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Muldestädter vor komplizierter Aufgabe in Dachwig

Vorschau auf den 4. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd

 

FC An der Fahner Höhe –
FC Grimma

 

Datum:            Samstag, 27.08.2022

 

Spielort:          GeAT-Arena, Dachwig

 

Anstoß:           14.00 Uhr

 

Auch wenn den Kickern des FC Grimma nach dem letztwöchigen 2:2 (1:0)-Heimunentschieden gegen den FC Oberlausitz Neugersdorf deutlich die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben war – sieben Punkte aus den ersten drei Begegnungen hätte man im Lager der Muldestädter vor Saisonbeginn zweifellos bedenkenlos unterschrieben. Nach den Auftakterfolgen gegen Rudolstadt (6:0) und in Wernigerode (1:0) spielte man auch gegen die Ostsachsen am vergangenen Samstag eine klasse erste Halbzeit, doch vergaßen die Schützlinge von Trainer Steffen Ziffert sich bis zur Pause eine höhere Führung als ein 1:0 heraus zu erarbeiten. „Nach dem Wechsel war es dann allerdings wie abgeschnitten“, so der Grimmaer Coach. „Am Ende des Tages können wir froh sein, noch einen Zähler mitgenommen zu haben. Nichtsdestotrotz bin ich mit dem Saisonstart natürlich nicht unzufrieden. Solche Lernprozesse wie letzten Samstag gehören allerdings dazu. Die Oberliga ist dieses Jahr sehr ausgeglichen, nur wenn wir über die kompletten 90 Minuten unser Leistungsniveau abrufen, werden wir erfolgreich sein.“ Natürlich wurde innerhalb der Trainingswoche das Spiel gegen Neugersdorf mannschaftsintern ausgewertet, so dass man nun sehr fokussiert die nächsten Aufgaben angehen kann. Denn bereits am Wochenende stehen die Muldestädter vor der nächsten harten Bewährungsprobe. So führt die Reise am Samstag zum FC An der Fahner Höhe, der den Saisonstart mit einem Punkt aus den ersten drei Begegnungen etwas in den Sand gesetzt hat. Nichtsdestotrotz haben die Grimmaer vor dieser Begegnung jedoch überhaupt keine Befähigung diesen Gegner zu unterschätzen – dafür ist die Liga erstens viel zu ausgeglichen und zweitens sollte man im Lager der Muldestädter immer eine gewisse Portion Demut an den Tag legen, weil man selbst aus der Erfahrung weiß, wie erschwerlich es ist, sich aus der bedrohlichen Tabellenregion zu entfernen. Der Anstoß in der Dachwiger GeAT-Arena erfolgt am Samstag um 14.00 Uhr.

Nachdem der FC An der Fahner Höhe in der vergangenen Serie einen phänomenalen Saisonstart hinlegte, sehen die Vorzeichen im beschaulichen Dachwig in dieser Spielzeit anders aus. Gegen Wernigerode (0:4) und letzte Woche in Freital (1:2) zogen die Thüringer den Kürzeren, den einzigen Zähler ergatterte man beim torlosen 0:0 in Neugersdorf. Mit einem Punkt aus den drei Begegnungen finden sich die Gastgeber zwar aktuell auf dem vorletzten Tabellenplatz wieder, doch besteht für Trainer Tobias Busse derzeit noch kein Anlass zur Sorge. „Ein guter Start kann für den weiteren Saisonverlauf natürlich sehr wichtig sein – das haben wir im letzten Jahr gesehen“, so der Coach der Thüringer. „Wir haben eine gute Vorbereitung absolviert, auch die ersten 45 Minuten zum Auftakt gegen Wernigerode waren richtig vielversprechend. Nach dem Wechsel war es dann jedoch wie abgeschnitten, so dass die hohe Niederlage zustande kam.“ Nichtsdestotrotz zeigte seine Elf beim Remis in Neugersdorf die passende Reaktion, auch in Freital hätte man im Anschluss nicht zwingend verlieren müssen. „Wir waren beim Aufsteiger nicht die schlechtere Mannschaft, doch haben wir aktuell kein Matchglück, was wir zu Beginn der vorigen Saison noch hatten“, so Busse. „Allerdings muss ich natürlich ansprechen, dass wir in Freital beide Gegentore nach Einwürfen bekommen. Das ist natürlich viel zu einfach und geht nicht. Am Ende des Tages müssen wir uns das Glück durch harte Arbeit in den kommenden Wochen wieder zurückerobern.“ So sieht man in Dachwig der Saison äußerst realistisch entgegen, zumal der NOFV die Oberliga-Staffel in der kommenden Saison von 18 auf 16 Teams reduzieren will. „Die Leistungsdichte in der diesjährigen Spielzeit ist noch enger zusammengerückt, insgesamt ist die Liga ausgeglichener geworden“, so Busse. „Es wird diesmal keinen Ausreißer und keine abgeschlagenen Teams geben. Wenn man dann noch die Reduzierung der Staffel in Betracht zieht, ist der Klassenerhalt sicherlich schwieriger zu bewerkstelligen als in der vorigen Saison“, umfasst der Dachwiger Coach das Ziel recht klar. „Wir haben einen guten Kader beisammen, wo wir sowohl in der Offensive als auch in der Breite zugelegt haben“, so Busse. „Dementsprechend stellen wir uns dieser Aufgabe und wollen uns in der Oberliga etablieren.“ Vor dem Heimspiel gegen den FC Grimma hat der Dachwiger Trainer ganz klare Erwartungen an sein Team. „Auch wenn unser Gegner sehr gut in die Saison gestartet ist – wir spielen zu Hause“, so Busse. „Wir wollen es Grimma so schwer wie möglich machen und deren Flow natürlich durchbrechen. Zweifelsohne ist jedoch frühzeitig zu erkennen, dass sich Grimma durch die Neuzugänge gefunden hat. Ich erwarte ein ähnlich ausgeglichenes Spiel wie beide Begegnungen in der letzten Saison, welches sicherlich taktisch geprägt sein wird. Für uns wird es darauf ankommen, eine gute Balance zwischen defensiver Stabilität und offensiver Flexibilität zu finden.“

„Uns erwartet eine schwere Auswärtsaufgabe“, so Grimmas Trainer Steffen Ziffert vor der Partie in Thüringen. „Letzte Saison konnten wir dort zwar mit 2:0 gewinnen, doch war die Partie lange Zeit Spitz auf Knopf.“ Hierbei kann man den Ausführungen des ehemaligen Liberos nur beipflichten. Nach einer 1:0-Halbzeitführung verloren die Muldestädter im zweiten Durchgang etwas den Faden und hatten Glück, dass die Gastgeber im Anschluss einen Elfmeter verschossen. „Auch wenn Fahner Höhe erst einen Punkt auf der Habenseite hat – die Thüringer sind eine sehr unbequem zu bespielende und extrem robuste Mannschaft“, so Ziffert. „Wenn wir dort erfolgreich sein wollen, müssen wir über die 90 Minuten alles abrufen.“ Dementsprechend wurde innerhalb der Trainingswoche sehr intensiv gearbeitet, weiterhin wurde der Gegner bei seinem Auswärtsauftritt am Sonntag in Freital persönlich unter die Lupe genommen. Ziel muss es in Dachwig sein, im Spiel nach vorn ähnlich konstruktiv zu agieren, wie in den ersten 45 Minuten gegen Neugersdorf. Auch in den Begegnungen gegen Rudolstadt und in Wernigerode gelang es den Muldestädtern im Offensivbereich immer wieder Akzente zu setzen. „Allerdings müssen wir defensiv kompakter stehen“, resümiert Ziffert dem Missstand vom vergangenen Samstag. „Am letzten Wochenende haben wir Neugersdorf in den zweiten 45 Minuten viel zu viele Möglichkeiten gestattet. Wichtig wird weiterhin sein, die gegnerischen Standards konsequent und resolut zu verteidigen. Hier ist Fahner Höhe kreuzgefährlich“, weiß der Grimmaer Coach. Hinsichtlich des Kaders gibt es im Vergleich zum letzten Wochenende kaum Veränderungen. Robin Spreitzer (Sprunggelenk) und Nico Becker (Muskelbündelriss) sind weiterhin verletzt, Moritz Griesbach fällt krankheitsbedingt aus. Erfreulich ist dagegen, dass Stefan Tröger nach seiner vierwöchigen Erkrankung Anfang der Woche mit dem Lauftraining begonnen hat und in baldiger Zeit wieder eine Option für Trainer Steffen Ziffert darstellen wird. „Ziel muss es sein, auch in Dachwig zu punkten“, so der Grimmaer Coach. „Dann würden wir vor dem Pokalspiel bei Germania Chemnitz in der Meisterschaft erst einmal sehr ordentlich dastehen.“

Tom Rietzschel