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Nächstes Endspiel – Grimma gastiert morgen in Wernigerode

Vorschau auf das Nachholspiel vom
16. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd

 

FC Einheit Wernigerode –
FC Grimma

 

Datum:         Mittwoch, 20.04.2022

 

Spielort:       Mannsberg-Stadion, Wernigerode

 

Anstoß:        18.00 Uhr

 

Nach dem 3:1 (2:1)-Erfolg über den FSV Martinroda fiel das Statement von Alexander Kunert im Anschluss an das nächste „Abstiegs-Endspiel“ beim SV Blau-Weiß Zorbau recht nüchtern aus. „Wir haben zwei Punkte verschenkt“, so der Grimmaer Trainer nach dem 1:1 (1:1)-Unentschieden beim SV Blau-Weiß Zorbau. Dabei traf der FC-Coach mit seiner Aussage den Nagel absolut auf den Kopf, aufgrund der 90 Minuten wäre im Burgenlandkreis bedeutend mehr möglich gewesen. Sicher, die Muldestädter haben diese Begegnung nicht verloren, doch dieser Zähler hilft den Grimmaern am Ende des Tages nicht wirklich weiter. „Letztlich ist dieser Punkt für uns nicht ausreichend“, so Kunert. „Nach dem frühen Führungstor haben wir vor der Pause förmlich um den Ausgleich gebettelt, welcher dann logischerweise auch fiel. Nach dem Wechsel hatten wir dann sicherlich mehr vom Spiel, doch fehlt es uns derzeit an der letzten Konsequenz im letzten Drittel.“ Nach diesem Unentschieden sind die Muldestädter zwar auf einen derzeitigen Abstiegsplatz zurückgefallen, doch hat es die Mannschaft in den verbleibenden neun Spielen noch selbst in der Hand. Aber diesbezüglich sind Punkte nötig, und das, wenn es geht, schnell. Die beste Möglichkeit bietet sich daher schon am morgigen Mittwoch, wenn man um 18.00 Uhr das Nachholspiel beim FC Einheit Wernigerode bestreitet.

Als Aufsteiger in die Oberliga ist man im Harz von der bisherigen Saison sehr angetan. Aktuell stehen beim FC Einheit 26 Zähler zu Buche – mit 18 Begegnungen hat man zusammen mit Inter Leipzig die derzeit wenigsten der Staffel absolviert. „Wir sind bisher natürlich sehr zufrieden“, umreißt Co-Trainer Tino Leßmann den bisherigen Saisonverlauf des Neulings. „Mit der Punkteanzahl sind wir absolut im Soll, zumal es in der Oberliga für uns keine leichten Spiele gibt.“ Zusätzlich sorgten die Gastgeber vor Wochen noch für ein zusätzliches Highlight, als man im Halbfinale des Sachsen-Anhalt-Pokals im heimischen Mannsberg-Stadion den Drittligisten vom Halleschen FC mit 2:1 (1:1) aus dem Rennen warf und somit ins Endspiel gegen den 1. FC Magdeburg einzog. Bei diesem Sieg handelte es sich wahrlich um eine Sensation, welcher sich im Nachgang doppelt rentieren sollte. Da die Magdeburger als Tabellenführer der 3. Liga in deren Spielklasse nicht mehr hinter Rang vier zurückfallen können, qualifizierte sich der FC Einheit Wernigerode mit diesem Sieg über den HFC automatisch für die 1. Hauptrunde des nächstjährigen DFB-Pokals. „Natürlich war dieses Erlebnis im Pokal-Halbfinale emotional kaum zu übertreffen, doch für uns ist es trotz alledem primär, unser Saisonziel in der Oberliga zu erreichen“, so Einheits Co-Trainer Tino Leßmann. „Dieses heißt Klassenerhalt und dieses steht weiterhin ganz oben auf dem Radar. Zweifellos stehen wir aktuell gut da, doch wir sind noch lange nicht durch. Demzufolge ist diese Begegnung gegen Grimma für uns schon ein richtungsweisendes Spiel.“ Dabei ist dem Co-Trainer der Harzer der Respekt vor den Muldestädtern durchaus anzumerken. „Ich erwarte ein schweres Spiel gegen einen Gegner, der aufgrund der Tabellenkonstellation sicherlich etwas defensiver auftreten und auf Konter lauern wird“, so Leßmann, dessen Zeit zum Saisonende in Wernigerode enden wird. Sein Vertrag und der von Cheftrainer Frank Rosenthal wird über den 30.06. hinaus nicht verlängert – ab dem 01.07. wird mit Maximilian Dentz (derzeit TSG Neustrelitz) ein neuer Chef-Coach beim FC Einheit Wernigerode anheuern.

„Wir haben in Wernigerode eine harte Nuss zu knacken“, ist sich Grimmas Trainer Alexander Kunert über die Schwere der Aufgabe im Harz bewusst. „Einheit ist zwar rechnerisch auch noch nicht gesichert, doch der Einzug in den DFB-Pokal dürfte der Mannschaf zusätzliche Euphorie gegeben haben.“ Doch damit will es der Übungsleiter der Muldestädter auch belassen, sondern er befasst sich lieber mit Angelegenheiten, die sein Team betreffen. „Wir haben noch neun Endspiele, die Luft wird langsam dünner.“ Damit spricht Kunert noch einmal explizit auf die Begegnung am Samstag in Zorbau an, als man zwei Zähler liegen ließ. „Aus den letzten beiden Partien gegen Martinroda und Zorbau haben wir vier Punkte geholt, doch wir müssen weitermachen. Wir brauchen jeden einzelnen Zähler und sind auch in Wernigerode dazu verdammt, etwas mitzubringen.“ Schon allein, weil die Konkurrenz im Tabellenkeller mittlerweile auch fleißig anfängt zu punkten. Explizit sei da auf die beiden letzten Siege von Wacker Nordhausen hingewiesen. Durch zwei Last-Minute-Erfolge in Jena (1:0) und daheim gegen Krieschow (2:1) sind die Südharzer mittlerweile an den Muldestädtern vorbeigezogen und haben sich durch diese sechs Zähler aktuell über den Strich positioniert. „Allerdings sind es bis zu Nordhausen derzeit nur zwei Punkte Rückstand, so dass wir mit einem Erfolg in Wernigerode an Wacker wieder vorbeiziehen könnten“, so Kunert. Dazu bedarf es allerdings erneut den Grundtugenden wie Mut, Leidenschaft und Wille. „Die Einstellung wird entscheidend sein, auch wenn für uns die Konstellation mit Mittwochabend um 18.00 Uhr in Wernigerode natürlich alles andere als einfach ist. Doch das gilt es auszublenden, wichtig ist, dass wir 90 Minuten lang Gas geben.“ Personell ist die Lage weiterhin nicht rosig, auch wenn Kevin Wiegner nach seiner Gelbsperre wieder ins Team zurückkehrt. „Egal wie, wir brauchen jeden Punkt“, so Kunert. „Und diese dringend notwendigen Zähler müssen wir in den kommenden Begegnungen auch mal erzwingen können.“ Sollte dies bereits schon in Wernigerode gelingen, wäre der nächste kleine Schritt in Sachen Oberliga-Zugehörigkeit 2022/23 getan…

Tom Rietzschel