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Nach guter erster Hälfte leistungsmäßig abgebaut – Grimma unterliegt in Neugersdorf

NOFV-Oberliga Süd • 12. Spieltag

 

FC Oberlausitz Neugersdorf – FC Grimma  1:0 (0:0)

Neugersdorf: Böhm – Rietschel, Petrick, Magdeburg, Merkel – Krutoff – Golzsch (ab 90.+1 Schober), Cellarius, Böhnisch (ab 83. Asllani), Orosz (ab 75. Meißner) – Keil (ab 75. Hentschel) – Trainer: St. Fröhlich

Grimma: Birkigt – Markus, Brand, Irwin, Bartsch (ab 84. Mattheus) – Schwarz – Goldammer (ab 67. Ruppelt), Sommer (ab 76. Ziffert), Wolf, Wiegner (ab 84. Mertes) – Griesbach (ab 84. Erdmann) – Trainer: Kunert

Schiedsrichter: Lorenz (Bad Langensalza) – Schiedsrichter-Assistenten: Schwethelm (Wingerode), Stöber (Arenshausen) – Tor: 1:0 Petrick (52.) – Gelbe Karten: keine – Reservebänke: Klouda (Tor), Hamada – Becker (Tor), Konzok – Zuschauer: 132 in der Sparkassen-Arena Oberlausitz zu Neugersdorf

 

Neugersdorf. Nach vier Punkten aus den letzten beiden Begegnungen ist die Mini-Erfolgsserie des FC Grimma bereits wieder gerissen. Beim FC Oberlausitz Neugersdorf unterlagen die Muldestädter mit 0:1 (0:0), so dass man es verpasste, den nächsten Schritt heraus aus der kritischen Tabellenregion zu unternehmen. Dabei waren die Gäste vor der Pause die bessere Mannschaft, mit deutlichen Chancenvorteilen. Allerdings verpasste man es, die sich bietenden Möglichkeiten konsequent zu nutzen. Nach dem Wechsel bauten die Kunert-Schützlinge dann jedoch leistungsmäßig ab – auch nach dem frühen Gegentreffer blieben die Muldestädter in ihren Angriffsbemühungen weitestgehend wirkungslos. Am Ende des Tages eine absolut vermeidbare Grimmaer Niederlage gegen eine Neugersdorfer Mannschaft, die sich nach dem Wechsel zwar etwas steigerte, allerdings keine Bäume ausriss. Dementsprechend war die Laune von FC-Coach Alexander Kunert dementsprechend. „Natürlich steht mir die Enttäuschung tief ins Gesicht geschrieben. Wir wollten hier etwas mitnehmen und haben im ersten Durchgang vieles richtig gemacht. Allerdings müssen wir dort aus den Möglichkeiten auch mal ein Tor machen. Insgesamt ist es für uns eine sehr bittere Niederlage.“ Ganz anders natürlich der Gemütszustand von Trainerkollege Stefan Fröhlich, der nach fünf Niederlagen am Stück erst einmal aufatmen konnte. „Sicherlich war es kein schönes Spiel, da natürlich im Vorfeld beide Teams etwas mit dem Rücken zur Wand standen. Insgesamt bin ich jedoch sehr froh, dass wir nach dieser Negativserie endlich wieder gewinnen konnten.“

Dabei gehörten die ersten 45 Minuten klar den Gästen aus Grimma. Zwar hatten die Platzherren die erste Torgelegenheit, als Tom Keil – nach einer flachen Eingabe von Toni Orosz – Keeper Pascal Birkigt zum Eingreifen zwang (6.), doch fanden die Muldestädter recht früh gut ins Spiel. Defensiv standen die Kunert-Schützlinge sehr kompakt, auch spielerisch hatte man gegenüber den Oberlausitzern klare Vorteile. So hatten die Gäste zwangsläufig ein Chancenplus zu verzeichnen, auch wenn die ersten beiden Gelegenheiten aus Standardsituationen resultierten. Zunächst schmetterte Kapitän Michel Schwarz einen Eckball gefährlich in Richtung des ersten Pfostens, bei dem Schlussmann Lukas Böhm sein ganzes Können aufbieten musste, um den Einschlag zu verhindern (17.). Zwei Minuten später dann die Riesenchance zur Grimmaer Führung. Dabei sorgte ein erneuter Schwarz-Eckball für reichlich Konfusion im Neugersdorfer Strafraum, doch drosch Robin Brand die Kugel freistehend aus Nahdistanz über das Gebälk (19.).

Auch in der Folgezeit blieb Grimma die aktivere Mannschaft, von den Oberlausitzern war vor dem Wechsel offensiv recht wenig zu sehen. Allerdings konnten die Gäste ihre Feldüberlegenheit auf der Anzeigetafel nicht zum Ausdruck bringen. „Chancen waren da, wenn auch nicht so viel Hundertprozentige“, konstatierte Grimmas Coach Kunert in der anschließenden Pressekonferenz. „Doch davon müssen wir halt auch mal eine reinhauen.“ Beispiel gefällig? Sehr gut von Moritz Griesbach eingeleitet, trudelte eine flache Eingabe von Maximilian Sommer – vorbei am herausstürzenden Keeper Böhm – parallel zur Torlinie entlang, ohne dass ein Abnehmer davon Profit schlagen konnte (24.). Auch die nächste gefährliche Situation wurde von Moritz Griesbach eingeleitet, doch blieb es auch Kevin Wiegner nicht vergönnt, die durchaus verdiente Gäste-Führung beizusteuern (drüber, 36.). Eine Minute später profitierte Matty Goldammer von einem kapitalen Fehler im Spielaufbau von Tom Krutoff, doch mit dem anschließenden Schuss war Schlussmann Böhm nicht zu Bezwingen (37.). „Wir sind in der ersten Halbzeit sehr schwierig ins Spiel gekommen“, schätzte Neugersdorfs Trainer Stefan Fröhlich in der anschließenden Pressekonferenz Hälfte eins sehr objektiv und nüchtern ein. „Dort hat es Grimma besser gemacht – aber es jedoch verpasst, das Tor zu erzielen. Zum Glück für uns!“

Mit dem Wiederanpfiff verflog allerdings sofort die Grimmaer Überlegenheit. Neugersdorf erlangte durch eine taktische Umstellung sofort mehr Präsenz und Zugriff im Zentrum, so dass das Spiel der Gäste durch Ungenauigkeiten geprägt war. Als die Muldestädter vergeblich auf Abseits spielten, kamen die Gastgeber prompt zur ersten Torgelegenheit, doch rettete Pascal Birkigt gegen den frei durchgebrochenen Toni Orosz im großen Stil (49.). Wenig später stand erneut der Grimmaer Schlussmann im Mittelpunkt, als er nach einer Orosz-Eingabe einen Schritt schneller war als der einschussbereite Tom Keil (51.). Mit der nächsten Aktion war es dann jedoch passiert – die seit fünf Spielen sieglosen Gastgeber gingen in Führung. Nach einer Flanke von Eric Merkel konnte Kapitän Karl Petrick im Sturmzentrum ungehindert hochsteigen und das Streitobjekt zum 1:0 in die Maschen einnicken (52.). „Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass sich mit Beginn der zweiten Hälfte bei dem einen oder anderen Spieler wieder eine gewisse Selbstzufriedenheit einstellte“, fand Gäste-Coach Alexander Kunert im Anschluss sehr kritische Worte. „Zunächst lassen wir jeglichen Gegendruck vermissen und lassen die Flanke zu, anschließend steht ein so kopfballstarker Spieler wie Karl Petrick völlig frei im Strafraum.“ Dabei hatte sein Team Sequenzen später sogar Glück, nicht gleich den Doppelschlag zu kassieren. Sehr gut von Tom Krutoff in Szene gesetzt, legte der frei durchgebrochene Kevin Bönisch die Kugel unsauber auf Toni Orosz quer, welcher letztlich jedoch einen Schritt zu spät kam, so dass die Gastgeber diese tausendprozentige Gelegenheit fahrlässig ausließen (53.).

Diese Aktionen hinterließen bei den Gästen deutliche Signalwirkung. „Wir waren nach dem Wechsel nicht mehr so gefällig in unseren Aktionen, auch wenn wir es natürlich versucht haben“, so Kunert. Neugersdorf erlangte nun Oberwasser und war dem zweiten Treffer fortan deutlich näher als die Gäste dem Ausgleich. Zweimal versuchte sich Robby Golzsch aus der Distanz – beim ersten Versuch klatschte die Kugel an den Pfosten (59.), beim zweiten fehlten die berühmten Zentimeter (vorbei, 69.). Kurz darauf konterten die Oberlausitzer erneut, doch verhinderte Birkigt, erneut durch gutes Stellungsspiel, weiteres Ungemach gegen den allein auf ihn zulaufenden Tom Keil (70.). „Wir haben in der zweiten Halbzeit verpasst, den Sack zuzumachen“, urteilte FCO-Coach Fröhlich im Anschluss über die Vorstellung seiner Elf in den zweiten 45 Minuten. „Dadurch mussten wir bis zum Ende zittern.“ Den Grimmaern konnten zwar auch bis zum Ende jegliche Bemühungen nicht abgesprochen werden, doch vermisste man fortan im letzten Drittel die zwingend notwendige Durchschlagskraft. Weiterhin prägten Fehlpässe und Ungenauigkeiten im Passspiel die Aktionen der Gäste, so dass vor dem Tor der Oberlausitzer so gut wie nichts heraussprang. Einzig ein Kopfball von Alexander Irwin sorgte nach halbwegs für etwas Torgefahr, doch nickte er einen Schwarz-Freistoß nur aufs Netz (79.). Auch als die Gäste ihren Deckungsverband etwas lockerten und das Risiko erhöhten – zwingend wurden die Gäste bis zum Ende nicht mehr. Stattdessen vergaßen die Einheimischen die Partie kurz vor Schluss endgültig zu entscheiden, als Alir Asllani nach klasse Vorarbeit von Tom Cellarius aus vielversprechender Position hauchzart verzog (90.+2).

So blieb es letztlich bei der knappen Grimmaer Auswärtsniederlage, welche definitiv zu verhindern gewesen wäre. „Natürlich haben wir uns das Spiel und auch die bisherige Saison etwas anders vorgestellt“, resümierte Trainer Alexander Kunert im Anschluss. „Wir dürfen jetzt jedoch nicht die Köpfe hängenlassen und müssen weitermachen. Das Schöne am Fußball ist, dass man es kommende Woche schon wieder in die richtige Richtung lenken kann.“ Dann steht für die Muldestädter das nächste extrem wichtige Spiel auf dem Programm, wenn am Samstag um 13.30 Uhr mit dem Aufsteiger aus Arnstadt ein weiterer Kontrahent im Kampf um den Klassenerhalt im Husaren-Sportpark gastiert. Neugersdorf robbt sich dagegen mit diesem Sieg langsam wieder an das Tabellen-Mittelfeld heran und gibt am kommenden Samstag in Sandersdorf seine Visitenkarte ab. „Vielleicht ist dieser Sieg eine kleine Initialzündung für die nächsten Wochen“, so die Hoffnung von FCO-Coach Stefan Fröhlich.

Tom Rietzschel


Im Spiegel der Presse und der Digitalen Medien

Neugersdorf. Dass von der Tabellenkonstellation 11. gegen 12. ein eher kampfbetontes Spiel zu erwarten war und letzten Endes auch so eintrat, stellten beide Trainer in ihrer Spielauswertung in den Vordergrund. Dazu kam der böige Wind, der den Spielverlauf zusätzlich beeinflusste. So waren die Gäste mit Rückenwind in der ersten Halbzeit die offensivere Mannschaft und verzeichneten einen Ecken- und Chancenvorteil. Das 0:0 zur Pause war für die Gastgeber, die durch Tom Keil in der 5. Spielminute nur eine sehr gute Torchance hatten, eher glücklich. Bei einem Angriff über rechts wurde Tom Keil am Elfmeterpunkt freistehstehend angespielt, seinen Schuss aufs kurze Eck konnte der Grimmaer Torhüter Pascal Birkigt mit Fußabwehr klären. Danach kam Grimma besser ins Spiel und die FCO-Abwehr um Kapitän Karl Petrick bekam viel zu tun. Der Grimmaer Trainer Alexander Kunert bemängelte hier nur die ungenügende Chancenverwertung. Insbesonders bei Standards wurde es – auch beeinflusst vom Wind – mehrfach gefährlich für das von Lukas Böhm aufmerksam behütete FCO-Gehäuse.

Die zweite Halbzeit bot dann ein anderes Bild in der Sparkassen-Arena Oberlausitz: Gleich nach Wiederanpfiff gab es – nun mit dem Wind spielend – mehrere FCO-Angriffe auf das Gästetor. In der 50. Minute war es dann aus FCO-Sicht endlich soweit. Nach 410 Minuten ohne Torerfolg erzielte Kapitän Karl Petrick den umjubelten Führungstreffer. Nach einer von den Gästen zu kurz abgewehrten Ecke stand er noch im Grimmaer Strafraum und konnte dadurch eine gute Flanke von Eric Merkel mit dem Kopf verwerten. Dieser Rückstand verunsicherte die Gäste, die nun nicht mehr an die Leistung der ersten Halbzeit anknüpfen konnten. Der FCO war jetzt dem zweiten Treffer etwas näher als die Gäste dem Ausgleich. Da eine Vorentscheidung nicht gelang, blieb das Spiel aber bis zum Schluss spannend. Ab der 65. Minute brachten beide Trainer frische Spieler, wobei auf FCO-Seite insbesonders die Einwechslung von Routinier Thomas Hentschel für Furore sorgte. Der Führende in der Torschützenliste der Senioren Kreisliga, Staffel Süd (13 Tore in sechs Spielen) fügte sich gut ins Spiel ein und konnte mit seiner Schnelligkeit in der Schlussphase des Spiels mehrfach seinen Gegenspielern enteilen und für Entlastung und in einem Fall sogar für Torgefahr sorgen.

Nach diesem wichtigen Heimsieg stehen nun mit Union Sandersdorf (06.11.) und VfL Halle (13.11.) zwei schwere Auswärtsaufgaben vor dem FCO-Team.

Quelle: Lothar Berndt • FC Oberlausitz Neugersdorf


Bilder vom Spiel

Fotos: Karsten Hannover


Pressekonferenz

Quelle: youTube-Kanal FC Oberlausitz Neugersdorf


Der 12. Spieltag in der Übersicht

VfL Halle 96 – SV Blau-Weiß Zorbau  1:1 (0:1)

Schiedsrichter: El-Hallag (Jena) – Tore: 0:1 Winkler (2.), 1:1 Kind (85., Foulstrafstoß) – Zuschauer: 62 im HWG-Stadion am Zoo zu Halle

 

FSV Wacker 90 Nordhausen – Bischofswerdaer FV 08  0:1 (0:0)

Schiedsrichter: Kaltwaßer (Berlin) – Tor: 0:1 Grellmann (68.) – Zuschauer: 278 im Albert-Kuntz-Sportpark zu Nordhausen

 

FC Einheit Rudolstadt – FSV Budissa Bautzen  1:5 (0:0)

Schiedsrichter: M. Schwermer (Rieder) – Tore: 0:1, 0:2 Hentsch (47., 63.), 0:3 Jockusch (68.), 1:3 Giebel (75.), 1:4, 1:5 Sareło (81., 84.) – Zuschauer: 89 im Städtischen Stadion zu Rudolstadt

 

FC International Leipzig – VfB 1921 Krieschow  2:1 (2:1)

Schiedsrichter: H. Stein (Berlin) – Tore: 1:0 Glänzel (8., Foulstrafstoß), 2:0 Langr (20.), 2:1 Geisler (45.) – Zuschauer: 45 im Hafenstadion zu Torgau

 

SV 09 Arnstadt – FC Rot-Weiß Erfurt  abgesagt

Grund:             Corona-Fälle beim FC Rot-Weiß Erfurt

 

FC Oberlausitz Neugersdorf – FC Grimma  1:0 (0:0)

Schiedsrichter: Lorenz (Bad Langensalza) – Tor: 1:0 Petrick (52.) – Zuschauer: 132 in der Sparkassen-Arena Oberlausitz zu Neugersdorf

 

1. FC Merseburg – FSV Martinroda  0:3 (0:2)

Schiedsrichter: Walter (Hartha) – Tore: 0:1 Six (9.), 0:2 Langhammer (16.), 0:3 Nahr (72.) – Zuschauer: 77 im Stadtstadion zu Merseburg

 

FC Einheit Wernigerode – FC Carl Zeiss Jena II  3:5 (3:3)

Schiedsrichter: Nixdorf (Dresden) – Tore: 0:1 Wersig (14., Selbsttor), 1:1 Hildach (33.), 2:1 Staat (36.), 3:1 Hildach (39.), 3:2 Hagemann (45.+1), 3:3 Scheder (45.+2), 3:4 Kerasidis (64.), 3:5 Hagemann (69.) – Zuschauer: 435 im Mannsberg-Stadion zu Wernigerode

 

FC An der Fahner Höhe – SG Union Sandersdorf  1:0 (1:0)

Schiedsrichter: Lukawski (Oranienburg) – Tor: 1:0 Billeb (45.+2) – Zuschauer: 180 in der GeAT-Arena zu Dachwig