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Ziel: Positiven Trend fortsetzen

Vorschau auf den 30. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd

 

FC Grimma – VFC Plauen

 

Datum:            Samstag, 06.05.2023

 

Anstoß:           14.00 Uhr

 

Spielort:          Husaren-Sportpark, Grimma

 

So langsam startet die Oberliga Süd in ihre entscheidende Phase. Zwar haben diverse Mannschaften noch einige Nachholspiele zu absolvieren, doch regulär steht an diesem Wochenende der fünftletzte Spieltag auf dem Programm. Dabei sind sowohl im Meisterschafts- als auch im Abstiegskampf noch einige Fragen offen, wobei die Ausgangsposition im Duell um den Regionalliga-Aufstieg allerdings etwas übersichtlicher ausschaut. Dort kämpfen mit dem FC Eilenburg und den VfB 1921 Krieschow zwei Teams um den Staffelsieg, aktuell haben die Nordsachsen einen Vorsprung von sechs Zählern zu verzeichnen. Ganz anders sieht es im Kampf um den Klassenerhalt aus, in welchem aktuell die halbe Liga zu finden ist. Auch der FC Grimma hat sich den Oberliga-Verbleib auf die Fahnen geschrieben und wird in den verbleibenden Partien alles unternehmen, um diesen auch zu bewerkstelligen. Zwar befinden sich die Muldestädter derzeit noch auf einem Abstiegsplatz, doch beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer nur ein Punkt. Vier Zähler haben die Schützlinge von Trainer Steffen Ziffert in den letzten beiden Begegnungen eingefahren, welche sehr wichtig waren, um den Kontakt zur Nichtabstiegszone nicht abreißen zu lassen. „In diesen beiden Spielen hat die Mannschaft vieles richtig gemacht und sich daher mit Punkten belohnt“, so Coach Ziffert. „Doch wenn wir uns weiter die Chance auf den Klassenverbleib erhalten wollen, müssen wir weitere Ergebnisse liefern.“ Dies soll bereits am Wochenende gelingen, wenn man im heimischen Husaren-Sportpark den Tabellendritten vom VFC Plauen erwartet. Der Anstoß erfolgt am Samstag um 14.00 Uhr.

Nachdem der VFC Plauen aufgrund einer Insolvenz im Jahr 2015 aus der Regionalliga absteigen musste, hatten viele vogtländischen Fußballfans große Sorge um ihren Traditionsverein. Jedoch schaffte es der VFC sich fortan in der Oberliga zu konsolidieren und in dieser Spielklasse auch sportlich zu etablieren. Schritt für Schritt haben sich die Vogtländer wieder zu einer führen Kraft in der Oberliga entwickelt, so dass die Rückkehr in die Regionalliga in den nächsten Jahren durchaus ein reelles Ziel darstellt. Nach einem dritten Platz in der letzten Saison galt die Mannschaft von Trainer Robert Fischer im Vorfeld als einer der Geheim-Favoriten, doch, aktuell auf Rang drei positioniert, wird bei einem Zwölf-Punkte-Rückstand auf Spitzenreiter Eilenburg der ganz große Wurf nicht gelingen. „Insgesamt lief vieles durchwachsen, wobei ich natürlich gern etwas länger mit um die Tabellenspitze mitgespielt hätte“, gibt Trainer Robert Fischer (39) unumwunden zu. „Uns haben wochenlange verletzungs- und krankheitsbedingte Ausfälle einen Strich durch die Rechnung gemacht, um weiter Druck auf Eilenburg und Krieschow auszuüben.“ In Sachen Zielvorgabe liegen die Vogtländer jedoch weiterhin voll auf Kurs. „Vor der Serie war Platz eins bis drei ausgegeben worden – und diesen dritten Platz wollen wir natürlich bis zum Saisonende auch verteidigen“, so der ehemalige Stürmer des FC Sachsen Leipzig, des ZFC Meuselwitz und des SSV Markranstädt. „Wir haben nun wieder viele Spieler beisammen und sind daher auch in der Lage, dieses Minimalziel zu erreichen.“ Dabei besticht der VFC auch in dieser Spielserie mit seiner immensen Offensiv-Power. 72 Treffer haben die Vogtländer in dieser Saison bereits erzielt, was aktuell den Liga-Höchstwert bedeutet. Dabei erwies sich vor allem Sommer-Neuzugang Lucas Will (Optik Rathenow) als absolute Verstärkung, mit 23 Toren liegt er derzeit hinter dem Krieschower Andy Hebler (27) auf Rang zwei in der Oberliga-Torschützenliste. Wenn man neben den Will-Treffern noch die Tore von Christopher Bibaku (10) und Ondřej Nýber (11) hinzuzählt, dann ist zu erkennen, dass diese drei Offensivspieler mehr als die Hälfte aller Plauener Saisontore beigesteuert haben. Daher ruhen die Offensiv-Hoffnungen von Trainer Fischer nicht von ungefähr auf diese drei Akteure, wohl wissend, dass aus allen Mannschaftsteilen genügend Torgefahr ausgestrahlt wird. Auch wenn der VFC am Montag im Nachholspiel beim Tabellen-Vorletzten SV 1890 Westerhausen nicht über ein 2:2 (2:2)-Unentschieden hinauskam – Plauen ist seit vier Spielen ohne Niederlage und holte dabei zwölf Zähler. „Wir hatten Anfang April mit den Niederlagen in Rudolstadt, in Halle und daheim gegen Ludwigsfelde eine deutliche Schwächeperiode, doch haben wir diese nun glücklicherweise überwunden“, so der VFC-Coach. Zur Absicherung des dritten Platzes gilt der Fokus nun zu einhundert Prozent der Auswärts-Partie an der Mulde, doch hebt Coach Fischer bereits im Vorfeld mahnend den Zeigefinger. „Grimma ist eine extrem unbequeme Mannschaft, die in der Tabelle nicht dort hingehört, wo sie derzeit steht“, so der Plauener Übungsleiter. „Sie spielen sehr körperbetont, so dass dies für uns eine richtige Aufgabe wird. Entscheidend wird sein, wer es besser schafft in die Zweikämpfe zu kommen, weiterhin werden Spielglück und Tagesform wichtige Faktoren sein.“

Die Grimmaer wollen ihrerseits natürlich den Schwung aus den letzten beiden Begegnungen auch ins Heimspiel gegen Plauen mitnehmen und dem Favoriten einen offenen Kampf liefern. Vor allem der Heimsieg gegen Freital (1:0) hat den Muldestädtern sichtbar Selbstvertrauen eingeflößt, so dass letzten Samstag in Auerbach (1:1) auch spielerisch deutliche Fortschritte erkennbar waren. Ziel muss es sein, aus einer kompakten Defensive zu agieren und selbst immer wieder für Torgefahr zu sorgen. „Auch wenn wir als Außenseiter in diese Begegnung gehen, sind wir aufgrund der tabellarischen Situation auch gegen Plauen in der Pflicht weiter zu punkten“, gibt Trainer Steffen Ziffert die Marschrichtung vor. „Wir spielen zu Hause und wollen unserem Publikum wiederum eine leidenschaftliche Partie anbieten. Freilich wissen wir um die Offensiv-Qualitäten unseres Gegners, doch wenn wir alles abrufen, sind wir für jeden Kontrahenten unbequem zu bespielen.“ Dabei steht den Muldestädtern Moritz Griesbach nach abgelaufener Gelbsperre wieder zur Verfügung, was die Optionen im Offensivspiel natürlich erhöht. Freilich schmerzt zwar der Ausfall von Torhüter Pascal Birkigt, der sich am vergangenen Samstag eine schwere Knieverletzung zuzog, doch ist man im FC-Lager zuversichtlich, diesen schweren Ausfall kompensieren zu können. „Zweifelsohne ist dieser Ausfall mehr als tragisch, doch hat die Schlussviertelstunde in Auerbach abermals verdeutlicht, dass diesbezüglich auf Jan Evers absolut Verlass ist“, so der Grimmaer Coach. „Er kam absolut kalt in diese Partie und hat der Mannschaft in der Schlussphase den dringend notwendigen Halt gegeben. In Sachen Einstellung und Leistungsbereitschaft ist er ein absolutes Vorbild und eine tragende Säule – ihm kann ich diesbezüglich nur meinen allerhöchsten Respekt entgegenbringen.“ Ansonsten wird sich im FC-Kader im Vergleich zur Vorwoche nur recht wenig ändern, so dass Trainer Steffen Ziffert eine Mannschaft aufs Feld schicken wird, die alles daran setzen wird, auch dieses Heimspiel positiv zu gestalten. „Leidenschaft, Wille und Hingabe sind wiederum als Grundeigenschaften unumgänglich“, so Ziffert. „Wenn wir dies alles erneut abrufen, sind wir zu allem in der Lage.“

Tom Rietzschel