· 

Nach Krieschow nun zum nächsten Schwergewicht – Grimma gastiert in Sandersdorf

Vorschau auf den 22. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd zwischen

 

SG Union Sandersdorf –
FC Grimma

 

Datum:         Sonntag, 13.03.2022

 

Spielort:       Sport- und Freizeitzentrum, Sandersdorf

 

Anstoß:        13.30 Uhr

 

Eine Woche nach den nervenaufreibenden 4:4 (1:1)-Unentschieden in Krieschow haben sich die Emotionen in den Reihen des FC Grimma langsam wieder gelegt. Nichtsdestotrotz war in dieser Begegnung alles dabei, so dass man diese Auswärtsbegegnung im Brandenburgischen zurecht als eine der bisherigen Saisonhighlights bezeichnen kann. Mit 1:3 in Rückstand liegend, kurz vor Schluss abermals mit 3:4 im Hintertreffen – doch die Muldestädter gaben niemals auf und verdienten sich demzufolge den Auswärtspunkt bei einem der Staffelfavoriten durchaus. „Natürlich war diesbezüglich die Grundstimmung in unserer Trainingswoche sehr positiv, was absolut wichtig ist, um an den Wochenenden die eigene Leistung abzurufen“, blickt Trainer Alexander Kunert zurück. „Doch letztlich ist Krieschow jetzt abgehakt, der Fokus liegt nun ganz klar auf der Partie bei Union Sandersdorf.“ Dort treten die Grimmaer am Sonntag um 13.30 Uhr an und wollen natürlich den Schwung der vorigen Woche mitnehmen. Allerdings wird man auch dort auf einen individuell und qualitativ sehr gut besetzten Gegner treffen, der aufgrund fehlender Konstanz den eigenen Erwartungen vielleicht etwas hinterher hinkt.

Aktuell auf Tabellenrang sieben positioniert, möchte Union das Heimspiel gegen die Muldestädter natürlich nutzen, um in der extrem verzerrten Tabelle wieder etwas näher an die Spitzengruppe heranzukommen. Dabei verfügen die Anhaltiner über einen Kader, der absolut imstande ist, unter den Top-Fünf der Oberliga einzukommen. Nahezu alle Spieler sind fußballerisch bei diversen Nachwuchsleistungszentren sehr gut ausgebildet, mit Thomas Sawetzki hat man zudem einen sehr engagierten und detailbesessen Trainer. Dass es aktuell für ganz oben noch nicht ausreicht, hat sicherlich mehrere Gründe. Einerseits hatte auch die Corona-Pandemie im Landkreis Anhalt-Bitterfeld massiv Einzug gehalten, welche einige Spieler arg zurückwarfen und diese daher zum Zuschauen verdammen ließ. Weiterhin taten die unterschiedlichen Regelungen in den einzelnen Bundesländern bezüglich ungeimpfter Spieler bei dem Oberliga-Re-Start ihr Übriges. Andererseits musste und muss man seit Wochen und Monaten auf solch wichtige Akteure wie Franz Bochmann (Kreuzbandriss) oder Steffen Fritzsch (lange verletzt – am Wochenende Gelb-Rot-gesperrt) auskommen,  welche als Korsettstangen natürlich nicht so leicht zu ersetzen sind. Daher kam es, dass man vor allem gegen die Teams aus der Abstiegsregion unerwartete Punktverluste setzte. Die Begegnungen in Arnstadt (1:2), in Zorbau (1:1) oder daheim gegen Martinroda (0:0) verdeutlichen, dass sich Union gegen diese Teams aus der unteren Region oft schwer tat. Auf der Gegenseite zeigen jedoch die Siege in Plauen (4:0) und daheim gegen Krieschow (2:1) sowie das Remis gegen Erfurt (1:1) eindrucksvoll, welche Qualität dieser Kader besitzt.

Mit dem Ziel, auch in der Sandersdorf weiter auf dem Punktekonto anzuschreiben, werden die Grimmaer daher mit Enthusiasmus diese Begegnung angehen. „Wir haben letzte Woche in Krieschow gesehen, dass viel machbar ist, wenn man bis zur letzten Minute an ein positives Ergebnis glaubt“, so Trainer Alexander Kunert. „Daher werden wir hoch motiviert in Sandersdorf auflaufen – mit dem Ziel, auch dort etwas mitzunehmen. Aber generell brauchen wir Punkte für den Klassenerhalt, daher ist es egal gegen welchen Gegner.“ Bei aller Euphorie durch der vergangene Partie verschließt der FC-Coach jedoch nicht davor die Augen, auch verbesserungswürdige Dinge anzusprechen. „Natürlich haben wir in Krieschow nach vorn richtig gut gespielt, so dass wir uns den Punkt auch verdient haben. Doch dürfen wir nicht vergessen, dass wir vier Gegentore bekommen haben“, so Kunert. „Zweifelsohne hat der VfB extrem viel individuelle Qualität, doch wie wir die Treffer bekommen haben, war teilweise viel zu einfach und absolut vermeidbar. Hier gilt es den Hebel anzusetzen, zumal Sandersdorf mit ihrer Offensivstärke ähnlich anzusiedeln ist wie Krieschow. Defensiv müssen wir extrem zulegen und mit Vehemenz unser Tor verteidigen.“ Sollte dies gelingen, ist der Grimmaer Trainer optimistisch, auch in Sachsen-Anhalt etwas mit an die Mulde bringen zu können. „Wir müssen mutig auftreten und wieder unsere Basics wie Zweikampf-Intensität, Pass-Qualität, Laufbereitschaft und Leidenschaft an den Tag legen“, so Kunert. „Weiterhin ist es ganz wichtig, dass wir die Phasen von eigenem Ballbesitz unbedingt erhöhen müssen. Das Wiedererkämpfen der Kugel nach Ballverlusten kostet extrem viel Kraft, zumal der große Platz in Sandersdorf diesbezüglich sein Übriges tun könnte.“ Als zusätzliche Motivation sollte für die Grimmaer mit Sicherheit auch das Hinspiel dienen, welches man in der Schlussphase mit 1:3 verlor. „Diese Begegnung habe ich natürlich noch im Hinterkopf“, erinnert sich Kunert. „Dort hätten wir uns einen Punkt verdient gehabt, deswegen sitzt der Stachel sicherlich noch etwas tief. Deswegen möchten nun im Rückspiel Wiedergutmachung betreiben.“

Tom Rietzschel