterten die Grimmaer in der Tabelle vorübergehend auf den 12. Platz, doch beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz nur minimale drei Punkte. Demzufolge war der Sieg gegen die favorisierten Brandenburger umso wichtiger – es war insgesamt der allererste Oberliga-Erfolg gegen die Rand-Cottbuser überhaupt. „Wir haben verdient gewonnen, weil wir einerseits im Defensivbereich sehr kompakt agiert und uns andererseits ein Chancenplus erarbeitet haben“, resümierte Trainer Steffen Ziffert. „Kompliment an meine Mannschaft, die ein richtig gutes Heimspiel absolviert und die taktischen Dinge sehr gut umgesetzt hat.“ Zifferts Gegenüber, Toni Lempke, war vom Auftritt seiner Mannschaft an der Mulde natürlich sichtlich enttäuscht. „Wir haben völlig verdient verloren, weil wir einfach viel zu wenig abgerufen und investiert haben. Unsere Vorstellung war schlecht, insgesamt haben von den 13 zum Einsatz gekommenen Spielern vielleicht zwei, drei Akteure ihre Leistung gebracht. Mit solch einer Performance holst du in der Oberliga selbstredend ganz wenig Punkte“, fand der VfB-Coach nach dem Abpfiff klare Worte.

Steffen Ziffert wechselte im Vergleich zur Vorwoche nicht und schickte exakt dieselbe Startformation aus dem Ludwigsfelde-Spiel erneut aufs Feld. Doch musste der Grimmaer Trainer gleich zu Beginn ganz tief durchatmen, als Krieschows „Lebensversicherung“ Andy Hebler einen Kopfball aus Nahdistanz knapp neben das Tor setzte (2.). „Wir sind ganz gut ins Spiel gekommen und müssen früh führen“, so VfB-Trainer Toni Lempke. Doch um es vorweg zu nehmen, dies war die einzige klare Möglichkeit der Gäste in den gesamten 90 Minuten. Es war beeindruckend, wie die Grimmaer im Rückwärtsgang arbeiteten und als Kollektiv mit intensiver Laufarbeit sowie aggressiver Zweikampfführung das Geschehen vor dem eigenen Tor fernhielten. Was dennoch hoch in den FC-Sechzehner hereingeflogen kam, fischte der baumlange Schlussmann Christopher Hauswald mit seiner exzellenten Strafraumbeherrschung sicher herunter. Es spricht weiterhin für die Einheimischen, dass sie sich allerdings nicht nur auf die Abwehraufgaben konzentrierten, sondern auch im Spiel nach vorn aktiv waren. So setzte Christoph Jackisch das erste Achtungszeichen, wobei er mit einem kernigen Freistoß die Querlatte des VfB-Gehäuses erzittern ließ (13.). Diese Aktion war das Signal für die Gastgeber, die sich fortan richtig in diese Begegnung festbissen und dem favorisierten Gegner mehr als nur Paroli boten. Immer wieder besaßen die Muldestädter vielversprechende Umschaltmomente, wobei man diese leider oftmals etwas zu unsauber ausspielte. Doch Mitte der ersten Hälfte sollten die Gastgeber aus solch eine Situation Kapital schlagen. Nachdem sich Samyr Farkas auf der rechten Seite gekonnt durchsetzen konnte, servierte er die Kugel flach auf den einlaufenden Max Nitschke, der am ersten Pfosten vor Luca Grimm an den Ball kam und VfB-Schlussmann Fritz Pflug per Hacke überwand – 1:0 (25.). Für den monatelang verletzungsbedingt fehlenden Sommer-Neuzugang war es binnen drei Wochen der zweite wichtige Treffer für die Grimmaer, der sich dabei an eine generelle Weisheit erinnerte, dass in der Regel am ersten Pfosten das Geld liegt. Die Gäste aus Brandenburg versuchten zwar umgehend zu antworten, doch zwingend wurde die Lempke-Elf nicht. Einzig Martin Dahm setzte mit einem Freistoß eine Duftmarke, doch war Hauswald damit nicht zu überraschen (31.). In Sachen Torgefahr hatten die Muldestädter bereits schon vor dem Wechsel Vorteile aufzuweisen, doch verpassten die Ziffert-Schützlinge den zweiten Treffer nachzulegen. Nach einem Eckball von Jackisch parierte Pflug einen Kopfball von Toni Ziffert (34.), nach Zuspiel von Nitschke schaffte es Robin Brand ebenso wenig, den VfB-Keeper zu überwinden (40.). Drei Minuten vor der Pause hätte jedoch das 2:0 fallen müssen. Nach einer perfekt getimten Flanke von Tim Mattheus konnte sich Farkas im Sturmzentrum quasi die Ecke aussuchen, doch völlig freistehend köpfte er die Kugel aus Nahdistanz über den Kasten (42.). „Ein 2:0 hätte uns natürlich noch ein besseres Gefühl für die Halbzeit gegeben, doch insgesamt waren wir mit der Leistung unserer Elf in den ersten 45 Minuten schon zufrieden“, Trainer Steffen Ziffert.

Nach dem Wechsel erarbeitete sich Krieschow in den ersten 15 Minuten eine leichte Feldüberlegenheit, da die Muldestädter etwas zu passiv aus den Kabinen kamen. In dieser Phase agierten die Einheimischen etwas zu tief, doch dank der weiterhin höchst konzentrierten Abwehrarbeit ließ man vor dem eigenen Tor so gut wie nichts zu. Einzig ein Kopfball von Dahm (vorbei, 58.) sowie ein Schuss von Pahlow, welchen Hauswald sicher meisterte (62.), verirrte sich in Richtung Grimmaer Gehäuse – ansonsten waren die Brandenburger mit ihrem Latein meist schon am FC-Strafraum am Ende. „Wir haben oftmals einfach die falschen Entscheidungen getroffen und konnten demzufolge wenig Torgefahr erzielen“, so Gäste-Coach Lempke. Doch nach der etwas zu reservierten Anfangsviertelstunde der zweiten Halbzeit wurden die Platzherren dann wieder deutlich aktiver, was sich sofort in Sachen Torgefahr niederschlug. Nach einem Jackisch-Freistoß köpfte Toni Ziffert die Kugel auf den völlig freien Mattheus, der jedoch aus äußerster Nahdistanz per Kopf in Pflug seinen Meister fand (66.). So blieb das Geschehen bis in die Endphase weiter offen, ehe sich die Rand-Cottbuser jegliche Hoffnungen auf einen eventuellen Punktezuwachs selbst nahmen. VfB-Innenverteidiger Erich Jeschke trat gegen Nitschke nach und wurde demzufolge von Schiedsrichter Strebinger (Waldau) mit Rot des Feldes verwiesen (83.). „In Unterzahl war es dann natürlich schwer für uns“, so VfB-Coach Lempke. Mit einem Mann mehr drängten die Gastgeber dann auf die endgültige Entscheidung, doch spielte man die eine oder andere Situation einfach etwas zu kompliziert zu Ende. Nach Zuspiel des gerade eingewechselten Stefan Ronneburg wurde ein Schuss von Louis Walter im letzten Moment abgeblockt (85.), eine Minute später traf wiederum Walter nach Vorarbeit von Nitschke aus halbrechter Position nur das Außennetz (86.). Die Grimmaer blieben jedoch am Drücker und entschieden die Partie nur Sequenzen später vollends. Nach einer flachen Eingabe von Robin Spreitzer setzte sich Ronneburg am ersten Pfosten geschickt von seinen Bewachern Grimm und Fuchs ab und drückte das Streitobjekt im Anschluss unhaltbar für Pflug zum 2:0 ins lange Eck (87.). Kurz vor Schluss hatte Michel Schwarz, der nach fast einjähriger Verletzungspause sein Pflichtspiel-Comeback gab, mit einem Distanzschuss sogar noch das 3:0 auf dem Fuß, doch verhinderte Gäste-Keeper Pflug hier eine höhere Niederlage (90.).

„Meine Mannschaft hat sich für einen disziplinierten und couragierten Auftritt mit den verdienten drei Punkten belohnt“, so Trainer Steffen Ziffert im Nachgang. „Dieser Sieg tut uns natürlich unfassbar gut, aber ich bleibe dabei: Entschieden ist noch gar nichts! Wir haben noch fünf Spiele, wo wir ähnlich auftreten müssen wie heute. Sollte uns dies gelingen, haben wir gute Chancen unser Saisonziel Klassenerhalt zu erreichen. Aber nochmal – dafür müssen wir uns in den Trainingseinheiten gut vorbereiten und an den Wochenenden alles abrufen. Grimma hat Oberliga-Fußball verdient und dafür müssen wir alles tun.“