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Grimma klasse Fünfter beim Elektro Beckhoff-Hallencup der C-Junioren – Gera überrascht Aue im Endspiel


Grimma. Der zum Abschluss ausgetragene Elektro Beckhoff-Hallencup der C-Junioren bildete das absolute Highlight der diesjährigen Nachwuchs-Hallenturnier-Serie des FC Grimma. Nicht nur, dass sich hier höherklassige Teams die Klinke in die Hand gaben, sondern auch Niveau und Spannung waren am Samstagnachmittag kaum zu überbieten. Auch die Zuschauer-Resonanz in der Muldentalhalle tat sein Übriges, so dass es im Nachgang eine rundum gelungene Veranstaltung war. Dabei sahen die Zuschauer zum Ende hin eine faustdicke Überraschung: Turniersieger wurde die BSG Wismut Gera, die sich im Finale gegen den FC Erzgebirge Aue mit 3:2 durchsetzte. Gera blieb zwar in der Vorrunde ohne Niederlage (zwei Siege, ein Unentschieden) und setzte sich auch im Halbfinale gegen Dresden Striesen souverän durch, doch waren die Erzgebirgler vor diesem Finale als klarer Favorit angesehen worden. Zu dominant traten die „Veilchen“ in ihrer Staffel auf, des Weiteren konnte keines der Teams den Auern fußballerisch das Wasser reichen. Dementsprechend war der Jubel im Lager der Ostthüringer nach dem Abpfiff natürlich allzu groß, nur wenige der Zuschauer hatten vor dem Endspiel auf Wismut getippt. Zusätzlich stellte Gera mit Conner Günther den besten Torhüter, der im Laufe des Turniers mit sensationellen Paraden aufwartete und daher völlig zurecht zum besten Schlussmann der Veranstaltung ausgezeichnet wurde. Beim FC Erzgebirge Aue war die Enttäuschung über das verlorene Finale dementsprechend groß – der Trost für die Auszeichnung von Fyn Georgi als bester Torschütze des Turniers (7 Treffer) dürfte daher nicht allzu groß gewesen sein. Als bester Spieler wurde von den Mannschaftsverantwortlichen Jason Groba von der SG Rotation Leipzig 1950 gewählt und zur Siegerehrung dementsprechend ausgezeichnet.

Ausgezeichnet war auch die Leistung des FC Grimma während des gesamten Turniers. Nachdem man in den ersten beiden Begegnungen gegen Wismut Gera (0:4) und Rotation Leipzig (2:4) trotz guter Leistungen den Kürzeren zog, sicherte man sich im Anschluss durch einen fulminanten 9:0-Erfolg über den Berliner FC Dynamo den dritten Platz in der Gruppe. Im Spiel um Platz fünf konnte die Mannschaft von Trainer Volker Sturm den positiven Trend fortsetzen und wartete noch einmal mit einer grandiosen Vorstellung auf. Mit 8:1 deklassierte man den ZFC Meuselwitz, was im Abschluss-Ranking der fünfte Rang bedeuten sollte. Hut ab vor der Vorstellung der Jungs – bei diesem sehr gut besetzten Teilnehmerfeld könnt ihr stolz auf euch sein!

In der Vorrundenstaffel A war nach dem 2. Spieltag bereits die Entscheidung über die Halbfinal-Teilnehmer gefallen. Wismut Gera (4:0 über Grimma, 9:2 gegen den BFC) und Rotation Leipzig 1950 (7:1 gegen den BFC, 4:2 über Grimma) hatten dadurch bereits sechs Punkte auf dem Konto und waren dadurch für die beiden anderen Kontrahenten in der Gruppe uneinholbar. Im direkten Duell ging es daher um den Staffelsieg, wobei die SG Rotation 1950 bei einer zwischenzeitlichen 3:1-Führung die besseren Karten hatte. Doch Gera gab sich bis zum Ende nie auf und sicherte sich in der Schlussphase noch ein 3:3-Remis, was den Gruppensieg zur Folge hatte. Platz drei in der Staffel A sicherten sich die einheimischen Grimmaer, die nach den zwei Auftaktniederlagen den BFC Dynamo mit 9:0 förmlich aus der Halle fegten. Die Berliner, die am Tag zuvor bereits ein Turnier beim JFV Westsachsen bestritten, waren in dieser Gruppe chancenlos und mussten drei hohe Niederlagen einstecken.

In Gruppe B zog der FC Erzgebirge Aue einsam seine Kreise. Dabei beeindruckten die „Veilchen“ mit sensationellem Hallenfußball – neun Punkte und 21:3 Tore unterstreichen dies. Neben den Auern qualifizierte sich die SG Dresden Striesen für die Überkreuzspiele. Dies stand ebenfalls schon nach dem 2. Spieltag fest – durch Siege über Meuselwitz (5:3) und Chemie Leipzig (2:0) wurde das Halbfinal-Ticket gebucht. Im letzten Vorrundenspiel lieferte man sich mit Aue über weite Strecken einen offenen Schlagabtausch, welchen man letztlich nach 13 Minuten mit 3:7 verlor. Nichtsdestotrotz war der Halbfinal-Einzug der Dresdner absolut verdient. Dritter in der Staffel B wurde der ZFC Meuselwitz, welchen man mit einem 3:1-Erfolg über Chemie Leipzig eintütete. Die jungen Leutzscher trugen ihrerseits zur Attraktivität des Turniers bei, doch war die Konkurrenz in der Gruppe einfach zu groß. Ohne jeglichen Punkt blieb den Chemikern nur der letzte Platz in der Gruppe.

Fußballtradition pur stand sich mit dem BFC Dynamo und Chemie Leipzig dann im Spiel um Platz sieben gegenüber. Teilweise wogte hier das Geschehen hin und her – am Ende des Tages siegten die Berliner mit 4:2. Im Spiel um Platz fünf wartete der FC Grimma noch einmal mit einer Spitzen-Vorstellung auf. Nach dem Erfolg über den BFC transportierte die Sturm-Elf den Schwung mit in dieses Platzierungsspiel und landete nach 13 Minuten gegen den ZFC Meuselwitz einen nicht für möglich gehaltenen 8:1-Sieg.

Im ersten Halbfinale zwischen Gera und Dresden Striesen sahen die Zuschauer zunächst eine ausgeglichene Begegnung. Doch ein energischer Zwischenspurt ließ das Pendel zugunsten der Ostthüringer ausschlagen. Am Ende siegte Wismut Gera mit 3:1 und qualifizierte sich damit für das Endspiel. Im zweiten Überkreuzspiel zwischen Rotation Leipzig 1950 und dem FC Erzgebirge Aue ging es teilweise hoch her, teilweise wurde die Partie sehr emotional geführt. Dabei mussten sich die favorisierten Auer zum ersten Mal im Turnier harter Konkurrenz erwehren. Zweimal gingen die Leipziger in Führung, zweimal hatte jedoch Aue die passende Antwort. So endete die Partie 2:2 nach 13 Minuten – das Neunmeterschießen musste entscheiden. Hier hatten die Erzgebirgler das bessere Ende für sich (5:4) – ein verschossener Strafstoß der Rotationer war hier entscheidend.

Im Spiel um Platz drei konnten die Leipziger die Enttäuschung jedoch schnell vergessen machen, indem sie die SG Dresden Striesen knapp mit 4:3 bezwangen. Der Sieg der SG Rotation war aufgrund des Spielverlaufs definitiv nicht unverdient.

Im Endspiel trafen mit Gera und Aue zwei Teams aufeinander, welche sich im Turnierverlauf auch als die beiden Besten herausstellen sollten. Nichtsdestotrotz war die Favoritenfrage geklärt, zu dominant waren die Auer Auftritte davor. Doch dies schreckte die Ostthüringer überhaupt nicht ab, man lieferte den „Veilchen“ von Beginn an einen offenen Fight. Gera bot Paroli und ging zweimal in Führung, wobei Aue jedoch immer wieder die passende Reaktion parat hatte. Beim Zwischenstand von 2:2 ging es in der Endphase heiß her. Die Erzgebirgler kassierten eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe, so dass Wismut die Partie fast bis zum Schlusspfiff in Überzahl bestreiten konnte. Zunächst konnten die Lila-Weißen die Unterzahl gut bestreiten – doch dann passierte es. Kurz bevor Aue die nummerische Gleichzahl wieder herstellen konnte und sich die meisten der Zuschauer bereits auf das Entscheidungsschießen einstellten, stachen die Geraer eiskalt zu und markierten Sekunden vor Schluss den 3:2-Führungstreffer. So hatte Aue in der restlichen Spielzeit keine Möglichkeit nochmals zurückzuschlagen – Wismut Gera sicherte sich somit am Ende des Tages den Elektro Beckhoff-Hallencup der C-Junioren.


Vorrunde Staffel A

FC Grimma – BSG Wismut Gera  0:4

 

SG Rotation Leipzig 1950 – Berliner FC Dynamo  7:1

 

FC Grimma – SG Rotation Leipzig 1950  2:4

 

BSG Wismut Gera – Berliner FC Dynamo  9:2

 

Berliner FC Dynamo – FC Grimma  0:9

 

SG Rotation Leipzig 1950 – BSG Wismut Gera  3:3

Pl. Mannschaft Sp. S U N Tore TD Punkte
1. BSG Wismut Gera 3 2 1 0 16: 5 + 11 7
2. SG Rotation Leipzig 1950 3 2 1 0 14: 6 +  8

7

3. FC Grimma 3 1 0 2 11: 8 +  3

3

4. Berliner FC Dynamo 3 0 0 3  3:25 - 22

0


Vorrunde Staffel B

SG Dresden Striesen – ZFC Meuselwitz  5:3

 

BSG Chemie Leipzig – FC Erzgebirge Aue  0:9

 

SG Dresden Striesen – BSG Chemie Leipzig  2:0

 

ZFC Meuselwitz – FC Erzgebirge Aue  0:5

 

FC Erzgebirge Aue – SG Dresden Striesen  7:3

 

BSG Chemie Leipzig – ZFC Meuselwitz  1:3

Pl. Mannschaft Sp. S U N Tore TD Punkte
1. FC Erzgebirge Aue 3 3 0 0 21: 3 + 18 9
2. SG Dresden Striesen 3 2 0 1 10:10 ±  0

6

3. ZFC Meuselwitz 3 1 0 2  6:11 -  5

3

4. BSG Chemie Leipzig 3 0 0 3  1:14 - 13

0


Halbfinale

BSG Wismut Gera – SG Dresden Striesen  3:1

 

SG Rotation Leipzig 1950 – FC Erzgebirge Aue  4:5 n.N. (2:2)


Spiel um Platz 7 und 8

Berliner FC Dynamo – BSG Chemie Leipzig  4:2


Spiel um Platz 5 und 6

FC Grimma – ZFC Meuselwitz  8:1


Spiel um Platz 3 und 4

SG Dresden Striesen – SG Rotation Leipzig 1950  3:4


Endspiel

BSG Wismut Gera – FC Erzgebirge Aue  3:2


Gera: Günther – Ritter (5), Friedel (4), Skrabey (1), Franke, Siemering (2), Lippold, Gareis (5), Breuer (5) – Trainer: Frey

 

Aue: Münch (1) – Opferweidt (2), Sommer (3), Kirchner (4), Hartisch (2), Rauthmann, Fritzsch (4), Georgi (7), Opitz (2), Karahat – Trainer: Gebhardt

 

Rotation 1950: John – Groba (5), Baldauf (3), Dechant (4), Kirsch (1), Ulrich (1), Koy (4), Brosch, Zänker (1) – Trainer: Winkler

 

Dresden Striesen: Rost – Fritzsch (2), Wendel (5), Wiemer, Güldner, Voß (1), Täschner, Peyvandi (5), Rothe (1) – Trainer: Oehme

 

Grimma: Siwek – Vettermann (1), Dietel (4), Demme (4), Kummer (1), Albrecht, Kontny (2), Birnbaum (3), Uhlmann (2), Nicklisch (2) – Trainer: Sturm

 

Meuselwitz: Kretschmer – Standke (1), Linke, Höfer, Krumsdorf, Kalz (1), Seitz (1), Müller (2), Vieweger (2) – Trainer: Starke

 

BFC: Friedrich – Hammerstein, Altun, Daov (2), Liebenhagen, Palah (5), Schunke, Gruhn, Bakhishev, Ogiemwanye – Trainer: Gelleszun

 

BSG Chemie: Krüger – Marten, Kokorin, Felvinczy (1), Amin, Sobottka (1), Hofmann, Doelle (1), Müller – Trainer: Brüske

 

 

Schiedsrichter:                      Lennox Leichsenring (Hohnstädt), Bennet Zielke (Bad Lausick)

 

Zuschauer:                            130 in der Muldentalhalle, Grimma

 

bester Torschütze:                 Fyn Georgi (FC Erzgebirge Aue) ► 7 Tore 

 

bester Spieler:                       Jason Groba (SG Rotation Leipzig 1950)

 

bester Torhüter:                     Conner Günther (BSG Wismut Gera)


Bilder vom Turnier

Fotos: Dieter Koch

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