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Muldestädter finden wieder Anschluss


NOFV-Oberliga Süd • Nachholspiel vom 22. Spieltag

 

FC Grimma – SC Freital  1:0 (1:0)

Grimma: Birkigt – Bartsch, Tröger, T. Ziffert, Diermann – Albert, Beiersdorf (ab 87. Schwarz) – Walter, Griesbach (ab 66. Ronneburg), Goldammer (ab 87. Jackisch) – Bondarenko – Trainer: St. Ziffert

Freital: Hauswald – Herzig (ab 85. Wermann), Ranninger, Fluß, Ph. Schmidt – Schulze (ab 77. Szuppa), Danz, Tänzer (ab 77. Frenzel), R. Michael (ab 56. Ruß) – Weidauer, Brühl (ab 56. Genausch) – Trainer: K. Michael

Schiedsrichter: P. Drößler (Gotha) – Schiedsrichter-Assistenten: Butterich (Adelhausen), J. Drößler (Gotha) – Tor: 1:0 Walter (3.) – Gelbe Karten: Diermann (Foulspiel – 54.), Griesbach (Unsportlichkeit – 58) – Ph. Schmidt (Foulspiel – 34.), Brühl (Foulspiel – 56.), Herzig (Unsportlichkeit – 58.), Genausch (Unsportlichkeit – 72.) – Reservebänke: Evers (Tor), Mattheus, Konzok, Markus – Steuer (Tor), Schur – besondere Vorkommnisse: Freitals Trainer K. Michael erhält Verwarnung wegen Unsportlichkeit (45.+1) – Zuschauer: 123 im Husaren-Sportpark zu Grimma

 

Grimma. Im Kampf um den Oberliga-Klassenerhalt hat der FC Grimma drei überlebensnotwendige Punkte eingefahren. Vier Tage nach der schwachen Vorstellung bei der 0:1 (0:0)-Heimniederlage gegen die SG Union Sandersdorf bezwangen die Muldestädter im Nachholspiel den Tabellenfünften SC Freital mit 1:0 (1:0) und waren in Sachen Leidenschaft, Einsatzwille und Engagement im Vergleich zum Samstag nicht wiederzuerkennen. Vor allem in der ersten Hälfte lieferten die Kicker von Trainer Steffen Ziffert eine richtig gute Vorstellung ab, wobei man hier einem zweiten Treffer näher war als die Gäste dem Ausgleich. Nach dem Wechsel erzeugte Freital deutlich mehr Druck, doch aufgrund einer höchst konzentrierten und leidenschaftlichen Grimmaer Defensivarbeit wurde der spielerisch starke Aufsteiger vor dem Tor kaum zwingend. Aufgrund dieser Grundlage brachten die Muldestädter den kostbaren Vorsprung über die Zeit und konnten mit diesen drei wichtigen Punkten den Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze auf zwei Zähler verkürzen. Demzufolge zeigte sich Trainer Ziffert in der anschließenden Pressekonferenz mit dem Auftritt seiner Jungs sehr zufrieden. „Nach der schwachen Leistung gegen Sandersdorf war dieses Heimspiel für uns sehr wichtig, um den Anschluss nicht zu verlieren“, so der FC-Coach. „Ich freue mich, dass die Mannschaft das im Vorfeld Besprochene sehr umsetzen konnte und speziell in den ersten 45 Minuten ein richtig gutes Spiel gemacht hat. Daher bin ich heute stolz auf das Team und hoffe natürlich, dass wir in den folgenden Begegnungen an diese Leistung anknüpfen können.“ Auf Freitaler Seite haderte man zwar etwas mit dem Schiedsrichter, doch hatte diese Niederlage für Trainer Knut Michael auch andere Gründe. „Wir können uns nicht erlauben, ein Spiel nicht mit einhundert Prozent anzugehen. Dies war der Knackpunkt heute, so dass wir völlig verdient verloren haben“, so der Übungsleiter des Aufsteigers. „In der ersten Halbzeit habe ich mit Grimma nur eine Mannschaft gesehen, die präsent war und geackert hat. Wir dagegen haben zunächst nur artig zugeschaut und bis zur Pause einfach viel zu viel geschlagen, was nicht unserer Spielweise entspricht. In der zweiten Halbzeit wurde unsere Vorstellung zwar besser, doch hat es heute nicht gereicht. Demzufolge geht mein Glückwunsch zu den drei Punkten nach Grimma.“

Nachdem nach der Niederlage gegen Sandersdorf reichlich Kritik auf die Mannschaft hereinprasselte, gingen die Grimmaer mit einer ganz anderen Körpersprache das Heimspiel gegen Freital an. Von Beginn an hellwach, legte die Truppe frühzeitig eine enorme Leidenschaft an den Tag und war sofort präsent. Dabei gingen die Muldestädter bereits mit dem ersten Angriff sofort in Führung. Nach einer flachen Eingabe von der linken Seite wurde ein Schuss von Sebastian Albert zwar noch abgeblockt, doch fiel die Kugel im Anschluss Louis Walter vor die Füße, welcher Hauswald mit einem verdeckten Schuss zum 1:0 überwand (3.). Besser konnte es für die Gastgeber daher nicht beginnen, dieser Treffer gab den Ziffert-Schützlingen fortan zusätzlichen Auftrieb. Mit viel Laufbereitschaft und Aggressivität in den Zweikämpfen wurde Freital bekämpft, weiterhin wurde mit viel Mut und Spielwitz selbst auf das zweite Tor hingearbeitet. Strich zunächst ein Distanzschuss von Nikita Bondarenko knapp drüber (20.), fehlte dem 20-jährigen Angreifer kurz darauf abermals das Abschlussglück (vorbei, 22.), nachdem dieser prima von Felix Beiersdorf in Szene gesetzt wurde. Der Gast aus Freital deutete in den ersten 45 Minuten zwar ab und an die vorhandenen spielerischen Qualitäten an, doch in Sachen Torgefahr konnten zunächst nur die Hausherren anschreiben. So lag bei zwei Versuchen von Beiersdorf durchaus der zweite Treffer in der Luft, doch nachdem SC-Keeper Christopher Hauswald den ersten Schuss entschärfen konnte, strich der zweite, noch abgefälscht, knapp am Freitaler Gehäuse vorbei (23., 24.). „Wir haben die erste Halbzeit mit sehr viel Wille und Laufbereitschaft bestritten, was für unser Spiel auch zwingend notwendig ist“, zeigte sich Grimmas Trainer Steffen Ziffert im Nachgang sehr angetan von der Vorstellung seiner Truppe in den ersten 45 Minuten. „Wir waren sehr präsent und hatten viele Ballgewinne zu verzeichnen, was zwangsläufig in einigen Torgelegenheiten mündete.“ Besagter Beiersdorf hatte vor dem Pausenpfiff eine weitere vielversprechende Abschlussgelegenheit, doch pfiff die Kugel hier hauchzart über den Kasten (35.). So bissen sich die Gäste an der kompakten Grimmaer Hintermannschaft immer wieder die Zähne aus, erst Mitte der ersten Hälfte kam der Neuling zu den ersten Torannäherungen. So war FC-Schlussmann Pascal Birkigt bei einem Freistoß von Ricardo Michael mit den Fingerspitzen noch dran, als dieser noch die Querlatte touchierte (29.), im Anschluss konnten sich Gäste nach einem leichten Missverständnis zwischen dem Grimmaer Torhüter und Stefan Tröger nicht profitieren (33.). Kurzum: Gäste-Coach Knut Michael war mit dem Auftritt seiner Elf in der ersten Hälfte keineswegs zufrieden. „Unser Spiel war nicht gut, vor allem die ersten zehn Minuten haben wir völlig verschlafen“, so der Freitaler Trainer. „Wenn man in der Oberliga nicht mit einhundert Prozent bei der Sache ist, wird dies halt bestraft.“

Nach dem Wechsel sahen die Zuschauer dann jedoch eine Freitaler Mannschaft, die fortan einen Zahn zulegte und sich deutlich steigern vermochte. Spielerisch deuteten die Gäste nun an, dass man das Niveau in der Oberliga mitbestimmt, so dass die Platzherren im defensiven Bereich in der Folgezeit Schwerstarbeit verrichten mussten. Dies taten die Muldestädter jedoch mit völliger Hingabe und Leidenschaft, so dass es immer wieder gelang, das Geschehen vor dem eigenen Gehäuse fernzuhalten. „Freital hat in der zweiten Hälfte großen Druck entfacht und uns sehr gut bespielt“, sparte FC-Trainer Steffen Ziffert nach der Partie nicht mit Komplimenten für den Gegner. „Doch ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft, mit welcher Leidenschaft wir alles verteidigt haben und dem Gegner keine großen Möglichkeiten gestattet haben.“ Trotz ihrer nun deutlichen Feldüberlegenheit erzeugten die Gäste nur zweimal einen Hauch von Torgefahr, was der sehr sauberen und kompakten Defensivarbeit der kompletten Grimmaer Mannschaft geschuldet war. So strich zunächst ein Distanzschuss des eingewechselten Stephan Ruß am Tor vorbei (79.), anschließend scheiterte Lucas Danz am gut positionierten Birkigt (80.). „Im zweiten Durchgang agierten wir zwar deutlich zielstrebiger, doch mehr als ein bis zwei Gelegenheiten konnten wir uns leider nicht erarbeiten“, so Freitals Coach Knut Michael. So hatte die sehr leidenschaftliche Defensivarbeit der Platzherren zwar sehr große Auswirkungen auf die eigenen, deutlich weniger werdenden, Offensivaktionen, doch stand die Verteidigung des kostbaren Vorsprungs einfach ganz oben auf der Agenda-Liste. „Wir haben es nach dem Wechsel leider nicht mehr geschafft, im Spiel nach vorn für Entlastung zu sorgen, so dass wir bis zum Schlusspfiff um die sehr wertvollen drei Punkte bangen und defensiv hochkonzentriert bleiben mussten“, resümierte Coach Ziffert im Anschluss. „Dies lag aber auch daran, dass wir einfach auf eine sehr gute Mannschaft getroffen sind, die ihre spielerischen Qualitäten nach dem Wechsel richtig zur Geltung brachte und gezeigt hat, dass sie nicht umsonst tabellarisch dort stehen.“ So wurden die Schlussminuten aus Grimmaer Sicht zwar zur Ewigkeit, doch brachte man aufgrund einer sehr emotionalen Defensivarbeit die drei Punkte ins Ziel. Dementsprechend war der Jubel im FC-Lager nach Abpfiff von Schiedsrichter Paul Drößler (Gotha) riesengroß, doch müssen sich die Muldestädter darüber bewusst sein, dass dies nur der erste kleine Schritt gewesen sein kann.

„Durch diese extrem wichtigen drei Punkte haben wir wieder Anschluss an die Konkurrenz gefunden“, so das Fazit von Steffen Ziffert. „Die erste Etappe haben wir erfolgreich gemeistert, doch wir haben noch nichts erreicht. Heute kann sich die Mannschaft zwar freuen, doch ab morgen gilt der komplette Fokus dem Spiel in Auerbach, wo wir am Samstag eine ähnliche Vorstellung zwingend abrufen müssen. Wir haben nur noch Endspiele vor der Brust – die Truppe muss sich darüber im Klaren sein, dass der Weg noch sehr lang und steinig wird. Jedoch sollte diese Leistung von heute, vor allem in kämpferischer Hinsicht sowie in Sachen Wille, Laufbereitschaft und Leidenschaft, der Maßstab für die kommenden Aufgaben sein“, so der Grimmaer Coach.

Tom Rietzschel


Im Spiegel der Presse und der Digitalen Medien

Enttäuschende Leistung im Nachholer

Grimma. Nachholspiel des 22. Spieltages, unsere Mannschaft muss in Grimma antreten bei einem Team, das sich in höchster Abstiegsgefahr befindet, womit klar war, dass der Gegner alles investieren wird, um die Punkte in Grimma zu behalten. Genau das hatte Trainer Knut Michael dann auch vor dem Spiel angesprochen aber leider schienen ihm seine Jungs nicht zugehört zu haben, denn die Anfangsphase der Begegnung gehörte dann ganz klar den Gastgebern, die mit großem Laufaufwand und Kampfgeist unserer Mannschaft ein ums andere Mal den Schneid abkauften. So erzielten sie dann auch bereits in der dritten Spielminute den Führungstreffer und blieben auch in der Folgezeit am Drücker, so dass sie mehrfach nahe an einem zweiten Treffer waren. Erst in der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs fand unsere Mannschaft dann besser ins Spiel und als Ricardo Michael in der 28. Minute mit seinem Freistoß vom Strafraumeck leider nur die Latte traf, war das dann so etwas wie ein Weckruf für die Freitaler Mannschaft, denn nun waren sie im Spiel und bestimmten fortan mehr und mehr das Spiel. Problem war nur das in der entscheidenden Zone die Durchschlagskraft fehlte und so die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber es immer wieder schafften im letzten Augenblick noch ein Bein dazwischen zu bringen.

Auch in der zweiten Spielhälfte änderte sich nicht viel, mit zunehmender Spielzeit wurde unsere Mannschaft immer überlegener, schnürte den Gegner regelrecht in seiner Hälfte ein, schaffte es aber nicht zu klaren Torgelegenheiten zu kommen, um den Ausgleichstreffer zu erzwingen. Man kann sicherlich viele Erklärungen finden, warum es letztendlich nicht zu einem Tor langte, das nötige Spielglück war sicherlich nicht auf Freitaler Seite, ein für Oberliga-Verhältnisse völlig überforderter Schiedsrichter war auch nicht gerade förderlich, aber letztendlich müssen sich unsere Jungs an die eigene Nase fassen und sich fragen ob jeder von Beginn an die nötige Einstellung hatte, um das Spiel zu gewinnen.

Schon am nächsten Samstag gibt es die Gelegenheit diese Niederlage vergessen zu machen, wenn die Mannschaft von Wacker Nordhausen in Freital zu Gast sein wird.

Quelle: www.scfreital.de


Bilder vom Spiel

Fotos: Dieter Koch


Pressekonferenz