· 

Grimmaer wollen Klassenerhalt veredeln

Vorschau auf den 29. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd

 

FC Grimma – FSV Motor Marienberg

 

Datum:            Sonntag, 02.06.2024

 

Anstoß:           14.00 Uhr

 

Spielort:          Husaren-Sportpark, Grimma

 

Grimma. Die Oberliga-Saison 2023/24 neigt sich so langsam dem Ende entgegen, zwei Spieltage sind noch zu absolvieren. Dabei sind die Entscheidungen in Sachen Auf- und Abstieg aktuell zwar noch nicht in trockenen Tüchern, doch könnten nach dem Spieltag am Sonntag die ersten Richtungen erkennbar sein. In Sachen Titelfrage, mit dem verbundenen Aufstieg in die Regionalliga, duellieren sich mit dem VFC Plauen und dem Bischofswerdaer FV 08 zwei Teams, die bereits eine Klasse höher über Jahre Staub gewischt haben. Die Vogtländer haben derzeit mit drei Punkten Vorsprung sowie einer um zehn Treffer besseren Tordifferenz die besseren Karten und könnten mit einem Heimsieg über den FC Einheit Rudolstadt eine Vorentscheidung herbeiführen. Bischofswerda empfängt zeitgleich die SG Union Sandersdorf und muss neben einem Heimsieg auf einen Ausrutscher der Plauener hoffen. Weit offener ist auf der anderen Seite der Abstiegskampf, welcher allerdings noch aus den eventuell fehlenden Aufsteigern aus den Landesverbänden Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen zusätzlich beeinflusst werden könnte. Dies hätte nur zwei Oberliga-Absteiger zur Folge, doch ist dieser Fakt aktuell noch nicht spruchreif und daher ein ungelegtes Ei. Sportlich stehen mit dem SV 09 Arnstadt und dem FSV Motor Marienberg (beide 21 Punkte) die ersten beiden Absteiger fest – unter fünf Kandidaten muss ein weiteres Team den Gang zurück auf Verbandsebene antreten. Darunter ist auch der FC Grimma, der in den vergangenen zwei Monaten eifrig gepunktet hat und sich somit aus der Abstiegszone erst einmal verabschieden konnte. Mit 29 Zählern liegen die Muldestädter jedoch nur zwei Punkte über dem Strich, so dass die Elf von Trainer Steffen Ziffert noch lange nicht aus dem Schneider ist. Sicherlich hat man vor den letzten beiden Spielen eine gute Ausgangsposition und alles in der eigenen Hand – mehr jedoch nicht! Demzufolge sollten die Grimmaer ihr letztes Heimspiel der Saison extrem fokussiert und konzentriert angehen, um diese vielversprechende Ausgangsposition nicht auf der Zielgeraden noch zu verspielen. Dazu empfangen die Muldestädter am Wochenende mit dem FSV Motor Marienberg eine Mannschaft, die nach einem einjährigen Oberliga-Intermezzo nun wieder den Weg zurück in die Sachsenliga gehen muss. Der Anstoß im Husaren-Sportpark erfolgt am Sonntag um 14.00 Uhr.

Es war die erste Oberliga-Serie der Vereinsgeschichte, welche der FSV Motor Marienberg im vergangenen Sommer anging. Dabei war im Vorfeld über den Aufstieg der Erzgebirgler über Wochen viel diskutiert worden. Nach Abschluss der letztjährigen Sachsenliga-Saison belegte Motor Rang vier – aufstiegsberechtigt sind laut Spielordnung des Sächsischen Fußballverbandes jedoch nur die drei erstplatzierten Mannschaften. Da jedoch der Tabellenzweite, der Großenhainer FV 90, den Rückzug aus der höchsten sächsischen Spielklasse vollzog und damit ans Ende der Tabelle geschoben wurde, rückte Marienberg im Abschluss-Klassement auf Rang drei, so dass die Tür zum Oberliga-Aufstieg frei wurde. Dabei profitierte die Elf von Trainer Ronny Rother zusätzlich, dass mit dem SSV Markranstädt und der SG Taucha zwei Teams ihren Aufstiegsverzicht erklärten, die in der Abschlusstabelle vor den Marienbergern einkamen. „Allerdings wussten wir bereits da schon, dass uns in der Oberliga eine große Aufgabe und demzufolge eine schwere Saison bevorstehen wird“, so der Motor-Coach, dessen Vorahnungen sich bestätigten. Von Beginn im hinteren Feld der Tabelle positioniert, kämpfte der Neuling immer an den Anschluss zu den Nichtabstiegsplätzen, welcher jedoch erst in den letzten Wochen etwas verloren ging. Problem war diesbezüglich die Auswärtsschwäche – einzig ein Sieg (3:2 in Arnstadt) sowie zwei Unentschieden (1:1 in Rudolstadt, 0:0 in Halle) stehen auf fremden Plätzen auf der Habenseite. Im heimischen Lautengrundstadion lief es für die Rother-Schützlinge dagegen bedeutend besser. Vor allem die Erfolge gegen die Aufstiegs-Aspiranten Plauen (1:0) und Bischofswerda (2:1) zeigen eindrucksvoll auf, dass der Neuling nicht zu unterschätzen ist und durchaus Qualität besitzt. Davon konnten sich auch die Grimmaer im Dezember selbst überzeugen, als man bei 15 Zentimeter Schnee im Erzgebirge mit 0:2 unterlag. Sicher waren die Bedingungen an diesem Tag grenzwertig, doch hatten die Muldestädter diese Niederlage ganz allein zu verantworten und durften nicht nach Ausreden suchen.

Für die Grimmaer gilt es am Sonntag, sich für genau diese Niederlage zu revanchieren und mit einem positiven Ergebnis eine Vorentscheidung in Sachen Klassenerhalt herbeizuführen. Weiterhin ist diese Begegnung auch das letzte Heimspiel von Trainer Steffen Ziffert, der ab Sommer den Posten des Sportlichen Leiters beim Regionalligisten BSG Chemie Leipzig antritt. Ihrem scheidenden Coach zum Abschluss einen Heimsieg zu schenken, ist daher als Ziel der Mannschaft klar definiert. Diesen steuert auch Ziffert in seinem vorletzten Spiel auf der Grimmaer Kommandobrücke an, so dass er nichts dem Zufall überlassen will. „Wir haben uns in den letzten Wochen eine sehr gute Ausgangsposition erarbeitet und die Tür geöffnet. Allerdings müssen wir nun hindurch gehen und uns für diesen Aufwand belohnen“, so der FC-Trainer, der seit Ende April 2022 für die Muldestädter verantwortlich ist. „Fakt ist, dass uns Marienberg nichts schenken wird und ohne Druck aufspielen kann. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Auf einen Showdown am kommenden Wochenende in Halle würde ich liebend gern verzichten. Wichtig ist, dass wir Geduld haben, das richtige Maß finden und nicht überdrehen. Sollte uns das gelingen, bin ich zuversichtlich, dass wir in unserem letzten Heimspiel ein positives Ergebnis erreichen können.“ Personell sieht es bei den Muldestädtern für diese Begegnung recht ordentlich aus. Einzig Max Nitschke (Knie) wird nicht zur Verfügung stehen, der restliche Kader dürfte für diese eminent wichtige Partie einsatzbereit sein. „Wir haben es selbst in der Hand, mit zwei Matchbällen den Klassenerhalt zu realisieren“, so Trainer Steffen Ziffert. „Diese Chance sollten wir nutzen, sonst haben wir es auch nicht verdient weiterhin in der Oberliga zu spielen.“