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FC Einheit Wernigerode reist mit Selbstvertrauen nach Grimma

Vorschau auf den 7. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd

 

FC Grimma –
FC Einheit Wernigerode

 

Datum:            Samstag, 23.09.2023

 

Anstoß:           14.00 Uhr

 

Spielort:          Husaren-Sportpark, Grimma

 

Vergangenen Samstag war die Enttäuschung im Lager der Muldestädter deutlich anzumerken. Gerade hatten die Oberliga-Kicker des FC Grimma im Heimspiel gegen den Aufsteiger SV 09 Arnstadt nur einen Teilerfolg errungen – nach einer intensiven Partie trennten sich beide Teams 0:0 unentschieden. Damit konnte die Vorgabe von Trainer Steffen Ziffert zwar nicht erfüllt werden, doch insgesamt gesehen muss man diese Punkteteilung als leistungsgerecht bezeichnen. „Möglichkeiten waren auf beiden Seiten vorhanden, vielleicht hatte Arnstadt die klareren“, resümierte der Grimmaer Übungsleiter in der anschließenden Pressekonferenz. „Nichtsdestotrotz hätten wir die Begegnung auch gewinnen können, doch sind wir vor dem Tor derzeit nicht entschlossen genug. Positiv war, dass wir endlich wieder mal zu Null gespielt haben – dies ist ein Fakt, worauf wir aufbauen können.“ Dabei hatte Steffen Ziffert das Grundübel recht schnell erkannt, warum sein Team am Ende des Tages nicht die begehrten drei Zähler einfahren konnte. „Arnstadt wirkte körperlich präsenter und gewann die Mehrzahl der zweiten Bälle. Hier müssen wir uns in den nächsten Spielen deutlich steigern.“ Dies ist auch bitter nötig, schließlich treffen die Muldestädter in den folgenden Wochen auf stabile Teams, gegen die es allesamt zu bestehen gilt. Mit sieben Punkten aus sechs Begegnungen sind die Grimmaer derzeit auf Platz zehn positioniert, doch ein Ruhekissen sollte dies auf keinen Fall sein. „Jeder Punkt hilft uns in dieser ausgeglichenen Oberliga wirtschaften, jeder Sieg natürlich umso mehr“, so Ziffert. Auf diesen hofft man im FC-Lager natürlich am Wochenende, wenn man erneut im heimischen Husaren-Sportpark anzutreten hat. Doch mit dem FC Einheit Wernigerode gastiert ein extrem unbequemer und robuster Gegner, der einerseits mit einem 4:1 (2:0)-Erfolg in Grimma Anfang Februar diesen Jahres bereits eindrucksvoll seine Qualitäten unter Beweis gestellt hat und zweitens nach dem letztwöchigen 5:2 (1:0)-Heimsieg im Harz-Derby gegen Regionalliga-Absteiger VfB Germania Halberstadt mit reichlich Selbstvertrauen in die Muldestadt anreisen dürfte. Der Anstoß in der Grimmaer Sportstätte erfolgt am Samstag um 14.00 Uhr.

Nach den Abschlussplatzierungen sieben (2021/22) und neun (2022/23) geht der FC Einheit Wernigerode in dieser Saison in sein drittes Oberliga-Jahr nach dem Wiederaufstieg im Sommer 2021. Dabei haben sich die Harz-Kicker in den vergangenen zwei Spielserien fest in dieser Spielklasse etabliert, im schmucken Mannsbergstadion sehen die Zuschauer seit Jahren wieder sehr erfolgreichen Fußball. Dies soll natürlich auch in dieser Saison wieder so sein, auch wenn man zu Beginn etwas schwer aus den Startlöchern gekommen ist. Zwar begannen die Einheit-Kicker mit einem 3:1-Erfolg beim VfL Halle 96, doch musste die Mannschaft von Trainer Hannes Deicke (43) im Anschluss vier Niederlagen in Folge hinnehmen. Die Heimspiele gegen Auerbach (1:2) und Bischofswerda (3:4) wurden jeweils knapp verloren, in Sandersdorf (0:1) und Freital (2:4) konnte man ebenfalls keinen Zähler einfahren. „Allerdings hatten diese Ergebnisse sicherlich Gründe“, resümiert Dirk Rühr (57), Sportlicher Leiter des FC Einheit. „Wir hatten in dieser Zeit allerhand verletzte Spieler. Demzufolge war die Mannschaft nicht eingespielt, dadurch fehlten selbstredend die Abläufe. Nichtsdestotrotz hätten wir vor allem die beiden Heimspiele nicht zwingend verlieren müssen, gegen Auerbach wurden uns beispielsweise zwei Treffer nicht anerkannt.“ Mit drei Punkten aus fünf Begegnungen standen die Mannsberg-Kicker daher am letzten Wochenende schon etwas unter Zugzwang. Doch im hochbrisanten Harz-Derby gegen den VfB Germania Halberstadt zeigte die Elf vor einer tollen Zuschauerkulisse auf dem Mannsberg ein ganz anderes Gesicht und schlug den Regionalliga-Absteiger nach einer sensationellen Schlussphase mit 5:2. „Die Mannschaft ist seit zwei Wochen wieder komplett, die Verletzten sind wieder zurück“, so Rühr. „Demzufolge waren deutliche Verbesserungen eindrucksvoll zu sehen, summa summarum war dieser Sieg auch hochverdient. Für uns ist es nun wichtig, auf Grundlage dieses Derbysieges und dem damit getankten Selbstvertrauen, in den folgenden Wochen dranzubleiben und uns schnell aus der hinteren Tabellenregion zu entfernen. Wir wollen schnell möglichst viele Punkte einfahren und am Ende der Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz einkommen.“ Dafür hat man in Wernigerode vor der Saison in der Kaderstruktur einige Änderungen vornehmen müssen, da der eine oder andere Akteur den Verein verlassen hat. Vor allem der Offensivbereich blieb davon nicht unverschont, denn mit Dimitar Milushev, Lukas Ferchow (beide Wacker Nordhausen), Elia Miro Friebe (Union Sandersdorf) sowie Edel-Techniker Vincius Kuffner Sandri (VfB Germania Halberstadt) ging schon allerhand Qualität verloren. Aufgefangen wurde dies mit Verpflichtungen von Gregor Schlichting (Union Sandersdorf) und Kamil Popowicz (Polonia Nysa/Polen), die bei ihren früheren Stationen bereits ihre Oberliga-Tauglichkeit eindrucksvoll nachgewiesen haben. Schlichting erzielte in seinen zwar Jahren in Sandersdorf insgesamt 14 Treffer, Popowicz traf in der vorletzten Saison für den VFC Plauen in 27 Spielen 16 Mal. Mit der Verpflichtung des regionalliga-erfahrenen Simran Dhaliwal (Germania Halberstadt) konnte zusätzlich die Defensive gestärkt werden, da dort nach 66 Gegentreffern in der vergangenen Serie sicherlich Handlungsbedarf bestand. „Wir sind mit unserem Kader sehr zufrieden“, so Einheits Sportchef. „Wichtig war für uns, dass wir ihn in dieser Saison etwas breiter haben als zuvor aufgestellt. Die Qualität ist definitiv vorhanden, daher bin ich optimistisch, dass wir nun langsam in der Tabelle nach oben klettern werden.“ Auch im Sachsen-Anhalt-Pokal, wo man in den vergangenen zwei Jahren für reichlich Furore sorgte, ist der FC Einheit noch vertreten. Nach einem 2:1-Erfolg zum Auftakt beim Verbandsliga-Absteiger Cöthener FC Germania, verbuchte man in Runde zwei beim Ummendorfer SV (Landesliga) einen klaren 5:0-Sieg. Damit haben sich die Deicke-Schützlinge für die dritte Runde qualifiziert, wo man am 14.Oktober beim Landesligisten VfB Merseburg anzutreten. Nichtsdestotrotz liegt der Fokus zu hundert Prozent auf der Oberliga, wo man nun in Grimma natürlich den Erfolg aus der letzten Saison bestätigen will. „Ich erwarte kampfbetonte 90 Minuten, wo wir zweifelsohne an die Leistung gegen Halberstadt anknüpfen wollen“, so Dirk Rühr. „Wir wollen unsere eigenen Stärken auf den Platz bringen und das Selbstvertrauen aus der Vorwoche natürlich mit nach Grimma transportieren. Sollten wir eine ähnliche Leistung wie letzten Sonntag abrufen können, sehe ich gute Chancen, dass wir auch dort drei Punkte einfahren können.“

Dies wollen die Schützlinge von Trainer Steffen Ziffert selbstredend verhindern, doch dazu bedarf es, dass man sich im Vergleich zur Vorwoche steigert. „Wernigerode ist eine robuste Einheit, die uns schon in körperlicher Hinsicht alles abverlangen wird. Demzufolge ist es ganz wichtig, dass wir in der Zweikampfführung viel intensiver auftreten müssen als gegen Arnstadt“, so der Grimmaer Coach. Wiederum wurde in der Trainingswoche sehr intensiv und fokussiert gearbeitet, so dass die Mannschaft gut gerüstet in die kommende Heimaufgabe gehen wird. Grundlage wird wieder eine kompakte Defensive sein – in der Vorwoche gelang es den Muldestädtern in dieser Saison erstmals in der Oberliga zu Null zu spielen. Hier wird man allerdings am Samstag über die 90 Minuten komplett diszipliniert agieren müssen, denn mit den bereits angesprochenen Popowicz und Schlichting sowie Bocar Baro und Kevin Hildach haben die Gäste reichlich Torgefahr in ihren Reihen. Nichtsdestotrotz haben die Muldestädter in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass sie in der Lage sind, mit Leidenschaft und kollektiver Entschlossenheit im Defensivbereich genügend Stabilität an den Tag zu legen. Allerdings ist es für den FC-Coach ebenfalls genauso wichtig, auch im Spiel nach vorn Akzente zu setzen. „Gegen Arnstadt hat man auch wieder gesehen, dass dort noch Reserven vorhanden sind. Fehler sind unumgänglich, doch wichtig ist, dass wir mutig auftreten und immer wieder schnell und zielstrebig nach vorn spielen“, so Ziffert. „Sollte uns dies gelingen, bin ich optimistisch, dass wir auch wieder mehr Torgefahr ausstrahlen.“ Personell sieht es ähnlich aus wie in der Vorwoche. Die Langzeitverletzten Robin Brand (Reha nach Kreuzbandriss), Max Nitschke (Reha nach Außenband- und Syndesmosebandriss) sowie Michel Schwarz (Reha nach Patellasehnen-Anriss) werden aufgrund ihrer individuellen Qualitäten zwar weiterhin noch eine ganze Weile schmerzlich vermisst, Matty Goldammer plagt sich seit Wochen mit Leistenproblemen herum. Der Rest des Kaders steht aktuell jedoch zur Verfügung, so dass Trainer Steffen Ziffert zweifelsfrei noch genügend Optionen besitzt. „Wir wissen, was auf uns zukommt, doch wir vertrauen auf unser Personal, welches in der Vergangenheit bereits oft genug gezeigt hat, dass sie es jedem Gegner schwermachen kann“, so der FC-Trainer. „Wir werden über die 90 Minuten alles in die Waagschale werfen und uns hoffen, dass wir uns mit einer Leistung dementsprechend belohnen.“

Tom Rietzschel