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Serie gerissen – Grimma unterliegt mit 1:3 (1:2) in Sandersdorf


NOFV-Oberliga Süd • 11. Spieltag

 

SG Union Sandersdorf – FC Grimma  3:1 (2:1)

Sandersdorf: Hanak – Exner, Zoblofsky, Wendschuch, Bochmann (ab 71. Brunner) – Seifert (ab 90. Rehme), Schnabel – Wagner (ab 90. Jasper Günther), Pannier (ab 90. Kyndl), Schlichting (ab 58. Franz) – M. Hermann – Trainer: Sawetzki

Grimma: Evers – Burkhardt, Bartsch, T. Ziffert, Markus – Beiersdorf (ab 71. Wolf), Tröger (ab 71. Schwarz) – Walter (ab 71. Funken), Brand, Goldammer (ab 46. Jackisch) – Bondarenko – Trainer: St. Ziffert

Schiedsrichter: Meusel (Föritztal) – Schiedsrichter-Assistenten: Linß (Sonneberg), Annemüller (Oberland) – Tore: 1:0, 2:0 Pannier (9., 24.), 2:1 Goldammer (28.), 3:1 Pannier (62.) – Gelbe Karten: Schlichting (Foulspiel – 42.), Bochmann (Unsportlichkeit – 57.), Pannier (Unsportlichkeit – 90.), Jasper Günther (Unsportlichkeit – 90.+3), Kyndl (Unsportlichkeit – 90.+6) – Bartsch (Foulspiel – 60.), Schwarz (Unsportlichkeit – 90.+6) – Reservebänke: Wurster (Tor) – Schiffel (Tor), Konzok – Zuschauer: 172 im Sport- und Freizeitzentrum zu Sandersdorf

 

Sandersdorf. „Verdient!“ Grimmas Trainer Steffen Ziffert fand am Freitagabend direkt nach dem Abpfiff im Sandersdorfer Sport- und Freizeitzentrum hinsichtlich des Resultats die völlig passende kurze Einschätzung. Gerade hatten die Muldestädter bei der SG Union Sandersdorf mit 1:3 (1:2) den Kürzeren gezogen und damit nach sechs ungeschlagenen Oberliga-Spielen in Folge wieder einmal verloren. Dabei ging die Grimmaer Niederlage völlig in Ordnung, da man über die komplette Spielzeit keine Antwort auf die zweikampfintensive Spielweise hatte und in Sachen Handlungsschnelligkeit dem Gegner komplett unterlegen war. Hinzu kam, dass man im Defensivbereich teilweise viel zu naiv verteidigte und im eigenen Passspiel viel zu unsauber agierte, so dass im letzten Drittel jegliche Durchschlagskraft vermisst wurde. Bei der Addition all dieser Faktoren sollte dies natürlich nicht ausreichen, um in Sandersdorf etwas Zählbares mitnehmen zu können, so dass Coach Steffen Ziffert nach Spielschuss natürlich dementsprechend angesäuert war. „Sandersdorf war von Beginn an viel präsenter und ist viel aggressiver aufgetreten als wir“, so der FC-Trainer. „So haben wir wiederum die Anfangsphase völlig verschlafen und bei den Gegentoren natürlich kräftig mitgeholfen. Zwar konnten wir danach recht schnell den Anschlusstreffer erzielen, doch auch später haben wir im letzten Drittel oftmals die falsche oder gar keine Lösung gefunden. Daher ist diese Niederlage als verdient einzustufen. Auch wenn wir in den letzten Wochen immer wieder Rückstände aufholen konnten, hat sie sich durchaus angebahnt.“ Auf der Gegenseite war Sandersdorfs Trainer Thomas Sawetzki natürlich dementsprechend erleichtert, schon allein, weil sein Team wettbewerbsübergreifend seit acht Spielen nicht mehr gewinnen konnte. „Für uns ein ganz wichtiger Erfolg, nachdem wir aufgrund der letzten Ergebnisse natürlich schon etwas unter Druck standen“, so Sawetzki. „Wir waren die aktivere Mannschaft, wobei uns natürlich die zwei frühen Tore halfen. Auch nach dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer sind wir standhaft geblieben und sind auch nach dem Wechsel weiterhin mit der nötigen Aggressivität und Leidenschaft aufgetreten. Daher denke ich, dass aufgrund der 90 Minuten unser Sieg verdient war.“

Auch wenn Gäste-Trainer Steffen Ziffert im Vorfeld immer wieder predigte, von Beginn an präsent zu sein und hellwach zu agieren, war die Anfangsphase in Sandersdorf ein Spiegelbild der letzten Wochen. Die Grimmaer kamen zunächst überhaupt nicht ins Spiel und waren von der Aggressivität und Wucht der Platzherren sichtlich überrascht. Union nahm das Heft des Handelns sofort in die eigenen Hände, die Gäste waren in der Anfangsphase hauptsächlich mit Defensivaufgaben beschäftigt. Hinzu kam, dass die Muldestädter in der Zweikampfführung teilweise sehr blauäugig zu Werke gingen, was die Anhaltiner prompt zu nutzen vermochten. Nach einem Grimmaer Ballverlust im Mittelfeld bestand im Anschluss mehrfach die Möglichkeit, den Sandersdorfer Konter mit einem taktischen Foulspiel zu unterbinden. Auf dieses verzichteten die Gäste, so dass der frei durchgebrochene Pascal Pannier im Anschluss mit einer Finte sowohl Lucas Bartsch als auch Torhüter Jan Evers düpierte und daraufhin die Kugel mühelos zum 1:0 in die Maschen schob (9.).

Dieser Treffer half den Unionern natürlich eminent, auch in der Folgezeit blieben die Gastgeber klar feldüberlegen. „Wir haben sehr gut begonnen, vor allem unser Anlaufverhalten und unsere Intensität in den Zweikämpfen hat mir sehr gut gefallen“, so SGU-Trainer Sawetzki im Nachgang. Hinzu kam, dass sich die Platzherren in der Anfangsphase als äußerst resolut erwiesen und auch die zweite Schaltpause in der Grimmaer Hintermannschaft konsequent bestraften. Erneut schalteten die Anhaltiner nach einem Ballverlust der Gäste blitzschnell um – nach Pass von Danny Wagner schüttelte erneut Pannier zunächst Toni Ziffert an der Außenlinie ab, ehe er, frei durchbrechend, Jan Evers mit einem platzierten Schuss zum 2:0 überwand (24.). Hätte der Grimmaer Torwart-Trainer, der aufgrund der Rot-Sperre von Pascal Birkigt und der Verletzung von Nico Becker wiederum zwischen den Pfosten der Muldestädter stand, nach einem Schuss von Wagner nicht so glänzend reagiert, hätte der Rückstand sogar noch höher ausfallen können (27.). Kurz darauf jedoch Hoffnung im Lager der Gäste: Mit der ersten durchdachten Angriff konnte die Ziffert-Elf verkürzen. Sehr gut von Robin Brand eingeleitet, bewies Matty Goldammer vor dem Union-Gehäuse kühlen Kopf und überwand Hanak mit einem platzierten Flachschuss – 2:1 (28.). Dieser sich nicht unbedingt anbahnende Anschlusstreffer war nun das Signal für die Gäste. Fortan fanden die Muldestädter besser in die Begegnung, wobei sich aufgrund der fehlenden Ergebnisse zusätzlich einiges in den Köpfen der Gastgeber abspielte. So warteten alle im Sport- und Freizeitzentrum nach einer Attacke an Stefan Tröger (34.) im Strafraum der Unioner vergeblich auf den absolut fälligen Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Reinhard Meusel (Föritztal), anschließend wäre eine langgezogene Eingabe von Vincent Markus um ein Haar im langen Eck der Unioner eingeschlagen (39.). Die Partie drohte nach dem Grimmaer Anschlusstreffer nun zu kippen, doch brachten sich die Gäste aufgrund ihres weiterhin naiven Defensivverhaltens immer wieder selbst aus dem Rhythmus. Vier Minuten vor der Pause liefen die Muldestädter in den nächsten Konter, doch rettete Evers hier gegen Wagner sensationell (41.).

Zur Pause reagierte FC-Trainer Steffen Ziffert und brachte mit Christoph Jackisch eine zusätzliche Offensiv-Option. Allerdings gehörten die Anfangsminuten erneut den Gastgebern, die aus den zahlreichen Ballverlusten der Gäste immer wieder vielversprechende Angriffe vortragen konnten. Scheiterte Wagner zunächst am blitzschnell reagierenden Evers (48.), wäre der Grimmaer Schlussmann kurz darauf bei einem Versuch von Gregor Schlichting ebenfalls zur Stelle gewesen (vorbei, 49.). Wenig später versuchte sich abermals Wagner aus spitzem Winkel, doch strich das Streitobjekt hier knapp am langen Eck vorbei (51.). Die Muldestädter brauchten ihrerseits wiederum zehn Minuten, um wieder am Spiel teilzunehmen. Jackischs Schuss aus der Distanz zischte knapp über den Querbalken (54.), beim anschließenden Freistoß des Eilenburger Rückkehrers machte Hanak rechtzeitig das Torwarteck dicht (57.). Zwar konnte den Grimmaern auch in der Folgezeit das allgemeine Bemühen nicht abgesprochen werden, doch blieben die Gäste im Passspiel einfach weit unter Schnitt. Die Gastgeber profitierten immer wieder von den Ballverlusten der Muldestädter und gaben den Gästen Mitte der zweiten Hälfte den endgültigen Gnadenstoß. Reagierte Evers zunächst gegen den einschussbereiten Max Hermann sensationell, schaute man Anschluss mit großen Augen zu, wie Wagner mit einem Querpass den besser postierten Pannier fand und dieser mühelos zum 3:1 einlochte (62.). „Wir haben bei allen Gegentoren artig Pate gestanden, so kann man in der Oberliga natürlich nicht verteidigen“, so ein enttäuschter Steffen Ziffert nach Abpfiff. „Gedanklich waren wir immer einen Schritt zu langsam, hier hatte uns Sandersdorf einiges voraus.“

Zwar versuchten die Gäste im Anschluss, der Begegnung noch eine Wende geben zu können, doch zwingend wurden die Muldestädter kaum. Die Ausnahme bildete da ein Schlenzer des eingewechselten Leonhard Wolf, doch bewahrte Yannik Tom Hanak im Union-Gehäuse sein Team vor dem erneuten Anschlusstreffer (74.). Zwar verirrten sich zusätzlich noch ein Kopfball von Bartsch (vorbei, 68.) sowie ein Schuss des Ex-Sandersdorfers Bondarenko (drüber, 82.) in Richtung Tor der Gastgeber, doch brauchte der Schlussmann der Anhaltiner hier nicht einzugreifen. Insgesamt fehlten den Grimmaern auch in der Endphase die nötigen Mittel und vor allem die Durchschlagskraft, um die Partie noch einmal aus dem Feuer reißen zu können. Stattdessen musste man kurz vor Ultimo sogar noch aufpassen, dass die Niederlage nicht noch höhere Formen annahm – jedoch zeigte Evers nach einem Schuss des eingewechselten Dennis Brunner abermals seine Klasse (83.).

 So blieb es am Ende des Tages beim verdienten Sieg der Anhaltiner, gegen eine Grimmaer Mannschaft, die an diesem Abend weit unter ihren Möglichkeiten blieb. „Sandersdorf hat unsere Schwächen gnadenlos aufgedeckt und mit Männerfußball dieses Spiel verdient gewonnen“, resümierte FC-Trainer Steffen Ziffert im Anschluss. „Wir werden diese Begegnung in der kommenden Trainingswoche intensiv ausarbeiten und im Trainerteam sicherlich auch das eine oder andere richtungsweisende Wort an die Mannschaft richten. Fakt ist, dass wir uns am kommenden Samstag daheim gegen Auerbach in allen Belangen steigern müssen, wenn wir wieder punkten wollen.“ Zufriedener war zweifelsohne Zifferts Gegenüber Thomas Sawetzki, der nach den 90 Minuten erst einmal durchatmen konnte. „Ich bin zufrieden, der Erfolg wird uns im Hinblick auf die kommenden schweren Aufgaben sicherlich guttun“, so der Union-Coach. „Kompliment an meine Mannschaft, sie hat vieles genau so umgesetzt, wie wir es im Vorfeld angesprochen haben.“

Tom Rietzschel