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Leidenschaftlicher Auftritt nur mit einem Punkt belohnt


NOFV-Oberliga Süd • 32. Spieltag

 

FC Grimma – Bischofswerdaer FV 08  1:1 (0:0)

Grimma: Evers – Bartsch, Tröger, T. Ziffert, Mattheus – Beiersdorf, Albert, Jackisch – Walter (ab 73. Markus), Bondarenko (ab 73. Ronneburg), Goldammer – Trainer: St. Ziffert

Bischofswerda: Kiefer – Lisinski, Fromm, Weiß, Rettig – Wockatz – Sobe (ab 78. Filonov), Kloß (ab 66. Hofmann), Hecker (ab 85. Hahn), Jacob (ab 66. Hoffmann) – Pereira Rodrigues – Trainer: F. Rietschel

Schiedsrichter: J. Drößler (Gotha) – Schiedsrichter-Assistenten: Bartnitzki (Erfurt), Rauschenberg (Wenigenlupnitz) – Tore: 0:1 Wockatz (69.), 1:1 T. Ziffert (77.) – Gelbe Karten: Albert (Foulspiel – 59.) – Fromm (Foulspiel – 24.), Kloß (Foulspiel – 61.), Hofmann (Foulspiel – 70.) – Reservebänke: Schiffel (Tor), Konzok, Schwarz, Spreitzer, Diermann – Gerlach (Tor), Schmitz – besondere Vorkommnisse: Verwarnung für Bischofswerdas Co-Trainer Marrack wegen Unsportlichkeit (90.) – Zuschauer: 105 im Husaren-Sportpark zu Grimma

 

Grimma. Nach der letztwöchigen 1:5 (1:2)-Klatsche in Bautzen hat Oberligist FC Grimma die dringend notwendige Reaktion gezeigt – wenngleich man sich leider nur mit einem Teilerfolg zufriedengeben musste. Nach einer sehr ansprechenden und leidenschaftlichen Vorstellung holte man im heimischen Husaren-Sportpark gegen den Tabellen-Vierten vom Bischofswerdaer FV 08 beim 1:1 (0:0)-Unentschieden einen Zähler, welcher jedoch angesichts der bedrohlichen tabellarischen Situation ein bisschen zu wenig sein könnte. Im Vergleich zur Vorwoche in Bautzen sahen die Zuschauer eine deutliche Steigerung der Grimmaer Mannschaft, welche sich auch über die 90 Minuten ein Chancenplus erarbeiten konnte. Dass diese Vorteile am Ende des Tages nicht für mehr reichten, ist umso ärgerlicher – ein dreifacher Punktgewinn gegen ein Schwergewicht der Liga hätte den Muldestädtern angesichts der prekären Tabellenkonstellation richtig gutgetan. Demzufolge stand den Ausführungen von Trainer Steffen Ziffert zunächst etwas die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. „Auf dem ersten Blick ist dieses Unentschieden sicherlich zu wenig, da uns in unserer Situation nur Siege weiterhelfen“, so Ziffert. „Doch wer weiß, vielleicht kann dieser Punkt am Ende der Saison noch wichtig sein. Im Endeffekt muss ich meiner Mannschaft nach dem Rückstand ein Kompliment machen – andere brechen ein, wir sind zurückgekommen. Nach unserem Ausgleich hatten wir sogar die Möglichkeit, das Spiel zu gewinnen. Letztlich müssen wir das Gute aus diesem Spiel mitnehmen, dann bin ich für das extrem wichtige Spiel am Freitagabend in Zorbau optimistisch.“ Frank Rietschel, Zifferts ehemaliger Mitspieler beim FC Sachsen Leipzig und jetziger Trainer der Bischofswerdaer, schätzte die 90 Minuten ebenfalls recht sachlich ein. „Insgesamt ist das Ergebnis leistungsgerecht, da wir zu wenig für die Offensive getan haben und wir auf einen Gegner getroffen sind, der alles investiert hat“, so der BFV-Coach. „Wir waren nicht so ballsicher wie in den letzten Spielen, vor allem im letzten Drittel spielten wir heute sehr unsauber. Daher nehmen wir den Punkt mit wie er ist.“

Von Beginn an traten die Muldestädter mit einer ganz anderen Körpersprache auf als am vergangenen Sonntag auf der Müllerwiese. Frühzeitig wurden die Zweikämpfe angenommen sowie mit Leidenschaft und Engagement dem Favoriten auf Augenhöhe begegnet. Bereits nach fünf Minuten wurde Nikita Bondarenko von Felix Beiersdorf auf die Reise geschickt, doch machte Kiefer im BFV-Gehäuse rechtzeitig das kurze Eck dicht (5.). „Wir sind richtig gut ins Spiel gekommen, haben kompakt verteidigt und versucht, immer wieder Nadelstiche zu setzen“, resümierte Trainer Steffen Ziffert im Nachgang. Dabei konnte man den Ausführungen des FC-Coaches durchaus Nachdruck verleihen, konnte sich seine Elf durchaus ein kleines Chancenplus erarbeiten. Setzte der Gast bei einem Schuss von Matteo Hecker nur eine einzige Duftmarke im ersten Durchgang (drüber, 21.), strahlten die Einheimischen insgesamt etwas mehr Torgefahr aus. Nach einem sehenswerten Spielzug über Lucas Bartsch und Louis Walter scheiterte Bondarenko abermals am gut aufgelegten Kiefer (20.), bei einem Freistoß von Beiersdorf fehlten auch nur die berühmten Zentimeter (32.). „Insgesamt haben wir versäumt in Führung zu gehen, was uns in unserer Situation sicherlich sehr geholfen hätte“, so Steffen Ziffert im Nachgang.

Auch nach dem Wechsel setzte sich die leidenschaftliche Vorstellung der Gastgeber fort, welche mit ihrem Engagement manchen Fehler im Passspiel in den Schatten stellte. Bei einem Freistoß von Beiersdorf hatten die Zuschauer bereits den Torschrei auf den Lippen, doch lenkte Kiefer den Ball mit letztem Einsatz noch an die Lattenoberkante (58.). So waren die Muldestädter weiterhin gut unterwegs, doch verpasste man sich einfach, für die Vorstellung zu belohnen. Und es sollte wenig später sogar noch schlimmer kommen – wie aus heiterem Himmel gingen die „Schiebocker“ in Führung. Nach einem Eckball von Justin Jacob brachten die Platzherren das Streitobjekt nicht entscheidend aus der Gefahrenzone – Tim Wockatz bedankte sich und nickte aus Nahdistanz quasi ohne Gegenwehr zum 0:1 ein (69.). „Dieser Gegentreffer fiel wie aus dem Nichts, Tormöglichkeiten für Bischofswerda hatte ich vorher nicht gesehen“, so Trainer Steffen Ziffert. Doch wie sich seine Mannschaft in der Folgezeit weiter wehrte und nicht zusammenbrach, verdient große Anerkennung. Von diesem Nackenschlag erholten sich die Muldestädter erstaunlich gut, nach einem weiteren Beiersdorf-Freistoß (Parade Kiefer, 70.) war ein sofortiges Achtungszeichen gesetzt. Weiterhin verstärkte Coach Ziffert in der Folgezeit die Angriffsbemühungen und forcierte mit einer taktischen Umstellung jegliches Risiko. Dies hatte zwar zur Folge, dass die Gäste fortan größere Räume zur Verfügung hatten, doch spielte der ehemalige DDR-Oberligist die vorhandenen Kontersituationen nicht sauber genug zu Ende. Einzig Wockatz hatte nach einem Querpass von Pereira Rodrigues eine gute Abschlussmöglichkeit zu verzeichnen, doch blieb der Schuss an der vielbeinigen Grimmaer Hintermannschaft hängen (75.). Stattdessen belohnten sich die Muldestädter für die verstärkte Risikobereitschaft und kamen nach einer Standardsituation zum völlig verdienten Ausgleichstreffer. Nach einem Eckball von Sebastian Albert schlängelte sich Toni Ziffert gekonnt um seine Gegenspieler und überraschte Kiefer mit einem Kopfball-Aufsetzer zum 1:1 (77.). Nun wollten die Gastgeber natürlich noch mehr, Trainer Steffen Ziffert stellte im Anschluss nicht wieder um und setzte damit alles auf eine Karte. Und um ein Haar hätte genau dieser Entschluss die drei wichtigen Punkte eingebracht. Nach einem Chipball hinter die Viererkette der Gäste, wurde Toni Ziffert zwar zunächst von Torhüter Kiefer entscheidend abgedrängt, doch sollte die Chance noch leben. Zifferts Rückpass legte anschließend Stefan Ronneburg abermals auf Christoph Jackisch quer, der die Kugel im Anschluss jedoch über den Querbalken donnerte (84.).

So blieb es letztlich beim 1:1 (0:0)-Unentschieden – ein Punkt, welcher den Muldestädtern aufgrund der Ergebnisse der Kontrahenten Fahner Höhe (2:1-Sieg über Halle 96) sowie Nordhausen (4:2-Erfolg in Neugersdorf) auf dem ersten Blick nicht entscheidend weiterhilft. „Nichtsdestotrotz hat meine Mannschaft heute gezeigt, was sie zu leisten imstande ist“, so Trainer Steffen Ziffert im Nachgang. „Leider haben wir es heute nicht geschafft, uns für eine leidenschaftliche Vorstellung zu belohnen.“ Damit verbleiben die Grimmaer weiterhin auf einem Abstiegsplatz, doch versprüht der Coach weiterhin Optimismus. „Wir werden weiter hart arbeiten und kämpfen, es sind noch neun Punkte zu vergeben“, so Ziffert. „Freitag stehen wir in Zorbau vor der vielleicht entscheidenden Partie in der Saison, doch der heutige Auftritt gibt definitiv Anlass zur Zuversicht.“

Tom Rietzschel


Im Spiegel der Presse und der Digitalen Medien

Grimma. Mit einem Punkt im Gepäck ist unser Oberligakader am frühen Samstag-Abend aus Grimma zurückgekehrt. Gegen die abstiegsbedrohten Gastgeber aus der Muldestadt gelang zunächst Tim Wockatz der Führungstreffer Mitte der zweiten Halbzeit, ehe Kapitän Toni Ziffert mit Beginn der Schlussviertelstunde den am Ende verdienten Ausgleichstreffer erzielen konnte.

Das Team unseres Trainergespanns Frank Rietschel, Robert Koch und Ralf Marrack verpasste durch das gleichzeitige Unentschieden des VFC Plauen den Sprung auf Rang drei, währen der FC Grimma zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt hat liegen lassen.

Quelle: www.bfv08.de


Bilder vom Spiel

Fotos: Dieter Koch