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Leistungssteigerung vorhanden, doch bleibt einiges zu tun


NOFV-Oberliga Süd • Testspiel

FC Grimma – BSG Wismut Gera  2:2 (0:1)

Grimma: Schiffel – Ackermann, Tröger (ab 46. Ronneburg, ab 70. Bartsch), Bartsch (ab 46. Mattheus), Diermann (ab 66. Walter) – T. Ziffert (ab 46. Choschnau) – Walter (ab 46. Markus), Beiersdorf (ab 66. Nitschke), Nitschke (ab 46. Stockmann), Goldammer (ab 46. Pechmann) – Farkas (ab 46. Böhme) – Trainer: St. Ziffert

Gera: Seefeld (ab 46. Lätzer) – Seyfert, Haupt, Schumann, Paulick – Sovago (ab 61. Grabs, ab 84. Fromm-Kruschel), Floßmann (ab 82. Kießling), Zerrenner (ab 46. Wagner), Fromm-Kruschel (ab 46. Schubert) – Nahr (ab 46. Sothen), Kießling (ab 46. Boser) – Trainer: Brettfeld

Schiedsrichter: Walter (Hartha) – Schiedsrichter-Assistenten: Keidel (Waldheim), Ali Ahmed (Döbeln) – Tore: 0:1 Nahr (45.), 1:1 Böhme (48.), 2:1 Pechmann (68.), 2:2 Schubert (86., Foulstrafstoß – Schiffel an Sothen) – Gelbe Karten: Markus (Foulspiel – 87.) – Zerrenner (Foulspiel – 22.), Boser (Foulspiel – 56.) – Reservebänke: Böhm (Tor) – keiner – Zuschauer: 75 im Husaren-Sportpark zu Grimma

 

Grimma. Nach der 1:2 (1:1)-Niederlage gegen den Regionalligisten 1. FC Lokomotive Leipzig hat Oberligist FC Grimma seine zweite Vorbereitungswoche in einem weiteren Testspiel mit einem Remis abgeschlossen. Gegen den letztjährigen Zweiten der Thüringenliga, die BSG Wismut Gera, trennte man sich im heimischen Husaren-Sportpark leistungsrecht 2:2 (0:1) unentschieden, wobei Trainer Steffen Ziffert insgesamt nur bedingt zufrieden sein konnte. Nach einer äußerst überschaubaren ersten Halbzeit steigerten sich die Muldestädter zwar nach dem Wechsel, doch war zweifelsfrei zu erkennen, dass völlig verständlicherweise noch jede Menge Sand im Getriebe vorhanden ist. „Die erste Hälfte hat mir nicht gefallen, da war Gera besser und führte absolut verdient“, so der FC-Coach. „Nach dem Wechsel war eine Leistungssteigerung zu erkennen, doch insgesamt war recht deutlich zu sehen, dass wir noch jede Menge Arbeit vor uns haben.“

Dabei entwickelte sich im „Backofen“ Husaren-Sportpark zunächst eine Begegnung zwischen den Strafräumen, Torgelegenheiten waren in der ersten halben Stunde auf beiden Seiten nicht zu verzeichnen. Den Gastgebern fehlte es im Offensivspiel an Tempo und Ideen, so dass ein Klassenunterschied überhaupt nicht zu sehen war. Ganz im Gegenteil – in den letzten 15 Minuten der ersten Hälfte hatten sogar die Ostthüringer die besseren Möglichkeiten. Nach Sovago-Pass pfiff zunächst ein Schuss von James-Kevin Nahr knapp über den Kasten (29.), kurz darauf rettete Stefan Tröger auf der eigenen Torlinie, nachdem FC-Keeper Leon Schiffel den Ball im Spielaufbau gegen Robin Paulick leichtfertig vertändelte (30.). Drei Minuten später bügelte der junge Grimmaer Schlussmann sein leichtes Missgeschick jedoch sofort wieder aus, als er im Eins-gegen-Eins-Duell gegen Marcel Kießling geschickt den Winkel verkürzte und damit die Gäste-Führung verhinderte (33.). Die Platzherren fanden ihrerseits in der Offensive weiterhin keine Mittel, einzig ein Kopfball von Louis Walter – nach vorheriger Diermann-Flanke – verirrte sich in Richtung Wismut-Gehäuse (drüber, 38.). Gera blieb im Spiel mit dem Ball zielstrebiger, so dass der Führungstreffer der Gäste noch vor dem Pausenpfiff nicht überraschend kam. Nach einer Flanke von Philipp Sovago konnte Schiffel zunächst zwar den Kopfball von Kießling noch meistern (41.), doch bereits wenig später schlug ein Flachschuss von Nahr zum 0:1 im Grimmaer Kasten ein (45.).

Nachdem Trainer Steffen Ziffert in einer ruhigen, jedoch sehr bestimmenden Art und Weise auf seine Mannschaft in der Halbzeit einwirkte, kamen die Gastgeber dann mit einer ganz anderen Körpersprache aus der Kabine. Weiterhin half der frühe Ausgleichstreffer, so dass man nun ganz anders in der Partie war. Nach einem Diagonalball von Stefan Ronneburg passte Probespieler Leo Luca Ackermann die Kugel nach innen, wo sich Patrick Böhme (ebenfalls Testspieler) blitzschnell drehte und die Kugel maßgeschneidert im langen Eck versenkte – 1:1 (48.). Fortan erlangten die Gastgeber eine leichte Feldüberlegenheit, ohne sich jedoch die großen Möglichkeiten erspielen zu können. Dies änderte sich dann jedoch kurz vor der Trinkpause, als die Muldestädter ihre zweite Möglichkeit im Spiel effektiv zu nutzen verstanden und die Begegnung drehen konnten. Nach einem Geraer Ballverlust im Vorwärtsgang fand Tim Mattheus mit einem perfekten Zuspiel den rechtzeitig startenden Probespieler Lenny Pechmann, der Lätzer im Wismut-Gehäuse mit einem platzierten Flachschuss ins lange Eck keine Abwehrchance ließ – 2:1 (68.). Nun wähnten sich die Gastgeber auf der Siegerstraße, doch gab sich der Thüringenligist auch in der Folgezeit nicht auf. Über die Stationen Stefan Schumann und Julius Grabs lag der erneute Ausgleichstreffer im Bereich des Möglichen, doch drückte Aaron Sothen die Kugel aus Nahdistanz knapp am Gehäuse vorbei (78.). Auf der anderen Seite hätten jedoch die Ziffert-Schützlinge neun Minuten vor Spielende die Partie komplett entscheiden müssen. Perfekt von Tom Stockmann eingesetzt, suchte der allein auf das Tor zulaufende Böhme uneigennützig noch den Querpass auf den mitgelaufenen Max Nitschke, anstatt selbst den Abschluss zu suchen. Geras bester Akteur, der zurückgeeilte Innenverteidiger Andy Haupt, roch den Braten und verhinderte somit die endgültige Entscheidung zugunsten der Muldestädter (81.). Die Gäste mobilisierten daraufhin noch einmal alle Kräfte und sollten dafür noch belohnt werden. Taktisch äußerst unklug liefen die Gastgeber bei einer eigenen knappen Führung vier Minuten vor Schluss in einen gegnerischen Konter, welchen der im Herauslaufen leicht zögernde Schiffel im Duell gegen Sothen nur per Foulspiel zu unterbinden wusste. Florian Schubert ließ sich die Chance vom Elfmeterpunkt nicht nehmen und drosch die Kugel zum 2:2-Endstand ins linke obere Eck (86.). „Dass wir mit einer knappen Führung im Rücken kurz vor Schluss in einen Konter laufen, darf uns natürlich nie und nimmer passieren“, so Trainer Steffen Ziffert im Nachgang. „Aber lieber in einem Vorbereitungsspiel als in der Meisterschaft.“

Fazit: Am Ende des Tages ein gerechtes Unentschieden, wobei jedem Team eine Halbzeit gehörte. Das nächste Testspiel bestreiten die Muldestädter bereits am Dienstagabend, wenn man um 19.00 Uhr beim VfB Merseburg antritt. 


Bilder vom Spiel

Fotos: Karsten Hannover


Fotos: Dieter Koch